Wenn man es konsequent weiterführt und zulässt (Lust dazu hat) transzendiert Fate ja irgendwann fast schon zwingend zum Freeform. TurboFate mit den Methoden ist eigentlich schon der erste Schritt dahin.
In dem Moment, wo man dann Fate-Punkte nicht mehr braucht, weil der SL den Spielern sowieso schon die nötige Kompetenzen zugesteht, hat man im Endeffekt nur noch den Würfelwurf +X (Methode, Fertigkeit, Stunts - die man ja dann meist auch schon weglässt).
Für mich wäre das oft auch total ausreichend, wenn die Gruppe eben extrem erzählerisch drauf ist und sich ob des Settings sehr einig. Völlig Freeform dagegen liegt mir nicht, daher wäre ich dann noch frohm um das bißchen "meta"
Witzigerweise liefert dann wiederum die Charaktererschaffung mit Aspekten und Vernetzung über das Phasentrio eine ziemlich gut geeignete Vorlage für Freeform-Spiel.
Ich sag's mal so: wenn das perfekte Rollenspielerlebnis so einfach und selbstverständlich wäre, bräuchte niemand von uns
überhaupt irgendwelche Regeln dazu und die Rollenspiel
industrie hätte sich aus schlichtem Mangel an Bedarf wahrscheinlich niemals entwickelt.
Nun haben aber vermutlich zumindest die meisten von uns halbwegs regelmäßigen Tanelorn-Postern doch mindestens ein, mit guter Wahrscheinlichkeit sogar mehrere Systeme zuhause in unseren Regalen stehen. Sind wir also alle rein zufällig nur die untalentierten Ausnahmen, die Stützräder brauchen, um überhaupt annähernd so "normal" rollenspielen zu können, wie's der Rest der Menschheit auch ohne ausgearbeitete Regelwerke eh schon kann und tut...oder kann es vielleicht doch sein, daß "das braucht doch alles eh keiner!"-Behauptungen
an sich schon gerne mal auf tönernen Füßen stehen, weil Regeln eben
doch eine sinnvolle unterstützende Funktion über das, was jeder von Natur aus "sowieso" schon kann, hinaus anbieten können? Zumindest meine persönliche Antwort kenne ich, und die geht sowohl allgemein als auch im Spezialfall Fate dann doch deutlich in die letztere Richtung.