Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 41309 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #250 am: 18.06.2019 | 21:14 »
Aber nur, um in Zweifel zu ziehen, dass das Beispiel überhaupt einen Wahrheitsgehalt hat. Ist ja nicht so, dass alle Veganer Dir Tieresser irgendwo reinregieren wollen.
Halte ich auch, vorsichtig ausgedrückt, nicht für das beste Beispiel. Wobei man ja die X-Card eigentlich nutzen sollte, weil man eben nicht alle Empfindlichkeiten der Spieler*innen im Vorfeld abdecken kann. Also wenn es den "Sich-das Rauchen-Abgewöhner" gibt, warum nicht u. U auch den Veganer, den es jetzt gerade stört, wenn der D&D-Ranger sich nun ein Reh zum Abendessen schiessen will. ;)
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Offline Teylen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #251 am: 18.06.2019 | 21:53 »
Vielleicht könnte man damit ja im Vorfeld schon ein wenig was abfangen und das etwas vorab klären. Als SL würd ich das gerne machen wenn ich damit jemandem eine unangenehme Situation ersparen kann. Denn auch mit einer X-Card.... wenn sie benutzt wird, ist es ja bereits zu spät. Ich bin da gerne mehr präventiv unterwegs :)
Ich denke, dass es sinnvoll ist im Aushang auf Themen hinzuweisen. Sowohl in der Beschreibung als auch in den Anmerkungen.

Ich persönliche werde, nach den guten Erfahrungen auf der NordCon, die X-Card jedoch zusätzlich nutzen.
Als zusätzliches Netz, wenn es gebraucht wird. Weil es mitunter Aspekte sowie Themen gibt, die man einfach nicht entsprechend einschätzen kann weil sie weniger offensichtlich sind.

Wobei man ja die X-Card eigentlich nutzen sollte, weil man eben nicht alle Empfindlichkeiten der Spieler*innen im Vorfeld abdecken kann. Also wenn es den "Sich-das Rauchen-Abgewöhner" gibt, warum nicht u. U auch den Veganer, den es jetzt gerade stört, wenn der D&D-Ranger sich nun ein Reh zum Abendessen schiessen will. ;)
Ich persönlich fände das ganz ohne Smiley durchaus passend.
Tatsächlich hat meine D&D Druidin mit einem "Charm Animal" Spruch dafür gesorgt das ihr ein Fuchs nahe kam. Es war Winter, die Nahrungsmittel waren knapp, und die Druidin hat den Fuchs die Jacke ausgezogen und ihn nach dem braten verspeist. Während ich das für ein relativ normales Verhalten hielt, war der Spielleiter, nach meinem Eindruck, so gar nicht begeistert von der Lässigkeit mit welcher die Druidin den (vertrauenserweckenden) Spruch nutzte um ein Tier zu töten. Wobei die Person nicht einmal Veganer oder Vegetarier ist, sondern scheinbar einfach ein anderes Verhältnis zu Tieren und Verständnis von "wie ein Druide jagt" hat als meinereiner.
Ich hätte an der Stelle, kein Problem gehabt, wäre seitens der Spielleitung eine X-Card genutzt worden, um mich darauf hinzuweisen das es nicht okay gefunden wird.
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Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #252 am: 18.06.2019 | 21:56 »
Zitat
Ich hätte an der Stelle, kein Problem gehabt, wäre seitens der Spielleitung eine X-Card genutzt worden, um mich darauf hinzuweisen das es nicht okay gefunden wird.
Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das akzeptiert hätte. Eingriff des SLs in die Spielweise meines Charakters...da machen wir direkt noch viel mehr Fässer auf.
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Offline Rabe

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #253 am: 18.06.2019 | 22:27 »
...den Veganer, den es jetzt gerade stört, ...

Das hört sich gerade nicht danach an, als würde "dem Veganer" gerade aller Spass an der Runde flöten gehen.
(abgesehen davon das virtuelle Rehe per se vegan sind - "bei diesem Rollenspiel wurde kein Tier verletzt oder getötet..;D)

Aber (wieder ernst),
wenn ich mit meinen Töchtern (11, 6)  spiele, dann ist das Töten von Tieren ein NoGo. Die sammeln (real) zertretene Schnecken von der Straße auf, um sie zu begraben.
Wenn dann meine Neffen mit von der Partie sind und bewußt auf Jagd gehen, könnte ich mir einen Einsatz der X-Card vorstellen, denn ich weis, dass das wenigstens Zweien am Tisch den Spaß versaut.

Es kommt immer auf den Kontext an.

Offline Rhylthar

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #254 am: 18.06.2019 | 22:37 »
Klar kommt es auf den Kontext an. X-Card mal außen vor, gewisse Sicherheitstechniken (oder wie man es nennen will) sollten bei sensiblen Themen (und Ja, das Töten von Tieren vor Kindern ist ein sensibles Thema) vorgeschaltet werden (btw. auch eine Sache, die mir bei der X-Card nicht gänzlich zusagt; sie wird evtl. erst dann gespielt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist).

Wie ich schon sagte:
Wenn ich World War: Cthulhu spielen will, sollte ich die Rolle der Nazis klar definieren. Je nachdem, wie ich es mache, wird Rumpel (als Beispiel, weil wir das Thema hier mal hatten) mitspielen oder nicht.
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Offline ArneBab

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #255 am: 19.06.2019 | 01:49 »
Zitat
ich möchte als SL  nicht jede Sekunde fürchten müssen gerade über das Ziel herauszuschiessen
Verständlich, aber das Problem hast du ohne X-Card noch viel mehr.
Das finde ich einen wichtigen Punkt: Die X-Card reduziert das Problem eher, da ich damit als SL es auch mal wagen kann, schwierigere Themen anzusprechen, und darauf zu vertrauen, dass wenn ich ein Problem nicht wahrnehme, alle am Tisch eine einfache Möglichkeit haben, das zu kommunizieren.
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Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #256 am: 19.06.2019 | 08:06 »
Verständlich, aber das Problem hast du ohne X-Card noch viel mehr.

Das finde ich einen wichtigen Punkt: Die X-Card reduziert das Problem eher, da ich damit als SL es auch mal wagen kann, schwierigere Themen anzusprechen, und darauf zu vertrauen, dass wenn ich ein Problem nicht wahrnehme, alle am Tisch eine einfache Möglichkeit haben, das zu kommunizieren.
Guter Punkt. Offensichtlich Typfrage, d.h. für manche SL wird es besser, für andere schlechter.
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Offline Der Nârr

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #257 am: 19.06.2019 | 08:32 »
Welche anderen Sicherheitstechniken außer der X-Card gibt es denn nun? Gibt es da eine Sammlung?

Ist die Klärung vor dem Spiel schon eine "Technik"? In Shadowrun 5 steht es ja im Grundregelwerk, dass man Tabus und Empfindlichkeiten absprechen soll. Das scheint mir schon eine Technik zu sein - also es ist ja eine regulierte Methode, wenn es so durchgezogen wird. Ich finde das gut, aber es ist eben eine Technik, die schlecht auf Dynamik und Veränderungen reagieren kann, oder auf Unvorhersehbares.

"Verlass dich auf deine Empathie" oder "wir sind schon groß" sind dagegen keine Sicherheitstechniken.
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Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #258 am: 19.06.2019 | 08:40 »
Hier hatte ich zwei Links angegeben, wo es manches zu sehen gibt.

Zwei weitere Alternativen oder Ergänzungen zur X-Card (aus dem Gauntlet-Forum)

[...]

P.S.: Eine große Liste an Sicherheits- und Kommunikationswerkzeugen für den Spieltisch findet sich HIER.

Offline Der Nârr

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #259 am: 19.06.2019 | 08:44 »
Hier hatte ich zwei Links angegeben, wo es manches zu sehen gibt.
Danke!
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Offline ArneBab

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #260 am: 19.06.2019 | 09:08 »
Guter Punkt. Offensichtlich Typfrage, d.h. für manche SL wird es besser, für andere schlechter.
Nein, das denke ich nicht. Wenn überhaupt ein Spieler eine X-Card verwendet, hast du als SL bereits etwas übersehen, dass ohne X-Card überhaupt nicht passieren sollte.

Wenn du als SL also aufmerksam genug bist, dass die X-Card dir nicht hilft, dann kannst du die X-Card auch einfach auf den Tisch legen. Sollte sie dann doch jemand verwenden, weißt du, dass deine Selbsteinschätzung nicht korrekt war.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #261 am: 19.06.2019 | 09:20 »
In Shadowrun 5 steht es ja im Grundregelwerk, dass man Tabus und Empfindlichkeiten absprechen soll

hier möchte ich einmal meine persönliche Meinung (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit) und Erfahrung (ohne Anspruch darauf, dass meine Erfahrung repräsentativ wäre)

ich frage potentielle Spieler vorab: was wollt ihr überhaupt spielen?
bzw. in der Runde: worauf habt ihr aktuell Bock?

geht man als SL proaktiv auf die Party zu, so kommt dann halt Fantasy oder Western oder oder als Interesse heraus, auf dass ich dann fragend näher eingehen kann. Gerade bei Shadowrun lohnt sich genaues Nachfragen, vor allem der Art: "wie stellst du dir die 6.Welt überhaupt vor"

da ich gerne mit Erzählrechten durch die Party arbeitet, brauche ich das auch, um im Gegenzug meinerseits abzusagen zu können, wenn mir die "Kundenwünsche" gegen den Strich gehen (ich bin jetzt kein SL für horasische Schnupftuchwedler-Intrigen)

so geht auch schon mal ein erster Abend alleine dafür drauf, hier die Pflöcke für das Setting der Kampagne einzuschlagen und (das ist dann eher offene Diskussion) wie die Chars darin stehen. Saufend-pöbelnde Barbaren in einer potent-restriktiven Zivilisation fährt halt schnell gegen die Stadtwachen-Wand

offensichtliche Sackgassen oder aber auch ethnische Nogos muss ich mir doch nicht geben.

auch zu-schwach/weich-zum-(über)Leben-"Helden" in einer Dämoneninvasion/Zombieapokalypse/Survivallhorror-Kampagne lehne ich ab (im Gegenzug einigen wir uns vorab auf das Powerniveau und dementsprechend werden Punkte für alle bereitgestellt - Nichtskönner zu Helden hochspielen, dazu fehlt mir schlicht die Zeit) 

schließlich will ich ja nachher beim Losspielen keine Tränen am Tisch haben.

Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #262 am: 19.06.2019 | 09:49 »
Nein, das denke ich nicht. Wenn überhaupt ein Spieler eine X-Card verwendet, hast du als SL bereits etwas übersehen, dass ohne X-Card überhaupt nicht passieren sollte.

Wenn du als SL also aufmerksam genug bist, dass die X-Card dir nicht hilft, dann kannst du die X-Card auch einfach auf den Tisch legen. Sollte sie dann doch jemand verwenden, weißt du, dass deine Selbsteinschätzung nicht korrekt war.
Hä?
Ich meinte, manche SLs beruhigt die Karte ("wenn ich verschätze mit den Themen kann es ja wegge-xt werden"), andere eher nicht ("ich weiß gar nicht was ich thematisieren soll, ich hab bei allem Sorge, dass eine Karte kommt") . Ja, hat jemand so gesagt hört im Thread. Das ist also keine Meinungsäußerung von mir, sondern Fakt. Ich wollte bloß dran erinnern.

Und im Sinne des Erfinders gibt es die Xcard gerade deshalb, weil man nicht damit rechnet sollte, als SL alle Probleme von vorn herein umschiffen zu können.
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #263 am: 19.06.2019 | 10:18 »
Ich finde ja, es sollte auch eine O-Karte geben ("Karte der O"), auf die Spieler tippen können, wenn ihnen das Abenteuer zu soft ist.
 ~;D
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #264 am: 19.06.2019 | 10:25 »
Aus dem Nebenthread:

nur nach der Runde kam einer der Spieler auf mich zu und fragte mich, warum ich nichts gegen diesen Spieler unternommen hätte. Ich fragte, warum ER nichts gegen den Spieler unternommen hätte und musste mir anhören, das sei nicht seine Aufgabe, denn er sei  (na toll, du Vollpfosten, aber ich soll in deinen Kopf schauen, oder was?).

Sehr schönes Beispiel: Der Spieler war also genervt vom Mitspieler, hatte dadurch weniger Spass ABER sich nicht getraut, etwas zu sagen und dir als SL noch implizit die Verantwortung dafür übertragen. Ein Paradebeispiel, wie Mitspieler aufgrund von Gruppendynamik eine für sie eher negative Situation "durchstehen" und erst retrospektiv feststellen, dass "jemand" etwas hätte machen sollen.
Ob die X-Card die Situation verändert hätte? Da kann man jetzt nur raten. Aber was man hier gut sehen kann: Es gibt eben Menschen, die sich in Situationen, die nicht so super für sie sind, fügen und weder gehen, noch den Mund aufmachen. Eine Verhaltensweise, die hier ja durchgehen implizit bestritten bzw. nicht thematisiert wird.

Im Thread wird meiner Wahrnehmung fast durchgehend das Bild eines mündigen, sozial 100% funktionalen, kommunikativ absolut bewandte und sich seiner Stärken und Schwächen vollständig bewussten Spielers gezeichnet, der irgendwelche externen Schutzmechanismen nicht nötig hätte und daraus abzuleiten, dass diese überflüssig sind. Ist mMn weit weg von der Realität, die Alexandro ja beispielhaft beschreibt. Und ich kenne genau solche Situationen zur Genüge...
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #265 am: 19.06.2019 | 10:29 »
Ich finde ja, es sollte auch eine O-Karte geben ("Karte der O"), auf die Spieler tippen können, wenn ihnen das Abenteuer zu soft ist.
 ~;D
Bitte sehr:
Zitat
The O-Card is an X-Card with an X on one side and an O on the other!

The O-Card was invented by Kira Scott so that players who want more of specific content can tap the O instead of the X to tell the other players, "more of this!"

Online ghoul

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #266 am: 19.06.2019 | 10:58 »
Ah! Löblich!  :d
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Zensur nach Duden:
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Offline unicum

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #267 am: 19.06.2019 | 11:08 »
Auch aus "dem anderen Strang",....
Ich präzisiere : Gegen die X-card ist kein Veto wiederum vorgesehen.

Es ist vieleicht nicht aufgeführt, aber es gibt immer ein Veto, für jeden am Tisch auch für den SL - das Veto das es schon lange vor der X-Card gab: Zusammenpacken, aufstehen und gehen - da man bei der X-Card sich ja nicht zum "warum" äussern muss gerne auch kommentarlos oder unter einem vorgeschobenen Vorwand.

Die Welt ist nicht schwarzweis.

Das geht auch so ziemlich in die Ecke was mich an der X-Card stört - das keine weitere Kommunikation notwendig sein soll (was ich sehr in Frage stelle, da ich nicht immer weis was gerade der Auslöser war/ist). Das zerreist so ziemlich alles was ich an Kommunikationstheorie in der Uni gehört habe. Läuft in Richtung Kommunikationsabbruch hinaus mit den dadurch entstehenden Folgen.

Offline Teylen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #268 am: 19.06.2019 | 11:12 »
Man darf bei der X-Card nachfragen was das problematische Element ist, wegen dem die X-Card angetippt wurde.
Man muss weder raten noch spontan telepathische Kräfte entwickeln, man darf einfach nachfragen.
Man darf auch fragen, ob die ersten Lösungen die einem einfallen (Eidechsen statt Spinnen, Räucherstäbchen / kleines Feuerchen statt Rauchen, Szene überspringen etc.) in Ordnung gehen.
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Offline Dreamdealer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #269 am: 19.06.2019 | 15:26 »
Wäre es okay für euch einen Spieler z.B. auf einer Con, der die X-Card benutzt, darauf hinzuweisen, dass das ge-X-te Element integraler Bestandteil
des Abenteuers ist und man es nicht rausnehmen kann? z.B. Abenteuer in den Bergen führt in ein Tunnelsystem (Claustrophobie etc.) Natürlich macht
hier wieder der Ton die Musik, sprich, wie ich es dem Spieler kommuniziere, aber manchmal kann man es nicht allen Recht machen. Ich persönliche
würde hierzu tendieren, statt auf die Schnelle irgendeinen Murks zu produzieren, bei dem dann alle Spieler keinen Spaß haben. Dann besteht natürlich
die Gefahr hinterher folgenden Thread zu lesen: X-Card benutzt - vom SL rausgeschmissen! Shitstorm inklusive.
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Online Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #270 am: 19.06.2019 | 16:45 »
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Es müssen auch gar nicht alle sein. Ein paar mit Sendungsbewußtsein reichen völlig aus.

Welche anderen Sicherheitstechniken außer der X-Card gibt es denn nun? Gibt es da eine Sammlung?

In #191 habe ich angefangen ein paar zu sammeln.

Bezgl. Veto:
Mit so einem Veto auf noch "innerer Ebene" des Spiels (gehen/abbrechen kann man als "nukleare" und spielbeendende Maßnahme natürlich immer) ist der Grundeffekt der X-Karte für den angedachten Notfall doch schon ausgehebelt.

Entweder haben wir hier einen unerwarteten Regelbruch - denn die Karte sicherte anderes zu - oder es führt eben nicht zu dem "uneingeschränkten Sicherheitsraum", der für jeden sich Meldenden eben ohne jegliche weitere mögliche Stressquellen aufgemacht werden soll. Weitere Kommunikation liegt nach der Karte alleine im Ermessen des Schutzsuchenden (Ok, bis auf die einfaceh Nachfrage nach dem Fokus des Ersuchens).

Wird das jetzt erklärtermaßen oder auch per Fallbeispiel in die wiederum ungeregelte Vetohoheit des Spieleliters gestellt, steht der Betroffene doch schlechter als bei der Pausekarte, welche ihm wenigstens die private Konsukltation zusichert.
Das Ganze lebt aber davon, dass wer diesen Schutz tatsächlich aus Notlage einfordert, diesen im zugesagten Maß auch sicher erwarten kann.
Und wie hier ja auch zu lesen hätte es für diverse Beispiele so ein Veto dann auch gegeben und ein Spieler, der damit rechnen muss, wird das mit Unsicherheit und ggf. Nichtnutzung quitieren - dann ggf. sogar für berechtigte Anliegen, deren Akzeptanz er dann aber nicht abschätzen kann. 

Deshalb gehört zu so einem Werkzeug für Akzeptanz und damit praktische Umsetzbarkeit Transparenz, Nachvollziehbarkeit und wahrgenommene Angemessenheit. Und das hat die X-card nirgends.


Bei einem solchen Vetorecht gibt es andererseits denke ich auch keine Bedenken wegen möglichem Missbrauch mehr, aber da hat man dann wieder das Kind gänzlich mit dem Bade ausgeschüttet.
Wir machen eine blöde Regel und hoffen dann, das irgendwer schon sich dafür einsetzt deren Unzulänglichkeit rechtzeitig wie richtig auszubügeln ... .

Letztlich zeigt selbst das Fischbrötchenbeispiel ja schon wie ungeeignet eine X-Karte ist:
Der so Angesprochene fühlt sich verarscht, weil er bei einem ganzen Fischstand, wo er das Brötchen ja eben her hat,  aber nun sein Brötchen wegwerfen soll. Mit voller X-card gäbe das wenigstens böses Blut und einen um sein Brötchen Geprellten , mit Veto kommt halt das Veto und ggf ein Allergiefall.
Nehmen wir an das Fischbrötchen ist von zuhause mitgebracht worden um dem ganzen die Position eines reellen Problems zu geben, letztlcih selbe Situation, nur jetzt dringendem mit berechtigtem Anliegen.
Der an Allergie nicht denkende und ggf. von Fischfeinden schon vorgefrustete Brötchenbesitzer wird das auch nicht freundlcih aufnehmen. Mit X-Card ist er wieder sein Brötchen los aber sauer, mit Veto hat der Fischallergiker ein Problem, mit einer Pausekarte hätte der Allergiker die sichere Gelegenheit sein Anliegen auch erklären zu können und würde bei so einem berechtigten Anliegen dann wohl auch kaum abgewiesen.

Völlige Kommunikationsverweigerung und Zwang ist in sozialem Kontext denke ich immer eine ungünstige Option.
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Offline ArneBab

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #271 am: 19.06.2019 | 17:00 »
Ich meinte, manche SLs beruhigt die Karte ("wenn ich verschätze mit den Themen kann es ja wegge-xt werden"), andere eher nicht ("ich weiß gar nicht was ich thematisieren soll, ich hab bei allem Sorge, dass eine Karte kommt"). Ja, hat jemand so gesagt hört im Thread. Das ist also keine Meinungsäußerung von mir, sondern Fakt. Ich wollte bloß dran erinnern.
Ich habe deinen Beitrag als "ist für manche nicht gut" verstanden, und nicht als "manche haben Angst davor".

Also als Aussage zu realen Auswirkungen im Spiel und nicht als Fakt über Sorgen.

Ja, es gibt Leute, die vor der X-Card Angst haben. Wenn es nur das war, was du sagen wolltest, stimme ich dir zu.
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Offline rayen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #272 am: 19.06.2019 | 17:06 »
Wie stehts denn um Sicherheitstechniken bei Spielen wie Cards against humanity?

Mich stören gewisse Themen im Spiel. Ich muss keine Vergewaltigungen und ähnliches in einem Spiel haben. Da brauch ich aber keine X Card, weil ich davon ausgehe, das meine Freunde das auch nicht wollen, bzw man so auch sehr gut Freunde sortieren kann.

Aber Rauchen zu streichen weils den Ex Raucher stört, Schokolade weils den Schokoholiker stört.... Dann sind die Leute sowieso Lebensunfähig, weil niemand soviel Rücksicht nehmen wird wie sie brauchen. Heute wird jeder von allem getriggert und braucht Schutz, denn das ist viel wichtiger als von Anfang an zu sagen was man will, sich sein Umfeld auszusuchen und auch mal ein wenig Resilienz zu entwickeln.

Offline ArneBab

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #273 am: 19.06.2019 | 17:12 »
Aber Rauchen zu streichen weils den Ex Raucher stört, Schokolade weils den Schokoholiker stört.... Dann sind die Leute sowieso Lebensunfähig, weil niemand soviel Rücksicht nehmen wird wie sie brauchen. Heute wird jeder von allem getriggert und braucht Schutz, denn das ist viel wichtiger als von Anfang an zu sagen was man will, sich sein Umfeld auszusuchen und auch mal ein wenig Resilienz zu entwickeln.
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #274 am: 19.06.2019 | 17:15 »
Wäre es okay für euch einen Spieler z.B. auf einer Con, der die X-Card benutzt, darauf hinzuweisen, dass das ge-X-te Element integraler Bestandteil des Abenteuers ist und man es nicht rausnehmen kann? z.B. Abenteuer in den Bergen führt in ein Tunnelsystem (Claustrophobie etc.)
Ich denke das es kein Problem sein sollte.
Voraussetzung ist das man einen respektvollen Umgang miteinander hat und eventuell noch ein 4-Augen Gespräch anbietet und führt. Damit klar ist das man sich nicht wegen der Nutzung der X-Card trennt, sondern weil das Szenario ungeeignet ist.
Das sollte an und für sich zu keinem Shitstorm führen.

Wie stehts denn um Sicherheitstechniken bei Spielen wie Cards against humanity?
Bei Cards against Humanity empfiehlt es sich vorher anzusprechen was man nicht haben mag und entsprechende Karten rauszusortieren. Ebenso der Hinweis an die Mitspieler ggf. auf Kombis zu verzichten die Gewalt gegen Kinder nahelegt.
Ich halte Cards against Humanity für kein unbedingt Con-taugliches Spiel.
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