Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 41316 mal)

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Offline Deltacow

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #400 am: 25.07.2019 | 16:10 »
Zitat
Die Gruppe lehnt den Meta-Aspekt ab
Eine Sicherheitstechnik bringt nahezu immer einen Meta-Aspekt in das Spiel ein, den es ohne sie nicht gegeben hätte. Das heißt, man muss beachten nicht über die Lines zu gehen und die Veils entsprechend beachten. Man muss die X-Card, O-Card, die Ampelkarten oder Gestiken im Auge behalten. Das liegt manchen Gruppen und Spielleitungen, anderen nicht.

+1

Mich stören Meta-Aspekte nicht. Weiß auch nicht ob wir jetzt alle das gleiche unter Meta-Aspekt verstehen. Ein Zu-Viel würde stören, und diese X-Card bspw. wäre so eine Art Meta-Aspekt auf für den metaphorisch keinen Platz oder Raum sehe. So jetzt wird es ein bisserl schwer das vollkommen wertfrei zu transportieren. Aber in 20 Jahren TTRPG mit (zugegeben meistens eher längeren Stammgruppen die ich rückblickend als wechselnde Freundeskreise bezeichnen würde) bei einer wöchentlichen bis 2-wöchentlichen Spiel-Frequenz hatte ich genau 1 Erlebnis mit jmd. der offenkundig psychiatrisch erkrankt war - und es auch genau aus diesem Punkt zum Bruch kam - allerdings war der Trigger-Moment keiner der unmittelbar mit einer Grenz-Thematik in Verbindung stand (auf den ganzen Abend bezogen war es eher ein flapsiges Bier-&-Brezel-Shadowrun). Und in all der Zeit gab es eine weitere Dame für die (aus meiner Sicht subjektiv empfunden) -alles- ein Grenzthema und wahrscheinlich X-Card-würdig war, das hat mich dann u.a. auch von dieser langjährigen Gruppe Abschied nehmen lassen weil ich immer das Gefühl hatte hier werden persönliche Befindlichkeiten am Spieltisch kompensiert. So long story short, im Regelfall braucht es keine Sicherheitsmechanik - und ich würde auch in keiner Runde spielen wollen wo ständig so ein Damokles-Zettel im Raum schwebt. Der Fette fühlt sich dann gekränkt weil Fetten-Witze laufen, die Schlampe fühlt sich gekränkt weil überrepräsentiert Schlampen vorkommen (negativ konnotiert versteht sich), der Geschiedene hält Trennungen nicht aus, der mit Migrationshintergrund ... und so weiter ... und ja das ist jetzt alles ein bisschen überzeichnet - aber mir riecht das hier alles ein bisschen nach moralisch verwässertem Aktivismus.

Den Pausen-Vorschlag fand ich im Übrigen super sinnvoll. Pausen sind toll. Pausen sind gut. Hat jmd. ein tiefreichendes psychisches Problem wird ihm das aussparen einer Szene wahrscheinlich situativ davor bewahren sich exponieren zu müssen - langfristig wird er deswegen aber nicht weniger Probleme haben.