Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 41418 mal)

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Offline Alexandro

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #50 am: 17.06.2019 | 18:40 »
+1 (als wäre das nicht schon klar bei jemandem, der Worte wie "gewinnen" im Zusammenhang mit Rollenspielen verwendet)
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Deep One

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #51 am: 17.06.2019 | 18:51 »
Letzteres auch von niemanden gefordert.

Nicht gefordert, aber so verwende ich die X-Card als Spielleiter.

War bei mir leider untergegangen, praktische Erfahrungen sind immer die besten. Darf ich fragen, welche Systeme Du leitest? Auch auf Cons? Hast Du jemals schlechte Erfahrungen gemacht?

Offline YY

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #52 am: 17.06.2019 | 18:56 »
Überraschend, dass soetwas elementares wie die X-Card bei den Rollenspielprofis noch Neuland ist. Beispielsweise das bemerkenswerte Outing von Sphinx. Hätte mein ganzes Geld darauf verwettet, dass Jeder hier damit Erfahrung hat und einige Vollzeit-SL sogar eine laminierte Karte zu Cons mitnehmen.

So elementar ist sie eben nicht. Letztlich dient sie nur der Verdeutlichung, dass man als betroffener Spieler ein Veto-Recht hat.
Je nachdem, was man mit wem spielt, gibt es dafür einfach keinen Bedarf.

Letzteres auch von niemanden gefordert.

Klingt allerdings in den Beispielen von John S. durchaus an.
Beim "X-en" eines rauchenden NSC, weil man selbst gerade versucht aufzuhören, könnte ich mir wohl weder als SL noch als Mitspieler eine recht bissige Bemerkung verkneifen. Bei wildfremden Mitspielern vielleicht aus reiner Höflichkeit.
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Offline schneeland

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #53 am: 17.06.2019 | 19:09 »
Naja,  der OP sagt Insofern würde ich den Thread nicht als reine Sammlung sondern klar auch als Diskussionsfaden verstehen.
So. Daher zum Beispiel meine Frage, ob solche geregelten Techniken denn einen Vorteil gegenüber dem guten alten "Stop" bringen. Aber da ich weder Psychologe noch Kommunikationswissenschaftler bin, lasse ich mich da gerne eines besseren belehren. Das mag das Thema vielleicht ein bisschen dehnen, war aber in meinen Augen schon noch zur Frage zugehörig.
Wo Du da ne reine "konstruktive Sammlung" gesehen hast, das weiß ich nicht. Schadet aber sicher auch nicht, mach doch nen eigenen Thread auf, in dem Du solche Dinge übersichtlich und aufgeräumt im Startpost aufzählst und verlinkst. Fände ich auch hilfreich.

Ich stelle fest, ich hätte präziser sein sollen (gelegentlich erinnert mich das Tanelorn in dieser Hinsicht allerdings auch an den Wish-Zauber aus D&D ;)).

Worum es mir beim Eröffnen dieses Threads ging:
  • Mehr über die X-Card und alternative Sicherheitstechniken lernen
  • Mehr darüber zu lernen, welche Erfahrungen Menschen beim Anwenden dieser Techniken gemacht haben und ob sie vielleicht für manche Spielstile besser geeignet ist als für andere

Zum ersten Teil gab es dankenswerterweise ein paar gute Beiträge, deren Material ich jetzt erstmal selber sichten muss (es zog mich heute ausnahmsweise Mal einen größeren Teil des Nachmittages in die sonnige Frischluft Nordbadens).
Den zweiten Teil hätte ich besser explizit hingeschrieben, aber nun ist das Kind zumindest halb in den Brunnen gefallen und wir haben die gleiche Diskussion wie im Ausgangs-Thread - werde ich beim nächsten Mal gleich zu Anfang klarstellen.

Eine Sammlung von Sicherheitstechniken ohne Diskussion würde ich übrigens grundsätzlich begrüßen, sie ist allerdings für mich persönlich im Moment nicht entscheiden (Lesematerial gab es ja schon).
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Offline Hewisa (gone for good)

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #54 am: 17.06.2019 | 19:31 »
Worum es mir beim Eröffnen dieses Threads ging:
  • Mehr über die X-Card und alternative Sicherheitstechniken lernen
  • Mehr darüber zu lernen, welche Erfahrungen Menschen beim Anwenden dieser Techniken gemacht haben und ob sie vielleicht für manche Spielstile besser geeignet ist als für andere
[...]
Den zweiten Teil hätte ich besser explizit hingeschrieben, aber nun ist das Kind zumindest halb in den Brunnen gefallen und wir haben die gleiche Diskussion wie im Ausgangs-Thread - werde ich beim nächsten Mal gleich zu Anfang klarstellen.
Ok, dann hab ich Dich auch missverstanden, tut mir leid. Expliziter die Zielstellung schadet zwar sicher nicht, aber ich fürchte, manche Themen sind so aufgeladen, dass das auch nur begrenzt hilft.
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Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #55 am: 17.06.2019 | 19:55 »
Als würden sie mitlesen: Hier ein interessantes Interview über die X-Card mit Alex Roberts (Star Crossed, For the Queen).

Zitat
Alex: Can I share a little story? I honestly think it’s more important than anything else I’ve written here.

I was once in a game very shortly after my grandfather passed away. It helped take my mind off of things, I got to connect with friends, and we told a cute and uplifting story together. But during character creation, someone said they were going to be another character’s grandpa. I immediately tapped the X Card and I think everyone was confused, but then another player who knew I was grieving – well you could see the light bulb go off above his head and he suggested an Uncle instead and we moved on!

That first player was completely within the tone and content of the game and offered his character idea with no intention of doing harm. But wow I was not up for talking about a grandfatherly relationship for the next few hours! And I would have explained why but I really didn’t want to do that either. I just wanted to have fun. I’m really grateful we had a simple tool that made it easy for me and my friends to look out for each other.
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 19:57 von Der Tod »

Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #56 am: 17.06.2019 | 20:09 »
@Maarzan
Wenn dir die Sicherheit deiner Mitspieler so wenig schützenswert erscheint, dann werden wir wohl niemals zusammen spielen können.

Edit: Ich denke der theoretisch mögliche Schaden der X-card steht in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen.

Die Sicherheitsbeeinträchtigung ist doch noch gar nicht belegt.

Und wer keine Missbrauchsabsichten hat, braucht auch nicht den bedingungslosen Blankoscheck, gerade wenn es kontrolliertere Varianten wie z.B. eine Stopkarte für ein kurzes Gespräch mit dem Spielleiter falls es nicht eindeutig ist gäbe. 
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 21:20 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline seanchui

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #57 am: 17.06.2019 | 21:06 »
Als würden sie mitlesen: Hier ein interessantes Interview über die X-Card mit Alex Roberts (Star Crossed, For the Queen).

...und vor dem Hintergrund, dass hier mit Freunden zusammengespielt wurde und diesen Leuten dann sogar aufgegangen ist, WOFÜR das "X" gut war, hätte es auch nicht ein kurzer mündlicher Einwand getan? Ich meine, offensichtlich wussten die (meisten?) am Tisch doch ohnehin Bescheid.

Offline YY

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #58 am: 17.06.2019 | 21:24 »
Genau - das ist ein gutes Beispiel, woran es schnell hapern kann: Wenn es keiner gewusst hätte, hätte man auch nicht angemessen reagieren können, ohne zusätzlich zur X-Card noch mal drüber zu sprechen.
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Offline K3rb3r0s

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #59 am: 17.06.2019 | 21:50 »
Die Sicherheitsbeeinträchtigung ist doch noch gar nicht belegt.

Und wer keine Missbrauchsabsichten hat, braucht auch nicht den bedingungslosen Blankoscheck, gerade wenn es kontrolliertere Varianten wie z.B. eine Stopkarte für ein kurzes Gespräch mit dem Spielleiter falls es nicht eindeutig ist gäbe.
Sie muss auch nicht belegt werden.

Der potentielle Schaden ist auf einer Seite deutlich höher, deswegen braucht es an dieser Stelle ein niedrigschwelliges Angebot um Hemmungen abzubauen.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #60 am: 17.06.2019 | 21:56 »
Abgesehen von Pappnasen die das ganze bewusst Missbräuchlich Nutzen ist die X-Card ein nützliches Werkzeug für Leute die unfähig oder unwillens sind, Probleme zu artikulieren.
Dafür mag es teilweise auch nachvollziehbare Gründe geben.
Aber: Dieser Charakterzug weiter sich dann auch erwartbar auf andere Bereiche aus.

Ich möchte kein Rätselraten spielen, was genau einer Person nun nicht passt. Eine X-Card bedeutet für mich die erwartbare Anwesenheit von Spielern die Unpässlichkeiten nicht klar von selbst ansprechen können/wollen. Und auf das ganze was damit dann Mitschwingt, habe ich nun absolut gar keine Lust, da ist mir die Zeit die Ich fürs Rollenspielen aufwenden kann zu schade.
Und ich bin auch immer noch der Meinung dass man beim Rollenspiel mit Fremden weder ein Flausch-safespace, noch eine Therapiesitzung erwarten kann.
Ich bin nicht dein privater Psychologe.

Private, regelmäßige Runden sind ne andere Baustelle.
Wenn da ein Spieler erklärt dass er gewisse Trigger hat die ihn auslösen können und ich die Person in der Gruppe haben möchte, kann von mir aus gerne so ne x-Card ausliegen.
Da lässt dann auch ein etwaiger Missbrauch eher abschätzen und man kann langfristig  sinnvolle Rahmenbedingungen schaffen.
Bei vielen der hier im Thema aufgeführten Beispiele (Kippen, Opa) würde ich den entsprechenden Spieler wegen Unverträglichkeit aus der Gruppe ausladen. Das ist genau die Art von Generation-Z Kindergarten auf die ich keine Lust habe und wo mein Verständnis gegen 0 tendiert.
Auch in der privaten Runde erwarte ich dann aber, dass die Bitte um die Karte vom Spieler kommt. Da braucht es dann nicht notwendigerweise explizite Details, aber ich erwarte dass von selbst darauf hingewiesen und um entsprechende Hilfsmittel gebeten wird.
So viel Engagement muss möglich sein.
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 22:01 von Darius der Duellant »
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Offline felixs

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #61 am: 17.06.2019 | 22:00 »
Ich habe nicht den Eindruck, dass wir hier weiter kommen.

Die Gegner des Konzepts einer X-Karte gehen davon aus, dass sie zu Missbrauch führen kann. Die Befürworter meinen, dass das nicht so sei.
Die Details sind recht kompliziert und lassen darauf schließen, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, was das Ziel von Rollenspiel ist, aber auch von sozialer Interaktion allgemein. Ein missbräuchlicher Umgang mit der X-Karte lässt sich jedenfalls nicht "nachweisen" und andere Formen der Reglementierung des Umgangs mit der X-Karte sind ebenfalls schwierig.

Ich nehme an, dass es stark von den jeweiligen Dynamiken der Gruppe abhängt, wie (und "ob") eine X-Karte funktioniert. Das spricht - aus meiner Sicht - dagegen, X-Karten auf Cons oder in anderen Runden mit Unbekannten zu nutzen.

Was ich hingegen aus der Diskussion für mich mitnehmen kann ist eine stärkere Sensibilisierung für mögliche Unwohlkeiten beim Rollenspiel. Das sollte man ernst nehmen. Ich selbst habe wenig Probleme damit, solche Sachen sofort und direkt anzusprechen. Das Resultat ist allerdings oft, dass ich trotzdem übergangen werde (Bedenken und Unwohlsein werden "weggewischt"), was dann erhebliche Probleme für den weiteren Umgang mit der Situation aufwirft.

Vielleicht wäre folgendes ein brauchbarer Mittelweg: Jeder hat das Recht, die Spielsitzung jederzeit zu unterbrechen und ohne Angabe von Gründen darauf hinzuweisen, eine Szene so nicht weiter spielen zu wollen. Die Gruppe ist verpflichtet, an der Stelle tatsächlich damit aufzuhören und zu diskutieren, wie man gemeinsam weitermachen kann. Es soll dabei nicht nach den Gründen für für das Unwohlsein des Unterbrechers gefragt werden. Wird kein Konsens gefunden, hat die Gruppe das Recht, wie gehabt weiterzuspielen und der Unterbrecher hat dann die Möglichkeit, die Gruppe zu verlassen.

Sinn des Ganzen ist es, einerseits Diskussion zu ermöglichen und ggfs. zu erzwingen, wobei der Problemaufzeiger grundsätzlich geschützt sein soll. Im Gegensatz zur X-Karte verleiht das aber keine Machtposition, sondern wahrt die Gleichheit der Beteiligten und zwingt sie dazu, sich auf Augenhöhe über das weitere Vorgehen zu verständigen. Im Grunde sind das nur ausformulierte Selbstverständlichkeiten funktionierender Kommunikation. Aber offensichtlich haben einige Leute Schwierigkeiten mit Kommunikation und da mag eine genaue Anleitung dann hilfreich sein.
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Offline Alexandro

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #62 am: 17.06.2019 | 22:11 »
Ich möchte kein Rätselraten spielen, was genau einer Person nun nicht passt. Eine X-Card bedeutet für mich die erwartbare Anwesenheit von Spielern die Unpässlichkeiten nicht klar von selbst ansprechen können/wollen. Und auf das ganze was damit dann Mitschwingt, habe ich nun absolut gar keine Lust, da ist mir die Zeit die Ich fürs Rollenspielen aufwenden kann zu schade.
Und ich bin auch immer noch der Meinung dass man beim Rollenspiel mit Fremden weder ein Flausch-safespace, noch eine Therapiesitzung erwarten kann.
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Verlangt ja auch keiner von dir.

Hier wäre das Fehlen einer solchen Karte eben auch ein Signal an die Leute, die so etwas nicht ansprechen können, eine solche Runde zu meiden.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #63 am: 17.06.2019 | 22:16 »
Du, implizit klingt hier im Thema von einigen schon durch dass die Karte am Tisch zu liegen habe, denn es gäbe ja keine Nachteile und Rücksichtnahme ist schließlich wichtig.
Gerade wenn's um Cons geht.
Aber ja, das fehlen einer solchen Karte mag als Abweisungssignal auch tauglich sein und damit unterm Strich beiden Beteiligen nutzen.
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Offline Alexandro

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #64 am: 17.06.2019 | 22:21 »
Nun, viele hier im Thread sind nicht so ehrlich wie du, einfach zu sagen "Ist schon OK, aber ich will mir das nicht aufhalsen", sondern versuchen "durch die Hintertür" mit reichlich dubiosen Argumenten (könnte missbraucht werden, etc.) Spieler, die auf diese angewiesen sind verächtlich zu machen.
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Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #65 am: 17.06.2019 | 22:58 »
Nachdem ich jetzt hier so einiges nachgelesen habe und auf dem aktuellen Stand bin...

Was ist eigentlich mit mir?
Also mit meinen Befindlichkeiten als SL?
Habe ich auch eine X Karte zur Verfügung?

Wenn jemand sein Phone zur Hand nimmt und eine Nachricht liest/schreibt?
Wenn jemand meine aufgebaute Stimmung kippt?
Wenn jemand Witze reisst oder sonstwie OFF ist?

Und nach der wievielten X Karte kriegt der dann von mir nen Tritt und wird auf Twitter durch den Dreck gezogen?
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Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #66 am: 17.06.2019 | 23:06 »
Ja. Jeder am Tisch darf die X-Karte nutzen. Auch die Spielleitung.

Jeder am Tisch spielt mit. Jeder am Tisch soll Spaß haben. Es ist nicht SL gegen Spieler. Es ist eine Gruppe.

Offline schneeland

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #67 am: 17.06.2019 | 23:10 »
Ja, kannst Du. Die Behauptung des X-Card-Dokuments ist, dass auch das Leben des SL dadurch besser wird.
(Edit: DerTod war schneller).

Ich versuche morgen nochmal das Ganze ein wenig auseinander zu zuppeln - vielleicht lässt sich ja noch etwas Gewinnbringendes aus der Sache lernen. Nur eine Bitte: lasst uns den konkreten UK-Fall und die Frage, ob irgendjemand irgendetwas auf Twitter postet (oder nicht) hier außen vor lassen.
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Offline Kreggen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #68 am: 17.06.2019 | 23:18 »
Ich habe mittlerweile in 3 Runden vor der ersten Sitzung die X-Karte bzw. die "Pausentaste" angesprochen und den Sinn dahinter erklärt. 3 x wurde die Mechanik mit "brauchen wir nicht" abgelehnt. Tenor: "Wir sind alle groß und haben einen Mund und sagen, wenn uns was nicht passt". Soviel dazu. Mein Problem mit der Mechanik (und ich habe mir viel dazu durchgelesen): wenn einer auf die X Card tippt, wird das den Spieler störende Element aus dem Spiel entfernt. Mein Beispiel: wir spielen Cthulhu, die Helden gehen nachts auf einen vom Regen durchnässten Friedhof, da bricht der Vollmond durch die dichten Wolken und irgendwo beginnt eine Turmuhr zu schlagen, als aus einem offenen Grab eine Horde Ratten auf die Charaktere zuströmt. Spieler tippt auf die X Card. Ja mei, was entferne ich denn nun? Die Nacht? Den Friedhof? Den Vollmond? Die Turmuhr? Das Grab? Die Ratten? Den nassen Boden? Wat denn nu? DAS wäre mein Problem! Dann nutze ich lieber die Pausentaste, unterbreche das Spiel kurz und lasse mir erklären, was den Spieler stört. Und nur das. Ohne Begründung. Damit kann ich arbeiten. Mit Schweigen nicht.
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Offline Alexandro

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #69 am: 17.06.2019 | 23:28 »
Nun, du bringst ja nicht all das gleichzeitig ein (so funktioniert Sprache nicht). Der Zeitpunkt, wo die Spieler auf die Karte tippen, liefert schon einen recht deutlichen Hinweis.
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Pyromancer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #70 am: 17.06.2019 | 23:36 »
Ich halte es auf jeden Fall für sinnvoll, vor potentiell problematischen Runden anzusprechen, was für Optionen es überhaupt GIBT und welche Verhaltensweisen OK sind, wenn man mit etwas ein Problem hat.

Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #71 am: 17.06.2019 | 23:44 »
Kreggen, Dein Beispiel hat viel von der Kneipen Szene, die Sphinx beschrieb.

Das macht mir Kopfschmerzen würde mir Kopfschmerzen bereiten, wenn ich eine solche Karte bei mir am Tisch im Einsatz sehen würde.

Bitte nicht falsch verstehen. Das ist jetzt ernst gemeint.

Die O Karte soll die Szene intensivieren.

Vermutlich kann man diese nicht als Trumpf Karte einsetzen: O über X?

Zählt ein Paar Os mehr als eine einzelne X Karte?

Und wir sind ja alle demokratisch veranlagt. Alle legen Os; es gibt aber einen, der X legt.
Macht X dann mit, oder unterliegen alle Os dem Diktat von X?
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #72 am: 17.06.2019 | 23:55 »
Also ich bin ja irgendwie Volllzeit-SL dank zu sonst nicht viel zu gebrauchen. Aber von dieser Sache hab ich auch noch nie gehört. Zugegebenermaßen bin ich sogar lachend fast vom Stuhl gefallen... Creative Commons? Für ein simples X auf ner Karte das jeder selbst auch aufmalen könnte? ALTER!

Mein Problem mit der Idee ist aber ganz klar - woher bitte weiß ich was ein Spieler meint wenn er mir die Karte zeigt?? Ich beschreibe ziemlich viel und auch recht schnell. Ja hat der jetzt ne Spinnenphobie, sind es die bärtigen Männer, die abgeschlagenen Köpfe oder erinnert ihn die kurvige Strasse an einen Autounfall? Das sind übrigens alles Dinge die ich am Tisch schon hatte. Für mich ist das besonders problematisch weil ich Aspie bin und es schon so nicht leicht hab, zu wissen, wie die Spieler ticken.

Für mich völlig unbrauchbar. Ich sag lieber, sie sollen kurz Stop sagen und mir auf nen Zettel schreiben, was sie nicht im Spiel ertragen können. Wenns das Spiel nicht kippt wirds halt umgebaut.
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Pyromancer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #73 am: 17.06.2019 | 23:57 »
Und wir sind ja alle demokratisch veranlagt. Alle legen Os; es gibt aber einen, der X legt.
Macht X dann mit, oder unterliegen alle Os dem Diktat von X?

Die Gruppe will eine große Pizza bestellen. Alle bis auf einen haben voll Bock auf Thunfisch. Einer meint: "Sorry, bei Thunfisch muss ich kotzen." Muss sich jetzt die Mehrheit beugen und etwas anderes als Thunfisch-Pizza bestellen, oder muss der eine halt doch den Thunfisch runterwürgen?

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #74 am: 18.06.2019 | 00:00 »
Der eine bestellt ne eigene Pizza. Problem gelöst.
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