Ernste Trigger sind keine harmlosen Empfindlichkeiten.
Und nicht jede Empfindlichkeiten ist ein ernster Trigger.
Es geht bei der X-Card weder um Trigger noch um Empfindlichkeiten, sondern um Aspekte welche die Spieler als Person nicht im Spiel haben mögen, weil es das Spielerlebnis schlecht macht.
Die X-Card impliziert, dass jedes Ansinnen berechtigt ist. Das sehe ich deutlich anders und in der Konsequenz sollte ich als SL auch keine X-Card benutzen, sondern "nur" wie aufgeführt im Vorfeld ansprechen, dass man sich bei Problemen melden möge.
Es ist korrekt das die X-Card aussagt das jede Nutzung berechtigt ist.
Es ist ein elementarer Teil des Konzept, der die Spieler dazu bringen soll, die Option zu nutzen, anstelle sich Inhalten auszusetzen mit denen sie als Person nicht können oder wollen. Dies ohne eine Diskussion oder eine Einspruchsmöglichkeit seitens des SLs oder anderer Spielleiter.
Ebenso ohne die Idee das der Spieler jegliche Tabu-Themen vorab kennt und mit allen Tabu-Themen mit einem eventuell unbekannten spricht.
Was mir persönlich als Spielleitung entgegen kommt, da ich so nicht in die Verlegenheit komme das Rollenspiel für eine kurze Befassung und Beurteilung von Tabuthemen anderer Personen zu unterbrechen.
Leider habe ich jetzt keine richtige Antwort da rausgelesen. War unabhängig von der Xcard gemeint. Wenn man die benutzt, ist ja gerade keinerlei Einschätzung und Maß nötig, weil es ja konkret unabhängig davon geregelt ist.
Jenseits der X-Card würde ich soweit es Sinnhaft möglich ist, alles dafür tun das die Spieler einen unterhaltsamen, spannenden bzw. interessanten Rollenspielabend haben.
Mit der deutlichen Tendenz die Einschränkungen Einzelner (Themen, Wohlbefinden, Verhaltensweisen usw.) über Tätigkeiten zu stellen die dem entgegen stehen. Das heißt, beim Essen werden auf Diäten, Allergien, Veganismus Rücksicht genommen. Sowohl hinsichtlich der Beteiligung an Aktivitäten (Kochen, Restaurant, Bestellung), als auch in Bezug auf politische Ansichten (Person hat zuviele geschredderte Küken gesehen und mag daher zumindest beim Rollenspiel nicht über Huhn-Produkte auch noch damit belästigt werden). Raucher können rausgehen, das Spiel wird solange angehalten. Wenn es Themen gibt die nicht angesprochen werden sollen, nicht erwünscht sind wird es im Spiel berücksichtigt, auch wenn die spontan aufkommen.
Solange andere dabei wie normale Menschen, mit normalen Umgangsformen wirken, fällt mir da keine normale Befindlichkeit ein, wo ich sagen würde "Du, was du mir sagst ist eigentlich nicht schlimm".
Normal in dem Sinn als das ich diese Bereitschaft nicht auf verschiedene politische Ansichten gegen Personen (Rassismus, Homophobie, Transphobie etc.) und andere extreme Ansichten (Holocaust-Lüge etc.) ausdehnen würde.
@Der Läuterer
In dem Zitat von Issi, auf dass ich reagierte, ging es um genau das.
Die X Card sagt dagegen einfach nur: Der Inhalt muss weg. Im worst case weiß der SL nicht mal welcher, und ist gezwungen Dinge ins Blaue abzuändern.
Es wurde erwähnt das die SL bei der X-Card durchaus nachfragen darf.
Es fehlt auch an Szenarien, wo das Abenteuer gar nicht mehr funktioniert.
Ebenso wenn aus "Scourge of the Demon Wolf" plötzlich "Scourge of the Demon Spider" wird. Fun Fact: Ich bin leicht arachnophob. Kann ich dann meine X-Card im Anschluss zücken, um meine Wölfe wiederzubekommen?
Du kannst die X-Card einsetzen um die Spinne weg zu bekommen.
Würde es halt eine Eidechse, Mantikor, Borken-Käfer, Panther, Wutzen, Riesen-Dämonen-Igel... gibt ja nicht nur ein oder zwei Optionen.