Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 41454 mal)

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Offline seanchui

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #325 am: 26.06.2019 | 09:06 »
Ähm, "demnächst"? Also bei unserem Fernsehen ist das so, solange ich gucken darf ;) . "Die nachfolgende Sendung ist für Zuschauer unter..." Usw.
Bei Büchern ist das tatsächlich unüblich.

Na, "ab 18" reicht ja nicht. Vor der Sendung müsste dann ja eher ein Teaser in Form von ... "Die nachfolgende Sendung enthält Raucher, eine Person mit dem Namen Sandy sowie unbewußte Gewalt gegen mehrere Igel" ... laufen, damit potentielle Reizthemen abgedeckt sind  ;)

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #326 am: 26.06.2019 | 09:10 »
Angenommen ein Spieler kreuzt da auf der Trigger Liste eine Menge Sachen an, dann würde ein Horror SL sich vielleicht schon fragen: Warum willst du mit so vielen Triggern ausgerechnet bei einer Horror Runde mitspielen?
Möchtest du etwa getriggert werden?
(Bzw. empfindest du dabei Spaß? )
Ansonsten gibt es andere Runden, wo die Gefahr nicht so groß ist.
Die passen dann evtl.  besser.





Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #327 am: 26.06.2019 | 09:14 »
Bücher kann man weglegen, wenn es einem zu viel wird.
Filme und Serien kann man ausschalten.
Das ist bei einer aktiven Runde ein bisschen schwerer.

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #328 am: 26.06.2019 | 09:21 »
Bücher kann man weglegen, wenn es einem zu viel wird.
Filme und Serien kann man ausschalten.
Das ist bei einer aktiven Runde ein bisschen schwerer.
Das stimmt, da man sich da sozial evtl. unnötigerweise unter Druck gesetzt fühlt, unbedingt sitzen zu bleiben. A la "Aufstehen ist unhöflich undso. "

Das könnte man aber verbessern, in dem der SL vor dem Spiel sagt: "Passt mal auf Leute, das ist hier eine Horrorrunde.
Wem es zwischendrin zu viel wird, der darf jederzeit mal rausgehen."

Oft ist es ja nur die Erlaubnis die fehlt.


Offline unicum

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #329 am: 26.06.2019 | 09:23 »
Es müßte beispielsweise ja schon mit dem Teufel zugehen, wenn der einzige norddeutsche Spieler, der sich sofort zu einem Ball zusammenrollt, falls ich sage: "eine Riesenspinne greift an! Sie hat RK 7 und ... würfelt ... 3 TP", sich ausgerechnet an meinen Tisch verirrt.

btw: Ich kenne eine hocharachnophobe Spielerin - aber im Rollenspiel schlägt sie die Riesenspinnen problemlos & gerne Tod.

Andererseits kenne ich auch eine World of Warchraft Spielerin welche den Sitzplatz verlässt wenn ich etwa auf mein Reittier "Riesenspinne" aufsetze. (Gut die hat dann wohl einen wirklich Handletter große Spinne vor sich im Monitor) - vielleicht würde sich die erste auch so verhalten. Sie (zweitere) hat also einen visuellen Reiz - nicht nur einen akustischen wie erstere-> Spinnen sind aber nicht gerade bekannt für ihre Akustik,

Gibt es eigentlich viele Leute die beim Rollenspielen wirklich aktiv alles in Gedanken Visualisieren? Ich mache das eigentlich nur als SL in der Vorbereitung des Abenteuers, und auch da eigentlich nur beim Handlungsschauplatz.

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #330 am: 26.06.2019 | 09:38 »
Gibt es eigentlich viele Leute die beim Rollenspielen wirklich aktiv alles in Gedanken Visualisieren? Ich mache das eigentlich nur als SL in der Vorbereitung des Abenteuers, und auch da eigentlich nur beim Handlungsschauplatz.
Mich (und sicher noch viele andere)
Der Unterschied ist: Wenn ich eine Riesenspinne sehe, dann die aus "Herr der Ringe". Kurz -es ist eine "Märchen und Filmspinne. "
Sie wirkt lebendig aber nicht echt.

Liegt vielleicht daran, dass es in Echt keine Reitspinnen gibt. Daher ist für mein Gehirn zumindest klar: das ist nicht real.
Geht mir auch mit Filmen so: Je realer das Setting, desto größer ist die Gefahr.

Bei anderen ekligen Beschreibungen (die es in Echt geben könnte), kann es dagegen schon sein, dass das Brechreiz, Ekel OÄ. auslöst.
Bzw. dazu führt, dass ich aufstehe.

Ich weiß also, warum ich mir keinen Ekel Horror antue. Weil es nix für mich ist.

Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #331 am: 26.06.2019 | 10:01 »
Das stimmt, da man sich da sozial evtl. unnötigerweise unter Druck gesetzt fühlt, unbedingt sitzen zu bleiben. A la "Aufstehen ist unhöflich undso. "

Das könnte man aber verbessern, in dem der SL vor dem Spiel sagt: "Passt mal auf Leute, das ist hier eine Horrorrunde.
Wem es zwischendrin zu viel wird, der darf jederzeit mal rausgehen."

Oft ist es ja nur die Erlaubnis die fehlt.
Und auch das ist eine der Sicherheitsmechanismen, die begleitend zur X-Card empfohlen und genutzt werden. ("Open Door Policy")
Man muss das Rad nicht zwingend neu erfinden.

Offline unicum

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #332 am: 26.06.2019 | 10:40 »
Mich (und sicher noch viele andere)

Was bei mir - mittlerweile - nicht mehr geht sind spezielle beschreibungen mit Folter, explizit hierbei alles was die Hände betrifft. Nach einem Bruch eines Fingerknochens (OT Arzt: Das haben sie aber maximal doof gebrochen) und der anschliessenden Reha wo ich unter starken Schmerzen wieder die beweglichkeit (naja so 90% halt) herstellen musste kann ich so etwas nicht mehr so gut ab wie früher. Vor allem wenn die beschreibung eigentlich unnötig ist:
Also "Ich beschreibe die Folter und hoffe dann noch Bonuspunkte auf meinen Verhörenwurf zu bekommen" - Nee brauch ich nicht, geht mir auch das Messer in der Tasche auf - brauch ich aber keine X-Card für, kann ich auch einfach so sagen, schliesslich beschreibe ich beim Schwimmen ja auch nicht das ich den Kopf unter wasser halte um den Wasserwiederstand geringer zu halten und ein bischen Geschwindigkeit rauszuholen,...
Da lieber beschreiben wie man am Kronleuchter hängend mit dem Villain ein Degenduell ausfechtet.

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #333 am: 26.06.2019 | 10:47 »
@
Tod
Hoffe ich finde später noch Zeit das genauer durchzulesen.

Rausgehen und das Spiel verlassen ist in der Tat nichts Neues.
Schätze viele hatten, als sie noch klein waren, den Moment, wo sie mal gesagt haben: "Ich spiel nicht mehr mit!" >:( ~;D
(Nicht nur bei MenschÄrgereDichNicht)
Als Erwachsener wird die Hemmschwelle bei manchen wieder größer, den Platz zu verlassen und aufzustehen.
IdR. aus Angst.
Bin ich dann unhöflich?
Denken die anderen am Tisch dann ich bin eine Mimmi?
usw.

Da kann eine Einladung (Bzw. ausdrückliche Erlaubnis) schon helfen, dieses natürliche Gefühl von : "Mir reicht es jetzt!" wieder wahrzunehmen.

Ein Erwachsener hat zudem die Möglichkeit sich selbst zu beruhigen, um später wieder mitspielen zu können.
Und im Idealfall die Größe zu sagen: Dann setze ich eben aus, und lasse die anderen kurz ohne mich ihren Spaß haben.(Auch wenn es meiner nicht ist) :)
« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 10:57 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #334 am: 26.06.2019 | 12:17 »
Ich glaube der Vergleich mit kleinkindlicher Konfliktkompetenz ist ein Bärendienst für die Xcard  ::) kann aber auch sein dass du nur eine Technik meintest, bei der man halt explizit jederzeit mittendrin gehen darf und keiner hämisch wird, vielleicht habe ich die überlesen.
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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #335 am: 26.06.2019 | 12:58 »
Ich glaube der Vergleich mit kleinkindlicher Konfliktkompetenz ist ein Bärendienst für die Xcard  ::) kann aber auch sein dass du nur eine Technik meintest, bei der man halt explizit jederzeit mittendrin gehen darf und keiner hämisch wird, vielleicht habe ich die überlesen.
Ich meinte gar keine Technik.

Mir ging es allein um die Frage:  Warum sich manche Spieler bei einem Spiel gehemmt fühlen aufzustehen.(Obwohl sie es gerne würden)
Gründe wie : Kann ich nicht machen, ist unhöflich, kommt doof rüber. etc.
Und dieses "Bloß nicht negativ auffallen"- oder die Angst davor,  ist bei Kindern idR.  noch nicht so stark.

Als Erwachsener ist man normalerweise  mehr darauf bedacht nicht negativ aufzufallen. Die Erwartungen an einen Erwachsenen sind auch andere.
Aber genau das ist vermutlich teilweise hinderlich, weil man dadurch evtl.  Gefühle unterdrückt.

Das kann man ja theoretisch bei jedem Spiel, bei jeder Gruppen Situation tun.
Aber oft tut man es eben nicht: Aus Angst vor negativen Konsequenzen.

Edit. Was helfen könnte, ist mMn. einfach eine Einladung vom SL a la: Es ist Horror. Es ist Ok zwischendurch rauszugehen, wenn es zuviel wird.
(Ganz unabhängig davon ob man nun Karten einsetzt oder nicht)

Aber Erwachsensein hat eben nicht nur Nachteile: Man hat dadurch uU. auch ein paar mehr Kompetenzen.
z.B. sich selbst wieder beruhigen  können. Oder seine eigenen Bedürfnisse kennen, die von anderen wahrnehmen etc.
Das hilft einem überall, nicht nur beim Rollenspiel.
« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 13:11 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #336 am: 26.06.2019 | 13:07 »
Da. Die Einladung. Das ist die Technik. Test ist schon klar :)
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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #337 am: 26.06.2019 | 13:14 »
Da. Die Einladung. Das ist die Technik. Test ist schon klar :)

Ok, wenn du das sagst.
Ich hätte das jetzt nicht als Technik gesehen.
Sondern als Ansage vor dem Spiel.

Ob die Leute dann wirklich rausgehen, wenn ihnen danach ist, hat man als SL ja nicht in der Hand.
Man kann es nur anbieten.

Offline Der Läuterer

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Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #339 am: 26.06.2019 | 13:47 »
schliesslich beschreibe ich beim Schwimmen ja auch nicht das ich den Kopf unter wasser halte um den Wasserwiederstand geringer zu halten und ein bischen Geschwindigkeit rauszuholen,...
Hübscher Vergleich.
Jeder weiss, wie man schwimmt... Da hat man dann gleich ein klares Bild vor Augen.

Das hat man bei Begriffen wie Folter und Vergewaltigung jedoch auch.

Jeder stellt sich das zwar anders vor, aber jeder weiss was gemeint ist UND das Kopfkino schaltet sich ein.
Das ist dann erst einmal nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen; mit allem, was als Rattenschwanz da so dran hängen mag.
Das ist verständlich, jeder kann das eigentlich irgendwie nachvollziehen und sich in die Befindlichkeit des Betroffenen hineinfühlen.
Alles gut.

Doch jetzt kommt der Möchtegern-Nichtraucher, der sich in einer idyllischen Szene am rauchenden Hobbit NSC stört.
Und jetzt?

Wessen Befindlichkeit wiegt schweren?
Und bei welchem Stichwort ist Schluss?
Welche Reaktionen kann ich nachvollziehen und welche empfinde ich als übertrieben?

Kann bzw. darf ich das bewerten oder gewichten?

Für jeden, der jetzt NEIN denkt - wobei 'nein' die einzig richtige Antwort ist - gibt es nur eine einzige Möglichkeit.

21+ Label
Keine Tabus. KEINE. Wer ein Tabu hat, ist draussen.
Nicht um auszugrenzen, sondern aus purem Schutz Intresse dem eigenen ICH gegenüber.

Nur so und nicht anders kann man garantieren, dass das Spiel nicht aufgrund Einzelner und deren Befindlichkeiten unterbrochen/beendet werden muss.
« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 14:40 von Der Läuterer »
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #340 am: 26.06.2019 | 14:16 »
Zitat
21+ Label
Keine Tabus. KEINE. Wer ein Tabu hat, ist draussen.
Nicht um auszugrenzen, sondern aus purem Schutz Intresse dem eigenen ICH gegenüber.

Nur so und nicht anders kann man garantieren, dass das Spiel nicht aufgrund Einzelner und deren Befindlichkeiten unterbrochen/beendet werden muss.

Oder man macht gleich ein Dschungel Horror Camp auf.
Jedem Teilnehmer wird von Anfang an klar gemacht, dass nicht alle die Runde heil überstehen werden.
.....Aber jeder bekommt noch so ein Handy mit einer Notrufnummer.
Damit kann er dann den Rettungsdienst anrufen unter dem Code Wort "Hilfe hol mich hier raus!"  ;D ~;D

Sorry, ich muss ein Bisschen Spaß machen, weil das Thema echt schwierig ist. Und es keine Patent Lösung für alle zu geben scheint.

Für mich ist es die: Ich spiele idR. mit Leuten die ich kenne.
(Da gibt es diverse Probleme nicht)
« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 14:26 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #341 am: 26.06.2019 | 14:35 »
Ich spiele idR. mit Leuten die ich kenne. (Da gibt es diverse Probleme nicht)
Oder so. Das geht auch.

Es gibt dabei nur eine Kleinigkeit zu beachten.

Wie lange musst Du die Leute kennen, um sie wirklich zu kennen?

Und was machst Du, wenn mal jemand wegbricht und Du einen Ersatz in die Gruppe einbringst?

Dann ist Dein Konstrukt schon hinfällig. Leider.
« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 14:38 von Der Läuterer »
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Offline unicum

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #342 am: 26.06.2019 | 14:44 »

Wessen Befindlichkeit wiegt schweren?
Und bei welchem Stichwort ist Schluss?
Welche Reaktionen kann ich nachvollziehen und welche empfinde ich als übertrieben?



Um es mal so zu sagen - ich bin der Meinung das man durchaus auch mal etwas aushalten können muss, man muss nicht immer gleich mit der dampfpfeife losströten wenn einem etwas nicht passt.
Und das ist keine Einbahnstrasse, das gilt für beide Seiten - also sowohl für den einen als auch für den anderen.

Aber es gibt eben Grenzen.

Übertrieben ist IMHO etwa die Reaktion aus dem fraglichen Ursprungsstrang, seine Twitterfollower auf jemanden zu hetzen ist, so mal will ist das wohl auch eine "Sicherheitstechnik fürs Rollenspiel".
Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Merkel in der Welt - ruhig bleiben und erstmal nachdenken - vieleicht auch mal etwas ganz ignorieren.

Wenn der Nachbar mal auf meinem Grundstück parkt - ist das okee - wenn er sich entschuldigt erst recht, wenn er es aber anfängt als sein recht zu sehen dann eben nicht mehr.
Wie sehe Deutschland aus wenn jeder gegen jede befindlichkeitsverletzung klagen würde - besser oder schlechter?
Mal abgesehen von einer überlastung der Gerichte, wer würde denn noch etwas tun?

Ich kann auch mit der Redefreiheit und der Freiheit der Kunst argumentieren,...
SWR2 Wissen 26.06.2019:
https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/was-gesagt-werden-darf/-/id=660374/did=24075256/nid=660374/1wyyvdw/index.html

Ist dort zwar nur ein Randthema aber - ja man muss auch andere Meinungen "aushalten".

Ich erinnere mich auch gerade an eine "Vorschrift" bei der Bundeswehr (damals noch als es die Wehrpflicht gab - und naja jedenfalls bei uns war das so, ob es wirklich eine solche Vorschrift gab weis ich auch nicht sicher) - man kann sich über alles beschweren ABER nicht an dem Tag an dem es vorgefallen ist, man "musste" immer eine Nacht darüber schlafen - und ich glaub das war eine der Sachen die dort einiges an Ärger & Arbeit erspaart hat.

Also wenn mir jemand kommt "Ich hab 100.000 Follower bei Twitter und du machst jezt als Spielleiter genau das was ich will,..." welche X-Card schüzt mich vor so jemanden?

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #343 am: 26.06.2019 | 14:54 »
Oder so. Das geht auch.

Es gibt dabei nur eine Kleinigkeit zu beachten.

Wie lange musst Du die Leute kennen, um sie wirklich zu kennen?

Und was machst Du, wenn mal jemand wegbricht und Du einen Ersatz in die Gruppe einbringst?

Dann ist Dein Konstrukt schon hinfällig. Leider.
Kommt darauf an, was man wie spielt.
Bei FSK 12, ist klar, das ist in etwa Nachmittags Film  Niveau.
folglich gibt es diverse Reizthemen nicht.
Auch weiß jeder Spieler: Raus gehen- geht immer. Unterbrechen auch.

Mit krassem Horror, (würde ich sowas tatsächlich spielen wollen), müsste auch klar sein: Stopp und Rausgehen sind jederzeit möglich.
(Trigger abseits von Reizthemen -durchs Spiel verursacht- hatte ich selten bis nie- )

Probleme entstehen doch idR. dann wenn man
 A.Mit Fremden spielt.
und B. Diverse Reizthemen im Spiel hat.

Bzgl. Trigger- Ich kenne einige Menschen mit Spinnenangst die trotzdem Harry Potter, Hobbit und Herr der Ringe schauen konnten. Und die auch im RPG kein Problem mit Spinnen haben.
So jmd. zu treffen, wäre für mich echt etwas bislang noch nie dagewesenes.


Keine Reizthemen, mit vertrauten Spielern, oder Spielern, die wissen, dass sie jederzeit unterbrechen dürfen, erlebe ich daher als relativ problemlos.


Edit.

(Bezüglich Trigger noch ein böser aber kleiner Vorschlag):
Man könnte doch von allen Leuten, die sich für Horror Runden anmelden wollen, vorher die Triggerlisten einsammeln.
Die mit gleichen oder ähnlichen Triggern werden dann zusammen in eine Gruppe gesteckt.
Dann kann sich jeder SL besser darauf einstellen, und muss keine Angst haben, dass jeder bei einem anderen Trigger stoppt. >;D ~;D

« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 15:07 von Issi »

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #344 am: 26.06.2019 | 14:58 »
Ich erinnere mich auch gerade an eine "Vorschrift" bei der Bundeswehr (damals noch als es die Wehrpflicht gab - und naja jedenfalls bei uns war das so, ob es wirklich eine solche Vorschrift gab weis ich auch nicht sicher) - man kann sich über alles beschweren ABER nicht an dem Tag an dem es vorgefallen ist, man "musste" immer eine Nacht darüber schlafen - und ich glaub das war eine der Sachen die dort einiges an Ärger & Arbeit erspaart hat.

§6 (1) Wehrbeschwerdeordnung.

Eine der wenigen lebensnahen Vorschriften in dem Laden - wahrscheinlich ein Überbleibsel aus Kaisers Zeiten  :P ;D


Also wenn mir jemand kommt "Ich hab 100.000 Follower bei Twitter und du machst jezt als Spielleiter genau das was ich will,..." welche X-Card schüzt mich vor so jemanden?

Auslachen, rausschmeißen, Thema durch.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Der Läuterer

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #345 am: 26.06.2019 | 15:07 »
Bei FSK 12, ist klar, das ist in etwa Nachmittags Film  Niveau.
folglich gibt es diverse Reizthemen nicht.
Ich glaube, genau da liegt der allgemeine Denkfehler.

Man kann nicht alles erfassen und weglassen, das beschweren könnte.

Ich beschreibe beispielsweise eine heitere Szene in einer heilen, glücklichen Familie.

Was ist mit demjenigen, der eine schwierige Kindheit hatte?
Und der jetzt genau deshalb getriggert wird, weil er einer zerrütteten Familie entstammt?

Das nimmt kein Ende.
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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #346 am: 26.06.2019 | 15:12 »
Auslachen, rausschmeißen, Thema durch.

So und am nächsten Tag stehst du dann als Oberarsch in den Medien - hast du eine so dicke Haut das Du es abkannst?

Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #347 am: 26.06.2019 | 15:14 »
Ich glaube, genau da liegt der allgemeine Denkfehler.

Man kann nicht alles erfassen und weglassen, das beschweren könnte.

Ich beschreibe beispielsweise eine heitere Szene in einer heilen, glücklichen Familie.

Was ist mit demjenigen, der eine schwierige Kindheit hatte?
Und der jetzt genau deshalb getriggert wird, weil er einer zerrütteten Familie entstammt?

Das nimmt kein Ende.
Ich kann ja nur von meiner Warte/Erfahrung aus schreiben, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Daher: Wenn du sagst, dass das möglich ist, kann  ich nicht widersprechen.

Doch hatten wir das schlicht noch nie.



Offline Der Tod

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #348 am: 26.06.2019 | 15:15 »
Ich glaube, genau da liegt der allgemeine Denkfehler.

Man kann nicht alles erfassen und weglassen, das beschweren könnte.

Ich beschreibe beispielsweise eine heitere Szene in einer heilen, glücklichen Familie.

Was ist mit demjenigen, der eine schwierige Kindheit hatte?
Und der jetzt genau deshalb getriggert wird, weil er einer zerrütteten Familie entstammt?

Das nimmt kein Ende.
Stimmt. Menschen (und Spielrunden!) sind zu unterschiedlich, als dass man eine absolute Regel für alle aufstellen könnte.
Hätten wir doch bloß eine Schutzreißleine, die spontan und individuell eingesetzt werden kann. Das wärs doch. Man könnte z.B. ein X draufmalen, damit man sie leichter findet.  ~;D

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #349 am: 26.06.2019 | 15:24 »
So und am nächsten Tag stehst du dann als Oberarsch in den Medien - hast du eine so dicke Haut das Du es abkannst?

"Die Medien" ist wohl ein bisschen hoch gehängt, oder?
Im Falle Twitter müsste mir das erst mal jemand mitteilen, damit ich es überhaupt merke :P

Und ansonsten: Ja, hab ich. Wenn ich für jedes "Ich zeig dich an! / Damit geh ich zur Presse!" o.Ä., das ich in meinem Leben schon gehört habe, einen Euro hätte...dann hätte ich ganz schön viele Euros ;D


Mal ganz davon abgesehen, dass derjenige welche bestenfalls meinen Vornamen kennt und wenn er Bilder online stellt und entsprechend kommentiert, freut sich ggf. der Anwalt.

Egal wie: Erpressen lasse ich mich mit so einer Kinderkacke nicht und im blödesten Fall ist die Runde dann eben für alle beendet.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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