Was wir hier in der Diskussion teilweise unter den Tisch fallen lassen, ist doch Folgendes. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, ein Rollenspiel zu schreiben.
Wenn da jetzt jemand seinen eigenen Heartbreaker veröffentlicht haben will und er das im Self-publishing machen möchte, steht ihm niemand im Weg. Er muss nur selbst das Geld dafür aufbringen und das Risiko liegt ganz bei ihm.
Geht dieser jemand aber zu einem Verlag, macht die Firma eine Kalkulation und sagt, wie viel man dem Autoren zahlen kann. Das Buch wird lektoriert, bebildert, vermarktet. Auch hier wird relativ wenig beim Autor hängen bleiben, es sei denn, das Ding wird ein Kassenschlager.
Und dann gibt es Fälle, da vergibt der Verlag aktiv einen Auftrag, entweder konkret zum Design eines Spiels oder zur Übersetzung. In diesen beiden Fällen interessieren mich die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen. In den vorigen Fällen ist das Sache des Autors. Aber hier geht es um eine konkret zu leistende Arbeit, für die man an sich einen Anspruch auf eine faire Bezahlung hätte.
Nur läuft das in Deutschland anscheinend immer noch eher über den Hobbybereich. Macht doch Spaß, am Lieblingsrollenspiel mitzuschreiben und zu übersetzen. Das kann ich auch völlig verstehen und natürlich werden Verlage dann eher auf die Fans setzen, die für wenig Geld ranklotzen. Solange sich niemand von den Autoren beschwert und Aufträge ablehnt, wird sich auch nichts ändern. Da sind die Schreiber in den USA weiter, der Markt größer und die kreative Zunft ein wenig selbstbewusster als in Deutschland.