Autor Thema: Autorenvergütung  (Gelesen 23846 mal)

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Offline Caranthir

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #150 am: 25.06.2019 | 10:03 »
Ich finde es schon schön, wenn niemand ausgebeutet wird und Autoren fair bezahlt werden. Aber ob sich daraus ein Recht auf Hauptberuflichkeit ableiten lässt, ist die Frage. Ist es denn "fair", wenn die "Hauptberuflichen" dann den engagierten Hobbyschreibern das Nebeneinkommen streitig machen? Sorry, aber wir müssen soundsoviele Leute bezahlen, die davon leben müssen, da ist für Hobbyschreiber kein Geld mehr da....

Ein Recht auf Hauptberuflichkeit lässt sich natürlich nicht ableiten, aber wenn selbst die festangestellten Redakteure relativ wenig verdienen, darf man sich doch fragen, ob die Preise für Rollenspiele passen. Das gleiche gilt für Aufträge an Freelancer, die man eigentlich nur in Vollzeit schaffen kann. Klar, wenn jetzt 10 Leute, zwei Jahre an einem Grundregelwerk schreiben, geschieht das nicht in Vollzeit. Sagt aber ein Verlag, er wolle in einem Jahr den Text für ein 350-Seiten-Spiel, sollte der Autor auch entsprechend dafür bezahlt werden.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #151 am: 25.06.2019 | 10:19 »
Das ist alles richtig. Es ist auch sehr bezeichnend, dass Fred Hicks als Fate Core-Herausgeber und etlicher anderer Spiele nicht wirklich davon leben kann. Ich bezog mich aber mit dem Geld mit Rollenspielen verdienen auf die USA. Und da gibt es tatsächlich einige, die das können und in den Verlagen in der Redaktion sitzen. Auch Freelancer arbeiten da Vollzeit oder bringen über Kickstarter eigene Spiele raus. Das sind nicht super viele Leute, aber es gibt sie.

Kurzer Hinweis: In dem Update steht, dass er es mittlerweile geschafft hat. Nach 12 Jahren Arbeit und so richtig viel Kohle verdient er dabei trotzdem nicht. Aber immerhin!
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #152 am: 25.06.2019 | 10:22 »
Welche der US-Rollenspiele (außer DnD und Pathfinder) sind denn eigendlich groß genug um hauptberufliche Freelancer zu bezahlen?
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Caranthir

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #153 am: 25.06.2019 | 10:36 »
Kurzer Hinweis: In dem Update steht, dass er es mittlerweile geschafft hat. Nach 12 Jahren Arbeit und so richtig viel Kohle verdient er dabei trotzdem nicht. Aber immerhin!

Das stimmt, Fred macht aber auch noch alles mögliche andere Zeugs wie Layout für andere Verlage usw. Ich freue mich trotzdem für ihn, das ist einfach ein sympatischer Typ, der offen über seine Situation spricht und kaum ein Blatt vor den Mund nimmt.

Welche der US-Rollenspiele (außer DnD und Pathfinder) sind denn eigendlich groß genug um hauptberufliche Freelancer zu bezahlen?

Ich würde das vielleicht auf "englischsprachige Rollenspiele" ausweiten. Cubicle 7 hat da, meine ich, zum Beispiel mit The One Ring mit zwei Designern gearbeitet und für Quellenbücher immer wieder auf einen festen Stamm von Autoren zurückgegriffen. Gareth Ryder-Hanrahan sehe ich ständig, der schreibt für alle möglichen Rollenspiele. Sarah Newton (Mindjammer Press) finanziert ihre Sachen über Kickstarter und arbeitet abseits von D&D. Einen wirklich umfassenden Überblick gibt es da aber denke ich nicht. Man weiß ja nicht, was Freelancer sonst noch alles in ihrer "Freizeit" machen.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #154 am: 25.06.2019 | 10:44 »
Naja ein Fester Auorenstamm sagt jetzt nicht viel aus.

Du wirst bei deutschen Rollenspielen (z.B. DSA) auch eine gewisse Zahl von Stammautoren finden, die an allen möglichen Büchern mit arbeiten, und vermutlich auch nicht viel daran verdienen.
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Offline Widukind99

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #155 am: 25.06.2019 | 10:48 »
Naja ein Fester Auorenstamm sagt jetzt nicht viel aus.

Du wirst bei deutschen Rollenspielen (z.B. DSA) auch eine gewisse Zahl von Stammautoren finden, die an allen möglichen Büchern mit arbeiten, und vermutlich auch nicht viel daran verdienen.
Haben damaligen DSA-Hauptautoren, Hadmar von Wieser, Kalr-Heinz Witzko, Bernhard Hennen usw. nicht hauptsächlich für DSA gearbeitet (Romane eingeschlossen) und eventuell davon sogar gelebt?

Offline Caranthir

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #156 am: 25.06.2019 | 10:53 »
Naja ein Fester Auorenstamm sagt jetzt nicht viel aus.

Du wirst bei deutschen Rollenspielen (z.B. DSA) auch eine gewisse Zahl von Stammautoren finden, die an allen möglichen Büchern mit arbeiten, und vermutlich auch nicht viel daran verdienen.

Das ist klar, bei englischsprachigen Autoren habe ich aber den Eindruck, dass sie bei dem Produktsausstoß das nicht mehr in ihrer Freizeit schaffen. Das sind oft ganze Bücher, die sie allein oder zu zweit schreiben. Dafür brauchen Hobbyisten Jahre.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #157 am: 25.06.2019 | 11:22 »
Haben damaligen DSA-Hauptautoren, Hadmar von Wieser, Kalr-Heinz Witzko, Bernhard Hennen usw. nicht hauptsächlich für DSA gearbeitet (Romane eingeschlossen) und eventuell davon sogar gelebt?
Damals war aber eventuell der Kuchen noch eine ganze Ecke größer.
Die DSA-Boxen standen z.T. noch in Spielwarenläden, und die Romane wurden von Heyne vertreiben und waren im normalen Buchhandlungen zu finden.
Heute krigst du beides nur noch Online und in Rollenspielläden.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #158 am: 25.06.2019 | 11:25 »
Und die Konkurenz war deutlich geringer...
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #159 am: 25.06.2019 | 11:53 »
Wobei ich vermuten würde das gerade der Roman vertrieb über einen großen Verlag, einen Großen Unterschied gemacht haben dürfte.

Viele von denen haben ja auch nach DSA weiter Fantasy Romane geschieben.

Die haben ja iirc erst probiert mit der Gezeiten Welt, ihre eigene Welt zu etablieren, und als das nicht so toll lief, waren zuminestens einge von ihnen unter den Autoren die Elfen, Zwerge, Kobolde, ... Bücher geschrieben haben (die sich ja wohl ganz gut verkauft haben).

DSA Romane hat nachdem Fanpro und Ulisses angefngen haben die selber zu veröffentlich, soweit ich weiß keiner von denen mehr geschrieben.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #160 am: 25.06.2019 | 12:15 »
...

DSA Romane hat nachdem Fanpro und Ulisses angefngen haben die selber zu veröffentlich, soweit ich weiß keiner von denen mehr geschrieben.
Bernhard Hennen hat die Phileasson-Saga doch vor gar nicht allzulanger Zeit in Romanform gebracht. Gilt das nicht als DSA-Roman?

Offline rillenmanni

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #161 am: 25.06.2019 | 12:22 »
Haben damaligen DSA-Hauptautoren, Hadmar von Wieser, Kalr-Heinz Witzko, Bernhard Hennen usw. nicht hauptsächlich für DSA gearbeitet (Romane eingeschlossen) und eventuell davon sogar gelebt?

Die Herren haben damals meiner besten Erinnerung nach nicht von ihren DSA-Arbeiten gelebt, zumindest nicht kontinuierlich. Für den einen oder anderen mag es dennoch eine bedeutsame Einnahmequelle gewesen sein.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #162 am: 25.06.2019 | 12:27 »
Bernhard Hennen hat die Phileasson-Saga doch vor gar nicht allzulanger Zeit in Romanform gebracht. Gilt das nicht als DSA-Roman?
Vermutlich schon, die sind aber nicht Teil der normalen DSA-Roman Reihe, sondern wurden auch wieder von Heyne veröffentlicht (und nicht von Ulisses).

Und es sind soweit ich weiss auch keine DSA Logos drauf (ich hab die Romane nicht).

Ich weis nicht was der für eine Absprache mit Ulisses hat, aber ich hab z.B. bei mir auch eine Neuauflage seiner Jahr des Greifens Romane, und die sind auch von einem Anderen Verlag und ohne DSA-Logos.

Also spezifzieren wir mal: Soweit ich weiss hat keiner dieser alten Autoren, einen neuen DSA-Roman geschrieben der von Fanpro bzw. Ulisses rausgebracht wurde.
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Offline Maarzan

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #163 am: 25.06.2019 | 13:20 »
Wenn ein Produkt nur mit Vollzeiteinsatz zu schaffen ist, dann hat der "Profi" doch schon den entscheidenden Differenzierungsvorteil , weil der Nebenberufler das gar nicht stemmen kann und hätte damit auch das notwendige Verhandlungsargument. 

Letztlich kann man aber nur dass umverteilen, was auch auf der anderen Seite eingenommen wurde. Und wenn das nicht für eine Vollzeitstelle reicht, dann reicht es eben nicht. Wo nichts ist, hat der Kaiser sein recht verloren.

Aber nahezu nirgendswo anders ist es ja auch technisch so einfach selbst zum Unternehmer zu werden und zu zeigen, was geht oder auch nicht.
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Offline Zordan von Bethanstrand

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #164 am: 25.06.2019 | 14:39 »
Vorsicht mit der Kaffeesatzleserei. Es gibt Autoren, die haben für Rollenspielverlage (genannte für DSA) geschrieben und arbeiten jetzt als Vollzeitautoren. Natürlich hat da jede und jeder einen eigenen Lebenslauf, aber so grob gilt: Als Student gab es einen Studentjob und dazu wurde noch im Rollenspielsektor geschrieben. Nach dem Studium wurde der Studentenjob noch behalten, durch den Wegfall des Studiums wurde aber mehr geschrieben - hohe Outputphase. Um mehr Geld zu verdienen, wurden in dieser Zeit erste Schritte in andere Schreibrichtungen gegangen. Und sobald der Autor wirklich vom Schreiben leben wollte, wurde nur noch in anderen Richtungen geschrieben und es erfolgte ein Rückzug aus dem Rollenspielsektor. Wenn solche Autoren dann im Rollenspielsektor schreiben, dann erfolgt das in den meisten Fällen, weil jemand Lust darauf hat (Vollzeitautor schreibt in seiner Freizeit zum Hobbylohn für ein Rollenspiel), ein anderer Verlag dahinter steckt (Vollzeitautor arbeitet als Vollzeitautor für seinen Verlag, dieser kooperiert aber mit einem Rollenspiel), schlicht beim Vollzeitautor nichts anderes ansteht oder ein Rollenspiel-Verlag einmal eine spezielle Sache machen möchte.

Zweiter Punkt: Das Schreibtempo. Ich habe neben meinem Beruf in einer Nichtferienphase innerhalb von 7 Wochen auch schon mal ein Buch zwischen Pitch und Abgabefassung durchgeschrieben und dieses Buch hat dann im Anschluss einen Preis gewonnen. Nicht alle Hobbyautoren brauchen für ein Buch automatisch Jahre. Manchmal tut sich ein Profi mit einem Werk schwer, manchmal flutscht es dem Hobbyautor aus den Fingern.

Manche Dingen sehen übrigens auch mitunter ein wenig schräg aus. Nehmen wir mal an, ich würde an Buch A anderthalb Jahre lang schreiben und den Text dann abgeben, die Bilder, Lektorat, Korrektorat und Co. brauchen aber noch einmal 7 Monate. In der Zeit schreibe ich ein etwas kleiners Buch B, bei dem weniger Illustrationen gebraucht werden oder schon vorliegen und das einen günstigeren Slot für den Lektor kriegt, so dass es Buch A in der Pipeline überholt. Parallel dazu steuere ich bei einem Werk C mit mehreren Autoren noch ein Kapitel bei, dass ich aber an zwei Wochenenden zwischengeschoben habe. Am Ende kann es passieren, dass drei Bücher mit meinem Namen innerhalb von vier Wochen erscheinen und man sich denkt, ich sei ultraproduktiv und würde im Zweiwochentakt jeweils ein ganzes Buch abgeben, dabei schreibe ich in meiner Freizeit und lebe eben nicht vom Schreiben, obwohl so viele Publikationen in so kurzer Zeit erscheinen.

Am Ende gibt es natürlich viele ideale Vorstellung, auch über Fairness und den Bedarf zum Einfordern seiner Rechte. Wenn man nach Abverkauf aller Bücher eine Auflage einen Strich zieht und die Kosten abrechnet, dann aber nur ein kleiner Keks übrig bleibt, hilft auch das Fordern einer dreistöckigen Torte nichts.

Offline Megavolt

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #165 am: 25.06.2019 | 15:56 »
Zweiter Punkt: Das Schreibtempo. Ich habe neben meinem Beruf in einer Nichtferienphase innerhalb von 7 Wochen auch schon mal ein Buch zwischen Pitch und Abgabefassung durchgeschrieben und dieses Buch hat dann im Anschluss einen Preis gewonnen. Nicht alle Hobbyautoren brauchen für ein Buch automatisch Jahre. Manchmal tut sich ein Profi mit einem Werk schwer, manchmal flutscht es dem Hobbyautor aus den Fingern.

Okay, das ist mal eine Ansage. Verrätst du, welches Buch das ist? Ich würde mir das gerne zulegen.

Offline rillenmanni

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #166 am: 25.06.2019 | 16:16 »
Das war sein erstes Schwarze-Eiche-Solo, glaube ich.
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Offline ArneBab

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #167 am: 25.06.2019 | 21:19 »
Ich denke 10€ pro Stunde Spaß, sei es Kino, Freizeitpark, Brettspiel, Computerspiel, Rollenspiel etc. ist vermutlich ein Wert, den man maximal anpeilen kann.
Untergrenze: Bei Texten solltest du nicht unter 1€ pro Stunde Lesezeit gehen.
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Offline ArneBab

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #168 am: 25.06.2019 | 21:20 »
Es ist die Entscheidung eines erwachsenen Menschen. Wieso sollte ich die zusätzlich alimentieren?
Ob du das machen willst ist doch zweitrangig. Wichtig ist, dass wenn andere das wollen, es einen Weg geben sollte, über den sie es machen können.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #169 am: 25.06.2019 | 21:28 »
Ich sehe aber insgesamt schon einen Trend, dass Kunden das nicht mehr egal ist (Stichwort nochmal Fairtrade).
Wenn das so viele wären,  hätten wir (oder ihr ...) das Problem erst gar nicht.

Praktisch heißt es doch eher, "dem Kunden ist es nicht egal, wie es demjenigen geht, der SEIN bevorzugtes Spielmaterial produziert" - wenn es denn so einen erkennbar gibt.
Da Problem ist dann, dass das jeweils nur eine kleine Handvoll Leute pro Contentschaffer ist, deren breitere Zahlungsbereitschaft dann letztlich doch auch nichts reißen können.

Ohne den Kuchen maßgeblich zu vergrößern wird das eben nichts.

Wobei mein Eindruck ist, dass dies am ehesten über eine entsprechende Spielerfindungsinfrastruktur laufen würde.

Meine nächste Frage wäre dann noch: hindern inkompatible Editionswechsel da eher weil sie Leute in die Dämmerung von Privatrunden treibt und somit auch als Multiplikator für Neue ausschließt oder ist der Batzen, welche Spieler, die immer auf dem neuesten Stand sein wollen, zahlen doch größer?




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Offline ArneBab

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #170 am: 25.06.2019 | 21:36 »
Ich habe mal Teile eines Rollenspielwerks aus dem englischen ins Deutsche übersetzt. Dafür habe ich Geld angeboten bekommen, dass ich abgelehnt habe. Bei einem Stundensatz von ca. 2,50 Euro fühle ich mich schlichtweg verarscht. Dann verschenke ich meine Leistung lieber!
Ich habe mal ein Rollenspielbuch für effektiv 1€/Stunde übersetzt. Von dem Geld habe ich dann die Marke 1w6 registriert und habe mich kein bisschen übers Ohr gehauen gefühlt. Denn ich hätte es ihnen auch gratis gegeben. So hatte ich noch was davon.

Und das ist auch, wie sich das Gefühl von Wert einstellt: Wenn nicht das Geld oder der Stundenlohn übrigbleibt, sondern etwa, das man sich damit ermöglicht hat.

EDIT: Trotzdem finde ich, Rollenspielautoren sollten zumindest versuchen, von ihrem Schreiben zu leben. Ich sollte das konsistenterweise eigentlich auch versuchen, aber die Einnahmen mit 1w6 sind noch unter 5€ pro Monat (unter den Hostingkosten der Webseite), und ich bin leider viel schlechter darin, nach Geld für mich selbst zu fragen, als nach Geld für ein Projekt, an dem ich nichts verdiene. Jede der GRT crowdfunding-Kampagnen mit 1w6 hat mehr Geld für den Druck gebracht, als ich je mit 1w6 verdient habe, aber das war einfacher, weil das Geld nicht für mich ist… ich bin komisch. Sollte ich es mal schaffen, mit 1w6 relevant Geld zu verdienen, werde ich das meiner Frau zu verdanken haben, die mich dazu drängt, was ich theoretisch als das richtige kenne, was mir aber so schwer fällt, umzusetzen.
« Letzte Änderung: 25.06.2019 | 22:00 von ArneBab »
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Offline ArneBab

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #171 am: 25.06.2019 | 21:45 »
Wobei die Edition mit dem Siegel für artgerechte Haltung von Autoren trotzdem gern besonders hübsch aussehen dürfte ;)
Ich fände ja die signierte Fassung schön: Die kostet dann das doppelte, und man hat ein handgeschriebenes Dankeschön von einem oder einer der Beteiligten.
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Re: Autorenvergütung
« Antwort #172 am: 26.06.2019 | 00:18 »
Vielleicht muss man einen anderen Weg finden, als direkt über die Bücher Geld zu machen. Die signierte Ausgabe ist das eine, aber bezahlte Autorenrunden usw. ist vielleicht eine weitere Möglichkeit. Auch direkt über Youtube zu agieren, könnte helfen, aber da scheint mir gerade die Phase der Sättigung einzusetzen.

Trotzdem: Ich habe ja keine Ahnung von den Zahlen, aber ich behaupte, dass z.B. jeder Ulisses Vlog stark hilft, deren Sachen zu verkaufen und sich insofern deutlich lohnt.

Offline Blechpirat

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #173 am: 26.06.2019 | 07:58 »
Die signierte Ausgabe ist das eine, aber bezahlte Autorenrunden usw. ist vielleicht eine weitere Möglichkeit.

So wie Musiker früher Geld verdienten, indem sie Platten verkauften (und dazu auf eine Tour gingen, um die Platte zu bewerben) und heute Geld mit der Tour verdienen und eine Platte rausbringen, um die Tour zu bewerben? Interessante Idee.

Allerdings sind in D selbst Namen wie Thomas Römer kaum bekannt.

Offline YY

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Re: Autorenvergütung
« Antwort #174 am: 26.06.2019 | 14:47 »
Ja, da fehlt wohl zum Einen der Personenkult und zum Anderen sind Autorenrunden nicht so nach oben skalierbar wie Konzerte ;)

Und beim Rollenspiel denkt man viel eher: Das kann ich selbst besser (oder wenigstens genau so gut), dafür geb ich doch kein Geld aus.
Was zumindest ich mir bei einem Mark Knopfler definitiv nicht denke  ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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