Autor Thema: Es gibt keine Community  (Gelesen 6750 mal)

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Online Ludovico

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Es gibt keine Community
« am: 24.06.2019 | 13:08 »
Moin Leute!

Ist euch schon mal aufgefallen, dass in Artikeln insbesondere aber auch vereinzelten Posts die "Community" (in Bezug auf Rollenspieler erwähnt wird?

Mir ist das insbesondere bei englischsprachigen Artikeln, die sich um Inklusion drehten, aufgefallen, aber auch in anderen Foren.

Und dann kam mir fast immer der Gedanke "Abgesehen davon, dass ich und der Autor Rollenspiel spielen, habe ich nichts gemein mit dieser Person. Sie geht mir am Allerwertesten vorbei."
Im reellen Leben ging es mir zuletzt so auf der Nordcon von vor einigen Jahren (und den Aussagen einer Freundin nach, die dieses Jahr da war, würde es mir wieder so gehen).
Klar, es gibt einzelne Personen, die ich sympathisch finde und mit denen ich eine Connection aufbauen kann, aber dieses Community-Gefühl stellt sich bei mir nicht ein.

Im Endeffekt sind Rollenspieler sehr heterogen. Wir kommen aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen politischen und religiösen Richtungen, Lieblingsspeisen und auch Musikrichtungen sind auch unterschiedlich...

Wie kann man da von einer Community sprechen?

Deshalb glaube ich, dass es gar keine Rollenspiel-Community gibt - allenfalls kleine Gruppen, die mehr Gemeinsamkeiten verbindet als bloss das Spiel.

Wie seht ihr das?

Offline JS

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #1 am: 24.06.2019 | 13:15 »
Ich denke, man kann immer dann von einer Community sprechen, wenn eine größere Menge an Personen durch mindestens ein gleiches Interesse vereint wird und sich darüber gern und regelmäßig austauscht.
Also ja: Es gibt mMn eine Rollenspielcommunity, wie es auch eine MMORPG-Community gibt, die sich dann auch spezialisiert in z.B. eine WoW-Community. Und auch diese Communities sind divers, vielfältig und alles andere als homogen, vielmehr gibt es in ihnen oftmals extremere Lager, die sich mit harten Bandagen angehen.
Über die Größe eines relativ kleinen Kreises hinaus ist mir generell keine absolut homogene Interessensgemeinschaft bekannt.
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 15:02 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline unicum

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #2 am: 24.06.2019 | 13:18 »
Ich weis nicht so recht, was ist denn eine Community für dich?
Was macht Community für dich aus?

Sicher man kann Rollenspiel auch ganz ohne Community machen, eben wenn man immer nur mit den gleichen Leuten spielt - Jahrein Jahraus,...

Was macht die Fan-Community vom FC Bayern aus? Oder den Star-Treck Fanclub?

Offline Tarin

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #3 am: 24.06.2019 | 13:26 »
Der Begriff „Szene“ passt da besser, finde ich. Ludovico hat schon recht, in Community schwingen logischerweise „Gemeinschaft“ und „Gemeinsamkeit“ mit. Gefühlt steht eine lokale RPG Community sich näher als die lokale RPG Szene.

Dennoch würde ich in beiden Fällen ihre Existenz nicht abstreiten, nur weil sie z.B. lose über ein gemeinsames Interessensgebiet verknüpft ist.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Feuersänger

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #4 am: 24.06.2019 | 13:29 »
Die Community gibt es schon, du bist nur kein Teil davon.

 >;D

Ne Spaß, ich weiß was du meinst.
Vielleicht die "Rollenspielszene" einfach zu divers, um da einen gemeinsamen Nenner über das Grobthema "RPG" hinaus erwarten zu können. Ich meine, das sieht man doch schon daran wie schwierig es ist, sich mit neuen Mitspielern zusammenzutun. Da gibt es so viele Vorlieben und Befindlichkeiten, dass ein Spielversuch miteinander meist von vornherein keinen Zweck hat.

Anders gesagt, wenn zwei Leute "Musik mögen" oder "gerne lesen" sind sie ja auch nicht unbedingt Teil einer gemeinsamen Community; die eine mag Helene Fischer und der andere Black Metal.
Um bei der Analogie zu bleiben: auf einem Festival wie RIP stellt sich (bei mir) null Community-Gefühl ein. Auf einem Metal- oder Gothic-Festival deutlich eher.

Unter Rollenspielern muss man vielleicht auch deutlich stärker reinzoomen. Ich mach ja kein LARP, aber von dem was mir so erzählt wird, stellen sich auf solchen Cons durchaus so Community-Gefühle ein. Auf einem P&P-Con merke zumindest ich nichts davon (bin aber auch kein regelmäßiger Con-Gänger).
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

eldaen

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #5 am: 24.06.2019 | 13:31 »
Ich glaube ich verstehe, was du meinst, Ludovico. Insbesondere auf dem NordCon aber auch auf manchen anderen Großveranstaltungen oder in Rollenspielvereinen und -gruppen habe ich ebenso wie du das Gefühl, nicht wirklich dazu zu gehören / gehören zu wollen. Jedenfalls bei sehr vielen. Bei einigen Leuten wäre es mir sogar peinlich, mit denen in einen Topf geworfen zu werden. Manchmal habe ich den Eindruck, unser Hobby (see what I did there) hat auch so eine gewisse Anziehungskraft auf und entsprechend einen relativ hohen Anteil an Nerds Geeks ...sagen wir mal extravaganten Leuten.
Dann wiederum gibt es viele Leute, die wirklich nett sind und wenn ich denen irgendwo im Rollenspielkontext begegne, freue ich mich sehr. Und dann habe ich auch ein Community Gefühl.

Aber pauschal? Och nööö...

Sicher man kann Rollenspiel auch ganz ohne Community machen, eben wenn man immer nur mit den gleichen Leuten spielt - Jahrein Jahraus,...

Aber das ist dann ja die DSA Community...  >;D

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Offline nobody@home

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #6 am: 24.06.2019 | 13:31 »
Schau'n wir mal...

Wiktionary sagt, "Community" wäre ein aus dem Englischen entlehnter Jargonbegriff, der "eine Gemeinde oder Gemeinschaft von Menschen" bezeichnet. Das ist sehr allgemein und kann sich, wenn ich weiterbohre, auf religiöse, politische, Familien- oder auch einfache Interessengemeinschaften beziehen...also, ja, ich denke schon, daß die "Gemeinschaft der Rollenspieler" beziehungsweise "Rollenspielszene" auch ruhig neudeutsch als solche bezeichnet werden (und ihrerseits Unter-Communities wie beispielsweise die Fans bestimmter Systeme enthalten) kann.
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 13:33 von nobody@home »

Offline schneeland

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #7 am: 24.06.2019 | 13:33 »
Der Begriff „Szene“ passt da besser, finde ich. Ludovico hat schon recht, in Community schwingen logischerweise „Gemeinschaft“ und „Gemeinsamkeit“ mit. Gefühlt steht eine lokale RPG Community sich näher als die lokale RPG Szene.

Ja, Szene passt da m.E. auch besser. Ein wenig so, wie bspw. die Schwarze/Metal & Gothic-Szene, wo einen mit den Leuten grundsätzlich ein ähnlicher Musikgeschmack verbindet, ohne dass man - über direkte persönliche Bekanntschaften hinaus - wirklich viel miteinander zu tun hat. Und natürlich mit vielen, vielen lustigen Kleinkriegen, wer jetzt wo auf der Hierarchieleiter steht ;)

Gefühlt ist der Community-Gedanke da stärker, wo es sich auf ein sehr konkretes Produkt/Thema bezieht (Fans einer bestimmten Band, im Rollenspielbereich vielleicht: Critical Role-Fans).
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Offline nobody@home

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #8 am: 24.06.2019 | 13:40 »
Mal eine Gegenfrage: muß ich mich einer Gemeinschaft unbedingt zugehörig fühlen, um dazuzugehören? :think:

eldaen

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #9 am: 24.06.2019 | 13:41 »
Ja, bitte. Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.

Luxferre

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #10 am: 24.06.2019 | 13:54 »
Ja, bitte. Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.

Pluseins!elf!!1! hier  :d

Ich fühle mich als Hamburger nicht als HSV oder Pauli Fan. Als Deathmetal-Hörer keinen Deut, weder farblich, noch sonst-wie-äußerlich der Szene zugehörig. Als Rollenspieler trage ich bunt und Stoffhosen und gehe einem gut bezahlten Job in der Erbfeind-Branche Immobilien nach. Als Mann bin ich kein Chauvinist, auch wenn ich stetig im generischen Maskulinum schreibe. Als Grünwähler bin ich lange kein ewiggestriger Radikalöko. Als Autofahrer bin ich definitiv kein mobiles Verkehrshindernis, geschweige denn Linksschleicher. Als Gartenbesitzer habe ich keine akkurate Rasenkante. Als Hundebesitzer hinterlasse ich nirgends Scheißhaufen.

Ich. Will. Den. Shit. Nicht. !

[/rant mit Augenzwinkern]  >;D

eldaen

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #11 am: 24.06.2019 | 13:55 »
Als Hundebesitzer hinterlasse ich nirgends Scheißhaufen.

Das find ich gut!
Und wie isses mit deinem Hund?  >;D

scnr

Offline YY

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #12 am: 24.06.2019 | 13:55 »
Ich möchte selbst bestimmen, ob ich zu einer Community gehöre oder nicht. Unbedingt.

Oft genug wird man durch Dritte zugeordnet, ob die nun innerhalb oder außerhalb der betreffenden Community stehen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Luxferre

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #13 am: 24.06.2019 | 14:10 »
Oft genug wird man durch Dritte zugeordnet, ob die nun innerhalb oder außerhalb der betreffenden Community stehen.

Und durch was?
Durch mein Auftreten? Wohl kaum.
Durch meine Kommentare in der Öffentlichkeit? Gibt es nicht, also ebenfalls nein.

Ich kann nur für mich sprechen, und ich bin ein Geek erster Sahne, aber dass ich irgendeiner Community angehöre wird man mir oberflächlich nicht anmerken ;)

Offline nobody@home

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #14 am: 24.06.2019 | 14:15 »
Oft genug wird man durch Dritte zugeordnet, ob die nun innerhalb oder außerhalb der betreffenden Community stehen.

Hmmm...eventuell habe ich die Frage auch nicht ganz korrekt gestellt. Ich meine, klar, die Kriterien der Zugehörigkeit zu einer Community sind interessant -- aber das ist andererseits natürlich auch nicht wirklich dasselbe wie "Kann ich die Existenz einer hypothetischen Community allein auf der Basis meiner persönlichen Verbundenheitsgefühle zu ihr bzw. des Mangels daran beweisen oder widerlegen?".

(Okay, so formuliert ist die erste Frage vielleicht doch die interessantere... :))

Schön, nehmen wir einen aus der Luft gegriffenen Beispielfall: Sagen wir mal, ich wohne in XYZhausen. Woran erkenne ich, ob es erstens eine XYZhausener "Community" überhaupt gibt, wie wäre diese zweitens zu definieren, und woran würde ich drittens merken, ob ich selbst schon dazugehöre oder nicht?

Offline Bildpunkt

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #15 am: 24.06.2019 | 14:43 »
Ich finde das Fußballbsp doch ganz passen. Wir alle mögen RPG, und ordnen uns verschiedenen Systemen zu ( analog zu den Vereinen.) . Die Frage ist ob innerhalb einer System Anhaengerschaft die Leute homogener sind. Ich als 1860 München Fan wuerde sagen nein
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Offline Antariuk

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #16 am: 24.06.2019 | 14:53 »
Ich habe auch Abneigung gegen die Verwendung des Begriffs "Community", vor allem im amerikanischen Raum, weil damit oft irgendeine Form von unterstellter Sippenhaft einhergeht, der man untersteht (und wenn es nur in den Augen der Autoren ist, die das gerade beschwören). Ich finde schon dass es einen Zusammenhalt gibt, das merkt jeder, der schonmal eine Frage zu einem System oder Abenteuer gestellt hat und daraufhin Tipps und Ideen bekommen hat, auf die er oder sie selber nicht gekommen wäre - sowas ist toll! Aber das verschweißt uns alle nicht zu einer irgendwas-genen Masse, die man als Keule oder Argument benutzen kann, vor allem wenn es vom Thema her in den sozio-politischen Bereich geht.
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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #17 am: 24.06.2019 | 14:59 »
Jup. Ich bin Teil diverser Rollenspiel-Communities, inklusive dieser hier. Eine einzige gibts sicher nicht.

Offline nobody@home

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #18 am: 24.06.2019 | 15:00 »
Ich habe auch Abneigung gegen die Verwendung des Begriffs "Community", vor allem im amerikanischen Raum, weil damit oft irgendeine Form von unterstellter Sippenhaft einhergeht, der man untersteht (und wenn es nur in den Augen der Autoren ist, die das gerade beschwören). Ich finde schon dass es einen Zusammenhalt gibt, das merkt jeder, der schonmal eine Frage zu einem System oder Abenteuer gestellt hat und daraufhin Tipps und Ideen bekommen hat, auf die er oder sie selber nicht gekommen wäre - sowas ist toll! Aber das verschweißt uns alle nicht zu einer irgendwas-genen Masse, die man als Keule oder Argument benutzen kann, vor allem wenn es vom Thema her in den sozio-politischen Bereich geht.

Hervorhebung von mir -- wenn du schon gegen den "Massenbegriff" argumentierst, dann triff bitte über dieselbe "Masse" nicht gleichzeitig selbst globale Feststellungen und sprich einfach nur für dich. ;)

Offline Antariuk

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #19 am: 24.06.2019 | 15:05 »
Hervorhebung von mir -- wenn du schon gegen den "Massenbegriff" argumentierst, dann triff bitte über dieselbe "Masse" nicht gleichzeitig selbst globale Feststellungen und sprich einfach nur für dich. ;)

Fair enough. Dann finde ich, dass es uns als hier gemeinsam über das Rollenspiel palavernde Menge nicht zusammenschweißt. YMMV
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Offline Faras Damion

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #20 am: 24.06.2019 | 15:14 »
(...)Im Endeffekt sind Rollenspieler sehr heterogen. Wir kommen aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen politischen und religiösen Richtungen, Lieblingsspeisen und auch Musikrichtungen sind auch unterschiedlich... (...)

Lustig, dass du das sagst. Ich hatte vorletztes Wochenende ein Gespräch, in dem wir uns einig waren, dass die P&P-Gruppen viel homogener seien als meine Sportgruppen.

Anlass war ein Mitspieler, der sich bei P&P sehr als Außenseiter fühlt, im Gegensatz zu Larp oder dem Fußballverein. Er hat "nur" Hauptschulabschluss und trifft in P&P-Runden viele Studierte. Ist das nur unsere Filterblase oder sind beim P&P tatsächlich bestimmte Ausbildungsstufen häufiger?

Und auch bei politischen oder religiösen Themen ist die Streuung in meinem Sportverein oder meiner Arbeit größer als in meinen P&P-Runden. In ersteren gibt es z.B. deutlich mehr überzeugte Afd- oder CSU-Wähler. Ist das nur meine Filterblase?
Method Actor: 92%, Storyteller: 67%, Tactician: 58%, Power Gamer: 46%, Casual Gamer: 29%, Butt-Kicker: 21%, Specialist: 13%

Offline nobody@home

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #21 am: 24.06.2019 | 15:19 »
Na ja. Aus meiner Sicht kann man den "Community"-Begriff durchaus benutzen, ist ja (zumindest, soweit ich das mitbekommen habe) längst nicht mehr so, als ob Denglisch noch ein ganz brandneues und für Zündstoff sorgendes Phänomen wäre. Lediglich daraus irgendwelche Sachverhalte ableiten oder konstruieren zu wollen, die die Termini "Gemeinschaft" oder "Szene" nicht auch schon hergeben, wäre mMn ein Denkfehler.

Offline Megavolt

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #22 am: 24.06.2019 | 15:25 »
Wie seht ihr das?

In Zero Charisma gibts die schöne Szene, wo der Protagonist sagt: "We built this culture on oppression and shame! You are a Nerd! Accept it!"

Früher empfand ich dieses Community-Gefühl vor allem insofern, als ich in meinem Gegenüber jemanden erkannte, der unter vielen Fremden "auch Teil des geheimen Kults der Rollenspieler ist" und der "von den gleichen geheimen Wonnen wie ich gekostet hat". Mein Community-Gefühl war eher das einer verschworenen Gemeinschaft der Wissenden, auch wenn das jetzt unnötig pathetisch klingt.

Mittlerweile sehe ich auch viele Rollenspieler, die nicht den gleichen Weg gegangen sind wie ich. Mit denen kann ich mich dann nicht mehr identifizieren, wenn ich meine, dass ihnen die Authentizität fehlt. Oft sind das Leute, die das Rollenspiel für ihre persönlichen, der Angelegenheit nach aber sekundären Sachen kapern. 
« Letzte Änderung: 24.06.2019 | 15:30 von Megavolt »

Luxferre

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #23 am: 24.06.2019 | 15:31 »
Was mich _mitunter_ an Communities abschreckt ist das Identifizieren über Äußerlichkeiten. Wir hatten das Thema mal bei einem Stammtisch in Hamburg, da hatten wir über ein Stereotyp gesprochen, das man den langhaarigen Blind Guardian Shirt Träger zu 90% in die Schublade Rollenspiel stecken kann. Dazu hatte Vermi dann hier im Forum mal gepostet, dass ihm ein solcher Mitspieler mitunter lieber sein kann, als manch andere Marke am Tisch.
Mich persönlich schreckt aber ab, wenn man sich über diese Äußerlichkeiten identifizieren muss/soll. Warum? Warum sollte ich nicht eine türkise Hilfiger Shorts tragen, dazu ein rosafarbenes Poloshirt und barfuß in meinen Timberland Bootsschuhen rumlaufen? Weil das irgendein Antibild des typischen Rollenspielers ist?
Mein letztes BG Konzert war so 2011/12 in Hamburg, da wurde ich am Pissoir tatsächlich gefragt, warum ich keine Kutte trüge und kein Metal Shirt  8] Ja danke, ich bin wegen der Musik hier  :d
Allerdings wurde mein weißes Hemd in einer Leinenhose auf dem vorletzten Samaelkonzert sehr positiv beschieden  :headbang:

Offline unicum

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Re: Es gibt keine Community
« Antwort #24 am: 24.06.2019 | 15:31 »
Mittlerweile sehe ich auch viele Rollenspieler, die nicht den gleichen Weg gegangen sind wie ich. Mit denen kann ich mich dann nicht mehr identifizieren, wenn ich meine, dass ihnen die Authentizität fehlt. Oft sind das Leute, die das Rollenspiel für ihre persönlichen, der Angelegenheit nach aber sekundären Sachen kapern.

Wie meist du das nun? Also explizit - was für einen anderen Weg? - ich mein jeder geht eh irgendwie seinen eigenen Weg,...