Da es letzte Woche, als ich das Abenteuer im Otherland probegespielt habe, doch ein bisschen viel Swetting-Info war, hier mal noch so ein paar Infos zu der Welt, in der ihr spielt:
Vor der Zeit gab es die Gottzeit. Die Götter haben sich aber bekriegt, und irgendwann war ihre Welt nur noch mithilfe des Großen Kompromisses zu retten, und der bestand unter anderem darin, dass die Zeit (eigentlich die Vergänglichkeit) einsetzte.
Orlanth, der Gott des Windes, war schon als kleiner Junge abenteuerlustig und frech, und vor allem legte er sich andauernd mit Yelm, der Sonne an. Aus dem Konkurrenzkampf wurde schließlich ernst, und Orlanth erschlug Yelm. In der anschließenden Dunkelheit brach erst recht Krieg unter den Göttern aus, und es entstanden sogar Mächte des Chaos, also Götter, die die Zerstörung der Schöpfung anstreben.
Orlanth scharte sechs Mitstreiter um sich, mit denen er sich auf eine Queste in die Unterwelt aufmachte, um Yelm wieder herauszuholen. Das gelang, aber Yelm hat nicht zu seiner früheren Hochform zurückgefunden, deshalb muss die Sonne jeden Abend wieder in die Unterwelt zurückkehren und steht nicht mehr unverrückt an der Himmelskuppel. (Den Blauen Mond hat Orlanth übrigens auch zerschlagen, und seither schwirrt nur noch ein Bruchstück von ihm über den Himmel.)
Die Götter, die Yelm zurückholten, heißen Lichtbringer und bilden mit ihren Partnern, Freunden und Nachfahren das Lichtbringer-Pantheon, das in Sartar und Esrolia heute vorherrschend ist. Zu Orlanths Nachfahren gehören auch Götter, die heute eher unbedeutend sind oder deren Kulte vergessen wurden, so sein Sohn Vingkot und seine Enkelin Orgorvale Sommer.
Orlanths Frau ist die Erdgöttin Ernalda. Beschützt wird diese von der Rachegöttin Babeester Gor. Ernalda stammt aus einer ganzen Familie von Erd-, Fruchtbarkeits-, Muttergöttinnen, die vor allem in Esrolia, dem Heiligen Land und der Wiege der Zivilisation, verehrt werden. Zu den Lichtbringern gehören Issaries, der Gott des Reisens und der Verständigung, und auch Lankhor Mhy, der Gott des Wissens.
Die Stämme, die in Sartar leben, sind vor ein paar Hundert Jahren aus einem Teil des Heiligen Landes, aus Heortland, eingewandert. Davor lebten in Sartar keine Menschen. Sie wurden in einem früheren Zeitalter im Drachenmassakerkrieg ausgelöscht. Dieser Krieg hatte irgendetwas mit Drachenmolchen und dem Reich der Wyrmfreunde zu tun, aber genaues darüber wissen höchstens Lhankor-Mhy-Bücherwürmer. Das mit den Drachen hätte man für ein Märchen halten können, da in Drachenpass seit Jahrhunderten kein Drache gesehen wurde -- bis zur Erhebung des Drachen vor einem halben Jahr.
Nordwestlich von Drachenpass liegt Peloria. Dort gab es vor vielen Zeitaltern einen bösen Chaosgottkönig und später dann auch mal ein Yelm-Imperium. Alles sehr verhasst. Vor knapp vierhundert Jahren erweckten die Sieben Mütter dort eine erschlagene Gottheit, nämlich die Rote Göttin. Die ritt auf der Karmesinroten Fledermaus (einer Chaoskreatur) und unterwarf sich ein kleines Reich, bevor sie ein gewaltiges Stück Land aus der Erde riss, sich darin einhüllte und in den Himmel stieg. Dort dreht sie sich jetzt als der Rote Mond (der allerdings nicht über den Himmel wandert).
Der Rote Kaiser, der Mondsohn, ist ihr Vertreter am Boden. Neben dem Krater, den ihr Aufstieg gerissen hat, steht heute die Hauptstadt des Reichs der Lunaren. Der Glaube an die Sieben Mütter und die Rote Göttin beinhaltet, dass man das Chaos als Teil der Welt akzeptiert und dementsprechend einsetzt. Nicht zuletzt deshalb sind die Lunaren so gefährliche Zauberer. Orlanth ist ein erbitterter Feind der Roten Göttin, weil sie sich ausgerechnet in seinen Bereich des Himmels gesetzt hat! Die benachbarten Tiernomadenstämme in Prax (östlich von Sartar) hassen die Lunaren vor allem wegen ihrer Haltung zum Chaos, denn es gehört fast schon zum Lebensinhalt der Praxianer, gegen das Chaos zu kämpfen.
Überall in ihren Provinzen weihen die Lunaren Tempel des langen Arm des Monds. Von ihnen geht eine sichtbare, aber nicht materielle Grenze aus, die Glühlinie. Innerhalb der Glühlinie ist der Rote Mond größer und heller zu sehen als anderswo, und Lunare Magie ist dort stabiler.
Um die Rebellenaufstände in Sartar zu ersticken, wollten die Lunaren dort einen solchen Tempel weihen, was durch die Erhebung des Drachen vereitelt wurde.
Die Sartariten unter euch gehören zum Stamm der Colymar. Die Königin des Stammes heißt Leika und residiert in Reinwein. Die Stadt ist eines der Heiligtümer Sartars, wo einer der wichtigsten Ernalda-Tempel steht und sich die Heiligen Felder (Weinberge) befinden. Ihr gehört zum Clan der Amangarn, die in unmittelbarer Nachbarschaft nördlich von Reinwein siedeln.
Dort befindet sich das Nymietal. Im Westen erheben sich die stattlichen Berge des Sternenfeuerrückens, im Osten die Donnerhügel. Das kultische Zentrum und der Sitz des Prinzen von Sartar liegt noch weiter im Osten und heißt Kühnheim. Westlich schließt sich das Land des Lismelder-Stamms an.
Im Sternenfeuerrücken gibt es etliche alte Ruinen und Hinkelsteine. Im Nymietal befindet sich Tarndisis Forst, ein urwüchsiger Wald aus Kiefern, Eichen und Tannen, den man nur selten betritt. Dort soll eine Baumnymphe leben, und ihr Refugium scheint von Elfen verteidigt zu werden. Obwohl einige von euch aus der Gegend kommen, habt ihr wahrscheinlich noch nie Elfen gesehen und noch nie einen Fuß in diesen Wald gesetzt.
Die Donnerhügel sind nicht besiedelt, weil in den kargen Eichen- und Nadelwäldern in den tieferen Regionen und den von harten Gräsern und dornigem Gestrüpp bewachsenen Hügelkuppen nichts zu holen ist. Auch hier gibt es seltsame Hinkelsteine und mehrere alte Grabstätten. Eines im Norden wird immer nur das Alte Grab genannt, eines im Süden ist das Grab der Königin (auch wenn niemand weiß, welche Königin gemeint sein soll). In der Nähe von Tarndisis Forst soll eine schreckliche Hundsbestie wüten. Und der riesige Keiler Rotauge, den Ernalda einst den untreuen Colymar als Strafe gesandt hat, lauert irgendwo in einer Schweinegrube gennanten Senke in den Donnerhügeln.