Ich bin mal wieder echt genervt von Shadowrunbüchern, die über das Grundregelwerk, Magie, Tech, etc hinausgehen.
So viele Abenteuer finde ich richtig mies. Schlimmer aber noch sind die ganzen Quellenbänder. Es ist alles extrem unübersichtlich. Mein innerer Lektor möchte meistens 66% streichen. Dieser Spam/Kommentarkram nervt. Man muss einen Haufen Popup ähnlicher Fenster in einem Buch ignorieren und erst mal suchen, wo der Text steht. Bis man ihn gefunden hat, hat man echt keinen Bock mehr, was zu lesen.
Ein Beispiel: Das Buch Gestohlene Seelen
1. Das Inhaltsverzeichnis - so weit so gut. 2. Irgend so ein Randomtext von vier Seiten, der Stimmung verbreiten soll. Tatsächlicher Mehrwert: Null 3. Eine Seite "Jackpoint", die so ein nerviges Internet Popupfenster darstellt, die so wirken soll, als wäre das Buch eine Homepage. Ich wollte lieber ein Buch. Das ist doch kein Handout. Ich möchte nackte Informationen. 4. Einleitung. Toll, erklärt mir endlich mal jemand nüchtern, was das für ein Buch ist und wie ich es benutzen soll? Nein, erst kommt ein Post von Fastjack, wo man sich fragt, was das soll. Danach beginnt die eigentliche Einleitung mit einer Erörterung des Zitats von Fastjack durch Glitch. WTF? Ich verstehe den Text nicht, also weiter blättern. 5. Misstraue dir selbst heißt das Kapitel und der Text wirkt schon wieder belletristisch. Es kommt noch schlimmer, danach stehen plötzlich irgendwelche Kommentare von irgendwelchen Leuten. Warum wurde das nicht alles rausgestrichen? Das Buch erscheint mir wie ein merkwürdiges Kunstprojekt. Ich wollte etwas, dass mir in meiner knappen Zeit übersichtlich hilft. Hier brauche ich ewig um zu verstehen, was das für ein Buch ist. Geht es um eine Seuche? Eine Beschreibung von NewYork? Hintergrund für Extraktionen? Tipps für eine bestimmte Kampagne? Was ist das für eine komische Kombination für ein Buch? Warum gibt es nicht ein KFS Seuchenbuch, ein UCAS Buch und eins für Extraktionen? Später werde ich einmal feststellen, dass die interssanten Spielleiterinformationen erst auf Seite 208 kommen. Äh, warum hat man den Teil davor dann nicht gestrichen?
Mir reicht es. Ich weiß immer noch nicht, was dieses Buch soll und es will es mir nicht erklären. Ich lege es zurück ins Regal zu den anderen ungelesenen Quellenbüchern von Shadowrun und schüttel den Kopf. Nicht falsch verstehen, ich mag belletristischen Shadowrun, nur greife ich dann zu einem Roman. Ich mag es auch wenn durch authentische Handouts Stimmung generiert wird, aber das ist kein Handout. Ein Rollenspielbuch soll mir schnell helfen, ein Abenteuer zu leiten oder es besser zu machen.
Ich nehme mir ein Cthulhubuch aus dem Regal. Immer noch viel nerviger Kram an Beschreibungen, den ich manchmal überblättere aber doch deutlich übersichtlicher und erklärender. Sofort ist mir klar, wo die Settingbeschreibung ist und wo das Abenteuer steht. Ich werde trotzdem Shadowrun spielen, konvertiere aber lieber das Cthulhubuch, als ein Shadowrunbuch zu verwenden.
Ich kenne kein System mit so schlechten Quellenbüchern wie bei Shadowrun. Wieso ist das so? Ich weiß, Shadowrun Quellenbücher sind einfach nichts für mich. Aber die Sehnsucht ein gutes Shadowrun Quellenbuch zu lesen, ist einfach verdammt groß.