Autor Thema: Der "Matt Mercer Effect"  (Gelesen 24023 mal)

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Offline Unspeakable

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Der "Matt Mercer Effect"
« am: 7.08.2019 | 13:07 »
Moin,

Hat davon schon mal einer von euch etwas mitbekommen ?

Ich muss gestehen ich habe bis gestern noch nie etwas von "Critical Role" gesehen, aber wurde schon mehrfach in Foren und Social Media mit dem Matt Mercer Effect konfrontiert.

Wenn ich das Richtig verstanden habe, beherrscht er das DM Handwerk sehr gut, es bildete sich ein Hype um die Person, was natürlich viele neue leute angelockt hat, die dann mit den Erwartungen an ihren Lokalen DM gehen, welche sie in den Critical Role folgen gesehen haben.

Hatte damit schon jemand zutun ? Ich mache recht häufig neue Runden, aber mir ist diesbezüglich noch nix aufgefallen.

Mal ganz davon abgesehen das es kompletter Quatsch ist, da alle in dieser "Critical Role" Prduktion professionelle Actor/Voice Actor zu sein scheinen.

Ich meine dasselbe schonmal nach den ersten Runde der Rocketbeans gelesen zu haben. Bin aber froh das ich von sowas bisher verschont wurde.
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Offline Faras Damion

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #1 am: 7.08.2019 | 13:17 »
Nicht ganz das gleiche, aber ich hatte schon Neulingsspieler auf der Drachenzwinge, die durch Let's-Plays sehr hohe Ansprüche an ihr eigenes Spiel hatten. Die Ideen haben im Kopf besser funktioniert als in der Realität, z.B. die ganze Zeit mit Akzent zu sprechen.

Als SL wurde ich dabei aber noch nie kritisiert. Im Gegenteil waren alle so froh, wenn sich endlich jemand gefunden hat, dass ich vermutlich auch das Telefonbuch hätte vorlesen können. ;) 
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Offline Weltengeist

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #2 am: 7.08.2019 | 13:19 »
Es ist natürlich schwierig, den genauen Einfluss einzelner Faktoren aus einer größeren Entwicklung herauszufiltern, aber ja: die Zahl der Rollenspieler - speziell der D&D-Spieler - ist sowohl weltweit als auch in Deutschland allem Anschein nach in den letzten Jahren massiv gestiegen. Und "Critical Role" hat da wohl einen nicht unerheblichen Anteil daran.

Meine persönliche Meinung zu CR: Ich gehöre jetzt nicht zu den Leuten, die genügend Zeit haben, um anderen 3 Stunden pro Woche beim Rollenspielen zuzugucken. Also habe ich mir nur ein paar Folgen angeschaut. Fand es aber durchaus unterhaltsam und vor allem (im Gegensatz zu so manchem, was man sonst so im Netz findet) nicht zum Fremdschämen. Auch wenn gerade D&D jetzt nicht so meins ist und ich natürlich auch sonst am einen oder anderen Detail rumkritteln könnte. Aber im Großen und Ganzen gibt er einen guten Einblick, wie so eine Runde idealtypisch laufen könnte.

Ich bin übrigens tatsächlich gerade vor drei Wochen von einer Gruppe völliger Rollenspielneulinge kontaktiert worden, die mal D&D (und zwar ganz ausdrücklich D&D) ausprobieren wollten. Würde mich nicht wundern, wenn die genau davon inspiriert waren. Genaueres weiß ich aber nicht, weil der junge Mann nach dem Erstkontakt nie mehr geantwortet hat.
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Offline Der Tod

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #3 am: 7.08.2019 | 13:20 »
Bei uns hatten wir damals den "Will Wheaton"-Effekt: Ich erzählte von einem neuen Spiel, dass wir mal testen sollten. Reaktion: "meh". Nächster Monat: "Boah, WW hat da was völlig neues vorgestellt, das sah total geil aus, das sollten wir spielen!" Dasselbe Spiel, aber es muss schon wer auf nem Bildschirm für gut befinden. :P

Offline Meister Isegrimm

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #4 am: 7.08.2019 | 13:20 »
Ich denke es ist grundsätzlich nicht klug sich an einem professionellem Voice Actor, der das mehr oder weniger semi-professionell macht zu orientieren. Hier muss man sich von dem gleichen Druck befreien, wie die Muttis von den Instamoms, nämlich nicht im Internet herumsuchen wer es am besten macht und dann die eigene Spielweise daran messen. Manche bauen sich im Keller ganze TableTop-Welten und Ich benutze wenn es hochkommt mal einen Zettel mit Bleistift und fertig ist. Einfach freimachen von Vergleichen mit Anderen. Gilt übrigens für das Leben als ganzes.
Aktuelle Runde(n):
DSA3 - Der Kreis des Schwarzen Turms spielen gerade Die Verschwörung von Gareth (Gruppe Aktiv seit 2013)
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Offline AlucartDante

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #5 am: 7.08.2019 | 13:29 »
Habe das auch mitbekommen, gibt wohl schon viele, die dass sehen. Mir gefällt nicht, dass Critical Roll so populär ist und es weniger Alternativen gibt. Ich mag Verschiedenheit und Abwechslung, aber das Critical Roll eben recht gut ist, kann man ihnen ja nicht zum vorwurf machen. Würde mir nur wünschen, dass es da noch mehr andere Sachen gibt.

Wenn ich das Richtig verstanden habe, beherrscht er das DM Handwerk sehr gut, es bildete sich ein Hype um die Person, was natürlich viele neue leute angelockt hat, die dann mit den Erwartungen an ihren Lokalen DM gehen, welche sie in den Critical Role folgen gesehen haben.

Mal ganz davon abgesehen das es kompletter Quatsch ist, da alle in dieser "Critical Role" Prduktion professionelle Actor/Voice Actor zu sein scheinen.

Sich am besten zu orientieren, finde ich ja eigentlich gut. In den 80ern wollten ja auch alle so gute Geschichten wie bei Herr der Ringe erleben, obwohl viele Spielleiter keine professionellen Fantasyautoren sind. Jetzt orientieren sich viele an Game of Thrones und nicht an Rhiana, die Amazone. Ein Glück! Wobei Trash auch cool sein kann. Ich finde wir müssen uns nicht alle am Schlechten orientieren, sondern am Guten. Das ist doch der Sinn von Vorbildern. Und cool, wenn man sich erfolgreich was abgucken kann.

Ich habe nur mal kürzer reingeguckt, aber mein Eindruck war eher ein anderer: Matt Mercer arbeitet als Voice actor, die anderen blödeln eher ein wenig rum. Ich hätte gerne auch professionelle Spieler, die die Sache ernst nehmen und sich Mühe geben. Meine Sorge wäre, dass Spieler noch mehr Erwartungen an den Spielleiter haben und gleichzeitig aber selbst nur rumblödeln wollen.

Offline JS

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #6 am: 7.08.2019 | 13:29 »
Ich denke es ist grundsätzlich nicht klug sich an einem professionellem Voice Actor, der das mehr oder weniger semi-professionell macht zu orientieren.

Wobei zumindest uns sowas nicht beeindruckt und eher nervt.
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Offline Ginster

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #7 am: 7.08.2019 | 13:31 »
Ich finde es eigentlich okay, wenn ein gewisser Anspruch entsteht. Man kann ja auch als langjährige Spielleitung nochmal über den Tellerrand schauen. Einem Druck würde ich mich da im Hobby auch nicht beugen wollen, klar. Aber Inspiration ist es doch allemal.

Ich muss dazu sagen, dass alles, was ich bisher von solchen "Promi-Runden" gesehen habe, in mir eher den Eindruck entstehen ließ, dass es irgendwie auch nur ganz normale Runden sind. "Schauspielerisch" vielleicht mal auf etwas höherem Niveau, aber sonst hat mich da nix vom Hocker gehauen. Im Gegenteil, dieses überzogene, teils etwas aufgesetzte, "Witzige" bei Critical Role stört mich eher. Sie wissen, dass sie "im Rampenlicht" stehen und so verhalten sie sich auch. Hochglanz-Rollenspiel, quasi.

Offline rillenmanni

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #8 am: 7.08.2019 | 13:37 »
Für mich ist Leistungsrollenspiel (Rollenspielleistung) nicht in der Eindrücklichkeit der Stimme zu suchen, sondern manifestiert sich bspw dann, wenn jemand den Unmöglichen Dungeon durch Gewitztheit besiegt. :)
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Offline YY

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #9 am: 7.08.2019 | 13:40 »
@OP:
Ja, das hört man aus der englischsprachigen Ecke ziemlich oft und ich finde den Gedanken sehr nachvollziehbar.
In abgeschwächter Form gibt es das bei RBTV auch.

Mal ganz davon abgesehen das es kompletter Quatsch ist, da alle in dieser "Critical Role" Prduktion professionelle Actor/Voice Actor zu sein scheinen.

Trotzdem wird dadurch eine Vorstellung geschaffen bzw. geprägt, wie Rollenspiel aussieht bzw. wie gutes Rollenspiel auszusehen hat.


Den sog. Mercer-Effekt sollte man in verschiedene Aspekte unterteilen, wenn man entsprechend (fehl-)geprägten Neulingen den einen oder anderen Zahn ziehen will.

- Bei Critical Role wird viel für die Kamera gemacht. Ist ja auch logisch, weil man erfolgreich sein will und dementsprechend auf die Zuschauer eingehen muss, um ein unterhaltsames Ergebnis zu kriegen. Aber Rollenspielen ist nur bedingt ein "Zuschauersport". Man vergleiche Critical Role mit "normalen" actual play-Videos, da gibt es schon deutliche Unterschiede - und die explizit NICHT in der spielerischen Qualität der Beteiligten, sondern nur in der Präsentation. "Hochglanz-Rollenspiel" trifft es da ganz gut.

Und auch wenn ich nicht behaupten will, dass Mercer ein schlechter SL ist: Da kommt das zum Großteil her, dass Mercer reflexartig als hervorragender SL genannt wird - was ziemlich das Selbe ist wie jemanden als hervorragenden Kampfkünstler einzuordnen, weil er mit seinen Jungs die schönste Galademo präsentiert. Der kann natürlich trotzdem gut sein, aber das ist einfach kein tauglicher Indikator.

- Da wird ein Spielstil präsentiert. Natürlich kann man nicht erwarten, dass jeder Rollenspielkanal ständig Disclaimer raushaut* und alle möglichen Spielstile demonstriert.
Es bleibt an den eigentlichen Spielrunden hängen, einem Neuling zu vermitteln, dass Critical Role (und noch viel mehr RBTV) eben nicht das einzig wahre, richtige Rollenspiel vorleben.

*obwohl Mercer selbst das hier und da abseits von Critical Role tut.



Was ich dabei so gar nicht verstehe sind jene, die den Mercer-Effekt bestreiten.
Das ist doch woanders genau das Selbe - Paradebeispiele z.B. Kampfsport/-kunst und Schießen. Da kommen Neulinge auch mit teils ziemlich abstrusen Vorstellungen, die sie aus Unterhaltungsmedien etc. haben und man hat erst mal eine Weile zu tun, diese Fehleindrücke zu korrigieren.

Mediale Präsenz zieht. Nach Karate Kid konnte sich manch ein Dojo vor Neulingen nicht retten und nach Top Gun wollten spürbar mehr Leute Kampfpilot werden. Natürlich springen dann viele auch wieder ab, wenn sie merken: Das ist "in echt" deutlich anders als gedacht/erhofft und kommt nicht an die idealisierte Präsentation heran.
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #10 am: 7.08.2019 | 13:49 »
Das sehe ich so wie ihr.

Es ist nunmal eine Hochglanzproduktion und das ist ok.
Und wenn dir plötzlich 50 000 Leute zuschauen hat das alles einen ganz anderen Einfluss, als zuhause am Tisch.
In "normalen" Runden.

Finde es aber ebenfalls gut das es das gibt, mir hat es zumindest gestern Spaß gemacht zuzusehen. Zum Holen von Inspirationen ist es mit Sicherheit auch gut.

Man muss darüber hinaus halt auch sehen, das der Herr Mercer (jedenfalls wie ich das herausgelesen habe) mittlerweile auch ein Autorenteam beschäftigt etc.

Einen Vergleich zu ziehen ist von daher recht schwierig.

Da kann man nur hoffen das der geneigte Neuling, nach dem Schauen solch einer Sendung auch über den Tellerrand schaut und sich vielleicht die ein oder andere Online Runde anschaut, welche nicht 10 millionen Views hat. :)
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Offline SeldomFound

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #11 am: 7.08.2019 | 14:00 »
In diesem Sinne würde ich die Youtube-Reihe des anderen Matts (Colville) empfehlen, dessen Spieler keine professionellen Schauspieler sind.

https://youtu.be/l6u_VDYpI3g



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Offline Alexandro

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #12 am: 7.08.2019 | 14:02 »
Ich finde CR sehr unterhaltsam, RB nervt mich eher. Ich denke (im Gegensatz zu YY) auch nicht, dass die so kamerafixiert sind - gut, sie haben eine Battlemap-Cam, um dem Zuschauer das Geschehen dort zu vermitteln und wen das interessiert, der bekommt da visuell was geboten. Mich interessiert das aber nicht, daher höre ich mir die Folgen immer nur in einem separatem Tab an, während ich was anderes mache.

Was ich an Mercer gut finde:
- große Freude am World-Building: der Mann hat einfach Spaß daran, seine Welt zu gestalten und mit Leben zu füllen
- hohe Flexibilität: egal was die Spieler machen, er kann ihnen etwas interessantes präsentieren (hat sicher auch damit zu tun, dass er die Welt selbst erschaffen hat und entsprechend gut kennt)
- eingehen auf die Ideen der Spieler: kein Abblocken von kreativen Ideen

Das sind durchaus Ansprüche, welche ich selbst an mich als SL stelle, auch wenn ich das nicht als "Profi" mache.

An der Runde generell mag ich:
- dass die Spieler sich auch außerhalb des Spiels Gedanken über ihre Charaktere machen
- dass die Runde weder vollkommen bierernst, noch eine reine Blödelrunde ist - die Balance trifft genau meinen Geschmack
- dass sie hauptsächlich für sich selbst spielen und nicht versuchen eine "Show" draus zu machen, wie manch andere Let's Player

Das ist imo deutlich wichtiger, als irgendwelchen albernen Hürden, alá "Herausforderung", "Schauspiel" oder "Realismus" (und deswegen finde ich Colvilles Runde auch nicht so gut, weil sie sich zu wenig auf das Spiel selbst konzentriert - die Runde schaut sich wie ein strategisches Brettspiel (was prinzipiell nichts schlechtes wäre) mit eingeschobenen "Cutscenes" (die mich sehr stören, weil sie sich nicht aus dem Spiel ergeben, sondern im Vorfeld mit den Spielern abgesprochen wurden) - das ist mehr Schauspiel, als das Spiel von den Schauspielern).
« Letzte Änderung: 7.08.2019 | 14:06 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline tartex

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #13 am: 7.08.2019 | 14:09 »
Habe das auch mitbekommen, gibt wohl schon viele, die dass sehen. Mir gefällt nicht, dass Critical Roll so populär ist und es weniger Alternativen gibt. Ich mag Verschiedenheit und Abwechslung, aber das Critical Roll eben recht gut ist, kann man ihnen ja nicht zum vorwurf machen. Würde mir nur wünschen, dass es da noch mehr andere Sachen gibt.

Es gibt unzählige Alternativen. Du musst nur bei Youtube das System deiner Wahl bzw. Abenteuer deiner Wahl bei den großen Systemen eingeben, plus "Actual Play" oder "Let's Play".

Besonders im englischen Sprachraum wird da wirklich die gesamte Spanne abgedeckt. Aber selbst auf Deutsch gibt es sehr viel.

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #14 am: 7.08.2019 | 14:10 »
Zu Beginn unserer Princes of the Apocalypse Runde, gab es einen Spielenden, der ab und an zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit Sätzen sagte wie "...bei Critical Role haben sie dieses und jenes" gemacht. Hat allerdings nach kurzer Zeit bereits abgenommen.

Persönlich finde ich Critical Role nett und in der Ausführung immer wieder spannend und ein paar Kniffe habe ich mir auch abgeschaut. Mehr aber nicht.

Grüße

Hasran

Offline KhornedBeef

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #15 am: 7.08.2019 | 14:25 »
Ich finde hochgehängte Vorbilder sich eher positiv. Man muss halt so äh lebenserfahren sein, zu wissen, dass man nicht automatisch das gleiche erreicht, und das ok ist. Also keine Selbsttyrannei. Aber überhaupt eine Idee zu haben, was man erreichen könnte, ist doch eher förderlich.

Ja klar ist das nur ein Spielstil, und hängt von Umständen ab, und nicht jeder Dreikäsehoch kann solche Erwartungen erfüllen. Ist das beim Fußball anders? Rockmusik? Makramee?
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Offline Clagor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #16 am: 7.08.2019 | 14:35 »
Ich finde das was ich bisher  von Matt Mercer gesehen haben gut und kann verstehen warum das viele Leute schauen. Soweit mir bekannt besteht auch der Rest der Runde aus professionelle Actor/Voice Actor. Allerdings hatte ich bisher auf CONs nur Berührung mit Zuschauer von RBTV. Und die war sehr flexibel und hatte viel Spaß.
Es gibt auch diverse Runden auf Youtube die ich mir nicht anschauen kann weil diese langweilig sind. Kurz und gut nach meiner Erfahrung erwarten die Spieler keine Matt als SL.

LG

Clagor
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Offline Huhn

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #17 am: 7.08.2019 | 14:54 »
Ich hab einen Bekannten, der aufgrund irgendeiner deutschsprachigen Youtube-Runde mal bei uns mitspielen wollte. Und dann saß er bei uns in einer Runde DCC, bei der alle sich köstlich amüsiert haben - außer ihm. Auch eine Runde D&D fand er total blöd, obwohl er vorher ausdrücklich gesagt hatte, er habe Lust auf "klassisches Fantasy-Rollenspiel". Naja... klassischer als D&D und OSR-Systeme wirds halt nicht, ne?

Er wollte, wie er dann irgendwann meinte, eigentlich lieber DSA spielen, weil das online so toll aussah - wobei uns nicht ganz klar war, wie er auf die Idee kam, das ausgerechnet DSA ein regelleichtes Spiel sei. Ich vermute mal, dass diese Youtube-Runde entweder aus absoluten Regelcracks besteht, die Regeldiskussionen rausschneidet oder viel handwedelt? Ich denke, von einer realen Runde DSA wäre er genauso enttäuscht gewesen wie von unseren Heimrunden. So durchgängig genial und witzig ist halt keine normale Runde.

Ein Grundproblem war, dass ihm als Neuling nicht bewusst war, dass es sehr unterschiedliche Regelwerke und auch Spielstile gibt und das Thema offenbar auch in diesen Let's Play-Runden nicht zur Sprache kommt. Die Videos vermitteln ein bestimmtes Bild und mein Bekannter dachte halt, DAS sei jetzt Rollenspiel. Der kam offenbar mit der bei uns mit der völlig überzogenen Erwartung an, dass Rollenspiel immer witzig, spritzig, total regelarm und erzähl- sowie charakterorientiert und mega innovativ sein müsse. Da ihm das Grundwissen fehlte, konnte er natürlich auch nicht genau formulieren, was jetzt sein Problem mit unseren Runden war und wie er lieber spielen würde. Es hat Wochen gedauert, bis wir endlich aus ihm raus hatten, dass er sich einfach regelärmeres Spiel mit mehr Fokus auf den Charakteren und der Handlung wünscht und außerdem die DSA-Lore irgendwie geil findet. Klar, dass ihm DCC und Bodenkampf-D&D nicht so zusagten. :/

Offline Derjayger

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #18 am: 7.08.2019 | 14:59 »
Ein Grundproblem war, dass ihm als Neuling nicht bewusst war, dass es sehr unterschiedliche Regelwerke und auch Spielstile gibt und das Thema offenbar auch in diesen Let's Play-Runden seinen Heimrunden nicht zur Sprache kommt. Die Videos vermitteln ein bestimmtes Bild und mein Bekannter dachte halt, DAS sei jetzt Rollenspiel.

Das fettgedruckte hab ich eingefügt um zu zeigen, dass Let's Plays die Scheuklappen nicht gepachtet haben.

Zitat
Der kam offenbar mit der bei uns mit der völlig überzogenen Erwartung an, dass Rollenspiel immer witzig, spritzig [...] und mega innovativ sein müsse.

Das schon eher.

Ich guck mir die Sachen nicht an, freue mich aber über den Spielerzuwachs.
« Letzte Änderung: 7.08.2019 | 15:01 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Kaskantor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #19 am: 7.08.2019 | 15:06 »
Ich bin auch ein Fan von CR und Mercer quasi seit sie zu DnD5 gewechselt sind.

Aber heute noch davon zu sprechen, dass das ihre normale Tischrunde ist, finde ich nicht mehr zutreffend. Das geht eher in Richtung Script.

Da geht es mittlerweile um ein richtiges Unternehmen, wo auch für RPG-Verhältnisse schon viel Kohle geflossen ist (ich sag nur eigenes, neues Studio usw.) und einige Sponsoren, alle möglichen Con-Spiele etc. stehen da auch auf dem Programm.

Es sind alles Voiceactors aber außer Ashley Johnson, die auch oft verreisen muss, leben da mittlerweile alle mehr oder weniger hauptberuflich von (vermute ich mal, bei dem was man da so sieht).
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Offline Alexandro

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #20 am: 7.08.2019 | 15:10 »
Ich bin auch ein Fan von CR und Mercer quasi seit sie zu DnD5 gewechselt sind.

Früher geht ja auch nicht, da dieser Teil nicht gestreamt wurde (außer du hattest Matt Mercers Wohnung verwanzt  ;D ).

Zitat
Es sind alles Voiceactors aber außer Ashley Johnson, die auch oft verreisen muss, leben da mittlerweile alle mehr oder weniger hauptberuflich von (vermute ich mal, bei dem was man da so sieht).

Das ist so nicht richtig: alle Teilnehmer haben noch VO-Jobs (Sam Riegel ist sogar Voice Director bei Ducktales), aber halt alles in L.A., so dass es keinen Konflikt mit dem Spiel gibt.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #21 am: 7.08.2019 | 15:13 »
Zumal Mercer zwar hervorragend in der Charakterdarstellung ist, aber ansonsten seine Spielleitung nur durchschnittlich ist. Und das ist ja auch noch typische US-Fantasy, also weitgehend von der mittelalterlichen Sagenwelt Europas (im Gegensatz zu signifikanten Teilen von DSA, zB) enthoben und damit mir ein ziemlicher Graus, weil ich soviel Suspension of Disbelief gar nicht aufbringen kann um da einzutauchen.
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #22 am: 7.08.2019 | 15:15 »
Was macht er denn nicht gut?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #23 am: 7.08.2019 | 15:22 »
Und das ist ja auch noch typische US-Fantasy, also weitgehend von der mittelalterlichen Sagenwelt Europas
äh. ja und... whatever

Zitat
(im Gegensatz zu signifikanten Teilen von DSA, zB)
sorry den Witz versteh ich nicht
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Weltengeist

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #24 am: 7.08.2019 | 15:25 »
sorry den Witz versteh ich nicht

Ich glaube, er ist enttäuscht, dass ein amerikanischer Spielleiter kein deutsches Fäntelalter leitet... ~;D
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