Sprechen ist aber gar nicht mal das Wichtigste.
Ich habe mir gestern das Red Nose-Video angesehen und da zeigt sich ein schöner Kontrast zwischen Stephen Colbert (der sehr klassisch spielt) und Matt Mercer als SL: Matt bringt Körperlichkeit mit rein. Der bewegt sich beim Leiten, macht viel mit den Händen, den Armen und mit dem Gesicht, imitiert Soundeffekte. Das sind alles Dinge, die auch ohne 15 Minuten Monologe am Spieltisch funktionieren. Die binden Aufmerksamkeit und machen die Beschreibung wesentlich lebendiger.
In meinem Umfeld zumindest, ist das nichts Neues, sondern ganz normal.
Man stellt eine Figur dar. Man spricht sie nicht nur.
Aber ich wohne ja auch im Auenland des Rollenspiels, abgeschieden vom Rest der Welt, um sowas wie einen "klassischen Spielstil" oder was als solcher betrachtet wird, gar nicht mitzubekommen.
Wenn Mercer jetzt mehr Wert auf Darstellung legt, und das viele mitbekommen, dann finde ich das auch positiv.
Als ich vor ein paar Jahren mit diesem Ansatz zum ersten Mal ein Forum besuchte, stieß ich damit überwiegend auf taube Ohren.
Mehr noch: Mir wurde an den Kopf geworfen, dass das ein falscher Ansatz sei.
Für kindische, noch nicht ausgereifte SL.
Ala... "ja früher habe ich auch so gedacht. Aber jetzt, da ich solange spiele, und viel älter und weiser bin, bin ich über den lächerlichen Punkt der Darstellung hinaus.
Und es ist mir auch peinlich, wenn Leute versuchen ihre Figuren darzustellen. Das löst bei mir Fremdschämen aus. Hab noch niemanden gesehen der das kann.
Es gibt ROLLENspiel und RollenSPIEL.
Rollenspiel kommt doch sowieso von Wargames. Also ist der Schwerpunkt, doch klar.... "
....was will man im Internet darauf dann sagen?
Edit.
Eigentlich bin ich auch deshalb überhaupt nur im Netz gelandet, (wäre ich sonst sicher nicht)weil ich nicht verstanden habe, was am Darstellen falsch sein soll. Auch habe ich auf Cons (ich war nur auf 2) einige Spieltische gesehen, wo es das praktisch nicht gab.
- Dass das so ist, wurde mir als anderer Spielstil verkauft.
Und so werde ich ihn auch stehen lassen.
Nur meiner ist es nicht. Und es ist in meinen Augen auch nicht der einzig wahre Stil.