1. in der Beschreibung, wofür Fertigkeiten eingesetzt werden
2. Ja, D&D5 ist nicht dafür gedacht das Ergebnis einer Theologieprüfung auszuwürfeln. Es ist dazu gedacht auszuwürfeln, ob der Charakter eine bestimmte religiöse Frage beantworten kann (so steht es im Regelwerk, s.o.). Auch wenn so eine Situation normalerweise nicht Teil des Spiels ist, kann man das aber (wie ich es gemacht habe) theoretisch machen, um zu überprüfen, wie denn die Wahrscheinlichkeiten wären, wenn der Charakter in die Verlegenheit käme, mehrere Fragen hintereinander beantworten zu müssen.
Und siehe da: diese Ergebnisse sind recht nah an den Erfahrungswerten. Daraus könnte man schließen, dass auch die Wahrscheinlichkeiten der Einzelwürfe (aus denen sich die "Prüfung" ja zusammensetzt) nicht so weit von den Erfahrungswerten entfernt sein können (man kann zwar nicht die Wahrscheinlichkeit für die Beantwortung einer einzelnen Frage überprüfen, aber man kann überprüfen, ob die Verteilung bei der Beantwortung mehrerer Fragen ungefähr der Verteilung bei den Ergebnissen entsprechender Prüfungen nahekommt - ist dem so, dann ist es zumindest plausibel anzunehmen (auch wenn es natürlich auch eine andere Erklärung geben könnte), dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung bei der Beantwortung von Einzelfragen sich in der Realität irgendwie widerspiegelt).
Natürlich könnte man jetzt das System für etwas heranziehen, wofür es nicht gemacht ist (um eine schnelle Entscheidung über einen Sachverhalt in der Spielwelt zu treffen), aber dann geht halt der Abbildungscharakter des Systems flöten. In diesem Fall könnte man ebensogut eine Münze werfen.
Das gilt auch für (vorgeblich) nicht-prozeduale Rollenspiele, u.a. auch SR4 (dessen Annahme, dass die Prüfung von 99% der Studenten bestanden wird sich einfach nicht in der Realität widerspiegelt - selbst wenn man annimmt, dass alle gut vorbereitet sind). Setryk liefert einigermaßen plausible Ergebnisse, sofern man annimmt, dass der Wurf auch die Vorbereitung abstrahiert (die Wahrscheinlichkeit entspricht dort ungefähr einem Durchschnittskurs von lernstarken und lernschwachen Studenten). Sobald man anfängt Mali für schlechte Vorbereitung zu geben, dann kommt man dort bei Ergebnissen raus, die jenseits von gut und böse sind (ebenso, wenn man ungelernte Würfe auf den Test zulässt: das ergibt dann eine 3%ige Chance für den ahnungslosen Physiker, die Theologieprüfung mit Bestnote (Critical) zu bestehen, was einfach an der Realität vorbei ist). Wenn man diese Systeme benutzt, um das Ergebnis einer einzelnen Handlung auszuwürfeln, dann stellt man schnell fest, dass die Wahrscheinlichkeiten der Einzelhandlungen sich nicht auf die Wahrscheinlichkeit ihrer "Rahmen"handlung summieren lassen - es ist nicht möglich "reinzuzoomen", ohne dass es Verluste in der Glaubwürdigkeit gibt.
Insgesamt kann man also sagen, dass man sich genau anschauen sollte, wofür die Würfe in einem System verwendet werden, bevor man generalisierte Aussagen darüber trifft (oder noch schlimmer: versucht daran herumzudoktern).