Update und Abschluss:
Auf dem Gelände des geplünderten Gasthofs sind die Abenteurer erneut dem gehörnten Teufel Matukal begegnet, der schon einmal an einer Wegekreuzung versucht hat den SC einen Handel schmackhaft zu machen. Damals ging es um Vorräte für den gesamten Trek im Austausch gegen eine einzige Seele - ein Angebote, das die Spieler ausgeschlagen hatten.
Diesmal stellte der Teufel es geschickter an: Er bot den SC zwei kostebare Diamanten an, die als Materialkomponente für einen mächtigen Wiederbelebungszauber verwendet werden könnten - und er verlangte dafür keine Gegenleistung von den SC. Die Spieler waren zunächst zwiegespalten: Einerseits wussten sie, dass einem Teufel nicht zu trauen war, andererseits war ihnen auch klar, dass ein Teufel sich buchstabengetreu an eine getroffene Abmachung halten würde - und hier gab es keinerlei Konditionen, die sie erfüllen mussten. Da die Edelsteine die einzige realistische Chance auf Wiederbelebung für ihre gefallenen Freunde darstellten, akzeptierten die Spieler das Angebot schlussendlich. Ein später gewirkter Zauber zum Erkennen von Magie zeigte dann auch, dass es sich tatsächlich um nichts weiter als schlichte Diamanten im Wert von jeweils 5.000 Goldmünzen handelte.
Die restliche Reise des Treks verlief dann ohne weitere Zwischenfälle. Zwölf Tage später erreicht der Trek Greendale, eine Stadt von (regulär) 5000 Einwohnern, gelegen in einer Flussschleife, umgeben von dunklen Nadelwäldern. Aktuell platzt die Stadt aus allen Nähten, was einerseits mit dem Flüchtlingslager zu tun hat, das in den Wäldern östlich der Stadt entstanden ist, andererseits damit, dass die Vasallen der Krone auf den Feldern im Westen ihre Truppen sammeln um der Bedrohung durch die Horde im Osten zu begegnen.
Die SC erlangen mit einigen Mühen eine Audienz bei Erzbischof Valencianus, der sich schmatzend gebratenen Truthahn in den Mund stopft und ihn mit erlesenem Wein runterspült, während er über das Leid der vielen Flüchtlinge vor den Toren der Stadt klagt. Dem Anliegen der SC gegenüber, ihre Freunde wiederzubeleben, steht er aufgeschlossen gegenüber. Natürlich müssen sie die benötigten Diamanten bereitstellen und darüber hinaus eine substantielle Spende entrichten. Die Wiederbelebung wird für den Gottesdienst am Abend angesetzt.
Vorher suchen die Abenteurer noch den jungen Baron Elgyn Marsco auf, dessen Ruf folgend sie zwei Monate zuvor ins östliche Grenzland aufgebrochen waren. Als sie ihm ein Empfehlungsschreiben von Lady Alvine (Kastellanin der Feste Winterwacht und außerdem seine Tante mütterlicherseits) präsentieren, dankt er ihnen herzlich für ihren mutigen Einsatz für Frostfjell und Karador. Im Vertrauen teilt der Baron den Abenteurern mit, dass seine Stadt eine Schlangengrube ist. Seit er vor etwa einem Jahr die Nachfolge seines verstorbenen Vaters angetreten hat, versuchen ihn die verschiedenen Machtgruppe zu vereinnahmen - darunter die Kirche von Karador, der niedere Adel, die Kaufleute und Handwerkszünfte. Deshalb bittet er die Abenteurer, ein Auge auf seine jüngere Schwester Deòiridh zu haben während er mit dem Heer gen Osten zieht. Zusätzlich zu einer üppigen Belohnung für ihre bisherigen Taten in Form von Gold und magischen Gegenständen bietet Marsco den Abenteurern freie Kost und Logis im Gästehaus seiner Burg an, sowie einen Brief mit seinem Siegel, der bestätigt, dass die Abenteurer in seinem Namen handeln.
Am Abend findet dann wie geplant der Gottesdienst statt, in dessen Rahmen der Erzbischof den Wiederbelebungszauber für zwei der drei gefallenen Charaktere wirkt (die Halblingbardin Verna wurde endgültig begraben). Damit sind nun die beiden Charaktere Morric (menschlicher Krieger) und Basha (menschliche Priesterin) wieder am Leben. Allerdings hat die Wiederbelebung Seiteneffekte: Basha legt neuerdings einen gewissen Fatalismus an den Tag, der sich darin manifestiert, dass sie nun dazu neigt, gefährliche Aktionen zu unternehmen (neues Character Flaw, das entsprechend die Möglichkeit mit sich bringt, Inspiration zu bekommen). In Morrics Fall hingegen ist es sein Spiegelbild, das sich verändert hat - selbiges ist nun das einer verwesenden Leiche. Außerdem gab es während des Rituals ein seltsames Phänomen zu beobachten: Als Erzbischof Valencianus die Diamanten zerbrach um den Wiederbelebungszauber zu wirken, entwich den Steinen ein kaum wahrnehmbare Faden roten Nebels, der über den steinernen Altar zu Boden glitt und einem lebenden Wesen ähnlich über die Treppen neben dem Chor in die Krypta unter der Kathedrale verschwand. Den SC ist nicht entgangen, dass der Erzbischof Mühe hatte, seine Überraschung über dieses Phãnomen zu verbergen.
Schließlich hat Balxan, der Dragonborn-Paladin der Gruppe, zusammen mit dem frisch wiederbelebten Krieger Morric nach dem Gottesdienst die Ordensburg der Paladine der Reinigenden Flamme aufgesucht. Dort erstattete Balxan seinem Ordensmeister Bericht, und ließ dabei auch die Geschichte zum Ursprung der Diamanten nicht aus. Der Ordensmeister reagierte bestürzt und forderte Balxan auf sich für weitere Fragen bereit zu halten. Da aber bislang noch nichts schlimmes passiert war, gab es keine unmittelbaren Konsequenzen.
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Natürlich werden aber bald schlimme Dinge passieren. Die Diamanten waren tatsächlich natürlich durchaus verzaubert, ihre magische Aura wurde nur durch einen schlichten Nystul's Magic Aura Zauber verborgen. Die Diamanten waren also tatsächlich infernalische Artefakte, deren Verwendung bei dem Wiederbelebungsritual die Kathedrale entweiht hat. In den Katakomben unter dem großen Dom wird nun die Dunkelheit für ein paar Wochen vor sich hin wuchern, bevor die sprichwörtliche Hölle in Greendale losbricht.
Als Spoiler bezüglich der weiteren Handlung: Wir spielen in einer Homebrew-Welt, aber nicht weil ich glaube, ein interessanteres Setting erschaffen zu können als das was man in publizierter Form bereits finden kann. Vielmehr geht es mir darum, dass ich meine Welt gerne im Feuer der Apokalypse untergehen sehen würde, und irgendwie widerstrebt es mir, das mit Greyhawk oder den Reichen zu machen. Schon allein weil sich dann jede zukünftige Kampagne in einem dieser Settings nach üblem Retconning anfühlen würde.