Autor Thema: Sorry, it's all Story  (Gelesen 27062 mal)

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Offline Oberkampf

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #100 am: 12.08.2019 | 15:54 »


Also, was ist eure Meinung: Was bedeutet denn "Story" im Rollenspielkontext für euch?

Disclaimer: Tatsächlich habe ich mich durch die gegenwärtig 6 Seiten des Threads durchgezwungen und vielleicht sogar den ein oder anderen Punkt verstanden, aber ich ziehe es trotzdem vor, erstmal bei der Ausgangsfrage einzusteigen.

Meistens bin ich einer der Leute, die sehr vorsichtig mit dem begriff Story im Rollenspiel umgehen. Wenn überhaupt, dann gestehe ich die Existenz einer Story aus der rückblickenden Perspektive zu, wenn quasi im Spiel durch das Spiel sich zufälligerweise eine Story (was immer das ist, erstmal offen lassen...) ergeben hat, die emergente Story.

Der Begriff Story scheint mir aber etwas anspruchsvoll zu sein. In den letzten Wochen habe ich mir ein paar Youtube-Videos Young Adult Literature und verschiedene Serien/Filme angesehen (ohne auf den Kulturkrieg zu achten), die sich um Fragen des Worldbuilding und der Charakterentwicklung in fiktionalen Werken drehen. Während Worldbuilding vielleicht ein allgemeines Thema im Rollenspiel ist, ist dieser andere Aspekt, der character arc, die Charakterentwicklung anhand von inneren oder äußeren Konflikten, nach meinem Eindruck eine Sache, die nicht allgemein im Rollenspiel vorhanden ist. Spezifische Rollenspiele, eventuell aus dem Indie- oder Storygamebereich, mögen die Charakterentwicklung beinhalten oder vielleicht sogar fokussieren, aber die traditionelle Entwicklung des Charakters durch Ansammeln von XP zur Verbesserung der (Kampf-)Fähigkeiten trifft das, was ich in den Videos unter character arc gesehen habe, nicht ganz.

Es stimmt schon, dass es auch bei traditionellen, klassischen Rollenspielen (wie DSA1) Informationen und Zusammenhänge gibt, die den Spielern mitgeteilt werden, um den Kampfbegegnungen, anderen Hindernissen und Belohnungen einen Sinn zu verleihen und eben einen gemeinsamen Vorstellungsraum auszuhandeln. Aber das reicht, glaube ich, nicht um das Wort Story dafür zu verwenden. Es scheint mir eher das zu sein, was im PC-Spiel als Lore bezeichnet wird: Hintergrund, der nach belieben a) wohlwollend aufgenommen, b) für Stories genutzt oder c) ignoriert werden kann.

Natürlich kann ich einen Unfallbericht der Polizei als Story bezeichnen und dann feststellen, dass jede Rollenspielsitzung zumindest die dramaturgische Spannungskurve und charakterliche Tiefe bzw. Entwicklung eines solchen enthält, ums mal etwas spitz zu sagen, aber ich glaube nicht, dass es ein hilfreiches Verständnis von Story ist.
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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #101 am: 12.08.2019 | 20:38 »
Könnte jemand dieses "Nein – Doch – Oh"-Spiel auslagern?
Kurze klare Worte

Offline Boba Fett

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #102 am: 12.08.2019 | 20:59 »
Könnte jemand dieses "Nein – Doch – Oh"-Spiel auslagern?

Ja.

Alles, was zum Thema Gestaltungs- Entscheidungsrechte und Verhandlung zum gemeinsamen Vorstellungsraum gehört, findet sich dort:

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111913.0.html

Dort bitte darüber weiterdebattieren, hier geht es um „It‘s all Story!“ (oder nicht).
« Letzte Änderung: 12.08.2019 | 21:09 von Boba Fett (away) »
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Offline Lord Verminaard

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #103 am: 12.08.2019 | 22:20 »
Und inwiefern würde das meine Verwirrung erklären?  ;)

Ich hatte ja im anderen Thread Critical Role gegen ursprüngliches D&D kontrastiert. Ich könnte mir vorstellen, wenn du sagst, es ist doch irgendwie alles Story, hast du eine gewisse Bandbreite von Regelwerken und Abenteuern vor Augen, und vor deren Hintergrund erscheint es dir in der Tat komisch, das so hervorzuheben, dass mit den YouTubern bei 5E jetzt Story das große Ding ist. Das könnte, so stelle ich mir vor, damit zusammenhängen, dass du mangels Berührungspunkten keine wirkliche Konzeption davon hast, was OD&D und selbst Red Box D&D für ein Spiel und Mindset war.

Und noch mal für alle zum Mitschreiben: Ich bin Erzählspieler. Ich hatte zwar die Red Box (und die blaue, und die türkise), aber das war nie mein Ding. Meine Wargaming-Erfahrungen sind sehr beschränkt. Ich behaupte nicht, dass das früher alles toll war und heute alles doof ist. Ich behaupte das NICHT. Ich habe das vorher nicht behauptet, ich behaupte es jetzt nicht, und ich werde es hinterher nicht behaupten. NICHT. ::)
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #104 am: 13.08.2019 | 08:39 »
Also, entgegen Alexanders Behauptung gibt es keine Extremform des Rollenspiels, die auf Story verzichten kann!

Ah, Strohmann. Ich sagte "fast völlig" bzgl. des Verzichts. ;) Also zB Spielformen in denen die Story zwischen den Kämpfen nur alibimäßig abgehandelt wird bevor es zum nächsten Gefecht kommt. Alles schon erlebt.

Und dieses "fast völlig" gilt auch für Simulation und Spiel. Irgendetwas wird immer simuliert, zur Not eine surrealistische Salvador Dali-Welt. Einen Bezug zur Wirklichkeit oder einem Genre oder Ähnlichem gibt's immer. Nicht-Simulation würde bedeuten, dass die Regeln ein vollkommen wirres Chaos wären. Und selbst da könnte man dann darüber philosophieren, ob das nicht eine Simulation von Chaos wäre.
Ebenso kann man kein Rollenspiel ohne jegliches Spielelement haben, das ist ja tautologisch.

Also, was ist eure Meinung: Was bedeutet denn "Story" im Rollenspielkontext für euch?

Die Beschreibung ist schon ganz gut:

Story ist das, was während einer Sitzung als Ingame-Inhalt passiert ist, wenn ein unbeteiligter Beobachter zugesehen und es mitgeschrieben hätte.

Allerdings möchte ich noch einmal darauf hinweisen warum Story nicht alles für mich ist. Das Fussball-Äquivalent zu Story ist der Spielbericht in der Zeitung am nächsten Morgen. Aber die Leute bezahlen eben viel mehr Geld für das Erlebnis des Spiels als für den Bericht. Story alleine reicht vielen nicht, es kommt darauf an den Moment zu Erleben, die Situation, da will man drinstecken.

Und genau deshalb postuliere ich ja auch: das Abenteuer steckt in den Wahrscheinlichkeiten, denn diese übersetzen die Fiktion in den Crunch und geben der Situation eben Gewicht, weil (im Prinzip) nicht-verhandelbare Konsequenzen im Raum stehen wenn man zB den Ausweichenwurf nicht schafft. Das schafft das Erlebnis des Moments für mich.
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Offline BBB

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #105 am: 13.08.2019 | 08:43 »
Allerdings möchte ich noch einmal darauf hinweisen warum Story nicht alles für mich ist. Das Fussball-Äquivalent zu Story ist der Spielbericht in der Zeitung am nächsten Morgen. Aber die Leute bezahlen eben viel mehr Geld für das Erlebnis des Spiels als für den Bericht. Story alleine reicht vielen nicht, es kommt darauf an den Moment zu Erleben, die Situation, da will man drinstecken.

Ich glaube, das fasst auch meine Sicht auf Story ganz gut zusammen.

Das dürfte auch der Grund dafür sein, warum ich beim Fußball - wenn überhaupt - nur den Zeitungsbericht lese, beim Rollenspiel aber "klassisch" aus Sicht des Charakters spielen möchte und nicht in den authors stance wechseln möchte.
Im einen Fall "reicht" mir die Story (bzw. eigentlich interessiert mich Fußball gar nicht, also ersetze Fußball durch Basketball, dann passt es wieder ;-)), im Fall von Rollenspiel möchte ich aber die Situation, den Moment erleben.
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline korknadel

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #106 am: 13.08.2019 | 09:02 »
Ich packe das Vorsichtshalber in einen Spoiler, damit sich die Theoretiker nicht aufregen müssen, dass ich die Theorie mit Fakten aus dem wahren Leben spamme und ich sowieso ja überhaupt keine Ahnung habe, was "Story" eigentlich im "Kontext" ist.

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Offline Issi

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #107 am: 13.08.2019 | 09:25 »
Hier dürfen ja jetzt auch die Unwissenden schreiben, deshalb will ich auch nochmal:

Das Cambridge Dictionary sagt:
"A story is a describtion of series of real or imaginary events, that people read for enjoyment. "

Jetzt erlebt man im Rollenspiel diese Events ja im Spiel. Da müsste es dann vermutlich heißen:

"A roleplay story is an experience of series of imaginary events during the game, that people play for enjoyment." ~;D
« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 09:36 von Issi »

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #108 am: 13.08.2019 | 11:00 »
@korknadel: Du hast vollkommen Recht, dass bei jedem Rollenspiel irgendwie ne Geschichte dabei erzählt oder generiert wird. Genau der Sachverhalt wurde als trivial bezeichnet. (Ich meine die Wild Cards Bücher basieren auch auf eine Rollenspielkampagne des Autors. Es gibt mit Die Plätze der Stadt in der quasi eine Schach-Partie in der Fiktion des Buches nach"erzählt" wird.)
Problematisch wird es aber dann, wenn Du Rollenspiel rein über die Geschichte definieren willst. Interessanterweise bin ich damals als Kind an der D&D-Red Box gescheitert, weil ich über dieses Geschichte erzählen und Romane erleben an das System gekommen bin. Ich wollte eine Geschichte mit meinem Charakter erleben und bin böse an der beabsichtigten Toedlichkeit gescheitert. Protagonisten sterben halt normalerweise nicht beim ersten Konflikt. Erst viel später bei Glnfx habe ich erlebt, welcher "Spielmodus" von mir da erwartet wurde.
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Offline Sphinx

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #109 am: 13.08.2019 | 12:00 »
Da es auf eine Aussage von Rollenspiel-Streamern zurück geht entsteht evtl. dadurch etwas Verwirrung?
Dort entsteht eine Story die die von tausenden erlebt wird, und nicht nur den X Personen am Spieltisch.

Offline korknadel

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #110 am: 13.08.2019 | 13:05 »
@korknadel: Du hast vollkommen Recht, dass bei jedem Rollenspiel irgendwie ne Geschichte dabei erzählt oder generiert wird. Genau der Sachverhalt wurde als trivial bezeichnet. (Ich meine die Wild Cards Bücher basieren auch auf eine Rollenspielkampagne des Autors. Es gibt mit Die Plätze der Stadt in der quasi eine Schach-Partie in der Fiktion des Buches nach"erzählt" wird.)
Problematisch wird es aber dann, wenn Du Rollenspiel rein über die Geschichte definieren willst.

Erneut in Spoiler, da ... ihr wisst schon (ich zittere vor Vermis Zorn ...  :-[):
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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #111 am: 13.08.2019 | 14:04 »
@Korknadel: Naja Jibas Grundthese war ja
"Mal abgesehen davon das „telling a story together“ der grundsätzliche Modus Operandi jedes Rollenspiels ist."
Also im Rollenspiel wird in erster Linie eine gemeinsame Geschichte erzählt. Alles andere wird dann nur dazugeschaltet, wenn es zum Erzählen dieser Geschichte gebraucht wird. Ergo ist die Erzählung automatisch das wichtigste Element der Spielmotivation. (mit dem Beleg von Matt Merciers Zitat zum Thema Story).
Und genau da liegt der Knackpunkt an dem sich der Thread so aufgebläht hat
Also nicht was Story ist und ob Story im Rollenspiel vorkommt, sondern an der Argumentation dass die Geschichte die wichtigste Motivation im Rollenspiel sei.

EDIT: Vermi antwortete da immer im Prinzip "Vergesst die spielerischen Elemente im Rollenspiel nicht! Die haben mindestens genauso viel Bedeutung!" worauf ihn dann regelmäßig geantwortet wurde, dass ja im Rollenspiel immer Geschichte bei raus kommt und er soll nicht versuchen die Geschichte aus dem Rollenspiel zu trennen.
Ich verstehe ihn da schon, dass er ziemlich frustriert ist.
« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 14:16 von 6 »
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Offline Fëanor

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #112 am: 13.08.2019 | 14:14 »
Da es auf eine Aussage von Rollenspiel-Streamern zurück geht entsteht evtl. dadurch etwas Verwirrung?
Dort entsteht eine Story die die von tausenden erlebt wird, und nicht nur den X Personen am Spieltisch.

Aus meiner Sicht entsteht die Verwirrung eher durch 2 andere Dinge:

1) 99.95% der Streamer meinen etwas ganz anderes, wenn sie von Story reden, als die RPG Theoretiker.
2) Die RPG Theorie ist ein ziemlich weites Feld mit sehr verschiedenen Ansichten und oft sehr unsauberen Definitionen bzw. mit Begriffen die von verschiedenen Seiten verschieden belegt werden. Das führt dann dazu, dass selbst die RPG Theoretiker untereinander oft nicht das Gleiche meinen, wenn sie einen Begriff verwenden.

Das hilft dann natürlich bei keiner Diskussion wirklich. Das ist aber wohl nicht zu vermeiden, solange keine Theorie sich klar durchsetzt.

Ich meine man muss nur mal einen Blick auf die englische Forenwelt werfen, wo zt ein wahrer "Krieg" geführt wird (hier wird ja richtig zivilisiert diskutiert  ;D). Gewisse dieser Leute sprechen den "Story-Games" sogar kategorisch ab, RPGs zu sein  ::)
Diese Leute würden zb. auch vehement bestreiten, dass bei ihrem "klassischen" RPG überhaupt eine Story entsteht (wobei natürlich dann wieder die Frage wäre, was sie denn jetzt unter Story verstehen).

Anyway, als jemand der eher die Spielertypisierung von Laws interessant und hilfreich und die GNS ziemlich besch...eiden findet, bin ich hier vielleicht auch nicht die "richtige" Ansprechsperson  ~;D ;)
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Offline Issi

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #113 am: 13.08.2019 | 14:45 »
Aus meiner Sicht entsteht die Verwirrung eher durch 2 andere Dinge:

1) 99.95% der Streamer meinen etwas ganz anderes, wenn sie von Story reden, als die RPG Theoretiker.
2) Die RPG Theorie ist ein ziemlich weites Feld mit sehr verschiedenen Ansichten und oft sehr unsauberen Definitionen bzw. mit Begriffen die von verschiedenen Seiten verschieden belegt werden. Das führt dann dazu, dass selbst die RPG Theoretiker untereinander oft nicht das Gleiche meinen, wenn sie einen Begriff verwenden.

Das hilft dann natürlich bei keiner Diskussion wirklich. Das ist aber wohl nicht zu vermeiden, solange keine Theorie sich klar durchsetzt.

Ich meine man muss nur mal einen Blick auf die englische Forenwelt werfen, wo zt ein wahrer "Krieg" geführt wird (hier wird ja richtig zivilisiert diskutiert  ;D). Gewisse dieser Leute sprechen den "Story-Games" sogar kategorisch ab, RPGs zu sein  ::)
Diese Leute würden zb. auch vehement bestreiten, dass bei ihrem "klassischen" RPG überhaupt eine Story entsteht (wobei natürlich dann wieder die Frage wäre, was sie denn jetzt unter Story verstehen).
Die Forge ist auch nicht für jeden die heilige Kuh bzw. die heilige Schrift.
Und ja-  selbst die Spieledesigner streiten sich hier und da.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum das Wort "Story" bei Manchen fast allergische Reaktionen auslöst.
(Als hätte man Angst davor- Ich vermute mal das hängt mit Storytelling Regeln zusammen.
Was ja ansich schon komisch ist, da es vermutlich häufig nicht um die Story geht, (die man ja in jedem System in irgendeiner Form hat), sondern um das zugehörige Story- Regelsystem)

Und es gibt  Leute, die sich jetzt eher zu den Erzähl- Rollenspielern zählen, und nochmal dringend von den Spielern (die behaupten ohne nennenswerte Story zu spielen) abheben müssen.
Ich meine, ist eigentlich auch kein Wunder, wenn manche mMn. zu Unrecht behaupten, dass  im Rollenspiel keine  Storys enstehen.
Aber ich fürchte, man will sich auch nochmal von denen abheben, die ohne Drama (Regeln) spielen.

Nun gut..
Ich dachte aber auch dieser Streit sei längst überholt, weil man inzwischen begriffen hätte, dass es im Rollenspiel immer beides gibt: Rolle und Spiel (mit unterschiedlicher Gewichtung).

Nur manche Annahmen(Ich vermute von irgendwelchen Theoretikern) halten sich vermutlich hartnäckig.

So nun möge der Zorn über mich herein brechen. :D
Doch bedenkt, es ist nur meine Meinung, mein Eindruck.
Nicht mehr und nicht weniger. :)
« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 14:50 von Issi »

Offline korknadel

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #114 am: 13.08.2019 | 14:55 »
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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #115 am: 13.08.2019 | 15:44 »
@korknadel: Jiba widerspricht dem aber, indem er ganz klar sich von einer möglichen Geschichte, die hinten raus kommt abgrenzt und sich auf die Kommunikation selber als Modus Operandi bezieht. Das hat er hier im Thread auch nochmal erläutert. Deswegen kam ich ja auch mit Blind Schach als Beispiel, dass er dann auch akzeptierte.
Das heisst: Es ging Jiba nicht um die Geschichte als Belohnung oder sowas, sondern eben die Erzählung als massgebliche Form und damit als grundlegende Motivation im Spiel.
Und da sagten wir dann, dass Du die Form der Kommunikation nicht mit der Motivation gleich setzen darfst. Kampfregeln kann man sicherlich als erzählerisches Element definieren, aber der Reiz der Kampfregeln liegt doch nicht in der Erzählung, sondern eher im erfolgreichen Einsatzes dieser (also Bossmonster tot) oder im erfolgreichen Erlernen dieses Elementes.
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Offline korknadel

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #116 am: 13.08.2019 | 16:01 »
@6:
 :d
Danke.
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Offline Maarzan

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #117 am: 13.08.2019 | 16:06 »
@korknadel: Jiba widerspricht dem aber, indem er ganz klar sich von einer möglichen Geschichte, die hinten raus kommt abgrenzt und sich auf die Kommunikation selber als Modus Operandi bezieht. Das hat er hier im Thread auch nochmal erläutert. Deswegen kam ich ja auch mit Blind Schach als Beispiel, dass er dann auch akzeptierte.
Das heisst: Es ging Jiba nicht um die Geschichte als Belohnung oder sowas, sondern eben die Erzählung als massgebliche Form und damit als grundlegende Motivation im Spiel.
Und da sagten wir dann, dass Du die Form der Kommunikation nicht mit der Motivation gleich setzen darfst. Kampfregeln kann man sicherlich als erzählerisches Element definieren, aber der Reiz der Kampfregeln liegt doch nicht in der Erzählung, sondern eher im erfolgreichen Einsatzes dieser (also Bossmonster tot) oder im erfolgreichen Erlernen dieses Elementes.

Im Prinzip kann man dann ja überspitzt feststellen: Da das hier gesichert ein Hobby ist, welches Sprache schon als notwendiges Kerninstrument benutzt aka "erzählen" und wenn das schon "Story" ist, kann man daraus ableiten. dass alle Spiele, die sich zusätzlich "Story" auf die Fahnen geschrieben haben wohl nur Bauernfängerei sind (ist doch eh immer mit drin) und damit unnötig.

Ich frage mich dann aber doch noch einmal, warum sich einige davon dann so anderns anfühlen und was DAS dann ist, was damit bezweckt worden ist?    ~;D >;D
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Offline Issi

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #118 am: 13.08.2019 | 16:52 »
Ich frage mich dann aber doch noch einmal, warum sich einige davon dann so anderns anfühlen    ~;D >;D
Einfache Antwort: Das liegt daran, dass die eine anderen Spielmechanik haben.  ~;D

Längere (unqualifizierte) Antwort: Die Mechnanik will einen anderen Spielstil unterstützen und setzt andere Schwerpunkte.
Es gibt ja bekanntlich auch mehrere Spielstile. Und mehrere Schwerpunkte.

Ok, jetzt darf ich auch nochmal ne Frage stellen:
These : Man kann auch mit DSA1 High Drama spielen, wenn man will. Und die entsprechenden Abenteuer spielt.
Warum machen das trotzdem so wenige? ;D

Offline Maarzan

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #119 am: 13.08.2019 | 17:03 »
Einfache Antwort: Das liegt daran, dass die eine anderen Spielmechanik haben.  ~;D

Längere (unqualifizierte) Antwort: Die Mechnanik will einen anderen Spielstil unterstützen und setzt andere Schwerpunkte.
Es gibt ja bekanntlich auch mehrere Spielstile. Und mehrere Schwerpunkte.

Nicht, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass doch alle Rollenspiele schon "Story" als Kernpunkt sind. Dann gibt es diesen Schwerpunkt ja als solchen gar nicht mehr, weil er immer schon standardmäßig bedient ist, so wie: unser neues modernes Auto hat jetzt tatsächlich Räder.


Ok, jetzt darf ich auch nochmal ne Frage stellen:
These : Man kann auch mit DSA1 High Drama spielen, wenn man will. Und die entsprechenden Abenteuer spielt.
Warum machen das trotzdem so wenige? ;D

Was ist für dich jetzt high Drama?
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Offline Issi

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #120 am: 13.08.2019 | 17:13 »
Zitat
Nicht, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass doch alle Rollenspiele schon "Story" als Kernpunkt sind. Dann gibt es diesen Schwerpunkt ja als solchen gar nicht mehr, weil er immer schon standardmäßig bedient ist, so wie: unser neues modernes Auto hat jetzt tatsächlich Räder.
Ich tippe, es gibt hier mehrere Story -Touristen Pakete: 
Story Standard :    Klare, einfache Aufgabe. Figuren müssen nicht zwingend dargestellt werden.(Mit Gefühlen und so)
Story Plus:            Aufgabe als etwas komplexerer Handlungstrang. Ein Plot in dem die Figuren mit NSC interagieren müssen um sie zu lösen.
Story Super Plus:  Komplexerer Handlungsstrang, der viel soziale Interaktion erfordert, und in den die Figuren persönlich involviert sind. (Charakterspiel wünschenswert bis erforderlich)
Story Mega Plus:  Hoch komplexer Handlungsstrang mit mehreren Nebensträngen, bei denen die Figuren tief involviert sind, häufig über persönliche Beziehungen. High Drama Alarm.

 ~;D
« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 17:24 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #121 am: 13.08.2019 | 17:23 »
Ich tippe, es gibt hier mehrere Story -Touristen Pakete: 
Story Standard :    Klare, einfache Aufgabe. Figuren müssen nicht zwingend dargestellt werden.(Mit Gefühlen und so)
Story Plus:            Aufgabe als etwas komplexerer Handlungstrang. Ein Plot in dem die Figuren mit NSC interagieren müssen um sie zu lösen.
Story Super Plus:  Komplexerer Handlungsstrang, der viel soziale Interaktion erfordert, und in der die Figuren persönlich involviert sind. (Charakterspiel wünschenswert bis erforderlich)
Story Mega Plus:  Hoch komplexer Handlungsstrang mit mehreren Nebensträngen, bei denen die Figuren tief involviert sind, häufig über persönliche Beziehungen. High Drama Alarm.

 ~;D

Ich habe ja auch schon öfter vermutet, dass das eigentliche Ziel ist "bessere Story" - wie auch immer die jemand für sich definiert - zu fördern und die semantisch-grundlegende Storydefinition nur das trojanische Pferd sein soll: Story ist DIE Grundlage JEDES Rollenspiels ... ist das erst einmal von Gegenüber gefressen, ist es entsprechend leichter dem dann Maßnahmen zu verkaufen, damit das dann in Richtung "besser" "richtig" läuft, auch auf Kosten von "nicht grundlegenden" Elementen.
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Offline First Orko

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #122 am: 13.08.2019 | 17:27 »
Ok, jetzt darf ich auch nochmal ne Frage stellen:
These : Man kann auch mit DSA1 High Drama spielen, wenn man will. Und die entsprechenden Abenteuer spielt.
Warum machen das trotzdem so wenige? ;D

Because system matters.

EDIT: Spitzfindigkeit bereinigt
« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 17:29 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline unicum

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #123 am: 13.08.2019 | 17:28 »
Ich hab die lezten Seiten nur überflogen - aber den Punkt den ich hier bringen will nicht gesehen.

Ich habe versucht mir ein Rollenspiel OHNE Story vorzustellen. Ich denke das geht ist dann aber sehr grenzwertig zu dem was man noch als Rollenspiel bezeichnen kann. Im ersten Schritt komme ich auf ein Tabletop Spiel - wo man eben Armeen gegeneinander schickt, doch auch da ist etwas "Geschichte" drin (und ein Rollenspielabenteuer der klassichen Anfänge war ja auch Kommandounternehmen von kleinen Gruppen zu spielen). Ich muss also noch etwas weiter zurück - etwa Cosims - da sind die "Figuren" nur noch Papierblättchen auf dem Hexfeld - damit kann man dann etwa den 2.Weltkrieg oder den Ringkrieg im Hern der Ringe nachspielen - auch das hat Story. Also noch ein weiterer Schritt und ich bin bei Schach - selbst da wird geschichte aufgeschrieben 1. e2-e4 e7-e5 zugegeben es ist etwas kryptisch - und neigt zu wiederhohlungen (zumindest am Anfang).

An der stelle denke ich mir aber auch - vieleicht ist der Begriff "Story"/Geschichte etwas zu weit gefasst (also zumindest wenn ich nach dem Schach noch weiter gehe etwa zu Mensch ärgere dich nicht).

Für mich selbst ist der eigentliche Bruch schon recht früh - etwa beim Schritt von Tabeltop zum Cosim. Tabeltop kann ich noch als eine sehr taktische Form des Rollenspiels akzeptieren - gerade wenn es etwa so etwas wie "Mortheim" ist - Cosims aber nicht mehr.

Nur meine persöhnliche Meinung dazu.

Offline Issi

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Re: Sorry, it's all Story
« Antwort #124 am: 13.08.2019 | 17:32 »
Ich habe ja auch schon öfter vermutet, dass das eigentliche Ziel ist "bessere Story" - wie auch immer die jemand für sich definiert - zu fördern und die semantisch-grundlegende Storydefinition nur das trojanische Pferd sein soll: Story ist DIE Grundlage JEDES Rollenspiels ... ist das erst einmal von Gegenüber gefressen, ist es entsprechend leichter dem dann Maßnahmen zu verkaufen, damit das dann in Richtung "besser" "richtig" läuft, auch auf Kosten von "nicht grundlegenden" Elementen.

Aber wenn du jetzt z.B.  mit DSA 1 ein High Drama (Story Mega Plus) Abenteuer spielst, dann ändert sich doch an den Regeln gar nix.
Und "besser" ist es doch nur für die Spieler, wenn ihnen sowas auch Spaß macht.
Ich sehe dass rein optional.- Es ist schlicht eine Geschmacksfrage, was man davon lieber mag.
Und wenn jmd findet, dass er die "bessere" Story spielt, ist daran doch nichts verkehrt.
Das finden doch Leute, die lieber "Story Standard" spielen auch.
Die hätten doch gar keinen Bock auf "Seifenoper- Sozial- Drama" whatever.
Finden das doof, unpassend whatever.
Soll doch jeder mit seiner Story glücklich werden.

@
First Orko
Das Regel System macht klar was aus, ala: Was wird da im Spiel belohnt?
Was wird da gefördert? - LOGO

Aber das allein ist mMn. nicht alles.  Ich würde ja sagen- Es kommt auch auf die Spieler an (Was wollen die gerne für Abenteuer spielen?)
und auch auf: Was für Abenteuer werden überhaupt  angeboten  bzw. gespielt?

Mit Charisma kann man bei Sozialer Interaktion ja eine Menge anstellen. Notfalls halt alles!  ~;D ;D


« Letzte Änderung: 13.08.2019 | 17:44 von Issi »