Thema: Spire Resistance Toolbox mit Achievements verwenden?

[Ravenking]

Ich bin aktuell von Spire ziemlich angefixt und stehe kurz vor meiner ersten Testrunde - bin schon seeeeehr gespannt, wie sich das Spielsystem im Realtest wirklich macht und ob es hält, was es verspricht.
Parallel dazu blättere ich immer mal wieder in der Resistance Toolbox (= generische Spire-Regelengine, um sie auf andere Settings zu übertragen) und überlege, ob und wie ich die Regeln ggf. auch für weitere Settings anwenden könnte.
Dabei hänge ich im Moment gerade vorallem an dem Einstiegssatz: "At the core of the Resistance system is a focus on loss, change, and - appropriately enough - resistance." und frage mich, ob man die Idee nicht auch umdrehen und "Gewinn" statt "Verlust" damit abbilden kann - entweder ausschließlich oder wahrscheinlich eher zusätzlich.

Die Idee wäre also:

Neben Blood, Mind usw (wo man vermutlich weiterhin Verlust abbilden will?) gäbe es andere Leisten (keine "stress"- sondern eher "achievement"-Leisten), die z.B. Sachen wie "influence", "fame", "knowlegde", "magic might" o.ä. abbilden.
Das System könnte vergleichbar funktionieren: bei Proben kann (natürlich bei success und nicht failure) statt "stress" halt "achievement" auf einer passenden Leiste erreicht werden. Man würfelt dann nicht auf "fallout", um zu sehen, was schlimmes passiert, sondern auf "positive outcome" (oder wie immer man das nennen will). Und da können dann spielrelevante, gute Dinge passieren.

Mal ins Blaue als Beispiele:

• Spieler würfelt sowas wie Compel & High Society, um jemand Hochgestellten mit irgendwas zu bequatschen. Bei einem guten Wurf, bekommt er achievement für influence oder fame. Wenn dadurch ein positive outcome passiert, könnte das sowas sein wie: er ist bekannter geworden / hat sich einen Namen gemacht und bekommt eine Einladung zum nächsten High Society Event, bei dem er sonst keinen Zutritt hätte o.ä.
• Spieler würfelt sowas wie Investigate & Occult weil er einen magischen Gegenstand erforscht. Bei einem guten Wurf bekommt er achievement in Magic Might - falls das einen positive outcome verursacht, könnte er dadurch ein tieferes Verständnis für Magiekram entwickeln und vielleicht beim nächsten Wurf mit Mastership würfeln.
  

Was ich daher gerade so überlege:

• welche achievement-Leisten könnten für welche Settings gut passen? Also: bei welchen Settings geht es um das Erreichen von welchen Dingen? Und kann man "Ziele" bei einem Setting überhaupt so gut formulieren wie "Lost"?
• bei welcher Art von Würfen würde man welche dieser achievement-Leisten beispielhaft anwenden wollen: bzw. gäbe es auch Würfe, bei denen irgendwie überhaupt keine passt oder kann man die so generisch formulieren, dass immer etwas passt?
• welche Art von positive outcome (low, medium, severe) könnten die einzelnen Leisten zur Folge haben? Was wäre da spielrelevant und sinnvoll? (In dem Zusammenhang hatte ich auch überlegt, ob eine Verknüpfung mit den advances sinnvoll wäre, also severe positive outcome schaltet ein neues advance frei oder so - wahrscheinlich ist das aber eher nicht so passend)
• manche Themen könnte man sowohl als stress als auch als achievement sehen: z.B. Silver. Wo würde man die zurechnen wollen oder könnte man sie gar in beide Richtungen verwenden?
  

Was haltet ihr generell von dem achievement-Gedanken? Und habt ihr vielleicht noch Ideen zur Ausgestaltung?

[Ravenking]

Hm, schade, bisher keinerlei Antwort...?
Hatte gehofft, dass sich hier jemand findet, der Spire bzw. die Resistance Toolbox kennt und vielleicht Ideen oder Erfahrungswerte beisteuern kann.

Ist Spire selbst fürs Tanelorn noch irgendwie zu neu oder zu nischig? Naja, dann suche ich mir mal woanders Anregungen bzw. probiere einfach alleine weiter rum 

[Shadom]

Hi, ich habe deinen Thread jetzt erst entdeckt




Ich selber bin ebenfalls angefixt aber noch spieljungfräulich was Spire angeht.




Zu deiner Idee:
Jein!


Die Idee finde ich extrem super! Mit den erreichten positive Outcomes (würde ich eher Achievements nennen) kann man super eine Aufwärtsspirale  abbilden, die dann schlussendlich im "Sieg" des Charakters endet.
Für manche Stories könnte das sehr geil sein.


AAAber...
es wird überladen. Ich denke wenn man noch Spannung haben will, dann muss es auch ein Verlustszenario geben. Also auch Stress mit Fallouts.
Zusammen mit den Achievement boxen (die ich eher progress boxen nennen würde) wird das sehr viel.


Mein Vorschlag wäre es etwas runter zu regeln. In Spire und vermutlich auch anderen Resistance Spielen spielt man eine zusammengeschweißte Gruppe.
Anstatt also jedem Spieler bei jedem Wurf eine Chance auf Progress (ja ich bleibe bei dem Namen) zu geben, würde ich eher der Gruppe in geeigneten Momenten als ganzes Progress geben.

[Ravenking]

Ich denke wenn man noch Spannung haben will, dann muss es auch ein Verlustszenario geben

Ja, sehe ich genauso, wäre vor allem als Ergänzung zu den Stressleisten interessant, nicht als Ersetzung.

Zusammen mit den Achievement boxen (die ich eher progress boxen nennen würde) wird das sehr viel.

Ja, das könnte sein - habe auch schon als Feedback bekommen (hatte parallel auch mal im discord von R,R & D das Thema aufgeworfen), dass es ggf. zuviel Buchhaltungsaufwand werden könnte, wenn man sowohl im Falle von Success als auch von Failure würfelt und Fallout bestimmen muss. Vorschlag war hier mit einer Art Auto-Fallout zu arbeiten - muss ich mal schauen.

Ich fände es halt an manchen Stellen einfach nett, wenn es auch Story-Hooks im positiven Fall gäbe, die sich dann weiter entwickeln.

[Shadom]

Für Spire selbst finde ich es unpassend, aber für ein anderes Setting mit dem System passt es schon sehr gut.


Wie wäre es mit einem sliding scale?


Also dass man den Stresstracks direkt die Progress Tracks gegenüber setzt?


z.B.
Infamy - Reputation


Heißt bei schlechten ERgebnissen verringert sich Reputation. Unter 0 wird es zu infamy.
Das verringert zumindest die Menge der Buchhaltung etwas.

[Ravenking]

Wie wäre es mit einem sliding scale?

Im ersten Moment ein schöner Gedanke, aber beim drüber nachdenken, bin ich nicht sicher, wie das genau funktionieren soll?

Je nach dem auf welcher "Seite" der Skala man gerade ist, bekommt man bei z.B. success Punkte drauf oder abgezogen - und das dreht sich dann um, wenn ich die Mitte der Skala passiere?
Und wann hätte man dann fallout oder achievment? Egal auf welcher Seite der Skala man ist oder nur noch jeweils auf einer davon?

Erscheint mir irgendwie kompliziert. Oder wie hattest du dir das gedacht?

[Shadom]

Wenn man auf der negativen Seite ist, dann würfelt man auf Fallout.
Wenn man auf der positiven Seite ist würfelt man auf achievement.


Bedeutet, dass der "Aufwand" genauso groß ist wie vorher. Ab einem gewissen Punkt muss man halt auf das eine, sonst auf das andere Werfen.
Bedeutet, dass die "Buchhaltung" genauso groß ist wie vorher, da es gleich viele Werte gibt (sie haben nur doppelt so viele Werte und ändern ihren Namen, aber die Anzahl der Zahlen auf dem Bogen ist gleich).


Für den Effekt im Spiel würde das bedeutet, dass es eine doppelte Spirale gibt.
Wenn was gut läuft, dann läuft es bald darauf sehr gut.
Wenn es schlecht läuft, dann läuft es bald darauf sehr schlecht.
Das Drama (egal in welche Richtung) potentiert sich.