Zeit, mal wieder etwas Leben in den Thread zu bringen.
Nachdem Palladium und Rolemaster unified doch eher als Ideensteinbrüche dienen werden, weil mir für super detaillierte Systeme mittlerweile die Zeit/Geduld fehlt (und ich nicht zwei Spielsitzungen an einem Kampf sitzen möchte, der Ingame nur wenige Sekunden dauert), ich aber auch nicht "Play one Champion Fighter, Play them all"-DnD5 spielen und trotzdem auf Bodenplänen ein wenig taktieren möchte, bin ich wieder bei AGE zurück.
Ich habe mir den Dragon Age-Quick start Guide teilweise ausgedruckt und mit 4 dort vorgefertigten Charakteren (Human Rogue, Human Warrior, Human Mage, Dwarf Warrior) zwei Kampfbegegnungen gespielt.
Begegnung 1
4 Genlocks mit Battleaxe und Shield; 2 Hurlocks mit 2-Handed Swords; 1 Genlock alpha mit Battleaxe und Shield
Die Rogue und die 2 Warriors waren zur "Wand" aus Hurlocks vorgerückt, um diese zu dezimieren, bevor die Hurlocks und der Genlock alpha zur Unterstützung heraneilen würden.
Allerdings wurde häufig die gegnerische Defense nicht erreicht und wenn die Rogue dann doch mal getroffen hatte, fiel beim Schadenswurf eine 1, sodass die Insgesamt 5 Punkte schaden komplett von der Rüstung der Genlocks absorbiert wurden.
Der Magier ging zum Heilen nach vorne (da man den einfachen Heilzauber nicht auf Distanz wirken kann), allerdings schaffte er seinen zaubern-Wurf nicht, um den zauber zu wirken und wurde danach von den zwei Hurlocks niedergemäht.
Danach wurde die restliche Party Stück für Stück aufgerieben.
Begegnung 2
3 Genlocks, 1 Hurlock [alle beteiligten -SC und NSC- starteten wieder mit vollen Trefferpunkten]
Mithilfe von Stunts wie Dual Strike und Lightning Attack versuchten die SC dieses Mal, so oft wie möglich, mehreren Gegnern auf einmal zu Schaden. Der Magier ging immer weiter auf Distanz, um seine Arcane Lamce abfeuern zu können, wurde allerdings durch den gleich schnellen Hurlock zur leichten Beute. Nur wenige Hiebe mit dem Zweihänder später war der Magier im Sterben.
Die dunkle Brut konnte dieses Mal besiegt werden, allerdings war der magier "ausgeblutet" (Mit Constitution 0 hat man halt nur 2 Runden zum Überleben)
Was habe ich für mich mitgenommen?
Das Kampfsystem finde ich sehr schön, man kann seine Aktionen Sowohl Offensiv (z.B. Charge, Attack) als auch Defensiv (z.B. Defend) oder unterstützend (z.B. Heal) einsetzen.
Damals wie heute mag ich das Stunt-System (auch wenn ich noch weiß, dass ich damals in meinem allerersten Dragon Age-Kampf erstmal auf Stunts verzichtet habe): Extra-Angriffe einsetzen (Lightning Attack), Eine Schwachstelle in der gegnerischen Panzerung finden (Pierce Armor), den Gegner zurückdrängen oder sich selbst in eine bessere Position bringen (Skirmish).
Zwar hatte ich mir vor einiger Zeit schon die PDF der
zweiten Fantasy-Age-Edition heruntergeladen, hatte mir das Werk damals jedoch nur oberflächlich angesehen. Damals hatte ich ein wenig den Eindruck, es wäre ziemlich stark "front-Loaded", u.a. weil man sich bei der Charaktererschaffung bereits die erste Spezialisierung aussuchen darf: Es ist natürlich schön, dass sich dadurch auch 2 Rogues gleich auf Stufe 1 noch stärker voneinander unterscheiden, aber selbst wenn man, eine der auf S. 29 vorgeschlagenen "First specialisations" (beim Rogue z.B. Assassin oder Razor, beim Mage Arcane Scholar oder Elementalist) wählt, bleibt es auf stufe 1 ein weiteres Talent, welches man im Blick behalten "muss". Bei "Nur PDF am Desktop-PC" natürlich blöd, vielleicht wird es mit dem gedruckten Buch besser.
Einige Sachen macht
Fantasy Age 2 Nach meinen PDF-Eindrücken sehr schön:
- Es gibt jetzt eine Liste von Zuständen (z.B. Blinded, Defenseless, Fatigued, slowed, Stunned)
- Es wird detaillierter auf die Nutzung von Bodenplänen eingegangen (z.B. Tactical speed; Line of Sight & Cover), trotzdem bleiben sie optional.
- Das Bestiary im Grundregelwerk ist bereits auf den unteren Stufen angenehm umfangreich, u.a. Hat man viele Tiere aus dem Bestiary für Fantasy Age 1 ins Core Rulebook geholt, ebenso z.B. den Knife Hound, die Elementals und den Ghoul. Aus dem Companion hat man NSC wie z.B. den Emissary, den Cultist oder den Guttersnipe "rübergeholt".
Trotzdem bleibe ich gespannt, was uns in einem Bestiary für die zweite Fantasy-Age Edition erwarten könnte, wenn man sich z.B. coole Werke wie "Enemies and Allies" von Modern Age ansieht.
- Goblins sind eine komplett neue spielbare Ancestry, vom damaligen Companion hat man u.a. die drachenartigen Draak und das Wildfolk rübergeholt.
- Erreicht man 0 Health, erhält man eine Defeat-Condition nach Wahl des Gegners, (dying, Helpless, unconscious). Hat man die dying condition, muss man nach Ablauf von 4+Constitution Runden regelmäßig eine Constitution (Stamina)-Probe machen um weiter unconscious zu bleiben, ansonsten stirbt man. Dadurch werden sowohl das Constitution-Attribut als auch der Stamina-Focus nochmal wichtiger (In der ersten Edition hatte man nur 2+Constitution Runden und war nach Ablauf dieser Zeit sofort tot)
- Es gibt u.a. neue allgemeine combat Stunts, z.B. Boost; Grab; Pin; Crushing Blow. "Taunt" ist nun ein Basic social Stunt und "Threaten" ist jetzt ein Klassenstunt für den Warrior.
Mich hatte die neue Defeat Condition mit den Constitution (Stamina)-Würfen an eine "Erläuterung" aus dem Hârnmaster-Spielbericht "Häscher des Grafen" erinnert (Hervorhebung durch mich):
Es kamen eben auch viele Faktoren zusammen, die zufällig ermittelt wurden (Würfel):
- Erfolg des Angreifers
(...)
- Oswins misslungener Endurance-Wurf (der zugegebenermaßen auch extrem schwer zu schaffen war)
generell wurde kein direkter taktischer Fehler begangen, die Situation war eigentlich recht überschaubar.
Es war in diesem Fall wirklich Zufall/Pech (hätte der Gegner z.B. den Ellbogen getroffen, so wäre dies nur ein schwerer, aber noch lange nicht lebensbedrohlicher Treffer gewesen).
Die Anzahl der Gegner oder deren Verteilung war nicht ausschlaggebend.
Und heute habe ich mir auf drivethru eine "Preview" zu Cthulhu Awakens angesehen und gebe zu, dass diese mich durchaus neugierig macht.
Als ich mir vor längerer Zeit mal Charaktere für Cthulhu "Dark Ages" bauen wollte (Weil ich die Cthulhu Mittelalter Let's plays auf dem kanal "Die alriks" sehr schön finde), hatte ich damals ein ähnliches Gefühl wie Feuersänger beim Lesen des RuneQuest6 Essentials Bandes (hervorhebung wieder durch mich):
(...)
Damit ist also schon leicht zu erkennen: da kommen ganz normale Durchschnittstypen, also irgendwelche Niemande raus. Ist RQ ein Bauergamer-System?
Zwar beteuert das Buch an dieser Stelle, Attributswerte seien “nicht so wichtig” für das Überleben, aber 1. will ich ja im Spiel nicht immer nur mein nacktes Leben retten, sondern auch was reißen, und 2. frage ich mich: wenn nicht die Attribute, was dann? Reines Würfelglück vielleicht?
(...)
Bei AGE habe ich das Gefühl, dass man zwar immer noch etwas vorsichtig taktieren muss und Stunts den Kampf gut durcheinanderwirbeln können, aber auch auf Stufe 1 können sich alle Charaktere sinnvoll am Kampf beteiligen und dabei noch coole Spezialeffekte auslösen. Und man stirbt nicht sofort nach einem einzigen (un)glücklichen Treffer.
AGE kann sowohl "düstere" (Cthulhu, Dragon Age) als auch "helle" Settings gut abbilden.
Insgesamt freue ich mich immer wieder über Neuerscheinungen, mit denen ich verschiedene Settings bespielen kann, ohne jedes mal das System komplett wechseln zu "müssen".
Und ich habe schon Pläne, ein paar meiner alten Charaktere, die ich damals in anderen Systemen gespielt habe, nach Fantasy age zu "konvertieren", z.B. meinen Waldläufer aus dem Midgard-Forenrollenspiel, meinen Courtier aus dem "Zweihänder" Forenspiel (beide im Tanelorn) oder meine Elfenmagierin aus dem Dragon age Forenspiel im DnD-Gate.
Hoffentlich läuft AGE noch lange gut weiter