Autor Thema: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker  (Gelesen 73337 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #450 am: 30.12.2019 | 11:36 »
Also, wenn wir Fanverhalten diskutieren wollen (;)), dann kann ich nur sagen, daß ich eigentlich selber nie so der ganz große Star-Wars-über-alles-Fan war. Mag mit daran liegen, daß ich schon (junger) Science-Fiction-Fan war, als es Star Wars noch gar nicht gab -- ich war schon von Sachen wie Raumschiff Entenpfeife, Mondbasis Alpha 1, und insbesondere Perry Rhodan vorgeprägt, bevor der erste Streifen überhaupt in die deutschen Kinos kam. Den habe ich mir dann auch gerne angesehen, und die nächsten beiden Teile der Originaltrilogie ebenso, und ein paar Comics und Spielsachen der damaligen Generation sind mir durchaus auch in die Hände gefallen...aber alles in allem war das ganze "Krieg der Sterne"-Dingens für mich schon damals einfach auch nur ein Teil des größeren Ganzen "Science Fiction insgesamt", nie das ganz große eigenständige Superphänomen, zu dem es sich mittlerweile von mir bis mindestens zu den Prequels weitgehend unbemerkt aufgeplustert zu haben scheint und dessen Gelddruckpotentials wegen Disney die Chose überhaupt aufgekauft hat.

Ich bin mir nicht mal unbedingt sicher, inwieweit so eine Perspektive für die "heutige Generation" an Fans, von denen die meisten erst geboren worden sein dürften, nachdem die SW-Originaltrilogie ihren Klassikerstatus schon lange weghatte, eigentlich noch nachvollziehbar ist. :think:

Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #451 am: 30.12.2019 | 11:52 »
Bezüglich 9 bin ich ja immer noch der Meinung: Es liegt nicht an den Schauspielern.
Die sind wirklich gut.
Adam Driver sowieso. Aber auch Rey kann Leute abholen. (Ob jetzt Mary Sue oder nicht,  darauf kommt es an)
Und ich muss sagen auch Harrison Ford hat in seinem kurzen Auftritt einen Mega Job gemacht.

Nein- Es liegt mMn.  klar an fragwürdigem Storytelling. An schlechten Dialogen. -
Und geforcter Geschichte.
(Die Dinge können sich nicht mehr organisch entwickeln. Vielleicht auch aus Zeitmangel  ).

Das Problem haben Serien idR. nicht.
Sie können sich mit allem mehr Zeit lassen.
Sie dürfen darüber hinaus auch ein erwachseneres Publikum bedienen.

Dafür hat das Kino 3 D auf Großleinwand und jede Menge Special Effects.
« Letzte Änderung: 30.12.2019 | 11:56 von Issi »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #452 am: 30.12.2019 | 12:05 »
Mein Fandom wird also offensichtlich nicht von der Qualität der Storylines getriggert. (Ich bin auch kein Fanboy der meiner Ansicht nach besten Fernsehserien aller Zeiten wie Breaking Bad oder Mad Men.) Am Alter beim Erstkontakt kann es auch nur ein wenig liegen, weil ich She-Ra als Kind gar nicht kannte, aber jetzt echter Fan bin. (Naja, zählt dann vielleicht doch noch ein wenig als Masters of the Universe.)
Ich glaub das hat weniger mit der Qualität zu tun als damit das die neuen sich oft nicht wie die alten anfühlen oder die alt Fans nicht ansprechen.

Du hörst dann oft das "this wasn't made for you"-Argument, aber warum kramt man dann überhaupt eine alte IP hervor wenn man nicht auch von der existierenden Fanbase profitieren will, anstatt was neues zu machen.

Im Fall von Star Wars werden die meisten Hard Core fans halt irgendwann angefangen haben dem EU zu folgen, und im Vergleich dazu (oder zu mindestens dem guten Zeug daraus) sind die die Sequells halt nicht so der Hammer. Und anders als die Prequells haben die auch nicht viel neues Gebracht, weil was passiert einfach zu ähnlich zur OT ist.

Dazu kommt dann noch Last Jedi, das viele Fans massiv vor den Kopf gestoßen hat, und es fast unmöglich gemacht hat die ST nachher einen rundes Gesamtbild ergibt.
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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #453 am: 30.12.2019 | 12:13 »
Auch der Buchmarkt ist ebenso wie die Filmindustrie mehr auf sicheren Erfolg als auf Experimente aus (Sicherer Erfolg bedeutet sicheres Geld).
Folglich wird halt lieber der 250 Abklatsch von Twillight vermarktet.

Gibt demnach wenig Originale (originelle Sachen), und viele Kopien.
Alte Sachen können genauso originell sein wie Neue und umgekehrt.
Nur was früher mal originell war, und sich schon etabliert hat, ist halt sicherer als etwas Neues, das sich noch nicht etabliert  hat.


Folglich setzt man eben (aus finanziellen Gründen)weniger auf Neues.
Ob es theoretisch  viel Gutes Neues gäbe, lässt sich schwer beurteilen.
Wenn vieles nicht mal in der Buchhandlung landet, wie soll es dann ins Kino kommen?
« Letzte Änderung: 30.12.2019 | 12:21 von Issi »

Offline Kaermo

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #454 am: 30.12.2019 | 12:56 »
Ich finde es bemerkenswert, dass aus der Disney-Ära sowohl einer der besten wie auch die belanglosesten Star Wars Filme stammen.

Wir waren am Freitag im Kino und trotz des Tempos des Films, welches über die komplette Laufzeit recht hoch ist, fing ich schnell an mich zu langweilen. Zu belanglos, zu konsequenzlos zu uninspiriert.

Ich war nie ein großer Freund der Prequeltrilogie. Aber im Vergleich zu der nun abgeschlossenen Sequeltrilogie finde ich selbst die als Gesamtpaket besser. Denn bei allen Schwächen hatte sie einen klaren Storybogen, der sich über alle drei Filme erstreckte und entwickelte.

Die Sequeltrilogie kommt dagegen leider als ein großer Haufen Versatzstücke daher, die allenfalls visuell punkten können.

Rogue One hat für mich eindrucksvoll gezeigt, wie gut man die Verbindung schaffen kann. Der Film war ein gelungener Brückenschlag zwischen Rebels und Episode IV mit vielen kleinen und großen Verweisen, viel Liebe zum Detail, interessanten Figuren und einer ungewöhnlichen Eigenständigkeit.

Es hat ein wenig den Anschein, als hätte JJ Abrams sich ein bisschen was von der Anknüpfung von RO an die OT abschauen wollen. Gelingen tut es ihm m.E. nicht. Was in RO eine gelungene Verbindung zur fast 40 Jahre älteren Episode IV schafft, wirkt in RoS wie purer Fanservice. Gepaart mit der copy-paste-Handlung seiner Filme wirkt es einfach sehr verkrampft.

Ich glaube ich habe alle drei Filme der Sequeltrilogie genau einmal gesehen. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass es bereits einmal zu viel gewesen wäre. Aber ich hätte im Nachgang auch gut drauf verzichten und in der Zeit noch mal Knights of the Old Republic spielen oder Rebels gucken können und wäre deutlich besser unterhalten worden.

Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #455 am: 30.12.2019 | 16:26 »
Ich finde für mich hat sich die neue Trilogie nach einem Fehlstart rentiert. Mit TLJ gab es meinen zweitliebsten Star-Wars-Film aller Zeiten. Und IX hat genügend interessante Idee ins Feld geführt, dass ich trotz großen Schwächen - vor allem im Finale - beschäftigt bin.

Nur VII war halt totales Brachland, was neue Ideen betraf, von dem Wannabe-Sith-Lord mal abgesehen. Das Konzept von Kylo Ren habe ich aber auch schon seit 2015 gelobt.
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Offline Runenstahl

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #456 am: 30.12.2019 | 17:33 »
Da sind wir uns wohl einig. Darsteller und SFX sind top. Die Optik (bei VII) fühlte sich für mich in einigen Szenen nicht ganz nach Star Wars an. Ist aber nicht so relevant.
Die Charactere und die Story an sich sind ja eigentlich auch okay. Mal Ehrlich, IV war ja auch nicht innovativ mit der Story. Es ist halt eine Frage wie spannend man so eine Story erzählen kann. Und da hapert es mMn leider bei allen drei Teilen.
Meine drei größten Probleme mit den neuen Filmen:
1. Endlose und vor allem sinnlose Schnitzeljagden.
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2. Draufzu wird die Handlung selbst für Star Wars Verhältnisse zunehmend durch unglaubwürdigen Bombast aufgebauscht.
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3. Man klebt zu sehr an den alten Charakteren.
Ich mag Harrison Ford wirklich sehr gerne, aber der ist mMn einfach zu alt um die Rolle noch glaubwürdig zu spielen. Leia ging noch. Luke fand ich gut und passend. Warum mußte man krampfhaft noch Lando wieder einbauen ? Chewie und die Droiden sind als "Gesichtslose" Hintergrundfigueren okay. Insgesamt haben mir die alten Charaktere aber zu viel Screentime gefressen die ich lieber mit den "neuen" verbracht hätte.

Davon abgesehen haben mir die Einzelteile der Storys sehr gut gefallen. Es gab sehr viele coole Ideen und gute Szenen. Eine desertierende Sturmtruppe. Eine starke Frau die erstmal ihren Retter rettet. Ein Bösewicht der mehr Trotzig / Bockig als Düster / Bedrohlich rüberkommt. Das man gegen eine neue imperiale Bedrohung vorgeht die von der Politik nicht ernstgenommen wird. Eine Galaktika-Mäßige Flucht um einer verfolgenden Flotte zu entkommen. Und zuletzt der Endkampf gegen den Drahtzieher und eine neue Superwaffe. Da hätte man durchaus was cooles draus machen können. Die Umsetzung dieser Ideen in den Filmen hat aber zumindest für mich oftmals nicht funktioniert. Und während ein guter Film größer ist als die Summe seiner Teile, so ist es hier eher umgekehrt. Die gesamte Trilogie gefällt mir trotz einzelner guter Szenen und Momente in ihrer Gesamtheit eher nicht.

Aber was solls. Den Mandalorian z.B. finde ich als gesamte Staffel sehr gut gelungen und Rogue One war auch toll. Und solange es noch Zahlungskräftige SW-Fans gibt wird das nächste Projekt auch nicht ewig auf sich warten lassen ;)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #457 am: 30.12.2019 | 18:58 »
2. Draufzu wird die Handlung selbst für Star Wars Verhältnisse zunehmend durch unglaubwürdigen Bombast aufgebauscht.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #458 am: 31.12.2019 | 01:19 »
Warum gibt es eigentlich keinen Führerschein für Regisseure, den man JarJar Abrams entziehen kann?
Genug Punkte auf Hot hat er mit diesem Feuerwerk an Fremdschämerei jedenfalls angesammelt.

"Sorry, aber manchmal ist weniger echt mehr."
=> Genau das.
Habe das Gefühl die Produzenten haben geringfügig zu viele Endlos-Shonen Kampfmangas gelesen.
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Offline Kaermo

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #459 am: 31.12.2019 | 01:23 »
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Offline Darius der Duellant

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #460 am: 31.12.2019 | 01:32 »
Gibt keinen logischen Grund.
Ist einfach nur ein der Gier nach mehr "Woah woah woah!" geschuldeter Hirnfurz.
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Offline Kaermo

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #461 am: 31.12.2019 | 01:37 »
Gut, dachte schon ich hätte was übersehen  ;)

Offline Alexandro

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #462 am: 31.12.2019 | 05:45 »
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Online Sashael

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #463 am: 31.12.2019 | 08:12 »
Warum gibt es eigentlich keinen Führerschein für Regisseure, den man JarJar Abrams entziehen kann?
Gibt es. Nennt sich "Gewinn aus den Einnahmen" und solange das hoch genug ist, gibt es offensichtlich ausreichend Leute, die bereit sind, für die Arbeit des Regisseurs Geld zu bezahlen.

Und das ist nunmal der einzige Grund, warum jemand angestellt wird. ;)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Issi

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #464 am: 31.12.2019 | 11:37 »
Gibt es. Nennt sich "Gewinn aus den Einnahmen" und solange das hoch genug ist, gibt es offensichtlich ausreichend Leute, die bereit sind, für die Arbeit des Regisseurs Geld zu bezahlen.

Und das ist nunmal der einzige Grund, warum jemand angestellt wird. ;)
Das.... und die Voraussetzungen, dass der Film gut genug aufgenommen wird, um weiter zu drehen.

JJ hat da (trotz der Retro Schiene) besser abgeschnitten als RJ, der experimenteller war. (Und von den Kritikern besser aufgenommen wurde als von so manchen Fans)

Die Frage warum etwas wie gedreht wird,  entscheidet sich nach : Was bringt uns ziemlich sicher viel Gewinn,  und wirft auch in Zukunft noch möglichst viel davon ab?
Welchen Regisseur müssen wir engagieren, der das für uns sicherstellt?


Edit. Das steht der Idee etwas Neues zu wagen (Wo der Erfolg nicht sicher garantiert ist) natürlich im Wege. Und erklärt vielleicht auch warum wir uns gerade im Zeitalter des Retro befinden.

Will damit sagen: Wer annimmt, der Regisseur hätte dabei freie Hand, bzw.  könne seiner Kreativität freien Lauf lassen, irrt sich vermutlich.
« Letzte Änderung: 31.12.2019 | 11:53 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #465 am: 31.12.2019 | 12:13 »
Mir ist gestern abend noch der Gedanke gekommen, daß es eventuell gerade der moderne "Super-Blockbuster"-Produktionsansatz ist, der dem Erfolg gerne mal im Weg steht. Denn: wenn ich von vornherein mindestens auf 'ne ganze Trilogie oder noch besser gleich ein komplettes neues Franchise mit Merchandising und Themenparks abziele, dann ist das natürlich ein deutlich ehrgeizigeres Vorhaben, als nur jeweils einen eigenständigen Film nach dem nächsten abzudrehen und jeden von denen möglichst gut zu machen, bevor ich mir den nächsten komplett neuen vornehme...und kann auch entsprechend schneller in die Hose gehen. (Speziell bei unserer Sequel-Trilogie hier kommt noch hinzu, daß die Teile nicht mal gut einzeln stehen können, sondern von vornherein darauf angelegt sind, eigentlich nur als Ganzes zu funktionieren.) Sicher, wenn's mal klappt, dann kann sich das auszahlen -- Peter Jacksons Herr-der-Ringe-Kinoversion war ja definitiv ein Erfolg, wobei der natürlich den Vorteil hatte, daß Tolkien ihm ein gründlich ausgearbeitetes Skript geliefert hat, das er "nur noch" umsetzen mußte --, aber im Normalfall bleibt es ein Vabanquespiel.

Das sieht man in gewisser Hinsicht auch am Star-Wars-Original. Was sich heute "Episode IV" schimpft, ist ja immer noch auch ein kompletter Film über einen, der auszog, 'ne Prinzessin zu retten; selbst wenn der nie fortgesetzt worden wäre (und Lucas und Spielberg wußten damals ja noch nicht, ob er das jemals würde, was man ihm oder zumindest der nicht nachträglich noch x-mal überarbeiteten Urversion denn mMn auch anmerkt), ist so ein bißchen die Frage, ob die Fans, die er heute mit einiger Sicherheit noch hätte, das überhaupt als großen Mangel betrachten würden. ;)

Offline YY

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #466 am: 31.12.2019 | 13:33 »
Will damit sagen: Wer annimmt, der Regisseur hätte dabei freie Hand, bzw.  könne seiner Kreativität freien Lauf lassen, irrt sich vermutlich.

Deswegen nimmt man für so was auch gleich JJ, der produziert freiwillig nur unkreative Abziehbilder  ;) ;D

Mir ist gestern abend noch der Gedanke gekommen, daß es eventuell gerade der moderne "Super-Blockbuster"-Produktionsansatz ist, der dem Erfolg gerne mal im Weg steht.

Da kommt sicher auch das amerikanische Problem dazu, dass die für jedes halbwegs schön gelaberte Projekt erst mal Feuer und Flamme sind - hat natürlich seine guten Seiten, aber oft genug fehlt da im Vorfeld einfach derjenige im Besprechungsraum, der sagt: "Ein neues Mega-Franchise hochziehen? Mit dem Mist? Ihr habt doch was an der Waffel." ;)


Freilich gibts Dinger, die "too big to fail" sind. Die Sequel Trilogy gehört da für mich genau so dazu wie die Hobbit-Filme und auch genug aus der Marvel-Ecke. Das wirft immer Geld ab, auch wenn es bei Licht betrachtet gar nicht mal so gut gelungen ist.

Und auf der anderen Seite versucht man, sich mit zig Remakes, Reboots und Fortsetzungen an ein "Franchise" zu hängen, das gar nicht (mehr) existiert und wundert sich dann, warum das heute keiner mehr mag, wo es doch früher so ein Riesenerfolg war - ohne mal zu schauen, warum die Originale so erfolgreich waren und wo es vielleicht strukturelle Unterschiede gibt.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #467 am: 31.12.2019 | 13:52 »
Aber bei Star Wars war das Franchise ja schon da hätte schon was extrem in die Hose gehen müssen, damit man die komplette Trilogie nicht gemacht bekommt.

Und auch das mit dem Mangle einer Vorlage stimmt bei Star Wars nur eingeschränkt, da es zum einen George Lucas ihnen Story Treatments dafür wie er sich die Sequells vorgestellt hat mit verkauft hat und es auf der anderen Seite auch noch das EU gibt das man als Steinbruch benutzen könnte.

Die Damen und Herren bei Disney/Lucas dachten nur sie könnten das besser ...
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #468 am: 31.12.2019 | 14:14 »
Ohne Mrs Lucas wäre Star Wars later ANH möglicherweise gefloppt, sie soll ihren Mann auf der Spur gehalten haben
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline tartex

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #469 am: 31.12.2019 | 14:16 »
Die Damen und Herren bei Disney/Lucas dachten nur sie könnten das besser ...

Konnten sie ja auch: vergleiche die Zahlen hier.

Bei Disney wird Erfolg sicher daran gemessen, wieviel Geld ein Film reinbringt, bzw. wieviele Leute bereit sind Geld dafür zu zahlen, ihn zu sehen.

JJ konnte das besser. Ob der Film der oder mir gefällt, spielt da überhaupt keine Rolle.

Zusatz: natürlich kann man eine Franchise mit unbeliebten Produkten schädigen und zukünftigen Einnahmen damit gefährden, aber das Geld, das Disney an Lucas gezahlt hat, ist längst schon wieder drinnen und die Marke Star Wars ist auch eine langfristige Investition.

Es wird auch in 30 Jahren noch Star-Wars-Filme geben.

(Ich persönlich hätte ja nix gegen Star Wars X zum 50. Geburtstag der Saga.)

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Offline Megavolt

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #470 am: 31.12.2019 | 14:19 »
Hier der schöne Verriss von der Jenny Nicholson, die auch schon das großartige Porg-Video gemacht hat.

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich bis zum Ende der Galaxis und zurück vermutlich massiv ein kleines bisschen in die Jenny verknallt bin, das mag mein Urteil relevant beeinflussen.  ~;D
« Letzte Änderung: 31.12.2019 | 14:24 von Megavolt »

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #471 am: 31.12.2019 | 14:26 »
Was sind denn ihre Argumente? Soll ja Menschen geben, die nicht 64 Minuten Zeit in das Schauen eines Videos investieren können. ;)
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #472 am: 31.12.2019 | 14:33 »

 "Ein neues Mega-Franchise hochziehen? Mit dem Mist? Ihr habt doch was an der Waffel." ;)



Die Damen und Herren bei Disney/Lucas dachten nur sie könnten das besser ...

 :d

ich denke, jeder von uns ist als Spielleiter schon mal über die eigenen Krücken (freihändig hopphopp was am Tisch improvisert) gestolpert,
mit der im Spiel eine Situation überbrückte, die uns dann aber als Setzung im weiteren Verlauf der Kampagne aber so was von vor den Füßen lag und störte

und jetzt stolpern selbst 300 Millionen Projekte mit 12 Monaten Vorlauf in solche Logiklöcher bzw. verbauen sich ohne Not (wie häufig kamt ihr den in der oben beschriebenen Situation innerhalb von einmal drüber Schlafen zu einer wesentlich eleganteren Lösung?!) die folgende 2,5 Filme-Story

es ist ja nicht so, als wären das neue Herausforderungen.
Und so wie wir im RSP-Bereich Spielleiterhinweise zum Umgehen solcher Selbstgestellter-Fallen kaufen können, sollten doch Hollywood-Teams solches Spindevelopment, Twistsmanagment, Dialoge etc.pp. mittels Tools beherrschbar und vorallem: in Szenegruppen delegierbar machen (bei Groschenromanen wie Perry Rhodan läuft das ja auch über Vorgaben/Expose) 

dann hat der Regisseur im Anschluss die Chef-Aufgabe, aus den Vorarbeiten sich jene Varianten der Szenerien rauszusuchen (oder Linien als Sackgassen zu verwerfen), die er für eine Rote-Linie in seinem Film braucht.
Alternativ kann auch ein Disney Gremium eine solche Rote-Linie definieren und dann die Szenen-Varianten danach auswählen und den Kamera-Schergen von der Leine lassen.

1 % Inspiration und 99 % Transpiration

wenn hingegen 99 % wildes Heruminspiranten und nur 1 % handwerklich solides Transpirieren sind, dann ist das wie bei einem hochgelobten hypen Designer-Auto aus der Inspirationshölle, wo mal eben Bremsen vergessen wurden. So ganz ohne solides handwerkliches Können erzählt sich keine Geschichte. Gut geträumt ist noch nicht gut entworfen noch nicht gut gefilmt.


Offline Megavolt

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #473 am: 31.12.2019 | 14:43 »
Was sind denn ihre Argumente? Soll ja Menschen geben, die nicht 64 Minuten Zeit in das Schauen eines Videos investieren können. ;)

Ach, die Argumente sind ja mittlerweile weidlich bekannt und ausgetauscht. Sich die umfangreichen Verrisse anzusehen ist ja nur eine Verlängerung des Erlebnisgenusses, um die 9 Euro für die Kinokarte einfach maximal auszureizen. Also gehts schon irgendwie darum, sich diese Stunde Nachklapp noch einmal zu geben, sag ich mal so. Das kann ich hier nicht abkürzen. :)

Offline Bildpunkt

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Re: Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker
« Antwort #474 am: 31.12.2019 | 14:46 »
Ach, die Argumente sind ja mittlerweile weidlich bekannt und ausgetauscht. Sich die umfangreichen Verrisse anzusehen ist ja nur eine Verlängerung des Erlebnisgenusses, um die 9 Euro für die Kinokarte einfach maximal auszureizen. Also gehts schon irgendwie darum, sich diese Stunde Nachklapp noch einmal zu geben, sag ich mal so. Das kann ich hier nicht abkürzen. :)

Ich schau mir den Film lieber diese We nochmal an u freu mich drauf.
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