Oh Mann, jetzt habe ich ihn mir doch nicht angesehen - vielleicht nicht der schlechteste, aber für mich zumindest der ärgerlichste aller Star-Wars-Filme. Das fängt schon bei der extrem seriellen Erzählweise an, wo ständig irgendein neues Fass auf- und dann gleich wieder zugemacht wird. Der Imperator ist wieder da - der Imperator ist halt wieder da, offensichtlich sollen wir dazu keine weiteren Fragen haben. Thema Reys Elternschaft wird aufgebracht - Frage wird beantwortet. Poes Freundin ist fies zu den Helden - Poes Freundin liebt die Helden. Chewie ist tot - Chewie lebt. Wir erfahren, wer der Spion ist - der Spion ist tot. Wir müssen den Navigationstower vernichten - der Navigationstower ist deaktiviert. Kein einziges Element ist lange genug im Spiel, um anhand davon auch nur ein bisschen Spannung oder gar einen Konflikt aufzubauen. Dazu noch die ständige Bombardierung mit neuen McGuffins, die ganz deutlich vor Augen führt: Leute, hier ist alles egal.
Viel schlimmer aber noch, wie ALLES, was an Last Jedi gut war, einfach aus dem Fenster geschmissen und zum Teil nicht mal mehr erwähnt wird. Das Ende der Jedi/Lukes Kritik am Jedi-Orden? Vergessen. Die Dezimierung des Widerstands? Vergessen. Die ganze Perspektive, dass es in Teil 3 vielleicht um die "einfachen Leute" gehen könnte? Aus dem Fenster, vielleicht noch ein Stück weit überlebt in Form dieser paar Stormtrooper-Deserteure. Stattdessen geht alles noch mehr um Rey und die Jedi. Bei Return of the Jedi gab es am Ende wenigstens noch zwei Ebenen - den militärischen Sieg tragen die Rebellen davon, Luke klärt eigentlich nur seinen nicht so kriegswichtigen Beef mit Vader und dem Imperator. Gut so. In Rise of Skywalker zentriert sich dann der ganze Krieg auf Rey und den Imperator, was zu einem totalen gigantomanischen Macht-Overkill führt. Auch hier ist dann wieder alles egal, die Macht kann jetzt alles, was sie gerade für den Plot muss, bis hin zu ganzen Riesenflotten bauen und brutzeln. Und die Regeln zu der Frage, wann man einen Sith jetzt töten darf, ohne selbst böse zu werden, werden auch immer unklarer ...
Gerade noch unterhaltsam, der Film, aber davon abgesehen derb schlecht. Für mich ist der einzige sehenswerte Film der neuen Trilogie damit The Last Jedi - der war zwar auch alles andere als perfekt, wollte aber zumindest irgendwas und hatte ein paar denkwürdige und überraschende Momente (und in meinen Augen eines der besten Finales, die es im Star-Wars-Universum je gab - ich weiß, alle hassen es irgendwie, ich aber finde den Kampf zwischen Luke und Kylo großartig, weil er endlich mal zeigt, wie ein Jedi ein Problem tatsächlich NICHT mit Gewalt löst.)