Ich kann's irgendwie verstehen - die Mythic-Bände sind m.E. schon alle gut, aber haben irgendwie immer ein bisschen den "Special-Interessant-Nachts-um-halb-drei-auf-Arte"-Beigeschmack.
Und Thennla - ich mag die Welt und glaube, man könnte da toll spielen, aber die Präsentation ist schon extrem nüchtern, und man ist heute ja eher den BLAM!-Stil gewohnt, bei dem einen die zentralen Settingfeatures bunt und in Farbe vorgeknallt werden.
Ich weiß nicht, ob es ein "Fehler" bei Mythras ist oder ein Feature, dass alles so unaufgeregt, aber auch so wenig mitreißend daherkommt. Aber wenigstens eine Sache, die irgendwie knallt, optisch und auch in der sprachlichen Präsentation, wäre auch mal gut.
Für mich haben die typischen D20/D&D Sachen wenn sie etwas historisch sein wollen immer so ein "Herkules" und "Xena"-Gefühl.
MYTHRAS vergleiche ich mit "Rome" und "Spartacus".
Ja, MYTHRAS ist was für die selben Lute die auch Fans von Terra-X sind. Das ist kein Bug, das ist ein Feature.
Thennla wird SEHR nüchtern beschrieben, das ist wahr. Und wer glaubt, dass man Korantia (das trockenste aller Thennla-Bücher) kennen muss, um die "guten Korantier" spielen zu können, die sich gegen die Mächte des sich ausweitenden "bösen Taskanischen Imperiums" und der "intriganten Jakkarenischen Theokratie" und der "exotischen die Situation ausnutzenden Assabier" wehren müssen, der irrt.
Man sollte Korantia kennen, da diese Kultur der Grundstein ist um Thennlas Kolonien und auch die Jakkarenische Theokratie und das Taskanische Imperium bzw. die Unterschiede von diesen zur korantischen "Basiskultur" zu verstehen.
Thennla IST bunt, aber nicht "zu Hause" (Korantia, Taskanisches Imperium, Jakkarenische Theokratie Assabia), wo es um kulturelle Streitigkeiten etc. geht, sondern die phantastik findet in den 98% der restlichen Welt statt.
Ich mag W100 Systeme und wir bringen MYTHRAS heraus, da wir von diesem Spielsystem überzeugt sind.
Ich mag abgefahrene Hintergründe (daher mag und spiele ich Glorantha).
Ich mag historische Settings (daher spiele ich Cthulhu 1920s und Gaslight).
MYTHRAS bietet all das und mehr.
Buntere und knalligere Präsentation?
Dafür haben wir kein Budget.
Selbst die farbigen Bücher von TDM und frostbyte werden bei uns in schwarz-weiß erscheinen, da farbige Überschriften und grauschattierte Bilder und alle 10 Seiten ein Farbbild nicht rechtfertigen das ganze Buch farbig zu drucken. Es gibt dem Buch keinen spielerischen Mehrwert.
Wenn wir RQG machen würden, dann wäre Farbe natürlich Pflicht, denn bei der hohen Anzahl von Bildern und grafischen Elementen hat das Buch durch Farbdruck einen enormen Mehrwert.
Wir übersetzen die Bücher die UNS Spaß machen und von denen wir uns vorstellen können, dass sie EUCH auch Spaß machen.
Aber wir sind ein Verein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern (und geringem Budget für Externe Mitarbeiter) und kein Verlag.
Wir werden keine Bücher produzieren die gerade hipp sind und sich gut verkaufen.
Wenn wir anfangen müssten Dinge zu produzieren die UNS keinen Spaß machen, um MYTHRAS weiterzuführen, dann werden wir die Arbeit an MYTHRAS einstellen.
Wir machen solange weiter wir es uns Spaß macht und wir eine Mindestauflagenhöhe haben die eine Fortführung rechtfertigt.
Jetzt kommt erst mal:
"Mythic Constantinople" (+ Abenteuerheft "Lebenslange Konsequenzen")
Mit "Mythras - Das Begleitbuch" werden wir die Zusatzregeln in deutsch bereitstellen.
Mit "Sorandib" gibt es dann etwas peppigeres für Thennla.
"M-Space" wird der Mythras-SciFi-Baukasten und "Ein Geschenk von Schamasch" wird mit den Space Marines den grimmigen Anfang machen zu zeigen für was M-Space alles verwendet werden kann.
Mit "Zoriachs Kinder" und "Über den Rand der Welt" werden ca. 13 Abenteuer auf 450 Seiten erscheinen. Diese 13teilige Kampagne wird eher in Richtung klassischer Fantasyabenteuer gehen (wenn auch dieser Hintergrund ohne Elfen, Zwerge und Orks auskommen muss) und Steffen Schütte ist ja für schräge Ideen bekannt.
"Mythic Rome" steht noch im Raum, wie auch das "Buch der Questen" und die "Insel der Monster"... mal gucken was noch so kommt.