Ich bin schon immer ein Sammler gewesen.
Ohne Scham sage ich gerne, dass ich jahrelang (junger) Philatelist war und auch durchaus meinen Spaß daraus zog. Da ging es aber um ein wenig etwas anderes als jetzt beim Rollenspiel bzw. nur ein Teilaspekt (das "Vervollständigen") spielt davon bei meiner RPG-Sammlung eine Rolle.
Ein wichtige Sache beim RPG-Sammeln sind bei mir "Optionen/Möglichkeiten". Und das "Bibliophile"; schon als Kind konnte ich stundenlang durch die Stadtbibliothek wandern und nur gucken, was es für Bücher so gibt und auch während des Studiums bin ich einfach in andere Fachbereiche gegangen, nur um mal das ein oder andere Buch zu nehmen und mal anzulesen/den Inhalt anzuschauen. Und falls ich heute Abend im Lotto den Jackpot abräumen würde, ginge es nicht darum, ein Haus zu kaufen, sondern ein Haus
mit Platz für eine Bibliothek zu kaufen.
Zurück zu "Optionen/Möglichkeiten". Ich habe ca. 50 verschiedene Ketchup/Grill-Saucen im Keller stehen (kommt mir nicht mit MHD; 2 Jahre drüber heisst "reif"
). Darunter 15 unterschiedliche Flaschen hochprozentigen Schnaps, die ich über Jahre nicht leertrinken werde. Warum? Weil ich mich spontan entscheiden will, was jetzt, genau in dem Moment, für mich passend ist.
Ebenso mit RPG-Büchern: Ich nehme das, wonach mir der Sinn steht. Manches wird öfter gelesen, manches wartet darauf, gelesen zu werden. Manches wurde komplett gelesen, bei anderen Dingen nur angerissen. Manches intensiv, manches quer. Vielleicht wird auch irgendwas niemals gelesen, aber die Möglichkeit ist eben da.
Komplettieren spielt durchaus auch eine Rolle; eine komplette, gut erhaltene, Planescape-Sammlung zu haben, befriedigt mich. Oder eine der zahlreichen Boxen. Und, jedesmal, wenn ich etwas kaufe, ist das auch eine Art Anerkennung an mich, weil ich sehe, wofür ich arbeiten gehe, um mir so etwas leisten zu können.