Autor Thema: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext  (Gelesen 4284 mal)

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Offline RPGnosis

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #25 am: 29.09.2019 | 07:17 »
Herzlichen Dank für Eure Beiträge. Ich habe mich mit dem Thema bisher noch gar nicht befasst, weswegen ich einfach mal in die Runde fragen wollte.
Ich arbeite in einer stationären Langzeit-Reha für psychisch Kranke (primär F20, F30, F60), wo es bei manchen Klienten erstmal um sehr basale Dinge wie Tagesstruktur, Freizeitgestaltung und soziale Kompetenzen geht. Daher die Überlegung, vielleicht ein paar zum Start einer Runde Dungeonslayers o.ä. zu motivieren, und ob Andere bereits mit solcher Klientel mit Pen&Paper gearbeitet haben.

Offline Fallow and tarnish

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #26 am: 29.09.2019 | 23:25 »
Ich habe mich extra für diesen Thread hier registriert, werde gleich mal nach einem Vorstellungs-Unterforum Ausschau halten. Daher: Hallo! :-)

Kurz zu meiner Person, ich bin als Facharzt für Psychosomatische Medizin mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt niedergelassen und seit Jahren mehr oder minder aktiver Pen&Paper-Rollenspieler.
Grundsätzlich bin ich in fast jeder pädagogischen oder psychotherapeutischen Richtung irgendwelchen Methoden begegnet, die rollenspielerische Aspekte unterschiedlicher Art einbezieht, sei es als soziales Kompetenztraining, als Spieltherapie, als geleitete oder freie Imagination, zur Diagnostik, zum Entspannungstraining, zur Selbstreflexion oder wie oben bereits genannt zur Traumatherapie.
Der Unterschied liegt aber m.E. darin, wie sich dieses Rollenspiel zusammensetzt: Ein Pen&Paper-Rollenspiel kann zwar über die gleichen Wirkfaktoren wie psychotherapeutische Methoden Effekte entfalten (Erleben von Gruppenkohäsion, Übungsfeld für alternative Interaktionsstrategien, Erleben von korrigierenden Beziehungserfahrungen, Selbstwirksamkeit, Affektabfuhr, Katharsis, Altruismus, Rhabarberrhabarber... siehe Irvin Yaloms Bücher: https://de.wikipedia.org/wiki/Irvin_Yalom), aber viele Bestandteile zumindest der typischen Pen&Paper-Systeme haben glaube ich nur mäßige therapeutische Wirkung, womit es für die doch leider eingeschränkte und für die zahlende Instanz teure Therapiezeit ineffizient wäre, das volle Regelwerk mit Kampagnen-Setting etc. zu benutzen. Ein konkretes Regelwerk mit Zufallsfaktor in der Aktionsausführung wie Würfeln z.B. macht in vielen Therapiesettings wenig Sinn, es sei denn, es soll z.B. bei Traumatherapie eine Affektdistanzierung bewirken und Sicherheit spenden (ich hörte von einem, der bei luziden Alpträumen das Monster würfeln und patzen lässt, um den Alptraum zu überwinden). Ebenso hat ein vom Therapeuten durch das gewählte Rollenspiel vorgegebenes High-Fantasy-Setting nur begrenzte Einsatzmöglichkeiten.

Insofern ist es meiner Meinung nach sinnvoll, auf die auf's Wesentliche reduzierten, bereits vorhandenen Methoden zurückzugreifen (mein Favorit in der Hinsicht ist die katathym-imaginative Psychotherapie, kann ich für rollenspielende Therapeuten nur empfehlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Katathym_Imaginative_Psychotherapie) und konkreter ausgearbeitete Rollenspiel-Systeme nur für sehr eingegrenzte Indikationen zu beschränken - wie z.B. das o.g. Critical Core, was ich eine hervorragende Idee finde.

Ich persönlich habe gemerkt, dass ich von jedem meiner längerfristig gespielten Charaktere Eigenschaften in mich selbst integriert habe und grübele selbst aktuell eher ein Stück über das Gegenteil der Threadfrage nach: Welche Eigenschaften und, psychodynamisch ausgedrückt, Abwehrkonstellationen der Spieler führen dazu, dass welches Regel- und Würfelsystem für sie interessant ist und das Spiel spannend macht. Werde mal schauen, ob ich hier im Forum dazu einen Thread finde.

Offline POWAQQATSI

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #27 am: 3.10.2019 | 15:03 »
Vielen Dank für die sehr interessante und fundierte Antwort Fallow and tarnish!

Ich denke auch, dass die von Dir (auch beispielhaft) genannten Wirkfaktoren bei Hobby-Rollenspielen (ich gebrauche jetzt mal diese Bezeichnung, um sie von therapeutischen zu unterscheiden) wirksam sein könnten. Ergänzen würde ich noch möglicherweise wirksame Faktoren, die auch im von Dir schon genannten sozialen Kompetenztraining vorkommen, wie gedankliches Probehandeln, Verhaltenstraining, Ausprobieren in einem geschützten Rahmen.

Ich denke aber, dass Hobby-Rollenspiel auch für sich eine therapeutische Wirkung haben kann, auch wenn die Studienlage dazu bisher eher dünn ist. Und die Frage ist dann natürlich die Spezifität. Z.B. vermindert ein Aktivitätsaufbau bzw. die Durchführung angenehmer Aktivitäten ja auch Depressivität.

Von Yalom kenne ich bisher sein Buch über Fehler in der Psychotherapie und eines seiner beiden Bücher über Gruppenpsychotherapie. Von der katatym-imaginativen Psychotherapie habe ich bislang nur gehört -mehr noch nicht. Die schaue ich mir gerne mal näher an. Und irgendwann will ich auch mal eine Psychodrama-Ausbildung machen. Denke das ist als leidenschaftlicher Hobby-Rollenspieler und Psychotherapeut fast Pflicht ;)

Interessant was Du über die Interaktion Deiner Charaktere und Deiner Eigenschaften berichtest. Der Zusammenhang könnte natürlich nur auch in der anderen Richtung - oder bidirektional sein ;) Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich bei dem meisten von mir gespielten Charakteren immer wieder Eigenschaften von mir entdecke...

Freue mich sehr auf den weiteren Austausch :)

Offline Fallow and tarnish

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #28 am: 4.10.2019 | 05:45 »
Was die Ergänzung von Wirkfaktoren angeht, bin ich einfach mal wieder verblüfft, wie die gleichen Prinzipien in unterschiedlichen Therapieschulen einfach andere Namen haben. Aber ist ja auch nachvollziehbar, wenn man sich vor Augen führt, dass die genaue Technik nur minimalen Anteil an der Wirkung von Psychotherapie hat und der größte Teil aus der therapeutischen Beziehung besteht (https://www.youtube.com/watch?v=TJ3iE2ZWX5c). Naja, soviel Abschweifung zum Schulenkrieg. :-D

Zu Deiner Erwähnung des Aktivitätsaufbaus und quasi der Ressourcenaktivierung fällt mir noch ein, dass Rollenspiel ein Hobby sein kann, dass per se sehr kostengünstig ist (wenn man sich auf Regelwerk für den SL und ein paar Würfel beschränkt) und inklusiv (es gibt kaum körperliche Einschränkungen, die dieses Hobby unmöglich machen). Dadurch ist Rollenspiel auch in Gesellschaften stärkerer sozialer Stratifikation bzw. Hierarchisierung (die ja ein Risikofaktor für das Auftreten psychischer Erkrankungen ist, s. dazu Wilkinson/Pickett, z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spirit_Level_(book) ) für die zur Genesung hilfreiche gesellschaftliche Partizipation besser zugänglich.

Übrigens ja, ich entdecke auch immer in Charakteren Anteile von mir. Aber umgekehrt ist es glaube ich so, dass ich unbewusst meine Charaktere Dinge tun lasse, die ich selbst gerne tun würde, mich aber noch nicht getraut habe. Nach längeren Spielens eines meiner Charaktere habe ich z.B. begonnen, regelmäßig Sport zu machen.

Offline Eismann

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #29 am: 4.10.2019 | 21:28 »
Ich fänd es ganz spannend mal zu überlegen, wie ein für solche therapeutischen Zwecke ausgelegtes Rollenspiel idealerweise aussehen sollte.

Offline Radulf St. Germain

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #30 am: 6.10.2019 | 09:42 »
Interessanter Thread. Mich hat (ohne konkreten Anlass) immer mal wieder die Frage beschäftigt, ob Rollenspiel für "labile Menschen" (sorry, habe nicht so das Fachvokabular) gut oder schlecht ist. Bin irgendwie zu keinem konkreten Schluss gekommen auch wenn ich mittlerweile eher zu "positiv" tendiere, wenn es richtig gemacht ist.

Offline Issi

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #31 am: 6.10.2019 | 10:44 »
Interessanter Thread. Mich hat (ohne konkreten Anlass) immer mal wieder die Frage beschäftigt, ob Rollenspiel für "labile Menschen" (sorry, habe nicht so das Fachvokabular) gut oder schlecht ist. Bin irgendwie zu keinem konkreten Schluss gekommen auch wenn ich mittlerweile eher zu "positiv" tendiere, wenn es richtig gemacht ist.
Ok jetzt schreibe ich doch mal was: Ich würde hier sagen: Kommt ganz auf die Personen und ihre Probleme an.
Die Frage: Ob Rollenspiel für jede labile Person etwas ist,  kann ich (aus mE.  heraus)jedoch klar mit: Nein -beantworten.

Personen die schon ohnehin unter einer Art von "Realitätsverlust" leiden,  würde ich jetzt z. B.  etwas anderes als "Eskapismus" empfehlen.

Es gibt zudem ein so großes Gebiet an unterschiedlichen Problemfeldern, und Menschen,  dass man nicht alle pauschal über einen Kamm scheren kann.

Deshalb würde ich sagen: Kommt ganz darauf an....
Auf den Menschen, das Problem, die Herangehensweise und das Ziel, das man damit erreichen will etc.

So und jetzt noch mal grundsätzlich und pauschal : Grundsätzlich ist Rollenspiel mMn. schon wirksam- ob die Wirkung positiv ist, ist aber nicht zwingend garantiert.

Um aus Rollenspiel einen positiven Nutzen zu ziehen,  statt Schaden zu nehmen  würde ich aber ein Mindestmaß an "Bodenhaftung "und geistiger Gesundheit voraussetzen.
« Letzte Änderung: 6.10.2019 | 11:05 von Issi »

Offline Fallow and tarnish

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #32 am: 7.10.2019 | 01:05 »
Da will ich Issi gerne zustimmen. Übrigens gilt der Satz, "ob die Wirkung positiv ist, ist nicht garantiert" für die komplette Psychotherapie: Nebenwirkungen von Psychotherapie werden gerade erst vermehrt erforscht und werden m.E. viel zu wenig thematisiert.

Tatsächlich kommt es sehr auf die Form der, um den Begriff aufzugreifen, "Labilität" an: Ist jemand traumatisiert und kommt durch Trigger in dissoziative Zustände? Hier kann sowohl die Rollenspielsituation als Trigger als auch als Distanzierungstechnik bei der Traumaarbeit wirken. Besteht eine Psychose mit Wahnvorstellungen und Halluzinationen? Neben der Frage, wie der Mensch überhaupt an den Rollenspieltisch gekommen ist, ist vielleicht ein strukturiertes Spiel gar nicht möglich - aber tatsächlich ist für denjenigen es ohnehin schon schwer genug, RealitätTM und Fiktion auseinanderzuhalten. Ist jemand emotional instabil i.S. leicht kränkbar, schnell schuldbeladen etc.? Nun, das erfordert für ein Rollenspiel viel Fingerspitzengefühl, um denjenigen nicht in Probleme zu stürzen - etwas, was für meinen Beruf Alltag ist, worauf ich im privaten Hobby-Rollenspiel aber nicht wirklich Lust habe.
Patienten in all diesen und anderen Kategorien können aber andererseits die Eigenschaft besitzen, dass Fantasy bzw. eine starke bildliche Symbolisierungsfähigkeit eine ihrer besten Stärken ist, auf der man den therapeutischen Prozess dann besser aufbauen kann als auf der intellektuellen kognitiven Abstraktion.

Jeder Jeck is anders.

Wenn ich Rollenspiel in der Therapie anwende, muss es auf jeden Fall auf die Problematik des Patienten zugeschnitten sein, zumal wie oben geschrieben die genaue Therapietechnik in ihrer Manualisierung nur geringe Anteile an der Gesamtwirkung hat und die therapeutische Beziehung die Hauptgröße der Wirkung ist. Daher bin ich eher skeptisch, Rollenspiele i.S. angewandter Rollenspielsysteme generalisiert als mehr als nur ein flankierendes Therapiemodell einzusetzen.
« Letzte Änderung: 7.10.2019 | 09:33 von Fallow and tarnish »

Offline Radulf St. Germain

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #33 am: 7.10.2019 | 20:01 »
[...] Daher bin ich eher skeptisch, Rollenspiele i.S. angewandter Rollenspielsysteme generalisiert als mehr als nur ein flankierendes Therapiemodell einzusetzen.

Spannend, danke sehr. Ich möchte allerdings klarstellen, dass ich nicht Rollenspiel als Therapie meinte sondern als Freizeitbeschäftigung für solche Leute, d.h. ohne Therapeuten am Tisch. (Ne, die dürfen schon mitspielen, aber eben nicht in ihrer Rolle als Therapeuten.  ;)) (Ist vielleicht ein bischen off topic, sorry dafür.)

Offline D. M_Athair

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #34 am: 8.10.2019 | 00:15 »
... ohne mich genauer eingelesen zu haben, würde ich die Methode Tischrollenspiel eher im Schnittfeld von Therapie und Sozialarbeit ansetzen und vielleicht eher gerade nicht im klinischen Bereich.

Da will ich Issi gerne zustimmen. Übrigens gilt der Satz, "ob die Wirkung positiv ist, ist nicht garantiert" für die komplette Psychotherapie: Nebenwirkungen von Psychotherapie werden gerade erst vermehrt erforscht und werden m.E. viel zu wenig thematisiert.
Die Pathogenität von Psychiatrie und Psychotherapie liegt mMn auch in professioneller Hybris und in professionalisierten gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen begründet. Prof. Mechthild Seithe ... hat wegen der Pathologisierung ihrer Klienten und der Pathogenität von vermeintlichen Normalitäten den Wechsel von der Therapie zur Sozialarbeit vollzogen. Vermutlich fehlt der Psychologie bzw. Psychiatrie und Therapie die Interdisziplinarität, der Input von Erkenntnistheorie, Sexologie, Queer Theory, (Neuro-)Biologie, Soziologie und Anthropologie/Enthnologie ... (oder der vieldeutige Input wird nicht genügend rezipiert).
Erst letztens hab ich in nem Traumabuch "The body keeps the score" ein Zitat aus nem psychiatrischen Fachbuch der 70er (?) gelesen, bzgl. sexueller Gewalt in Familien, das man heute einfach nur als absolut toxisch und absurd falsch beurteilen kann. Natürlich ist man an der Stelle heute weiter, aber systematische Blindheit ist - wenn ich mir nur den ICD-10 anschaue - ein massives Thema.
Oder: Die Pathologisierung statistischer aber "natürlicher" Minoritäten (wie das bei Homosexuellen lange der Fall war) ist ein riesiges Problem.
Oder anders: Natürlich reagieren Angehörige von Minderheiten, die bei der gesellschaftlichen Konsensbildung ausgeschlossen werden mit psychischen Leidensreaktionen. Nur liegt das Problem nicht bei den Minoritäten/Einzelnen, sondern an fehlgeleiteten kollektiven Realitätsvorstellungen, die den Betroffenen angemessene Lebensverwirklichung verweigern (systemic oppression).


Drum: In Kontexten, in denen Sozialarbeitende und Therapeuten zusammenarbeiten (und die rigide Normalitätsvorstellungen einigermaßen dekonstruiert haben), kann ich mir durchaus den Einsatz spezialisierter Rollenspiele oder Abenteuer vorstellen.
Wo Geschlechterfragen therapeutisch relevant sind, kann z.B. das Rollenspiel Dream Askew eine soziale Spielwiese auftun.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Fallow and tarnish

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Re: Pen & Paper im (psycho)therapeutischen Kontext
« Antwort #35 am: 8.10.2019 | 00:37 »
Damit rennst du bei mir als "Intersektionalisten" offene Türen ein. Ohne jetzt den Thread vollkommen derailen zu wollen, will ich zu meiner Sicht noch ergänzen, dass ich es ungeheuer kritisch sehe, wie sehr Psychotherapie eigentlich affirmativ bzgl. der pathogenen gesellschaftlichen Strukturen wirkt. Die Dogmen der Therapieschulen halten das aufrecht.
Ich muss gestehen, ich habe für mich noch keine befriedigende Form gefunden, diese politische Dimension adäquat in die Therapie einzubeziehen. Zumindest versuche ich, darauf hinzuweisen.

Nun genug Derailing. Gerne aber Vertiefung per PN, falls es jemanden interessiert.
« Letzte Änderung: 8.10.2019 | 01:33 von Fallow and tarnish »