Ich zitiere mich mal aus dem anderen Faden:
Mir ist das zu anstrengend, zu unübersichtlich und zu fummelig. Extremes Mikromanagement, genaues Durchrechnen, genaue Kenntnis des Decks erforderlich - das gefällt mir alles nicht.
Sehr schade, weil ich den Ansatz des Spiels gut finde und den Stil der Illustrationen sehr mag.
Und zum Spiel mit allen Erweiterungen in sehr großen Kartenstapeln:
Meine - begrenzten - Erfahrungen damit sind, dass man dann riesige Kartenstapel erhält, die dann völlig willkürliche Kombinationen erzeugen. Führt dazu, dass man dann entweder eine gute Kombination zieht, oder halt nicht. Wenn einer ja und der andere halt nicht, dann entscheidet das das Spiel - gefällt mir nicht.
Grundsätzlich mag ich Chaos und Glücksfaktoren in Spielen... ...wenn diese max. 45 Minuten dauern. Imperial Settlers ist mir zu lang und zu langwierig für diese Art von Chaos.
Ich kann ja durchaus sehr gut verstehen, was man an dem Spiel in seinen verschiedenen Formen mögen kann.
Für mich sind dies (ich zitiere aus Deinem Text) Gründe, das Spiel dann nicht zu spielen:
- "Klar, man braucht eine Weile, um reinzukommen und die Mechaniken der einzelnen Völker auf dem Schirm zu haben"
- "chaotischeres" Spielerlebnis"
- "gewissen Unausgewogenheiten"
- "Platzbedarf" (Erläuterung: Mein größtes Problem damit ist, dass das dazu führt, dass die Karten der Mitspieler soweit weg sind, dass ich sie nicht mehr sehen, geschweige denn lesen kann).
Wo ich widersprechen möchte:
Von der Spielzeit her finde ich es auch angemessen, wenn alle die Regeln drauf haben dauert ein Spiel so 60 bis 90 Minuten
Das bezweifle ich. Selbst zu zweit haben wir das gerade mal so geschafft. Und auch das nur mit dem Grundspiel und ohne die exotischeren Völker. Zu dritt kannst Du die Zeit normalerweise locker verdoppeln, zu viert annähernd vervierfachen.
Kann schon sein, dass man das irgendwann schafft, wenn man sehr routiniert ist. Aber das ist eben keine Frage von ein oder zwei mal gespielt haben, sondern das bezieht sich dann auf Spieler, die die Karten nahezu auswendig können und die ihre Züge nahezu automatisch runterrasseln, weil sie die Kombinationen sofort erfassen.
Das Hauptproblem sind gar nicht so sehr die eigenen Karten (wobei ich die auch schon herausfordernd finde), schlimm ist es, die Übersicht über das Gesamtgeschehen zu behalten und die Aktionsmöglichkeiten der Mitspieler zumindest ungefähr im Blick zu behalten.
Hinzufügen möchte ich noch, dass der Kartentext sehr klein geraten ist. Das macht sich besonders bei komplexen Kartenaktionen bemerkbar, wo der Text
noch kleiner ist.
Ich denke, mein Problem mit dem Spiel ist, dass ich die objektiven Probleme des Spiels (Unübersichtlichkeit, Notwendigkeit genauer Kartenkenntnis, Spiellänge) auch subjektiv als besonders störend empfinde - zumal bei einem Spiel, welches eben sehr genaue Planung erfordert. Das beisst sich.
Für
Imperial Settlers sprechen die sehr unterschiedlichen Völker, die knuffigen Illustrationen, die gelungene Umsetzung des Aufbauthemas und eine bunte Palette an Möglichkeiten und Kombinationen, die entdeckt werden wollen.