Welchen Vorteil bringen Gewehre tatsächlich ich möchte einmal sammeln, was die werten Vorposter schon alles gebracht haben
- Ausbildungszeit;
Langbögen sind sehr speziell, da wird jahrelanges Training für gute Schützen benötigt
08/15 Armbrust geht ebenfalls ruckizucki - hat aber nur begrenzte effektive Reichweite.
mechanisch anspruchsvolle Winden/Kurbel Stahlbögenarmbrüste dann wieder Kosten für Feinmechanik und hohe Ausbildungszeiten für den Schützen
- Lebensmittel = Kraft
die englische kriegskabinettsakte über die Ausmusterung des Langbogens liegt ja vor. Da haben echte Praktiker und nicht verweichlichte wohlstandsverwahrloste Elfenbeinturmgelehrte sich einen Kopf gemacht. Bogenschießen mit engl. Langbogen ist extrem kraftaufwendig. Halbverhungert in der 6 Wochen der Belagerung von Burg XYZ eine relevante Größe. Handrohr laden und Lunte ran geht bis kurz vor Ladenschluss, 60 bis 100 Pfund ziehen?! und das 6 mal die Minute?!
- Ausgangsmaterial/Rüstungsindex
Stahlbogen für Hochleistungswindenarmbrüste waren extrem aufwendig=selten=teuer. Sie wurden aber sehr lange noch als Scharfschützenwaffe bei Elitetruppen geführt
Feinmechanik? Teuer und bedienfehleranfällig
Holz für Bogen? Extrem rar, selten und zum Schluss nichtbeschaffbar. Es ist eine Hollywood-Märchen-Geschichte von dem Bogenbauer, der mal so beim Waldspaziergang einen Erstklasse-Rohling Eibe/Eiche/Esche mitbrachte. Eibe wurde kultiviert, aber so rücksichtslos ausgebeutet, dass die Bogenrohlinge schlicht ausgingen (trotz Handelsauflage, dass jedes in England anlegende Handelsschiff sounsosviel Rohlinge mitführen musste etc.pp.)
Außerdem ist die Lebensdauer gering. Die Spannkraft lässt nach, "weil das Holz der Sehne folgt". Sprich, das jahrlange Training verbraucht schon teure Bögen, bevor der erste Pfeil in der Schlacht
abgeschossen wird. Vergleich es ruhig mit Jet-Piloten, die Triebwerkslebensdauern verbrauchen, bis sie die Ausbildung abgeschlossen haben.
außerdem sind Meisterbögen auf die Armweiten der Meisterschützen abgestimmt. Einen 50 Jahre alten Meisterbogen aus dem Arsenal bringt dem aktuellen Enkel-Schützen deutlich weniger (und wenn er ein paar Pfund Zugkraft zu schwach ist gar nichts), ein Handrohr 100 Punkte ist und bleibt ein Handrohr 100 Punkte. Egal, ob Eliteschütze, Stallmagd oder Zunftsgelegenheitssoldat die Lunte anlegt.
- Feuchtigkeitsempfindlichkeit
das Pulver ist extrem feuchtigkeitsempfindlich (und die erste Pulvergeneration war nicht transportfähig! sie entmischte sich wieder und musste regelmäßig erst neu homogenisiert werden)
das Handrohr weniger
Feinmechanik der Stahlarmbrust schon mehr
Bogenholz leidlich, Sehnen (eh Verschleißartikel) schon wieder mehr empfindlich
da aber mehr marschiert/feldkampiert wird als gekämpft, sticht Pulver (in teerisolierten Fässern) und Handrohr als besser hervor
- psychologische Kriegsführung
beherrschendes Element war noch die schwere Kavallerie im Nah(st)kampf. Es geht auch um die Schockwirkung von Pulverdampf, Qualm und scharfem Schwefel-Geruch gegen Pferde!
der Niedergang des berittenen Rittertums lag nicht in einem Mangel an Männern, die sich selbstmörderisch in die Schlacht werfen wollten, sondern in einem Mangel an ausgebildten Schlachtrößern, die pulverfest waren
weder Armbrust noch Bogen hatten dies
- Munitionskosten
Blei gießen ist teuer, Pfeilspitzen gießen ebenso! und durchschlagend waren erst geschmiedete Spitzen.
Gute Schäfte hatten wieder das Ausgangsmaterialproblem und krumme 08/15 Ware war nicht für Reichweite ausgelegt. Pfeilschäfte waren teuer und wertvoller als (Pferde)Spitzen
sprich, Blei hat nur einmal hohe Kosten, Pfeile zweimal
- Effektivität
es geistern ja wilde Geschichte über die angebliche Leistungsfähigkeit von Bögen herum. Königliche Meisterbögen, die Harnische durchschschlugen, Eliteschützen, die auf 200 Meter (im Windschatten der Burg natürlich
) trafen, Hobbyschützen der Jetztzeit, die besser 30 Meter Scheibenschossen als Revolverschützen (mit echten Colts, also für deutlich weniger als 30 Meter Reichweite konzipiert
)
etc.pp.
klar kann ich heute mit
unauffällig fehlerhaften "Studien" tollste Dinge beweisen. Vorallem, wenn das Youtubepublikum nur was
sehen will.
keiner dieser Versuchsaufbauten simuliert 1 von 6000 engl
Linienbogenschützen bei Azincourt. Außerdem wurde damals verbürgt nur Salvenschuss benutzt. Treffgenauigkeit also keine Größe zur Betrachtung