Autor Thema: Darf (lies: sollte) man politisch unkorrekte Settings noch spielen?  (Gelesen 42780 mal)

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Offline Teylen

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Ich möchte meine Aussage von Seite 1 bekräftigen und erweitern . Was sollen die SC da ? Also in einem Setting das Politisch Korrekt ist .
Man kann beispielsweise den Kult der Tiamat Kultisten davon abhalten Tiamat, die olle Weltenverschlingerin, zu beschwören.
Dazu braucht man keine Diskriminierung, Folter, gelebte Rassen-Ideologie, verschiedene -Ismen oder muss Leuten verschiedene Begriffe an den Kopf werfen (egal ob verschiedene rassistische Bezeichnungen oder sowas wie "Krüppel").
Haben wir zumindest nicht gebraucht.
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Offline KhornedBeef

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Was, die Kommissare mit den schwarzen Ledermänteln und den schwarzen Lederkappen, die immer gegen die Übel des hakennasigen Ketzers hetzen, sind von Nazis inspiriert? Ich bin schockiert, Sir, schockiert, sage ich!
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Offline Teylen

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Ansonsten darf man Settings spielen wie man mag.
Man darf sich dann, je nachdem, halt auch geben das Mitspieler*innen die Settinginterpretation totale Scheiße finden und nach der Regel "Spiel nicht mit Arschlöchern" dem ganzen fern bleiben.

Das kann auf Situationen zu treffen wo eine Machtphantasie (Barbar) mit einem Belohnungs-Objekt (Willige, ans Bein des Barbaren geklemmte, Frau) gleichgesetzt wird und so getan als wäre das absolut das gleiche.

Praktisch gesehen stellen sich mir die Nackenhaare rauf, und ich werde Mit-Spiel-unwillig wenn man mir erklärt das es keine relevanten Frauen in der Mafia gibt (außer Gun Molls als Zubehör eines Mafiosi oder Schneeflocke). Nur weil man es irgendwie geschafft hat "Die Pate" Triologie als Hinweis zu sehen das es in der Mafia keine Frauen gibt, vielleicht noch "Breaking Bad" dazu nimmt und bereits "Weeds" als Angriff sieht weil zu viele mafiöse Frauen.
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Offline Hellcat

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Das Wichtigste dazu ist doch schon gesagt worden: Nein, es braucht kein politisch korrektes Setting, es braucht einen verantwortungsvollen Umgang mit den Settings, die es nicht sind. Denn wenn man mal ehrlich ist - in jedem der etablierten Settings wird man auf etwas stoßen, was nicht politisch korrekt ist. Trotzdem (oder vielleicht sogar genau deswegen) erfreuen sich diese Settings großer Beliebtheit. Wer möchte denn bitte ein Warhammer40k-Universum, in dem das Imperium ein zweites Tau-Reich ist? Oder Vergessene Reiche, in denen die Orks knuddelnd und Blümchen verteiled durch die Silver Marches ziehen?

Ich hab vollstes Verständnis dafür, wenn jemand ein solches Setting ablehnt und sagt, man möchte es nicht spielen. Wo aber mein persönliches Verständnis aufhört ist bei einem "Du DARFST (im Sinne von SOLLST) es nicht spielen, weil es nicht politisch korrekt ist". Davon unbenommen ist natürlich die Möglichkeit mit Spielern ins Gespräch zu gehen, die eben keinen verantwortungsvollen Umgang mit den entsprechenden Settings zeigen. Wenn ein Mitspieler so etwas in der Richtung sagen würde wie "wäre das nicht geil, wenn wir sowas wie die Kommissare aus 40k in Deutschland hätten" würden sich mir jedenfalls die Nackenhaare aufstellen und die Person hätte ein ernstes Gespräch mit mir gewonnen.

Offline Issi

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Aber ist das nicht gerade besonders fragwürdig, weil es vermittelt "solange es den anderen passiert, ist es nicht so wild"?

Soll keine Bewertung sein, sondern eine Frage, die ich zur Diskussion stelle.
Sorry war beschäftigt.
Muss was ich verpasst habe erst nachlesen.

Ich habe mir aber schon gedacht, dass dieser Einwurf kommt.
Deshalb kurz: 1. Ich würde es nicht gegen den Willen des Spielers bzw. der Spielerin machen.
Wenn der Wille da ist, geht das klar.
2. Das Leid von Stellvertretern (als NSC), sollte nicht die Folge haben, dass man abstumpft und sich denkt: "Na Hauptsache ich nicht. Und was geht mich das Leid anderer an?"
Sondern führt bei halbwegs empathischen Menschen eigentlich eher dazu:" Wenn ich an der Stelle wäre, würde es mir schlecht gehen. Ich helfe der Person, weil ich mich in sie hineinversetzen kann, weil ich Mitgefühl habe. Und weil ich helfen will."

Man muss Leid nicht zwangsläufig selbst erleben, um es zu fühlen.

Edit. Leider kommt es jedoch immer wieder zu Vermischungen wie- "Du spielst als SL oder Spieler Arschlöcher - also musst du selbst eins sein."
Das ist ebenfalls ein Trugschluss.
Es gibt Menschen die Rolle und Reallife nicht sauber trennen können. Und in dem Kontext finden leider manchmal Übertragungen bzw. Projektionen statt.
A la "wenn ich das nicht sauber trennen kann, dann schafft das Person X sicher auch nicht."
Man schließt dann schnell mal von sich auf andere, und  kann sich nicht vorstellen, dass jmd. anderes damit keine Probleme hat.
Folglich kommt es hier uU. zu Verurteilungen, die nicht nötig wären.

Eine Rolle ist eine Rolle. - Die muss rein gar nichts mit der eigenen Persönlichkeit zu tun haben. Und kann sogar den eigenen Werten und Normen zu 180 Grad widersprechen.
Schauspieler, die Bösewichte spielen, sind ja nicht wirklich böse. Im nächsten Film sind sie vielleicht die Guten. oder die Zwielichtigen whatever.
Nicht jeder Spieler kann mEn. Rollen so einfach und problemlos anlegen und abstreifen, und seine Persönlichkeit dabei außenvor lassen.
Es sind auch  nicht alle professionelle Schauspieler.
Aber man sollte auch nicht glauben, dass das kein SL oder Spieler kann.
Ich halte das sogar für eine nicht unbedeutende Grundvoraussetzung.
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 15:20 von Issi »

Online Maarzan

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Natürlich solltest du politisch unkorrekte Settings spielen, ist das doch - zumindest wenn man dem Gedanken folgt, dass auch im Kleinen der Rollenspielwelt sich die Zukunft der Menschheit entscheidet - ein wichtiger Widerstandsakt gegen gesellschaftliche Gleichschaltung und geistige Entmündigung.

Denn das was da als PC auftritt ist auch nichts anderes als die anderen Ansprüche auf diktatorische Alleinherrschaft über das Denken und Leben der Mitmenschen, basierend auf dem selbstgegebenen ideologiebasierten und nicht mehr zu hinterfragenden Hoheitsanspruch über die Definition von Gut und Böse, umgesetzt durch das Besetzen von einschlägig wirksamen Schlagworten und dann der folgenden eigenmächtigen kontinuierlichen Erweiterung der Definition und folgend des erst sozialen und dann meist auch aggressiveren Drucks zur Durchsetzung von allem, was auch immer einem gerade gefällt oder nicht gefällt und was dann passend als gotteslästerlich, entartet oder eben politisch unkorrekt in seinen Formen ex cathedra definiert wird.

Umgekehrt ist das aber kein Freibrief selbst ungehemmt Schindluder zu betreiben.
Wie zumindest die frühen Formen auch von Ideologien steckt da üblicherweise eine Wahrheit oder ein berechtigter Hinweis auf einen Missstand drin, welchen einfach abzubügeln umgekehrt auch weder förderlich noch angemessen ist.

Aber nach Überwindung der dogmatischen PC-Setzung und damit des letztlich Denk-/Diskussionsverbots besteht dann ja wieder die Möglichkeit sich sachlich mit einer Sache auseinander zu setzen und Lösungen oder zumindest eine Abwägung der Interessen vor zu nehmen, um im Guten miteinander auszukommen.
Letztlich schadet man sich doch in vielen Fällen dann doch auch selbst, wenn man unnötigt potentiell förderliche Mitspieler  ausschließt oder auch generell sonst diskussionsfähige Mitglieder der Szene vor den Kopf stößt.

Also verbleibt auch nach Ablehnung der politisch-korrekten Zwangsjacke die dringende Empfehlung zum eigenen Blick darauf, was und wen man da ggf. mit seinen Spielentscheidungen unnötig - weil für die Sache ohnd unangemessene Ebeinträchtigungen vermeidbar - oder unbedacht überfährt, aber auch wo man (dann rechtzeitig) feststellt, dass auf Grund von Elementen, die ein Teil der Kandidaten in dem konkreten Fall als für seinen Spielspaß dann doch relevant einstuft, einfach mit einem anderen Teil der Kandidaten und folglcih damit die gewünschten Spielerfahrungen einfach inkompatibel sind.

So eine offene und analytische wie auch nach Möglichkeit faire weil Belange aller Seiten berücksichtigenden Behandlung ist letztlich nur dann mögllich, wenn argumentativ und auf Augenhöhe agiert wird und nicht wenn eine Seite auf Paladin macht und angesichts seiner/ihrer/x auf göttlichen Weisheit beruhenden Erleuchtung bezgl. Gut und Böse nur Unterwerfung oder heiligen Zorn anbietet.

In Summe würde ich sagen: Scheiß auf PC, aber versuche umgekehrt zumindest eine gewisse Aufmerksamkeit und ein Problembewußtsein zu den damit möglicherweise verbundenen Nebenwirkungen zu pflegen, auch wenn du dir immer noch nicht jeden Schuh dann auch anziehen musst. Auch du selbst hast ein Anrecht deine Vorstellung von Spielspaß - so du willige Mitspieler dafür findest - zu realisieren.





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Offline Jiba

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Da hast du aber ganz tief in die Vokabel-Kiste einer bestimmten politisch-rhetorischen Stilrichtung gegriffen, Marzaan. Also ich finde das maximal unangenehm, was du da schreibst.

Verstehe ich dich richtig, dass du im Ernst die Ablehnung von Anstand und Rücksichtnahme (nichts anderes bedeutet "Political Correctness") als Akt der Rebellion verstanden wissen willst?

Das hat mit Mündigkeit nichts zu tun, sondern nur mit Ellenbogengesellschaft.

Wenn das nicht deine Intention ist, dann entschuldige ich mich natürlich. Aber wie gesagt, was du hier von dir gibst, das finde ich bestenfalls unbedacht oder oberflächlich.

@Thema: Ich bin tatsächlich positiv überrascht, wie viele differenzierte Stimmen man hier liest. Ich schließe mich den Überlegungen von Der Tod und D.Athair an. Ich bespiele auch "politisch unkorrekte Settings" (gibt es sowas überhaupt? Es ist ja niemals das Setting selbst politisch unkorrekt, sondern nur Teilaspekte davon), aber ich mache in diesen Fällen klar, dass alles auf den Tisch kommt, bevor wir einsteigen. Und ich mache, wie hoffentlich alle anderen am Spieltisch klar, dass wir uns mit den Inhalten und problematischen Settingaspekten nicht gemein machen. Wenn ich also z.B. "Bluebeard's Bride" spiele, dann sage ich im Vorfeld, dass es in diesem Spiel frauenfeindliche Inhalte geben wird und die SCs der Misogynie, der Unterdrückung und dem Sexismus des Settings voll ausgesetzt sein werden – daraus ergibt sich eben der Horror in diesem Horror-Rollenspiel.

Außerdem gibt es noch Sicherheitsnetz-Mechanismen, wie etwa die X-Card oder Lines and Veils usw. die ich in entsprechenden Fällen auch zur Verfügung stelle.

Tatsächlich finde ich ein Argument in dieser Diskussion aber ermüdend: Das der historischen Korrektheit. Ich finde es immer irritierend, wenn Rollenspieler argumentieren, sie müssten sich in ihrer Fantasy-Welt ja sexistisch und rassistisch verhalten, sonst seien ihre SCs ja nicht authentisch, gleichzeitig aber vielen anderen Eigenheiten des Settings gepflegt auf historische Korrektheit pfeifen und ihre Charaktere atheistisch, obrigkeitsfeindlich, demokratisch, eurozentristisch (obwohl der SC einem anderen Kulturkreis angehört) etc. spielen. Oder mehr noch, die Komplexität menschlicher Einstellungen und Moralvorstellungen in eine bestimmte Richtung lehnen lassen, obwohl es immer schon Abweichler, Grenzgänger und Reformer gegeben hat. In allen Epochen.

« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:07 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline tartex

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Maarzan, ich glaube, du hast keine Ahnung, was "politisch korrekt" bedeutet.
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Offline Der Tod

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Maarzan, ich glaube, du hast keine Ahnung, was "politisch korrekt" bedeutet.
... weil dieser Begriff wie bereits erwähnt auch vergiftet und tendenziös ist und niemandem weiter hilft. :( Es gibt einen Grund, warum das Buch nicht "Roll politically correct" hieß. ;)
Aber ich stimme zu. Dieser Rant schien mir doch stark gegen Pappkameraden zu schießen, die es so gar nicht gibt.

Offline takti der blonde?

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Maarzan, ich glaube, du hast keine Ahnung, was "politisch korrekt" bedeutet.

Aber du? Oder jemand anderes in diesem Thread? Der Begriff wurde schon so oft gebrochen, neu beschrieben und gedacht...

Grüße

Hasran

Offline Jiba

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Also, ich denke diese Definition trifft es. Und so wird er hier IMHO auch primär verwendet: Politically Correct.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline tartex

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Aber du? Oder jemand anderes in diesem Thread? Der Begriff wurde schon so oft gebrochen, neu beschrieben und gedacht...

Klar, habe ich, ich beschäftige mich hauptberuflich mit sowas.
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Offline takti der blonde?

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Also, ich denke diese Definition trifft es. Und so wird er hier IMHO auch primär verwendet: Politically Correct.

Der Wikipedia-Artikel zum Thema gibt einen brauchbaren Überblick über die historischen Wirrungen und Irrungen des Begriffs. Ohne jetzt in einen Definitions-Reigen auszubrechen, soll das einfach nur demonstrieren, dass dieser Begriff weniger eindeutig ist, als getan wird.

Grüße

Hasran

Edit:
@tartex

Ist als argumentum ad verecundia halt eben genau das...
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:18 von hassran »

Online Maarzan

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Da hast du aber ganz tief in die Vokabel-Kiste einer bestimmten politisch-rhetorischen Stilrichtung gegriffen, Marzaan. Also ich finde das maximal unangenehm, was du da schreibst.

Verstehe ich dich richtig, dass du im Ernst die Ablehnung von Anstand und Rücksichtnahme (nichts anderes bedeutet "Political Correctness") als Akt der Rebellion verstanden wissen willst.

Das hat mit Mündigkeit nichts zu tun, sondern nur mit Ellenbogengesellschaft.

Wenn das nicht deine Intention ist, dann entschuldige ich mich natürlich. Aber wie gesagt, was du hier von dir gibst, das finde ich bestenfalls unbedacht oder oberflächlich.


Anstand und Rücksichtnahme - das waren da vielleicht mal die unschuldigen Startvokabeln, nicht das, was folgend als politische Aktion dann unter diesem Schirm aufgezogen wurde.

Was meine Intention ist, hättest du ja erkennen können, wenn du den Beitrag komplett gelesen hättest.
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Offline Issi

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Maarzan

Wenn alle eine böse Gruppe spielen wollen, warum auch immer, kommt doch keine Rollenspiel Polizei vorbei.
Und es ging, glaube ich zumindest ,auch nicht darum jemand vorzuschreiben, wie er zu spielen hat.
Wenn ich sowas lese, und sei es nur versteckt als: "Ihr könnt ja ruhig so spielen...aber dann seid ihr halt für mich Arschlöcher" oder auch "Ihr könnt ruhig so spielen aber dann würde ich mich nie zu euch an den Tisch setzen." etc.
Dann stösst mir das auch unangenehm auf.
Denn alles vor dem aber kann man streichen.

Aber grundsätzlich hat ja jeder Mensch auch irgendwo eigene Werte. Eigene Grenzen. Und die zu achten ist mMn. wichtig.
Wenn da jmd. mit seiner Figur die Sau rauslässt, auf Kosten des Wohlbefindens anderer, dann ist das doof.
Hatte ich auch schon einzelne Spieler, mit denen ich deshalb  nicht spielen konnte.

« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:13 von Issi »

HEXer

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... weil dieser Begriff wie bereits erwähnt auch vergiftet und tendenziös ist und niemandem weiter hilft. :( Es gibt einen Grund, warum das Buch nicht "Roll politically correct" hieß. ;)

Roll politically correctly...  >;D

Online Maarzan

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Wenn alle eine böse Gruppe spielen wollen, warum auch immer, kommt doch keine Rollenspiel Polizei vorbei.
Und es ging, glaube ich zumindest ,auch nicht darum jemand vorzuschreiben, wie er zu spielen hat.
Wenn ich sowas lese, und sei es nur versteckt als: "Ihr könnt ja ruhig so spielen...aber dann seid ihr halt für mich Arschlöcher" oder auch "Ihr könnt ruhig so spielen aber dann würde ich mich nie zu euch an den Tisch setzen." etc.
Dann stösst mir das auch unangenehm auf.

Aber grundsätzlich hat ja jeder Mensch auch irgendwo eigene Werte. Eigene Grenzen. Und die zu achten ist mMn. wichtig.
Wenn da jmd. mit seiner Figur die Sau rauslässt, auf Kosten des Wohlbefindens anderer, dann ist das doof.
Hatte ich auch schon einzelne Spieler, mit denen ich deshalb  nicht spielen konnte.

Die selbsternannte Rollenspielpolizei kommt, sobald du (ggf. online) die schützenden eigenen 4 Wände verlässt - hierzulande vielleicht noch nicht so extrem, aber man kann ja schon mal in die USA schauen was so im Kommen ist.

Und zum persönlichen Umgang habe ich dann ja auch noch etwas geschrieben.
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Offline Jiba

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Anstand und Rücksichtnahme - das waren da vielleicht mal die unschuldigen Startvokabeln, nicht das, was folgend als politische Aktion dann unter diesem Schirm aufgezogen wurde.
Politische Aktion? Angehörige marginalisierter Gruppen haben schon immer und vollkommen zu Recht eingefordert, dass man sie doch bitte nicht mit Schimpfworten bedenken soll und mit Respekt behandelt wie jeden anderen Mitmenschen auch. Anständig eben. Und das ist natürlich auch immer ein politisches Vorhaben, weil die natürlich auch eine bestimmte Resonanz brauchen, damit ihr Anliegen auch gehört wird. Wer gesellschaftlich marginalisiert ist, muss sich eben mithilfe von Aktionen seinen Resonanzraum schaffen. Und solange die die Menschenwürde von anderen nicht gefährden oder gegen Gesetze verstoßen ist doch alles okay.

Zitat
Was meine Intention ist, hättest du ja erkennen können, wenn du den Beitrag komplett gelesen hättest.
Das kann man danach aber auch nur schlecht. Ich meine, du kannst ja schlecht auf der einen Seite sagen "Ja! Spielt ohne PC! Damit zeigt ihr es den Typen, die euch die Zwangsjacke anziehen wollen!" und dann auf der anderen "aber bitte immer schön rücksichtsvoll sein, wo angebracht." Also das passt für mich nicht so recht zusammen.

Und nein: Jemandem sachlich widersprechen ist keine Einschränkung von dessen Meinungsfreiheit. Es ist im Gegenteil gerade ein Ausdruck von Meinungsfreiheit.
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:25 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Doomguy

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Also ich fände es ekelig einer Mitspielerin in einem Setting die Aktionen ihrer Spielfigur mit der Begründung, dass "sich das für Frauen in dem Setting nicht gehört" einzuschränken. Historische Korrektheit hin oder her, wir bewegen uns im Bereich der Phantasie und da sind Einschränkungen aller Art ein Verlust. Natürlich dürfen solche restriktiven Settings bespielt werden, aber dann bleibt es wohl meist bei kichernden Herrenrunden, die aus bestimmten Gründen Dampf ablassen müssen. Wenn man so ein Ventil braucht, dann bitte...

Online Maarzan

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Politische Aktion? Angehörige marginalisierter Gruppen haben schon immer und vollkommen zu Recht eingefordert, dass man sie doch bitte nicht mit Schimpfworten bedenken soll und mit Respekt behandelt wie jeden anderen Mitmenschen auch. Anständig eben. Und das ist natürlich auch immer ein politisches Vorhaben, weil die natürlich auch eine bestimmte Resonanz brauchen, damit ihr Anliegen auch gehört wird. Wer gesellschaftlich marginalisiert ist, muss sich eben mithilfe von Aktionen seinen Resonanzraum schaffen. Und solange die die Menschenwürde von anderen nicht gefährden oder gegen Gesetze verstoßen ist doch alles okay.
 Das kann man danach aber auch nur schlecht. Ich meine, du kannst ja schlecht auf der einen Seite sagen "Ja! Spielt ohne PC! Damit zeigt ihr es den Typen, die euch die Zwangsjacke anziehen wollen!" und dann auf der anderen "aber bitte immer schön rücksichtsvoll sein, wo angebracht." Also das passt für mich nicht so recht zusammen.

Und nein: Jemandem sachlich widersprechen ist keine Einschränkung von dessen Meinungsfreiheit. Es ist im Gegenteil gerade ein Ausdruck von Meinungsfreiheit.

Der Unterschied liegt darin, wie weit jemand "marginalisiert" und "Beleidigung" dann fasst und ob das dann noch je nach Fall  angezweifelt und diskutiert werden darf.

Rücksichtsnahme ist auf der Basis gegenseitigen Respekts zu agieren, PC ist den selbstgeschriebenen Opferjoker zu spielen und jegliche Zweifel an den eigenen Forderungen auf moralischer Ebene zu verdammen. 
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Offline Jiba

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Und wo tut das hier irgendwer? Oder in einer konkreten Rollenspielsituation im Sinne des OP?

Zitat
Rücksichtsnahme ist auf der Basis gegenseitigen Respekts zu agieren, PC ist den selbstgeschriebenen Opferjoker zu spielen und jegliche Zweifel an den eigenen Forderungen auf moralischer Ebene zu verdammen.
Und daran werde ich mich erinnern, wenn sich das nächste Mal jemand als Opfer der bösen politischen Korrektheit aufspielt. So ein Opferjoker ist wirklich schnell geschrieben. Besonders, wenn man von "Denkverboten" bedroht ist.
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:49 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Supersöldner

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Das gleitet Garde etwas zu sehr ins Realweltlicht e ab .

Offline Doomguy

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Der Unterschied liegt darin, wie weit jemand "marginalisiert" und "Beleidigung" dann fasst und ob das dann noch je nach Fall  angezweifelt und diskutiert werden darf.

Rücksichtsnahme ist auf der Basis gegenseitigen Respekts zu agieren, PC ist den selbstgeschriebenen Opferjoker zu spielen und jegliche Zweifel an den eigenen Forderungen auf moralischer Ebene zu verdammen.

Das geht sehr in den Off Topic Bereich und ist nebenbei bemerkt auch noch falsch. Welches Werkzeug haben denn deiner Meinung nach Betroffene, wenn sie sich nicht auf Rücksichtnahme der Allgemeinheit verlassen können? PC ist der Versuch einer kollektiven Rücksichtnahme, kein von Betroffenen erfundene Opferjoker.
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 16:51 von Doomguy »

Offline Jiba

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Das gleitet Garde etwas zu sehr ins Realweltlicht e ab .

Das wundert mich aber nicht. "Politisch korrekt" kann man als Begriff gar nicht vom Realweltlichen trennen. Aber du hast auch Recht, das wird schon sehr OT.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Online Maarzan

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Und wo tut das hier irgendwer? Oder in einer konkreten Rollenspielsituation im Sinne des OP?

Was war das Startbeispiel noch einmal? -> Darf ich clicheehafte Barbaren spielen oder ist das sexistisch.

Oder auch angesprochen: Darf ich historische Hintergründe Realiätsnähe anstrebend bzw. die Cliches/Vorlagen dieses Zeitalters nutzend spielen?

Bezgl. Opferjoker:
Der entscheidende Unterschied ist doch, dass auf der einen Seite konkrete Übergriffe passieren wo Leute oder Spiele, welche nicht den eigenen Vorgaben entsprechen, angegriffen werden "So darf man nicht spielen" , dies aber global auf der völlig willkürlichen Eigendefinition von "marginalisiert" etc. basiert.

Die sachliche, anlassbezogene Diskussion eines Einzelfalls bleibt doch gerade aus und es wird aus der abstrakt moralischen Perspektive Umsetzung gefordert.

Und genau da sehe ich den Unterschied zwischen anständigem Verhalten, wo man als Mensch versucht mit seinem Gegenüber einen angemessenen Umgang zu finden und der politischen Aktion, welche sich anmaßt basierend auf eigenen ideologischen  Rollenzuweisungen solche Sachen ebenso global wie final zu handhaben.

Das geht sehr in den Off Topic Bereich und ist nebenbei bemerkt auch noch falsch. Welches Werkzeug haben denn deiner Meinung nach Betroffene, wenn sie sich nicht auf Rücksichtnahme der Allgemeinheit verlassen können? PC ist der Versuch einer kollektiven Rücksichtnahme, kein von Betroffenen erfundene Opferjoker.

Dasselbe wie jeder andere auch: seinen Fall konkret zu benennen und zu belegen - sowohl im Einzelfall wie auch wo kollektive Versäumnisse vermutet werden.

Und PC ist der Versuch diesen effektiv Prozesscharakter durch politisch bereits vorgefertigte Blankourteile zu ersetzen für alles, was dem definierten Opfer so einfallen könnte.
« Letzte Änderung: 22.11.2019 | 17:06 von Maarzan »
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