Was daran liegen könnte, dass der Unterschied zwischen "Personifizerung des Schattens und Auseinandersetzung damit" wahrnehmbar was anderes ist, als Projektion des eigenen (personalen oder kulturellen) Schattens auf andere. Sartre hat Letzteres so formuliert hat: "Das Böse. Das sind die anderen."
Da wird dann auch verstehbar, was an der Verwendung von Projektion in Kombination mit erkennbar negativen realweltlichen Stereotypen schwierig ist. Gerade für Menschen, denen dadurch vermittelt wird unerwünscht und ausgeschlossen zu sein.
Naja, das Märchen oder auch unsere Traumwelt, gibt dem Bösen eine Gestalt.
Im Traum jedoch häufig auch kein Gesicht.
(Man weiß zwar, dass es ein menschlicher Gegner ist. -Aber häufig nicht, wie er genau aussieht. (Weil die personifizierte Angst in vielen Fällen gesichtslos ist. ))
Menschen haben Angst vor Dingen, mit denen sie nicht umgehen können. Sie haben Angst vor Ungewissheit, und auch vor dem Unbekannten.
Und das ist ja mit ein Hauptgrund warum man "Angst vor den Anderen" hat.
Nur ist das in Fantasywelten in der Regel so, dass die Menschen (aufgrund, der Monster die es dort gibt) weit größere Feinde haben, als sich selbst.
Sie müssen zusammenhalten (egal welcher Herkunft), gegen einen viel schlimmeren Feind.
Es geht nicht darum : Gehörst du zur "richtigen Sorte Mensch?"
Sondern um "Sein oder nicht sein. "
Und darum zusammen zu halten. Und zusammen zu kämpfen. Gegen das unmenschliche Böse.
Wenn der Autor damit bricht, indem es z. B. nur eine bestimmte Sorte Menschen gibt (Keine Vielfalt ), und die Gegner Rasse verdächtige Merkmale aufweist, würde dieses Prinzip natürlich verraten werden.
Nur habe ich so ein Setting , zgg. noch nirgends gesehen. Ich kann nur annehmen, dass KornedBeef sich das als ein Negativ Beispiel ausgedacht hat.
Edit. "Die grundsätzliche Angst vor anderen Menschen" steht in Fantasywelten daher eigentlich nicht im Vordergrund, im Gegenteil.
Es werden auch Freundschaften mit anderen Wesen, wie Elfen und Zwergen usw. eingegangen, weil es eben extra nicht darum geht gleich zu sein, sondern gemeinsam gegen "die Unmenschlichkeit " vorzugehen.
Beim Herr der Ringe bekommt man im Lauf der Geschichte mit, dass die eigentlichen Kleinkriege um die Unterschiede immer unwichtiger werden. Wenn sich Gimmli und Legolas anfangs noch streiten, wird es gegen Ende immer unwichtiger, was sie unterscheidet, denn sie sind inzwischen Freunde, trotz all der Vorurteile,die sie zu Beginn gegenseitig hatten.
Man überwindet praktisch mit den Helden gleich mehrere Hindernisse. Die kleinen Inneren (weil der andere, anders ist), und die großen Äußeren. (Der gemeinsame Feind, der sie gleichermaßen bedroht, und ihnen dabei klarmacht, worauf es wirklich ankommt.)