Ich fand ziemlich Panne, was sie in der 2nd aus den Lunars gemacht haben: aus wilden Kriegern der Wyldnis mit einen seltsamen Ehrverständnis machen sie geschasste Ex-Lover der Solars, die in der Wildnis irgendwelche Genetik-Experimente veranstalten.
Haben wir dasselbe Buch gelesen?
Die Lunars der 2nd sind denen der 1st thematisch in jeder Hinsicht überlegen, meiner Ansicht nach.
Ghoul hat Recht, wenn er sagt, dass die Lunars schon in der Ersten Edition Ex-Lover waren (die zweite Edition hat dieses Prinzip sogar noch aufgeweicht, indem sie die Setzung vorgenommen hat, dass auch enge Freundschaften als Solar Bond möglich sind und eben
keine Liebschaften sein müssen – die Erste Edition war da niemals so deutlich). Genexperimente mit Tiermenschenzucht machen die Lunars weiterhin auch schon seit Edition 1.
Deine wilden Krieger kannst du in der 2. Edition immer noch spielen (es gibt mit den
Swords of Luna und den
Wardens of Gaia gleich 2 Fraktionen, in die dieses Konzept wunderbar passt). Aber es geht bei den Lunars eben noch eine Menge mehr. Im Gegensatz zu Sidies, DBs und Solars waren die Lunars in Edition 1 furchtbar monothematisch mit ihrem Wildnis-Barbarenzeugs. Das wurde in Edition 2 zum Glück geändert und diese Exalted-Art hat endlich ein bisschen was mehr auf der Pfanne, als nur Tiermenschen-Herden in den Bordermarshes zu hüten (obgleich diese Barbaren-Lunars immer noch einen stattlichen Anteil stellen).
Und ja, es gibt Lunars, die Genetik-Experimente machen. Das ist aber nur eine Randerscheinung im
Thousand Rivers Stream. Worum es den Lunaren da wirklich geht, ist der soziologische/politische/ökonomische/militärische Aufbau von starken Gesellschaften – von alternativen, wehrhaften Zivilisationen gegen das Kaiserreich. Und das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen: Von der Lunar-Conspiracy im Hintergrund eines mächtigen Stadtstaates, bis zu einem Kult-Lunar, der sich als Gott verehren lässt, bis zu dem Tiermenschen-Barbarenführer im Unterholz. Das alles fließt aber in dem einen Ziel zusammen, Bevölkerungen und Nationen unabhängig zu halten vom Einfluss der Scharlachroten Dynastie. Und das kann auch bedeuten, dass Lunare sich untereinander bekriegen.
Die Lunaren der 2. Edition sind deutlich vielfältiger – und "Tiermensch = Wildnisverliebt und zivilisationsfeindlich" fand ich damals in der 1. Edition als Assoziation auch immer etwas faul. Endlich konnte man auch einen Stadt-Lunar spielen, der auch tatsächlich was zu tun hat.
Anekdotisch (Lilith z.B.) ist das OK, aber nicht systemisch von der US höchstselbst so angelegt!
Exalted, 1st Edition, Core Rulebook, S. 24:
Commonly, Lunars were also the consorts of Solars. Throughout the history of the Old Realm, it was traditional for Lunars and Solars to marry and form households together.
Das ist nicht nur anekdotisch. Die zweite Edition hat das meines Wissens nach sogar überhaupt erst abgeschwächt.