Genau, dem Würfel vertraut man nämlich erheblich mehr als jedem Spielleiter. Warum das der Fall ist, kann ich allerdings auch nicht sagen...
Denke, der Würfel steht für den Zufall, der ebenfalls mitspielt.
Am besten erreicht man sowas mEn mit guten Zufallsbegegnungen.
Da werden dann Dinge erwürfelt, mit denen niemand gerechnet hat, nicht mal der SL.
Und ja -da sind auch bei uns schon interressante Sachen rausgekommen, die sich keiner hätte ausdenken können.
Das sehe ich jetzt aber tatsächlich relativ unabhängig von Figuren Kontrolle durch den SL. Bzw. kann ich mich an wenig Szenen erinnern, wo das nötig war.
(Bei Kontrollzaubern z. B. , oder bei Zeitsprüngen. Ansonsten tatsächlich nicht. )
Mein SL kann das wunderbar ohne. Und ich vertraue ihm, vielleicht auch deshalb blind, weil er um die Erzählrechten von SL und SPL weiß. Wenn er dann mal für meine Figur etwas erzählt, was selten vorkommt, brauche ich idR. auch kein Veto.
Ein Veto Recht finde ich auch ganz wichtig, und man kann es als Spieler umso besser einsetzen, wenn man seine Erzählrechte kennt.
Was kann passieren, wenn der SL das Erzählrecht des Spielers klaut?
- Der SL kann den SC darüber railroaden, ihn steuern, sofern der Spieler kein Veto einlegt.
Das funktioniert z. B. darüber, dass der SL für den SC irgendwelche Handlungen erzählt, die der Spieler gar nicht angesagt hat.
Das funktioniert auch schon im kleinen mit Gedanken und Gefühlen, die die Figur zu entsprechenden Handlungen nötigen.
(Dein Charakter ist halt so)
Umgekehrt ist sowas auch möglich -also Spieler lenkt die NSC, indem er für sie Handlungen und Gedanken erzählt. Was ja eigentlich SL Bereich ist.
Oder indem er unaufgefordert würfelt.
Und so eine bestimmte Handlung erzwingen will.
Auch SL können durch das Einfordern von fragwürdigen Würfen versuchen die Kontrolle über einen SC zu gewinnen.
Der Kampf um die Kontrolle kann auf mehreren Ebenen stattfinden.
Von daher ist ein Missbrauch durch das Übertreten der Erzählrechte, leider leicht möglich.
Ich würde bei einem unbekannten SL auch erstmal das Beste annehmen. Habe aber wie gesagt auch schon anderes erlebt.
Das passiert häufig auch ein Stückweit aus aus Hilflosigkeit. Wenn SL z. B. glauben eine bestimmte Handlung herbei führen zu müssen, und sich nicht anders zu helfen wissen.
("Es steht so im Abenteuer, dort müssen die Helden als nächstes hin, dies oder jenes muss jetzt passieren")
Wenn das für die Spieler Ok ist, alles gut.
Aber ich vermute, dass sich Spieler, die sich eher ein ergebnisoffenes Abenteuer mit hoher Eigenverantwortung wünschen, sehr wahrscheinlich daran stören werden.
Für Erzählrollenspiel, bei dem die Spieler sich gerne von ihrem SL durch die Geschichte tragen lassen, wird das vermutlich weniger Probleme machen.