Wie gesagt: Ansichtssache. Wo ein Manöver anfängt kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Und evtll. will man sich beim Design einfach nicht der Diktatur des Realismus unterwerfen, sondern stattdessen ein bestimmtes Feeling abbilden (wie man es aus unzähligen Medien kennt), wo eben der stumpfe Draufhau-Gegner seinem Widersacher trotzdem gefährlich werden kann.
Das Problem ist einfach: irgendwo gehört zu Kompetenz auf welchem Gebiet auch immer immer noch zwangsläufig etwas
dazu -- man kann da also nicht einfach
alles als "Schörkel" rausziehen, ohne früher oder später mit einer abstrakten Leerstelle an "Rest" dazustehen, die so einfach keinen Sinn mehr ergibt. Wieviel bliebe beispielsweise von "Auto fahren" noch übrig, wenn ich "Gas geben", "Bremsen", "Lenkrad betätigen", und "Auf die Straße achten" jeweils schon als separate Unterfertigkeiten mit jeweils einzelnen Spielwerten und "Kann mit einer Gangschaltung umgehen" als eigenen Feat für die Leute hätte, die ihren Charakter nicht nur Automatik fahren lassen wollten? Und wieviel praktischen Sinn würde es ergeben, systemweit für
alle Charaktere bewußt zwischen "Schießen" und "Nachladen" zu trennen, nur damit gelegentlich mal jemand ausnahmsweise auch den
einen Fachidioten spielen kann, der wirklich nur das eine oder das andere beherrschen soll, aber nicht beides?
Und nicht zuletzt: gibt's zum Modellieren von ausdrücklichen
Inkompetenzen nicht auch noch andere und möglicherweise praktischere Ansätze als nur "jeder muß halt als Volldepp anfangen und sich dann jede Kleinigkeit noch mal einzeln extra dazukaufen"?
(Und ja, persönlich würde ich diese Frage absolut mit "ja" beantworten. Wenn ein Charakter etwas, was man eigentlich von ihm erwarten können sollte, ausdrücklich
nicht kann, dann gibt "ist ein normaler X bis auf Y" unter Umständen schnell einen deutlich kürzeren und eingängigeren Charakterbogeneintrag her als "hier ist die Liste aller siebenundvierzig einzelnen X-Standardtricks, die er trotz Mangel an Übung oder Fähigkeit in Trick 48 genausogut kann wie ein normaler X eben auch".)