Autor Thema: Essbares zwischen den Sternen?  (Gelesen 1412 mal)

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Offline Skarabäus

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Essbares zwischen den Sternen?
« am: 24.01.2020 | 17:29 »
Mich interessiert eure Meinung zu einem - zugegeben sehr hypothetischen - Problem:

Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass ein Raumschiff, dass von System zu System springt Leben vorfindet, das für uns essbar und nahrhaft ist?

Der Hintergrund: In der Deepnight Revelation Kampagne müssen sich die Reisenden auf Welten stets neu mit Proviant versorgen, um nicht zu verhungern.

Meiner Meinung nach dürfte Leben, das auf einer anderen Welt entstanden ist, biochemisch so anders aufgebaut sein, das es viel Aufwand bedarf, um daraus etwas Essbares zu generieren. Es sollte viel einfacher sein an Bord aus einfachen Grundchemikalien Lebensmittel herzustellen, sei es rein chemisch oder mit Hilfe von Algen, Pilzen, etc.  Alles was es dafür braucht sind einfache Ausgangsstoffe und Energie, woran es an Bord eines Raumschiffes bei Traveller nicht mangelt.

Aber was denkt ihr?

Pyromancer

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #1 am: 24.01.2020 | 18:08 »
Ich hab da in einem alten Thread schonmal etwas dazu geschrieben:

Dazu hat Marc Miller damals schon recht spannende Überlegungen angestellt. Im Original-Traveller-Universum haben die Alten ja vor Jahrtausenden Menschen von der Erde entführt und auf anderen Welten ausgesetzt. Die prominentesten Vertreter davon sind die Vilani, die das Erste Imperium gegründet haben.
Nun war es auf Vland so, dass die meisten einheimischen Lebewesen für Menschen NICHT genießbar oder gar giftig waren. Viele ließen sich aber durch langwierige, komplizierte Zubereitungsarten genießbar machen. Die Menschen, die diese Zubereitungsprozesse beherrschten, nahmen eine sehr hohe Stellung in der Gesellschaft ein. Das Vilani-Äquivalent zum profanen "Koch", der "Zubereiter von Lebensmitteln", ist daher heute noch gesellschaftlich sehr hoch angesehen.

Ich schätze mal, dass es im aktuellen Dritten Imperium kein Problem darstellt, beliebige Biomasse durch großtechnische Verfahren so aufzubereiten, dass für Menschen genießbare Nahrung herauskommt. Katalytische Reaktionen, maßgeschneiderte Enzyme, Bakterien, die ungenießbares Zeug verstoffwechseln und genießbares ausscheiden, ...

Im Übrigen ist es auch bei uns heute auf der Erde so, dass viele Lebensmittel erst durch Verarbeitung genießbar werden, so besonders ist das also auch nicht.

Bei mir hätte eine Expedition, die damit rechnet, sich selbst versorgen zu müssen, also entsprechende Analyselabore und Bioreaktoren an Bord. Aus irgend welchen lebensmittelähnlichen Dingen Essbares herzustellen ist sicher einfacher als sie aus den Grundstoffen zu synthetisieren.

Offline Quaint

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #2 am: 24.01.2020 | 18:31 »
Naja, offiziell gibt's halt so grob in Koffergröße ein Gerät, mit dem man selbst aus Fäkalien wieder essen machen kann. Das ist zwar für den Notfall gedacht, und das damit produzierte essen ist nicht lecker, aber es erhält das Leben.
Wenn man so ein Gerät in größer und besser mitführt, dann hat man halt Essen. Theoretisch ohne je in größeren Mengen Nachschub zu brauchen. Nur Energie brauch man, aber an Gasriesen Fusionskraftstoff nachtanken ist ja Standard.

Ansonsten: Ist halt ne gute Frage wie Ausserirdischen Leben ausschaut. Realweltlich haben wir halt keins gefunden, und theoretisieren kann man da lange, hab ich das Gefühl. Mach's halt, wie es dir taugt. Aber soweit ich da Traveller bislang verstanden habe, ist halt schon viel vom vorhandenen Leben weitgehend kompatibel. Und relativ viel stammt ja auch von der Erde und wurde verbreitet.
Also wäre meine Annahme, dass, spätestens wenn man das Zeug in so ein Recycling- und Umformungsgerät wirft, etwas für Menschen, Vargr und co essbares dabei herauskommt.
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Online nobody@home

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #3 am: 24.01.2020 | 18:34 »
Ich würde es nicht für grundsätzlich unmöglich halten, da draußen hier und da auch mal etwas für Menschen Eßbares zu finden. Die irdische Biochemie setzt nicht ohne Grund neben dem fast überall vorhandenen Wasserstoff auf einigen der häufigsten Spurenelemente im Universum wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff auf, in Umgebungen mit halbwegs vergleichbaren Bedingungen werden sich also wahrscheinlich auch mit den irdischen Modellen zumindest grob vergleichbare sich selbst kopierende Moleküle bis hin zu irgendeiner Form von Leben entwickeln...

Aber natürlich steckt der Teufel da ein wenig im Detail, und es ist ja auch nicht so, als wären auch nur alle irdischen Lebensformen beziehungsweise deren Produkte universell zur menschlichen Ernährung geeignet. ;) Auf einem völlig unbekannten, aber immerhin tolerierbar erdähnlichen Planeten (von den anderen will ich gar nicht erst groß anfangen; wenn ich kurz vorm Verhungern in ein System einfliege, das nur ein paar nackte Steinkugeln ohne Atmosphäre hat, dann war's das eben) würde ich also allermindestens mit einer längeren Suche nach etwas auch nur halbwegs Brauchbarem rechnen -- einschließlich der Möglichkeit, daß sich da am Ende dummerweise doch schlicht gar nichts findet oder ich schon tot bin, bevor ich es vielleicht drei Tage später noch entdeckt hätte.

Offline Skarabäus

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #4 am: 25.01.2020 | 09:30 »
@Pyromancer: Vielleicht hatte mich dein Post geprägt, obwohl ich mich nicht bewusst daran erinnern konnte. Aber ich denke, wir sind auf einer Linie. Selbstproduzieren ist besser und zuverlässiger als auf gut Glück zwischen den Sternen zu jagen und zu sammeln.

Ich stelle mir das bildlich sehr witzig vor: Der Xenobiologe studiert verzückt seine neu entdeckte Spezies, da kommt der Marine daher, packt das Viech mit der trockenen Bemerkung "Ihre Zeit ist um Prof. Smith, das Tier kommt jetzt in den Topf! Ich hab Kohldampf!"  ;)

@Quaint: Du bringst meine Frage auf den Punkt: Wie können wir uns außerirdisches Leben vorstellen? Können wir überhaupt verlässliche Annahmen in dieser Richtung machen?
Tja, und die gute alte Fusion Still wird es auch bei mir auf dem Schiff geben. Natürlich nur für den Notfall...  8]

@nobody: Ich denke auch, dass anderes Leben wie das auf unserer Erde hauptsächlich kohlenstoffbasiert sein dürfte und möglicherweise sich auch die Biochemie ähnelt. Dein Argument mit den häufigsten Elementen leuchtet ein. Aber die Möglichkeiten aus diesen Elementen Moleküle aufzubauen, die funktionieren, sind ziemlich groß und bereits kleine Abweichungen sorgen dafür, dass wir es nicht ohne aufwändige Aufbereitung genießen können (da wären wir wieder bei der Post von Pyromancer).

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #5 am: 25.01.2020 | 10:58 »
@nobody: Ich denke auch, dass anderes Leben wie das auf unserer Erde hauptsächlich kohlenstoffbasiert sein dürfte und möglicherweise sich auch die Biochemie ähnelt. Dein Argument mit den häufigsten Elementen leuchtet ein. Aber die Möglichkeiten aus diesen Elementen Moleküle aufzubauen, die funktionieren, sind ziemlich groß und bereits kleine Abweichungen sorgen dafür, dass wir es nicht ohne aufwändige Aufbereitung genießen können (da wären wir wieder bei der Post von Pyromancer).

Ist schon klar. Man muß sich nur mal vor Augen halten, was für Schlenker die Evolution alleine nur bei uns gemacht hat und daß selbst die Urerde höchstpersönlich für unsereinen für die ersten vier Jahrmilliarden oder so (also auch, als es schon lange einzelliges Leben gab...nur halt noch nichts oder nicht viel, was schon darüber hinausgegangen wäre) recht unbewohnbar gewesen wäre, wenn damals eine menschliche Expedition dort hätte landen müssen -- und das ist nur einer von wer-weiß-wie-vielen denkbaren Beispielfällen...

Offline Nebelwanderer

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #6 am: 25.01.2020 | 11:21 »
Also, effektiv besteht Nahrung ja primär aus leicht verfügbaren Elementen, also "Nahrung" sollte tatsächlich leicht im Weltraum oder auf Planeten zu finden sein, das Problem sind vielmehr die Vitamine die wichtig sind.

In meinen Sci Fi Settings ist deswegen das "überleben" und der Hungertot keine Bedrohung. Skorbut, Knochenschmerzen, schuppige Haut und andere Mangelsymptome allerdings schon.

Offline Skarabäus

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #7 am: 26.01.2020 | 21:29 »
In meinen Sci Fi Settings ist deswegen das "überleben" und der Hungertot keine Bedrohung. Skorbut, Knochenschmerzen, schuppige Haut und andere Mangelsymptome allerdings schon.

Ja, vermutlich kommt man um diverse "Nahrungsergänzungsmittel" nicht herum.

Ich tendiere dazu, die Reisenden nach geschmacklicher Abwechslung und Gewürzen suchen zu lassen - man sollte nicht alles den verrückten Chemikern an Bord überlassen.  ;)

Online Trichter

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #8 am: 27.01.2020 | 09:47 »
Mit ausreichend fortschrittlicher Technologie, sollte man aus relativ vielen organischen Rohstoffen Nahrung produzieren können.
Eine fremde Lebensform von einem unbekannten Planeten wird man wahrscheinlich nicht direkt in den Kochtopf werfen, aber püriert kann man die sicherlich als Dünger für die schiffsinternen Gewächshäuser verwenden und daraus Nahrung produzieren, die die Crew verträgt.

Offline Der Nârr

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Re: Essbares zwischen den Sternen?
« Antwort #9 am: 27.01.2020 | 12:12 »
Vitamine sollten bei TL12+ synthetisiert werden können...

Die können neues intelligentes Leben erschaffen, komplett aus der Dose...

Agrarwirtschaft ist in Traveller aber wichtig. Daher gehe ich davon aus, dass konventionelle Lebensmittel Vorteile haben wie Energetik, geringere Kosten, Geschmack. Ob realistisch oder nicht.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon