Die Tori Amos-Fassung von Raining Blood toppt das Original meines Erachtens. Das Riff des Originals ist zwar episch, macht aber auch nur etwa 10 % des Songs aus. Dem Rest kann ich nicht so furchtbar viel abgewinnen, wobei mir klar ist, dass und warum das Stück und die ersten drei Slayer-Alben allgemein so bedeutsam für die Entwicklung des extremen Metal waren und sind.
Die Tori-Fassung ist einfach toller Dark Ambient. Der fehlt das Riff, aber er benötigt es auch nicht, weil der eigentliche Song hier viel besser auf eigenen Beinen stehen kann.
Bezüglich Manowar pfeife ich mir die alten Sachen gerade rein, um zu checken, ob meine Erinnerung bezüglich der Aufnahmequalität mich nicht trügt. Ich habe Sachen. die sind schlechter aufgenommen, aber ein Genuss ist das klanglich nicht. Die Rhythmusgitarren sind auf den ersten vier Alben durchgängig recht dünn, auf Into Glory Ride auch schrill. Die Leads klingen zumindest auf Battle Hymns dafür sehr gut. Into Glory Ride klingt insgesamt sehr zweidimensional, aber das war eh nur ein besseres Demo. Hail to England ist sehr dumpf und basslastig. Ich kann mich erinnern, dass ich, als ich damals Ende der 80er die Schallplatte zum ersten Mal aufgelegt hatte, zuerst dachte, ich hätte eine Fehlpressung erwischt. Spätestens mit dem Erwerb der remasterten CD kann ich mir sicher sein, dass das Problem bereits auf den Masterbändern besteht. Die Gitarren auf Fighting the World und Kings of Metal sind mit steril in der Tat ganz gut beschrieben. Die sind zwar deutlich fetter als auf den vorangegangenen Alben, aber irgendwas fehlt denen. Allerdings verträgt klassischer Metal sowas besser als viele andere Musikstile, weil die Mucke eh nicht auf differenzierte Klangbilder abzielt. Gerade bei Hail to England finde ich es nachvollziehbar, dass man diesen dunkel grollenden Sound geil finden kann.