Autor Thema: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE  (Gelesen 1772 mal)

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Tegres

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Hallo zusammen,

gerade habe ich das Szenario „Operation FULMINATE“ aus dem Handler‘s Guide geleitet und muss darüber etwas schreiben.

Es handelte sich um das erste Szenario meiner neuen Delta-Green-Runde.
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Die Agenten erhielten den Auftrag, das plötzliche Auftauchen eines seit fast vierzig Jahren verschwundenen Jungen im Yosemite-Nationalpark zu untersuchen (der Junge hatte weiterhin dasselbe Alter wie zum Zeitpunkt des Verschwindens). Sie fuhren daher mit einem Mietwagen von der Stadt Fresno zur Station, wo sich der Junge aufhielt. Dort stieß noch eine FBI-Agentin hinzu (die ich einbrachte, da der Spieler des FBI-Agenten der Gruppe erkrankt war).
An der Station angekommen bekamen die Agenten gerade mit, wie ein Park-Ranger die erschreckende Beobachtung eines zerfallenen, verrottenden Kindes vor dem Fenster der Station gemacht hatte. Der Ranger erlitt eine Panikattacke und wurde mit Alkohol und Medikamenten des Pathologen ruhig gestellt. Niemand sonst konnte die gleiche Beobachtung, wie der Ranger machen.
In der Station befanden sich insgesamt sechs Ranger und sechs Touristen, die wegen eines Sturmes Schutz gesucht hatten. Außerdem war der gesuchte Junge in der Station und wurde von den Rangern betreut. Sie warteten auf das FBI und die Eltern des Jungen, die spätestens am nächsten Tag eintreffen sollten.
Der Pathologe konnte die Park-Ranger überzeugen, den Jungen zu untersuchen und stellte fest, dass etwas mit ihm gemacht worden war, vermutlich übernatürliche Experimente. Außerdem berichtete der Junge von großen Männern und einer Höhle, in der er sich lange befand. Durch Zufalls entdeckte die Gruppe, wie der Junge ganz absonderlich auf Hitze reagierte: Er sonderte einen lebendigen, milchigen Schleim ab, der durch eine Ritze verschwand. Durch diesen Vorfall erfuhren die Agenten außerdem von seinen enormen Selbstheilungskräften.
Daraufhin beschlossen sie, den Jungen als übernatürliche Bedrohung einzustufen und zu beseitigen. Dafür versuchte der Pathologe die Ranger zu überzeugen, den Jungen schnellstmöglich in ein Krankenhaus zu fahren. Diese meinten aber, ein Rettungshubschrauber sei viel schneller. Nur durch die Manipulation des Funkmasten durch den Navy-SEAL konnte verhindert werden, dass Details zu dem Jungen weiter gefunkt wurden.
Durch den Funkausfalls ließen sich die Ranger doch überzeugen, den Jungen mit dem Auto zu fahren. Der Junge wiederum wollte nichts lieber, als mit seinen Eltern wiedervereint zu werden. Dadurch eskalierte die Situation, denn der Junge übte unbewusst seine Kräfte aus und tötete eine Rangerin. (Hier weiß ich nicht, ob ich die Spieler zu hart rangenommen habe, indem ich sie knallhart zum Handeln zwang und eine Eskalationsspirale in Gang setzte.)
Zwei andere Rangerinnen wurden Augenzeugen des Todes und erlitten Nervenzusammenbrüche. Die Touristen wollten wissen, was passierte und bedrängten die Agenten. Daher musste die FBI-Agentin eingreifen und ihre Autorität spielen lassen. Allerdings filmten und fotographierten die Touristen sie dabei. (War das so klug? Im Prinzip habe ich die Situation für die Agenten noch schlimmer gemacht.) Zwar konnten die Bilder nicht sofort ins Netz gestellt werden, befanden sich nun aber auf den Smartphones der Touristen. Währenddessen beschloss der Arzt, den Jungen in der Station mit einem Giftcocktail zu töten, den er dem Jungen mithilfe von Essen einflößte. (Hier reagierten die Spieler verständlich aber krass auf die Eskalation.)
Da auch die zwei Rangerinnen Zeugen des übernatürlichen Todes der anderen Rangerin geworden waren, beschlossen die Agenten widerwillig, auch sie töten zu müssen. Weil dies wiederum aus ihrer Sicht nicht funktionieren konnte, entschieden sie sich höchst widerwillig, auch alle anderen Ranger und Touristen sehr kaltblütig zu töten, um ihre Operation zu decken. Das ganze endete also in einem ziemlichen Blutbad und kostete die Agenten jede Menge geistige Stabilität. (Dies führe ich auch darauf zurück, dass ich den Spielern immer wieder gesagt habe, wie wichtig Delta Green die Geheimhaltung des Übernatürlichen und der eigenen Existenz ist.)

Die zweite Hälfte des Abends bestand dann nur noch daraus, zu überlegen, wie Spuren vernichtet oder manipuliert werden konnten, sodass die Agenten raus aus der Sache waren oder sich den Ermittlern zumindest ein schlüssiger Tathergang auftat. Die Details spare ich an dieser Stelle aus. Letztendlich führte das aber dazu, dass der Navy-SEAL wegen des GPS im Mietwagen am Tatort bleiben musste. Es wurde versucht zu inszenieren, dass er einen verrückt gewordenen Park-Ranger erschießen konnte, nachdem dieser in der Station Amok gelaufen war und die Station angezündet hatte.

Im Nachhinein betrachtet hätte mir schneller auffallen können, dass es in diesem Szenario ganz schön zur Sache gehen kann, auch gegen Kinder. Das hätte ich unbedingt im Vorfeld mit den Spielern besprechen müssen. Zwar überschritt das Szenario bei keinem der Spieler eine absolute Grenze, doch waren das zweite und dritte Drittel des Abends nicht gerade von Spielspaß sondern mehr von Krassheit geprägt. (Das will ich auch nochmal klarstellen: Weder meinen Spielern noch mir hat das richtig Spaß gemacht sich überlegen, wie die unschuldigen Zeugen getötet werden können und das ganze auch noch einem der Opfer in die Schuhe geschoben wird. Es war uns sehr wohl aber an der Konsequenz der Handlungen der Charaktere gelegen, und daher fühlte sich ab einem gewissen Zeitpunkt der Verlauf unvermeidbar an.)
Auch meinten die Spieler, bei den nächsten Malen bitte keine Kinder zu involvieren. Das sei kein grundsätzliches Tabu, sollte aber aus ihrer Sicht sehr sparsam eingesetzt werden.

Der Spielabend hat meines Erachtens nach einerseits gut gezeigt, wie Delta Green sein kann und vermutlich auch sein soll (moralische Dilemmata, Erfahrung des Scheiterns), fühlte sich im Nachhinein betrachtet aber zu krass an. Neben der moralischen Aspekte war auch der Spielaspekt, dass sehr viel Zeit für das nachträgliche Vertuschen der Operation draufging, problematisch. Hier entstand aus meiner Sicht ein Ungleichgewicht aus aktivem Teil der Spieler und dem reaktiven Teil. Ich hoffe, dass dieser erste Abend meinen Mitspielern und mir nicht die Lust an Delta Green verdorben hat.

Was denkt ihr? Was kann ich für das nächste Mal besser machen? War ich zu streng, habe ich zu stark eskaliert? Auf was sollte ich die Spieler noch hinweisen? Wie lässt sich vielleicht dieses Abrutschen in die Krassheit vermeiden?

Schöne Grüße
Tegres
« Letzte Änderung: 12.02.2020 | 17:09 von Tegres »

Offline Case

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #1 am: 12.02.2020 | 16:19 »
Du hast ja mit dem Case Officer und einem hoffentlich verfügbaren Burner Telefon die Möglichkeit, das Programm steuernd eingreifen zu lassen. Seien es Hinweise oder aber konkrete Hilfestellungen. Wenn klar ist, dass etwas beseitigt werden muss, könnte sich ja auch das Programm darum kümmern.

Trigger wie Kinder sollten unbedingt vorher bemerkt werden. Das kann dann in der Situation einfach zu spät sein und man kann dann Dinge nicht mehr richtig steuern bzw. umschiffen.

Tegres

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #2 am: 12.02.2020 | 17:08 »
Du hast ja mit dem Case Officer und einem hoffentlich verfügbaren Burner Telefon die Möglichkeit, das Programm steuernd eingreifen zu lassen. Seien es Hinweise oder aber konkrete Hilfestellungen. Wenn klar ist, dass etwas beseitigt werden muss, könnte sich ja auch das Programm darum kümmern.
Ich denke, auf die Idee, Delta Green bezüglich des Kindes zu kontaktieren wären die Spieler gar nicht gekommen. Vermutlich hatten sie sehr stark den Eindruck: Wir sind komplett auf uns alleine gestellt (und diesen Eindruck habe ich durch meine Ansagen auch klar erzeugt).
Aus meiner Sicht ist die Frage nach Hilfestellung seitens Delta Green ein schmaler Grat: Einerseits sollen die Spieler rätseln und nicht bei jedem Kinkerlitzchen Delta Green kontaktieren, andererseits wirkt Delta Green als Organisation auch recht nutzlos, wenn sie gar keine Hilfe bereitstellen. Im Nachhinein stellt sich die Frage: Habe ich es mit dem Auf-sich-allein-gestellt-sein übertrieben? Was meinst du?

Trigger wie Kinder sollten unbedingt vorher bemerkt werden. Das kann dann in der Situation einfach zu spät sein und man kann dann Dinge nicht mehr richtig steuern bzw. umschiffen.
Ja, da ärgere ich mich am meisten über mich selbst: Ich wollte mögliche Trigger bzw. schwierige Themen abfragen, habe es dann aber nicht gemacht. Das hgle ich nun schleunigst nach.

Ich bin tatsächlich am überlegen, ob ich das Szenario retconne, weil es gerade als Anfangsabenteuer den folgenden Szenarien natürlich seinen Stempel aufdrückt. Ich bin mir da aber unschlüssig. Das kläre ich natürlich noch mit meinen Spielern ab.
« Letzte Änderung: 12.02.2020 | 18:43 von Tegres »

Offline Gilgamesch

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #3 am: 13.02.2020 | 08:50 »
Ich denke, es ist wichtig, dass du deinen Spielern klarmachst, dass es auch andere Methoden gibt, Spuren zu verwischen, als sämtliche Zeugen unnatürlicher Vorfälle zu töten und dass der Schutz der Allgemeinheit ebenso Ziel von Delta Green ist wie das Vertuschen des Unnatürlichen. Ansonsten wirst du in der Kampagne auch weiterhin dieses Problem haben. Es werden immer wieder NSCs auftauchen, die irgendetwas gesehen haben oder irgendetwas wissen. Wenn die Agenten grundsätzlich sämtliche Zeugen des Unnatürlichen töten, weil sie glauben, dass das ihre einzige Lösung ist, wird es immer krass werden und sie werden immer viel Zeit damit verbringen, die Spuren dieser Morde zu vertuschen!

Offline KhornedBeef

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #4 am: 13.02.2020 | 09:19 »
+1
Demonstriere, wie sehr sich der Normalmensch selbst täuschen will, um sein Weltbild intakt zu halten, und wie sehr die, die es nicht tun, zu Außenseitern werden, ob nun als Verbündete oder besonders hartnäckige Problemverursacher (Phenomenon X & Co).

Edit: Das hilft natürlich nicht bei Triggern. Aber wie du schon beobachtet hast: Die scheinbar "altternativlose" Lösung gab den SPielern kein gutes Gefühl. Nicht weil Cthulhu böse ist, sondern weil sie sich hilflos fühlten. Wenn du ihnen eine Lösung anbietest, bei denen statt Unschuldiger die Agenten leiden (Disziplinarverfahren, Ärger mit Delta Green), werden sie zwar klagen...aber sich gut fühlen.
« Letzte Änderung: 13.02.2020 | 09:23 von KhornedBeef »
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Offline Magdalena

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #5 am: 13.02.2020 | 09:24 »
Außerdem ist doch ein "alle Zeugen töten"- Vorgehen ein klarer Verstoß gegen die Direktiven. Die letzte Delta Green Direktive sagt doch ganz deutlich "Save as many lives  as you can".

Ich gehe die Standard Direktiven immer mit neuen DG Spielern durch, damit sie sie kennen. Damit habe ich ziemlich gute Erfahrungen in meinen Runden gemacht.
Und dabei ist es für mich unerheblich, ob sie Outlaws oder Agenten des Programms sind. Es gibt den Spielern ein klareres Rahmenkonzept von dem, was sie erreichen müssen.

Tegres

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #6 am: 13.02.2020 | 10:48 »
Außerdem ist doch ein "alle Zeugen töten"- Vorgehen ein klarer Verstoß gegen die Direktiven. Die letzte Delta Green Direktive sagt doch ganz deutlich "Save as many lives  as you can".

Ich gehe die Standard Direktiven immer mit neuen DG Spielern durch, damit sie sie kennen. Damit habe ich ziemlich gute Erfahrungen in meinen Runden gemacht.
Und dabei ist es für mich unerheblich, ob sie Outlaws oder Agenten des Programms sind. Es gibt den Spielern ein klareres Rahmenkonzept von dem, was sie erreichen müssen.
Das mit den Direktiven habe ich gemacht. Daher sehe ich den ersten Punkt auch ganz anders. "Save as many lives  as you can" ist nicht die höchte Priorität von Delta Green. Die Geheimhaltung des Unnatürlichen und von Delta Green steht beispielsweise in der Rangfolge höher. Ich interpretiere die Direktiven daher so, dass Delta Green im Notfall über Leichen geht, wenn es der Bekämpfung des Unnatürlichen oder der Geheimhaltung dient.
Habe ich das missverstanden?

+1
Demonstriere, wie sehr sich der Normalmensch selbst täuschen will, um sein Weltbild intakt zu halten, und wie sehr die, die es nicht tun, zu Außenseitern werden, ob nun als Verbündete oder besonders hartnäckige Problemverursacher (Phenomenon X & Co).
Danke für den Hinweis. Ich werde mir Szenen überlegen, wie ich das gut veranschaulichen kann.

Edit: Das hilft natürlich nicht bei Triggern. Aber wie du schon beobachtet hast: Die scheinbar "altternativlose" Lösung gab den SPielern kein gutes Gefühl. Nicht weil Cthulhu böse ist, sondern weil sie sich hilflos fühlten. Wenn du ihnen eine Lösung anbietest, bei denen statt Unschuldiger die Agenten leiden (Disziplinarverfahren, Ärger mit Delta Green), werden sie zwar klagen...aber sich gut fühlen.
Ok, das ist auch ein guter Punkt. Da werde ich meine Spieler für sensibilisieren.

Offline KhornedBeef

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #7 am: 13.02.2020 | 10:58 »
Klar, zum existential horror gehört, dass er manchmal einfach Leute verschluckt, und von dir wird erwartet, weiterzumachen. Aber Delta Green macht ja recht deutlich Spielangebote, auf verschiedene Weise für Missionserfolg zu "zahlen" (oder auch nur dafür, nicht einfach schreiend davonzurennen), vom Spieldesign ist also auch das andere gewollt.
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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #8 am: 13.02.2020 | 11:22 »
Das mit den Direktiven habe ich gemacht. Daher sehe ich den ersten Punkt auch ganz anders. "Save as many lives  as you can" ist nicht die höchte Priorität von Delta Green. Die Geheimhaltung des Unnatürlichen und von Delta Green steht beispielsweise in der Rangfolge höher. Ich interpretiere die Direktiven daher so, dass Delta Green im Notfall über Leichen geht, wenn es der Bekämpfung des Unnatürlichen oder der Geheimhaltung dient.
Habe ich das missverstanden?

Im Notfall ja. Aber gab es in eurem Szenario wirklich keine Alternative, als ein Massaker an Parkrangern und Touristen zu verüben? Hätte es nicht genügt, das Bildmaterial zu konfiszieren und die Leute einzuschüchtern? Und musste man den Jungen wirklich sofort als unnatürliche Gefahr eliminieren? Oder hätte man ihn nicht auch zu einer Delta-Green-Black-Site schaffen können? ;)

Offline Magdalena

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #9 am: 13.02.2020 | 11:35 »
+1

Es mag nicht die erste Direktive sein, aber es ist eine der Standard Direktiven. Wenn man sie im Hinterkopf behält, sucht man halt auch nach non-lethalen Alternativen... Meine Spieler sind inzw richtig gut darin geworden, allen Beteiligten vorzugaukeln, sie hätten unter Halluzinogenen gestanden, und so was ... Allerdings muss ich zugeben, dass ich als SL auch sehr schnell einspringe mit Kommentaren, die Konsequenzen schon Mal betonen (so etwa "und mit deinen Fingerabdrücken am Tatort" oder "und der Heli geleast mit deiner Pilotenlizenz"). Das bringt alle immer schnell zum kreativen Nachdenken...  ::)




Offline KhornedBeef

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #10 am: 13.02.2020 | 12:07 »
+1

Es mag nicht die erste Direktive sein, aber es ist eine der Standard Direktiven. Wenn man sie im Hinterkopf behält, sucht man halt auch nach non-lethalen Alternativen... Meine Spieler sind inzw richtig gut darin geworden, allen Beteiligten vorzugaukeln, sie hätten unter Halluzinogenen gestanden, und so was ... Allerdings muss ich zugeben, dass ich als SL auch sehr schnell einspringe mit Kommentaren, die Konsequenzen schon Mal betonen (so etwa "und mit deinen Fingerabdrücken am Tatort" oder "und der Heli geleast mit deiner Pilotenlizenz"). Das bringt alle immer schnell zum kreativen Nachdenken...  ::)
Kurz dazu: Die SC sind ja teil der "Group", nicht des "Programs", d.h. sie mögen glauben, dass sie Black Sites haben, aber hächstwahrscheinlich haben sie nur ein paar alte Minenschächte. Mit Glück kann jemand was auf die Savannah River Site schmuggeln und es guckt niemand rein.
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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

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Re: [Delta Green]Nachbetrachtung Operation FULMINATE
« Antwort #11 am: 13.02.2020 | 14:20 »
Im Notfall ja. Aber gab es in eurem Szenario wirklich keine Alternative, als ein Massaker an Parkrangern und Touristen zu verüben? Hätte es nicht genügt, das Bildmaterial zu konfiszieren und die Leute einzuschüchtern? Und musste man den Jungen wirklich sofort als unnatürliche Gefahr eliminieren? Oder hätte man ihn nicht auch zu einer Delta-Green-Black-Site schaffen können? ;)
Das musst du meine Spieler fragen. ;)
Einer meiner Spieler meinte heute, dass er sich fest vorgenommen hatte, erst alles gründlich auszukundschaften, und dann erst zu handeln. Leider ging dieses Vorhaben aber am eigentlichen Spieleabend so unter, dass er bzw. sein Charakter doch wieder in den Panikmodus gegangen sind, was seinen Teil zu der beschriebenen brutalen Lösung beitrug.

Ich denke, als SL kann ich meine Fehler wie folgt zusammenfassen:
  • Ich habe keine Absprache bezüglich No-Gos vorgenommen bzw. habe ich nicht erkannt, dass es im Szenario zu Gewalt gegen Kinder kommen kann.
  • Ich habe Delta Green zu stark als über Leichen gehende Organisation dargestellt.
  • Ich habe den Agenten und Spielern zu stark den Eindruck vermittelt, komplett auf sich alleine gestellt zu sein.
  • Ich hätte - gerade weil es die erste Delta-Green-Runde war - selbst Hinweise für eine unblutigere Lösung streuen können.

Ich hoffe, nach der Berücksichtigung und Beherzigung dieser Problematiken in Zukunft von unterhaltsameren Delta-Green berichten zu können. Der Hintergrund, die angestrebte Stimmung und das Regelsystem sagen mir nämlich weiterhin sehr zu.