Ist das jetzt so ein Heraklit-Ding?
Ich weis nicht genau was du damit meinst.
Wenn du andeuten willst ob es mir nur um den Begriff geht. Nö.
Sie wollen nur den Eindruck haben, es könnte passieren, aber für den tatsächlichen Tod sind sie nicht gern zu haben.
(Hervorhebung durch mich)
Dieser These würde ich zustimmen.
Offensichtlich gibt es ja zweite Charaktere, vermutlich millionenfach.
Du hast völlig recht.
Das ist IMHO der Beleg für die These. Spieler wollen keinen tatsächlichen Tod, höchstens die Illusion eines Endes, aber ohne wesendliche entgültige Konsequenzen.
SL zu Ned Starks Spieler: "Dein Wurf auf Diplomacy scheitert. Der König gewährt Dir keine Gnade.Das Schwert des Henkers saust herab."
Ned Starks Spieler: "Buhuu, jetzt macht diese ganze Geschichte für mich keinen Sinn mehr. Die Spielwelt, das Setting, kann ohne mich nicht fortbestehen."
Nein, das ist der falsche Schluss, die Welt kann ohne Ned Stark weiterbestehen.
Aber stell dir vor wie die Geschichte weitergegangen wäre wenn Ned einfach vom nächsten Roten Priester wiederbelebt worden wäre, oder all die anderen Toten.
Wesendlich weniger spannend?
Welche Auswirkungen hätte Neds Tod in der Kampagne gehabt wenn der Spieler nun einfach Ed Stark aufgestellt hätte? Auch ein Kämpfer, ähnliche Werte und die gleiche Rolle in der Party, der einfach und natlos die Lücke ausfüllt.
Ned Starks Tod ist wichtig
weil er endgültig war
und gravierende Auswirkungen hatte. Er wurde nicht einfach ersetzt.
Um vergleichbare Auswirkungen in einer Rollenspielrunde zu erzeugen, könnte der Spieler von Ned aufstehen, sich für das Spiel bedanken und die Runde verlassen.
Das würde die Spielrunde u.U. nachhaltig beschäftigen und dem Tod des Charakters spürbar Gewicht verleihen.
Nachtrag:
Aber wir brauchen uns garkeine Gedanken um einen tatsächlichen Tod* im Rollenspiel zu machen.
Ein solcher ist IMHO fast nie gewollt und zur Vermeidung gibt es alle möglichen Methoden.
*gemeint ist hier natürlich ein Charaktertod, der in einer Rollenspielrunde ähnlich gravierende Auswirkungen hätte wie ein Tod in der Realität