Ich liebe den Herrn der Ringe.
Für zeitgemäße Lesegewohnheiten muss jedoch gesagt werden, dass der unaufgeregte, beschreibende Schreibstil nicht jedem liegt. Schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Akteuren sucht man hier eher vergeblich. Wer Freude an älteren Romanen und stimmungsvollen Schreibstilen hat, macht mit dem HdR nichts verkehrt. Ungeduldige sollten direkt mit dem ersten Kapitel und nicht mit den Ausführungen zu Pfeifenkraut, den Hobbits, etc anfangen. Das kann man auch noch locker nach Abschluss des Buches lesen, wenn man mehr Hintergrund möchte. Je nach Ausgabe sind diese erläuternden Teile am Anfang oder am Ende des Buches platziert.
Meine dringende Empfehlung ist es, eine deutsche Übersetzung von Margaret Carroux (es gibt davon mindestens zwei Fassungen - beide sind gut) zu wählen und nicht die krampfhaft auf modern getrimmte Übersetzung von Wolfgang Krege zu lesen (hier wird aus "Herr" dann schonmal "Chef").
Man sollte sich auch darauf einstellen, dass "Der Hobbit", als Kinderbuch und der HdR als Fantasy für Erwachsene geschrieben wurde. Es ergeben sich daraus gravierende Stilunterschiede. Wer nur die Filme kennt, wird sich insbesondere über die Buchgrundlage "Der Hobbit" wundern...
Ich würde empfehlen erst den Hobbit zu lesen und dann den HdR. Weitere Bücher sind m.E. nur für leidensfähige oder sehr an Hintergründen interessierte Leser gerichtet.