Für mich war der hohe Preis einer der Gründe, warum ich mit PF generell fremdele.
Rollenspielprodukte müssen sich in vielen Fällen generell redimensionieren, nicht nur preislich.
Toll finde ich die DCC Abenteuer für zehn Euro, die mich ganz persönlich qualitativ dann auch überzeugen.
Wenn 10€ für ca. 20 Seiten OK ist (eine Einschätzung, die ich teile, gerade weil mir die kurzen knackigen Dungeon Crawls gut gefallen) und wir annehmen, dass das beliebig skaliert, dürfte ein 96 Seiten Abenteuerpfad auch 48€ kosten. Oder auf die
Rise of the Runelords Anniversary Edition mit 420 Seiten umgerechnet, diese dann etwa 210€. Man bekommt es aber bereits für 60-70€. Selbst wenn wir bei dem Abenteuerpfad das ganze Zusatzmaterial abziehen und nur 60 Seiten reines Abenteuer rechnen, kämen wir auf 30€.
Nach dieser Rechnung sind 20€ also nicht teuer – im Gegenteil.
Masse ist aber IMHO nicht klasse und weniger mehr, sprich, ich will, dass der Verlag meine Zeit wertschätzt und mir weniger und besseres Material gibt als einfach nur viel. Das ist so ein bisschen wie im schlechten Restaurant, wo man gefragt wird, ob es ausreichend war. Das spielt doch gar keine Rolle, wenn's nicht geschmeckt hat!
Somit bin ich persönlich eher bereit für kurze Abenteuer mehr Geld zu zahlen als für lange und für mich funktioniert obige Rechnung nicht. Meine Zeit skaliert nicht mit und die Vorstellung, 420 Seiten Abenteuer zu lesen, schreckt mich ab.
Was ich fairer finde: Die Spielzeit auf den Kaufpreis umzulegen. Selbst wenn ich durch den Pfad renne und nur 16 Stunden (4 Sessions) pro Abenteuer ansetze und somit in 96 Stunden die Sache durch ist, und auch nur 4 Spieler (inkl. SL) rechne, so hat die Stunde Spielspaß gerade mal 0,32€ gekostet.
In meiner Gruppe bestellen wir zum Spielen immer Pizza (und haben natürlich Getränke und Snacks dabei aber die will ich jetzt mal gar nicht zählen) und in den 24 Sessions hätten 4 Leute ziemlich genau 1056€ für die Pizza bezahlt (mit allem anderen Kram wahrscheinlich sogar das doppelte). Da spielen die 120€ für den Abenteuerpfad kaum eine Rolle unter den "normalen" Ausgaben für's Hobby.
Das einzige, was ich manchmal unfair finde ist, dass irgendwie immer nur der Spielleiter die Abenteuer bezahlt. Aber dann denke ich ja auch daran, dass das Sammeln von derartigen Produkten Spaß macht und dann ist's auch irgendwie wieder egal.
Schlussendlich würde ich dem "redimensionieren" zustimmen, falls gemeint ist, dass die ganzen Rollenspielprodukte eigentlich noch viel zu billig sind.