Ich habe es in der Vergangenheit schon mehrfach privat geleitet und auch auf Veranstaltungen. Das Material habe ich mir von den Crowdfunding PDFs ausgedruckt, lamiliert oder auf Pappe gebastelt. Insofern kann ich einige Deine Punkte bestätigen.
* Optisch ein Hingucker.
* Ich nutze ebenfalls meist Grün für jede Alterstufe, zumal es unfair wäre, wenn die Spieler/innen einen unterschiedlichen Fähigkeitenpool hätten.
* Die Regeln wurden auf Anhieb gut verstanden und die Ressourcen gut ausgegeben.
* Die Einführungsabenteuer sind sehr kurz und etwas Liniear. Das Zweite finde ich besser für den Einstieg, da dort zumindest die Kinder entscheiden, in welcher Reihenfolge sie die Räume erledigen. Sie "müssen" dort alles erledigen und können nicht wie im ersten durch Entscheidungen unwissentlich zwei Abenteuerstationen (Seltsames Gerät nicht beachten, gleich richtige Höhle nehmen) komplett rausnehmen und es dadurch deutlich verkürzen. Unglücklich geschrieben ist auch der Punkt das die Kindercharaktere ( bei den ganz jungen kostet es es schon Überwindung über sie zu gehen) von der Brücke in die Schlucht fallen können. Gesunder Menschenverstand hilft da aber, wie immer halt.
* Auf bekannte Geschichten zurück zu greifen ist gar kein Problem. Ist auch egal welches Genre. Die Kinder nehmen es nicht so genau und haben sowieso meist Helden aus unterschiedlichen Genres.
* Tatsächlich, trotz kreativer Waffen, wurde auch bei mir fast immer alles friedlich gelöst. Auf einer Veranstaltung, wo ich für rund 20 Kinder (waren 6 oder 7 Runden) geleitet habe, war nur ein Kind dabei das etwas in die Luft sprengen wollte. Wenn sonst mal eine Waffe genutzt wurde, dann meist um irgendeine Ablenkung zu schaffen.
* Die Tricks sortiere ich je nach Alter der Runde und Abenteuer vorher meist etwas aus. Sonst kann es vorkommen, das nur Kampfbezogene vor den Spielern liegen.
* Bei den Begleitern dominierten klar Hunde, Katzen oder andere den Kindern bekannte Haustiere. Bei ganz jungen (4-6), habe ich öfter auch Vater oder Mutter die Rolle des Begleiters in Form des unsichtbaren Freundes spielen lassen um dem Kind zu helfen. Je nachdem wie weit das entsprechende Kind war. Pauschalisieren kann man da nicht.
* Die Marker sind viel zu wenig. Ich hatte mir aber Marke Eigenbau von vorne herein schon die dreifache Menge erstellt.
* Ansonsten würde ich mir einfach eine grobe Geschichte nehmen und einfach mal losspielen. Die fertigen Abenteuer sind doch sehr in einen Rahmen gedrängt, die manchmal mit der Fantasie der Kinder kollidiert. Für die Kinder ist es besonders toll, wenn sie eine Geschichte nachspielen, die sie kennen. Die Werte des Bösewichts kann man ja auch schnell improvisieren.
* Auf den Veranstaltungen hatte ich deutlich mehr Mädchen als Jungs am Tisch. Privat gibt es da kaum einen Unterschied. Aber Jungs spricht das kindliche Design wohl etwas früher (vom Alter her) nicht mehr an, als die Mädchen.
* Ein Problem beim Rollenspiel mit Kindern, ist das warten, wenn man nicht dran ist. Da in dem Spiel aber oftmals kurze Aktionen gemacht werden und jemand auch mal Fabelhaft sein kann um zu helfen, gab es bisher wenig Probleme. Es hilft natürlich wenn die Szene dann auch spannend genug ist, um die anderen auch zu fesseln. Ich lasse die Kinder oft Tatsachen in der Welt festlegen. Frage dann welche Farbe etwas hat, oder wie es ausschaut. Wie es sich normal verhält etc.
* Wenn die Aufmerksamkeitsspanne sich dem Ende zu neigt, helfen Bewegungspiele sehr gut. Ob nun ein NPC verlangt, dass er nur hilft, wenn der Charakter mehr Liegestützen kann als er oder man die Horde einmal durchs Haus schickt, weil der NPC nur dem einen Tipp gibt, der sich am besten verstecken kann. Einen Würfel um den Tisch balancieren oder einen Witz erzählen lassen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und lockern es gut auf.
* Kleinere Schulübungen, mit Matheaufgaben als Safeknacken verkleiden gehen immer Super. Natürlich nur, wenn man Kinder gleichen Alters am Tisch hat. Immer schön als Gruppenaufgabe oder jeder für sich, weil der Code am Safe natürlich an mehreren Stellen gleichzeitig eingegeben werden muss.
Ich schweife ab und werde zu Allgemein.
*Die Karte ist (in meinen Augen) mit Vorsicht zu geniessen. Sorry, aber ich kann keinem fremden oder Besucherkind erzählen, das es, wenn es aus dem Fenster springt, in eine tolle Fantasiewelt kommt. Nicht mal den eigenen Kindern würde ich das erzählen. Für mich leider ein klarer Designfehler im Original, der auch so übersetzt wurde. Ich werde sie noch irgendwie bearbeiten und den Bereich anders nennen. Ideen willkommen. Hinter der Heizung, unter dem Teppich, unter der Spielzeugkiste, durch das Poster. Irgendwie sowas halt
*Ansonsten ist das Spiel Kindgerecht aufgemacht. Knall bunt, viele haptische Elemente. Ein großer Pluspunkt ist das die Kinder spielen können, was sie wollen. Die Charakterwerte leitet man ganz einfach ab. Ebenso können die Begleiter alles sein, was die Kinder wünschen. Egal ob Roboter, Pirat, Raumfahrer, Hexe, Prinzessin, Monster oder sonstwas, alles zusammen in einer Gruppe. Einzig hat man dann hat keine Charakterbilder zur Hand, wenn es spontan entstanden ist.
* Anders als bei Spielen die z.B. Hero Kids, wo es zwangsläufig auch um den Dungeonkampf geht, ist es hier schöner gelöst. Außerdem weg von dem Fantasy-Genre, womit die Kinder heute gar nicht mehr so Aufwachsen wie wir früher.