Ich bin jetzt bei so ca. 10 Spielen, davon etwa die Hälfte "echte" Spiele mit Erwachsenen, die andere Hälte mit meinen Kindern (9 und 11). Ich mag das Spiel. Das hat viel mit dem Niedlichkeitsfaktor zu tun, ich spiele Agricola ja auch (unter anderem) wegen der Kühe.
Ich finde Root auch nicht so unglaublich kompliziert, jede Fraktion hat ja ganz klare Vorgaben, was sie wann machen kann. Ich stimme zu, dass es ohne ausreichende Erfahrung schwer ist, einzuschätzen ob ein Spielzug gut ist oder sich drei Züge später als entscheidender Fehler harausstellt, der einem den Gewinn unmöglich macht. Insofern verstehe ich die Kritik an dem Spiel, aber: das ist mir nicht so wichtig. Klar versuche ich zu gewinnen, wenn ich spiele, aber wenn nicht... freue ich mich über den hinterhältigen Vagabunden, oder darüber dass die Regierung der Vögel mal wieder in der Krise ist, oder dass die Katzen eine Rabattaktion für Backwerk ausrufen usw.. Im Spiel mit Kindern sowieso, die versuchen ja gar nicht erst "optimale" Züge zu spielen, sondern wollen einfach alle Milchbars raushauen (Rekrutierungszentren der Katze heißen bei uns Milchbars, weil da gibt es Freibier, äh, Milch, natürlich laktosefrei :-)). Und dadurch sind die als Gegner*innen ohnehin unberechenbar.
Ich sehe mich auch ehr als "social gamer" - und ich bin einer, der Root sehr genießt. Fazit: Unbedingt probespielen! Wer Englisch kann: Heavy Cardboard hat auf YouTube ein vollständiges Playthrough, und da spielen hardcore-Wargamenerds. Wenn das nicht abschreckt, ist das Spiel für Dich
Solospiel: Mit der "Mechanischen Marquise" aus der Erweiterung geht das, ist aber Gähn. Sie haben beim Kickstarter für die 2. Erweiterung eine neue Sammlung von Soloszenarien rausgebarcht, die soll besser sein, habe ich aber nicht. Die Flussvolk-Erweiterung... hat Flussotter. Ob man die braucht? Flussotter! Noch Fragen?
(Tatsächlich sind die Otter eine interessante Fraktion, und die Echsen sind einfach nur schräg. Man braucht die Erweiterung nicht, aber wenn man das Spiel mag, ist sie total cool)