Und das große Problem ist dann (oder war damals auch schon) das man die Regelbände für Tharun und Myronor eigendlich nur vernünftig schreiben kann, sobald man die Aventurien Regeln komplett hat und nicht wenn nur das Basisregelwerk vorliegt.
Nicht unbedingt. Du weißt schon, dass Myranor ursprünglich mal der Probelauf für DSA4 war? Also dass die DSA4-Regeln zuerst in Myranor vorgelegen haben und erst dann für Aventurien? Es gibt jedenfalls keinen grundsätzlichen Grund, warum bestimmte Sachen nicht erst für Myranor und dann später für Aventurien kommen sollten.
Ne aber man kann ja schon sagen, dass Myranor halt kein so krasser Schnelldreher ist, insofern ist wäre das myranische Crowdfundung doch absolut perfekt. Neues GRW, zwei Abenteuer, Mhaire liest eine Kurzgeschichte ein, zwei Postkarten von einem Amaunir und außerdem noch Würfel für Torg, 169 Euro. Dann braucht sich da auch mittelfristig keiner drum kümmern. Ich würde das so machen.
Ich fürchte ja, dass man mit so einem Crowdfunding in erster Linie die Altfans erreicht. So machen das leider im Moment immer mehr Crowdfundings, bei denen der Preis für physikalische Produkte bei 100 Euro anfängt und die damit von vornherein klarmachen: Wir sind an neuen Spielern gar nicht mehr wirklich interessiert, wir wollen nur den Alten nochmal alles in Farbe und bunt anbieten. Auch das fände ich für Myranor schade.
Für mich persönlich kann ich aber auch sagen: Für jeden Monat, den Ulisses verstreichen lässt (und es sind inzwischen schon verdammt viele Monate gewesen), sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ich nochmal nach Myranor zurückkehre. Es reiht sich inzwischen still und leise in die Reihe der Settings ein, die mich begeistert haben und die dann irgendwann trotz vieler Fans an irgendwelchen Interna gescheitert sind, die mich als Fan eigentlich gar nicht interessieren.
An dieser Stelle (nur so semi-off-topic) vielleicht mal ein grundsätzlich Hinweis an die Verlage: Ja, ich weiß, ihr unterliegt ökonomischen Zwängen. Aber aus Kundensicht stehe ich immer wieder vor dem Scherbenhaufen, dass man einen Haufen Geld in ein Spiel investiert, dass dann plötzlich und unerwartet eingestellt wird. Teilweise bevor überhaupt alle relevanten Bände erschienen sind. Das gilt für Regelbücher ebenso wie für angefangene und dann versandete Kampagnen und natürlich auch für Settingbeschreibungen. Und - ganz besonders häufig bei deutschen Verlagen - für abgebrochene Übersetzungen englischer Rollenspiele. Das ist inzwischen so oft passiert, dass ich daraus gelernt habe, gleich auf das Original zu setzen. Denn eine halbfertige Übersetzung, die ich dann doch irgendwann durch das englische Original ersetzen muss, bringt mir eben nichts. Umgekehrt kann ich aber auch nicht warten, bis alle Bände erschienen sind, denn meist ist zu dem Zeitpunkt, an dem der letzte Band rauskommt, der erste Band bereits vergriffen. Also lasse ich inzwischen ganz die Finger davon. Was mir für die deutschen Verlage leidtut, die ich eigentlich gerne unterstützen würde, auch auch wir Kunden unterliegen ökonomischen Zwängen...
(Boah, je länger ich über den Text nachdenke, desto mehr merke ich, wie es mich in den Fingern juckt, das zu einem vollständigen Rant in einem eigenen Thread auszubauen - da hat sich scheinbar mehr in mir aufgestaut, als mir bisher klar war...)