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Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?

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Autor Thema: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?  (Gelesen 4047 mal)

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Offline Tarin

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Die Frage steht im Titel.
Mit Thema meine ich im weitesten Sinne Genre, Setting usw.
Den erzählerischen Rahmen, der den Regelkern eines Spiels umgibt, aber ausgetauscht oder weggelassen werden kann, ohne den Spielvorgang zu verändern.

In Abgrenzung dazu sind Spiele ohne Thema solche, die über den reinen Regelsatz funktionieren, ohne diesen in einen erzählerischen Rahmen zu hüllen.

Ich bin gespannt.
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Offline JS

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #1 am: 4.06.2020 | 11:35 »
Für mich ist das Thema (zusammen mit der Namensgebung) unabhängig von den Regeln immer sehr wichtig gewesen. Mag ich den thematischen Hintergrund eines Spieles nicht, ist es sehr schwer, mich zum Spielen zu bewegen. Das ist selbstredend nicht die beste Einstellung und läßt viele Perlen unentdeckt, aber nun... hier spiele ich, ich kann nicht anders.
:)
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Offline Sir Mythos

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #2 am: 4.06.2020 | 11:43 »
Das ist eine interessante Frage, über die ich auch schon mal gestolpert bin.

Gerade vor dem Hintergrund von Prêt-à-Porter habe ich festgestellt, dass das Thema eine Brettspiels für mich dahingehend relevant ist, ein Spiel überhaupt in Augenschein zu nehmen. Das Thema für dieses Spiel ist jetzt nicht so meine Wellenlänge. Dennoch habe ich es auf der SPIEL 2019 mal getestet und muss sagen, dass mir die Mechanismen durchaus zusagen.
Ähnliches habe ich übrigens bei Flügelschlag festgestellt, wo mir auch die Thematik nicht zusagte, ich aber nachdem ich es mal Testgespielt habe sagen würde, jederzeit gerne wieder.

Im Endeffekt gilt für ich somit: Das Thema ist für den Erstkontakt mit einem Spiel schon sehr relevant. Nach Kontakt ist es dahingehend relevant, dass der Mechanismus überzeugen muss, ansonsten zieht das Thema allein mich nicht zu einem Spiel.
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Offline Megavolt

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #3 am: 4.06.2020 | 11:50 »
Ich halte das Thema für wichtig, letztlich ist es ja auch eine Art Parser für die Regeln. Hochmathematische Menschen mögen darauf verzichten können, aber man stelle sich mal ein LCG ohne Thema vor: Netrunner oder Cthulhu Card Game, das nur die jeweiligen Operationen auf den Karten hätte, das wäre ja grässlich.

Was es dann genau für ein Thema ist, da bin ich relativ offen, also ich bevorzuge nicht Wikinger über Cyberpunk oder so. Ich mag auch abstrakte oder abgedrehte künstlerische Themen. Das Thema sollte halt vor allem "funktionieren".

Ich frage mich oft, ob das Thema bei der Spielentwicklungzuerst im Raum steht oder ob es das letzte ist, was man sich ausdenkt.

Offline Dreamdealer

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #4 am: 4.06.2020 | 11:56 »
Interessante Frage, aus dem Bauch raus würde ich behaupten das eigentliche Thema ist mir nicht so wichtig, wie die thematische Umsetzung. Wenn das Thema gut im Spiel integriert ist, die Mechaniken stimmig sind, dann ist es fast egal, ob ich Naturgeist, Fliesenleger, Schotte, Mönch oder galaxtischer Imperator bin. Aktuell würde ich meine Prioritäten so setzten: Optik & Haptik / Mechaniken + Regeln / Chance zum Spielen / Thema

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Offline Tarin

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #5 am: 4.06.2020 | 14:08 »
Ich halte das Thema für wichtig, letztlich ist es ja auch eine Art Parser für die Regeln. Hochmathematische Menschen mögen darauf verzichten können, aber man stelle sich mal ein LCG ohne Thema vor: Netrunner oder Cthulhu Card Game, das nur die jeweiligen Operationen auf den Karten hätte, das wäre ja grässlich.

Was ist mit Spielen ohne Thema? Dann wären traditionelle Kartenspiele ja nur etwas für hochmathematische Menschen? Oder Kniffel. Wird Backgammon ein besseres Spiel, wenn man z.B. ein Fun Racing Thema mit Rausdrängen, Reparatur und Wetteinsätzen für den Dopplerwürfel dranhängt?
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Offline Sir Mythos

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #6 am: 4.06.2020 | 14:15 »
Wird Backgammon ein besseres Spiel, wenn man z.B. ein Fun Racing Thema mit Rausdrängen, Reparatur und Wetteinsätzen für den Dopplerwürfel dranhängt?

Interessante Frage. Ich glaube, wenn man so ein Thema "drüber stülpt" könnte das Spiel ein anderes Klientel ansprechen.
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Offline Tarin

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #7 am: 4.06.2020 | 14:23 »
Der Ausgangspunkt dieses Threads war übrigens eine Unterhaltung mit einem Spieler, der auf einem Spieltreff seine liebe Not hat, mal Leute für klassische Kartenspiele zu finden. Die These war, dass in der Brettspielszene das Thema des Spiels so wichtig sei, dass themenlose Spiele schon eher ein eigenes Hobby seien.
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Offline Faras Damion

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #8 am: 4.06.2020 | 14:26 »
Mmh, was für Spiele habe ich in den letzten Wochen gespielt?

Zum wiederholten Male:
Descent 2
Augustus
Lost cities
Buxtehude
Codenames
HeckMeck
7 Wonders Duell
Catan Würfelspiel

Zu ersten Mal gespielt:
Spirit Island
Time Stories (Grundspiel, Der Marcy-Fall, Drachenprophezeiung)

Wenn ich darüber nachdenke, ist da vor allem die Mechnik wichtig. Eine passendes Thema ist nett, aber nicht notwendig.

Im Gegenteil bin ich eher skeptisch, wenn es zu einer bekannten Marke ein Spiel gibt.

Der Ausgangspunkt dieses Threads war übrigens eine Unterhaltung mit einem Spieler, der auf einem Spieltreff seine liebe Not hat, mal Leute für klassische Kartenspiele zu finden. Die These war, dass in der Brettspielszene das Thema des Spiels so wichtig sei, dass themenlose Spiele schon eher ein eigenes Hobby seien.

Das Problem an alten themenlosen Spielen ist die Qualität. Ich wurde kürzlich wieder zu Malefiz gezwungen. Grusel. Bridge geht ja noch, Rummicub auch oder Mahjong. Aber vieles ist entweder zu lang oder mir zu einfach.

Es gibt aber gute, moderen themenlose Spiele, die ich gerne spiele: Dog, Azul, Qwixx, Qwirkle, ...
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 14:38 von Faras Damion »
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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #9 am: 4.06.2020 | 14:28 »
Kniffel ist da übrigens sehr interessant, weil gerade die sogenannten Roll&Write-Spiele boomen. Das sind quasi aufgepowerte Knittelvarianten (sehr verkürzt ausgedrückt). Da gibt es einige mit und einige ohne Thema. Mir persönlich gefallen die Varianten mit Thema (mit ähnlichen Regeln) deutlich besser. Ich habe es allerdings auch nicht so sehr mit abstrakten Spielen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline Crimson King

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #10 am: 4.06.2020 | 14:53 »
Bei der Vielschichtigkeit des Hobbys mit den vielen unterschiedlichen Spielen, die von hochabstraktem Kram über komplexe Strategiespiele, Ratespiele, Geschicklichkeitsspiele, Dungeon Crawlern bis hin zu emergentem Storytelling geht, kann ich die Frage eigentlich nicht pauschal beantworten. Aber klar ist, je höher der Abstraktionsgrad, umso unwichtiger das Thema.


Der Ausgangspunkt dieses Threads war übrigens eine Unterhaltung mit einem Spieler, der auf einem Spieltreff seine liebe Not hat, mal Leute für klassische Kartenspiele zu finden. Die These war, dass in der Brettspielszene das Thema des Spiels so wichtig sei, dass themenlose Spiele schon eher ein eigenes Hobby seien.

Meines Erachtens gibt es "die Brettspielszene" so nicht. Begriffe wie Eurogame und Ameritrash kommen ja nicht von ungefähr, und eine Vielzahl von Spielern mag entweder das eine oder das andere. Allerdings würde ich dahingehend zustimmen, dass althergebrachte abstrakte Spiele wie Go und Schach oder klassische Kartenspiele wie Bridge und Rommé noch mal ganz andere Klientele bedienen.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 14:57 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Offline tantauralus

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #11 am: 4.06.2020 | 15:11 »
Das Thema eines Spiels muss mich reitzen damit ich bereit bin einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Ansonsten vertraue ich an Spieleabend mit meinen Kumpels idR darauf, dass die wissen was ich bereit bin zu spielen/auszuprobieren.

Beim Spielen selbst ist es mit dann wichtig wie gut Thema und Mechaniken verknüpft sind.
Häufig merkt man beim Spielen, dass das Thema nur übergestülpt wurde um das Spiel besser vermarkten zu können.

Spiele der letzten Jahre die ich gespielt habe und bei dennen ich Thema und Mechaniken gut verknüpft sehe:
* Spirit Island
* Teotihuacan
* Railroad Ink

Spiele der letzten Jahre die ich gespielt habe und bei dennen ich Thema und Mechaniken schlecht verknüpft sehe:
* Flügelschlag, das Nutzen thematischer Komponenten (Vogeleier) in einer thematisch nicht passenden Mechanik (werden ausgegeben um andere Vogelarten ausspielen zu dürfen) ist für mich einer von zwei Gründen warum das Spiel für mich nichts ist.


Offline Derjayger

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #12 am: 4.06.2020 | 16:04 »
Ich schaffe es nicht, thematische Spiele (wozu ich irgendwie alles moderne grob ab Siedler von Catan zähle) und die abstrakten Spiele (Schach, Dame, die ganzen alten Kartenspiele, vier gewinnt...) als eine Sache zu denken. Da liegen für mich Welten dazwischen, was mich wundert, weil ich auf eine Art "weiß", dass es so nicht ist.
Deshalb habe ich zwei Antworten: Die alten Spiele bitte ohne übergestülptes Thema, das würde auf mich sehr billig und schwach wirken.
Bei den neuen Spielen hingegen ist mir das Thema dermaßen wichtig, dass ich manche Spiele deshalb nicht anpacke, obwohl ich die Mechanik mag. Wie geil wäre Flügelschlag oder Eldritch Horror im Piratensetting? Würde ich 100€ für ausgeben! Robinson Crusoe etwa hat finde ich eine so lala Mechanik, aber eine Thematik, die mich maximal packt. Es ist glaube ich mein Lieblingsspiel. Den absoluten Glücksgriff habe ich mit Agricola gemacht, das beide Checkboxen hervorragend bei mir tickt.
Undenkbar hingegen, dass ich sowas wie Schach (was ich ebenfalls liebe) besser mit Piratenthema finden würde als ohne.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 16:20 von Derjayger »
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Offline Tarin

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #13 am: 4.06.2020 | 16:08 »
Ich schaffe es nicht, thematische Spiele (wozu ich irgendwie alles moderne grob ab Siedler von Catan zähle) und die abstrakten Spiele (Schach, Dame, die ganzen alten Kartenspiele, vier gewinnt...) als eine Sache zu denken. Da liegen für mich Welten dazwischen, was mich wundert, weil ich auf eine Art "weiß", dass es so nicht ist.

Kannst du das noch genauer ausführen? Das finde ich interessant.
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Offline Derjayger

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #14 am: 4.06.2020 | 16:12 »
Kannst du das noch genauer ausführen? Das finde ich interessant.

Die abstrakten Spiele verbinde ich in meiner Erinnerung mit Dingen wie "im Segellager saufen und dabei Rommé spielen". Das hat so eine Leichtigkeit. Man kann so schnell und mühelos anfangen und aufhören.
Stell dir das mal mit einem boxed Spiel vor, bei dem man erstmal 20min lang aufbauen muss und dann Angst hat, dass jemand die Komponenten einsaut.

Die neuen Spiele hingegen haben viel mit commitment zu tun. Man muss das Spielen vorher planen und oft einen gemeinsamen Termin finden. Vorher muss sich einer die Regeln draufschaffen, denn es wird ja jede Woche was anderes gespielt. Danach ist man im Eimer.
Siehe ich eine Ankündigung oder eine Rezension, bekomme ich kaum Mechanik mit aber viel Thema. Stell dir vor, wie Hunter & Cron Schach oder Rommé in einem 30minütigen Video vorstellen, wie absurd (und lustig) wäre das?
Moderne Spiele finde ich auch oft umständlicher, nicht nur im Aufbau, sondern auch in der Darstellung, dem Tempo, der Mechanik... Sowas wie Schach oder Rommé gehen dermaßen wie Öl runter, das ist pures Gameplay, da ist man richtig auf Zack. Das habe ich zwar bei Agricola auch, aber dort gibt es ein großes Spielbrett, viel Downtime, usw.

Vielleicht sind das die Gründe. Keine Ahnung.

Übrigens spiele ich zu 90% moderne Spiele und bin begeistert dabei, ich will also eigentlich keine Wertung vornehmen.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 16:19 von Derjayger »
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Offline Tarin

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #15 am: 4.06.2020 | 16:17 »
Ich muss da später genauer drauf eingehen, so hab ich das noch nicht gesehen. Bin aber jetzt erstmal ohne Internet. Bis zum Feierabend und Ankunft zuhause :)
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Offline Sir Mythos

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #16 am: 4.06.2020 | 17:05 »
Undenkbar hingegen, dass ich sowas wie Schach (was ich ebenfalls liebe) besser mit Piratenthema finden würde als ohne.

Dem kann ich so nicht ganz zustimmen.
Für den PC hatte ich mal ein Schachspiel in StarWars Optik. Das funktionierte hervorragend.  ;D
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Offline Megavolt

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #17 am: 4.06.2020 | 17:10 »
Was ist mit Spielen ohne Thema? Dann wären traditionelle Kartenspiele ja nur etwas für hochmathematische Menschen? Oder Kniffel. Wird Backgammon ein besseres Spiel, wenn man z.B. ein Fun Racing Thema mit Rausdrängen, Reparatur und Wetteinsätzen für den Dopplerwürfel dranhängt?

Kniffel ist halt so ziemlich die mathematische Unterkante des Möglichen, oder? Da braucht man keinen Parser. "Würfel anschauen und gleiche Würfeloberflächen feststellen" benötigt keine Übersetzung. Letzthin habe ich mal eine Gemüsevariante gesehen ("Würfle gleiche Gemüsesorten"), so banal ist das. Das bisschen Stochastik, das in Kniffel steckt, auszunutzen, ist was für Geeks. Dann kann man auch mit stochastischen Überlegungen an Mensch ärgere dich nicht rangehen, das macht man ja auch nicht.

Kniffel würde in meinen Augen gewinnen, wenn man daraus ein "Feuere deine Geschütze in Mustern ab und vernichte damit die feindlichen Raumschiffe" machen würde, ohne das Spiel irgendwie zu ändern.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 17:12 von Megavolt »

Offline Sir Mythos

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #18 am: 4.06.2020 | 17:45 »
Kniffel würde in meinen Augen gewinnen, wenn man daraus ein "Feuere deine Geschütze in Mustern ab und vernichte damit die feindlichen Raumschiffe" machen würde, ohne das Spiel irgendwie zu ändern.

Epischer Vorschlag... oder als Piraten-Thema.  ;D
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Offline Crimson King

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #19 am: 4.06.2020 | 17:47 »
Ich schaffe es nicht, thematische Spiele (wozu ich irgendwie alles moderne grob ab Siedler von Catan zähle) und die abstrakten Spiele (Schach, Dame, die ganzen alten Kartenspiele, vier gewinnt...) als eine Sache zu denken. Da liegen für mich Welten dazwischen, was mich wundert, weil ich auf eine Art "weiß", dass es so nicht ist.

Meine Vermutung: der eigentliche Cut liegt bei dir zwischen den althergebrachten Sachen und den Brettspielen neuerer Machart. Letzten Endes ist da weder Commitment noch Thema das Thema (haha). Azul z.B. ist ein völlig abstraktes Spiel, würde aber vermutlich von dir nicht in die Kategorie Schach, Dame etc. eingeordnet werden. Schach oder Go benötigen ein enormes Commitment, um das Spiel so richtig auskosten zu können. Klar, das kann man auch mit Schnapsgläsern statt Figuren spielen, aber es wird der Sache nicht gerecht.

Kniffel gewinnt meines Erachtens schon enorm, wenn man es durch King of Tokyo ersetzt.
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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #20 am: 4.06.2020 | 17:53 »
Undenkbar hingegen, dass ich sowas wie Schach (was ich ebenfalls liebe) besser mit Piratenthema finden würde als ohne.

Schach hat doch bereits ein Thema? "Zwei Königreiche kämpfen gegeneinander"

Wenn es kein Thema hätte, würde man Vektoren spielen.

Pyromancer

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #21 am: 4.06.2020 | 18:03 »
So weit ich das mitbekommen habe ist es ja bei Eurogames tendenziell so, dass sich der Autor ZUERST die Mechanik ausdenkt und ausfeilt, und dann hinterher ein Thema dranpappt. Im Extremfall wird das Spiel dann noch vom Verlag "reskinned" und das Thema verändert, um irgend einen Markt oder Trend abzugreifen. Und bei diesen Spielen ist mir das Thema dann auch weitestgehend egal, weil es tatsächlich egal IST, ob ich da jetzt Zutaten in einen Zaubertrank schmeiße oder Waren zum Markt trage.

Die für mich sehr viel interessanteren Spiele sind aber die, wo das Thema ZUERST da war, wo also zwangsläufig jemand das Thema AN SICH schon interessant fand, und dann angefangen hat, ein Spiel drumherum zu bauen. ASL kannst du halt nicht "reskinnen".

Offline Megavolt

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #22 am: 4.06.2020 | 18:03 »
Azul z.B. ist ein völlig abstraktes Spiel,

Da sprichst du was an. Ich bin mir sicher, Azul ist total knorke, aber ich will einfach keine Buntglasfenster puzzeln, wenn ich auch interessante Sachen machen könnte. :)

Da hat mich das Thema aktiv davon abgehalten, mich damit zu beschäftigen.

Offline Tarin

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #23 am: 4.06.2020 | 18:30 »
So, da bin ich wieder. Wenn ich mir hier die Ergebnisse anschaue, scheint einem Großteil der Brettspieler/innen ein Thema ja wichtig zu sein. Was ich absolut nachvollziehen kann, ist der attraktive Ersteindruck, den ein schönes Thema einem Spiel verschaffen kann.

Für mich sind diese Themen aber ganz oft Mogelpackungen und vergällen mir schlimmstenfalls die Lust am Spiel. Dominion ist ein tolles Spiel, ich finde aber nicht, dass ich da ein Königreich aufbaue. Oder bei Star Realms eine Schlacht schlage. Ganz schlimm war für mich da die Legenden von Andor, bei dem ich angeblich die Geschichte der Helden von Andor nacherleben soll und stattdessen nur Ressourcen plane.

Gut funktionieren für mich da schon eher Crawler wie Heroquest. Speziell HQ ist iim Thema wie in den Regeln simpel und knackig. Das passt und macht mir Spaß. An sich bin ich aber auch das Gegenteil von Derjayger, was Gesellschaftsspiele angeht. Mich machen Brettspiele generell schon nicht so sehr an, aber für eine Partie Karten bin ich immer zu haben. Karten im Sinne von einem französischem Blatt und was man damit eben so spielt, vorzugsweise die etwas komplizierteren Sachen und nicht unbedingt Mau Mau.

Generell möchte ich mittlerweile auch möglichst schnell losspielen und auf Materialschlachten verzichten. Allein da fallen schon viele Spiele raus.
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Offline Megavolt

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Re: Wie wichtig ist das Thema bei Gesellschaftsspielen?
« Antwort #24 am: 4.06.2020 | 18:35 »
Ganz schlimm war für mich da die Legenden von Andor, bei dem ich angeblich die Geschichte der Helden von Andor nacherleben soll und stattdessen nur Ressourcen plane.

Ja! Oh, ihr Götter, von ganzem Herzen: ja!

Andor ist eine totale Mogelpackung, und zwar genau wie von dir beschrieben. Ich habe das aus genau diesem Grund rasch wieder verkauft.

No offense an euch Andor-Fans da draußen.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 19:56 von Megavolt »