Autor Thema: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?  (Gelesen 13262 mal)

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Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« am: 4.06.2020 | 12:27 »
Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ? Ja die meisten Spiele ermöglichen einem auch böse Sc zu spielen aber sind zum Großteil darauf ausgelegt Helden oder zumindest Halbgut e Abenteurer zu Spielen. Die Dann Zwar Morden und Foltern aber es trifft ja nur Orks oder Leute mit Böser Gesinnung. Viele Spiele bitten kaum unterstützen für eine Böse Gruppe (Tipps ,Abenteuer, Sonderregeln usw) und manche verbitte oder bestrafen es sogar.  So nicht Schurke mag kein Gutes Beispiel sein weil es nicht für Erwachsende gemacht wurde aber nun wo... . Ja Wo bleibt eigentlich so Nicht Held als Düsteres Spiel für Erwachsene? Selbst die Welt der Dunkelheit versucht einen über Menschlichkeit und Pfade bei Vampiren und damit das die bösen die Welt auslöschen wollen bei Werwolf und Magier in die Gute Richtung zu prügeln. Superhelden spiele verbieten zwar das Superschurken Spiel nicht aber nur wenige bieten auch nur halb so viel Hilfestellung dafür und ein Superschurken Spiel das halt für das spielen von Fliegenden Kostümierten Schurken Entwickelt wurde und sie nicht nur als Abfall Produkt zum Heldenspielen erlaubt scheint es nicht zu geben. Nun Frage ich mich was das soll. Moral bedenken ? Wohl Kaum. Die Großen Bosse scheinen wohl zu glauben das ein System/setting für Schurken aus zb Fantasy,Superkräfte und Urbaner Fantasy sich nicht Gut genug verkaufen würde. Oder ?
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 12:46 von Supersöldner »

Offline Tigerbunny

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #1 am: 4.06.2020 | 12:50 »
Die Bösen zu spielen ist mMn schlicht und ergreifend stinklangweilig oder gar geschmacklos. Ich meine, im Ernst, wie krank muss man sein, aus gewissenlosem Mord, Raub, Völkermord, Vergewaltigung oder ähnlichem Spielspass zu ziehen? Selbst Shadowrun, wo man Berufsverbrecher spielt, hat da harte Settingsetzungen bezüglich Wetwork und das ist gut so. Im Kompendium zur 3. Edition war unter anderem auch die Rede davon, dass man in alternativen Kampagnen wie z. B. Mafia eigentlich kein Karma vergeben kann, weil das organisierte Verbrechen verwerfliche Dinge tut, die nicht mit positiver, kosmischer Energie belohnt werden.

Das Höchste der Gefühle sind vielleicht noch tragische Wesen wie Vampire, wo es dann aber darum geht, sich die Menschlichkeit irgendwie zu erhalten oder den Pfad der Vergebung zu beschreiten.

Für das BöseTM braucht man keine Extra-Spiele, weil man, wenn denn mal das Bedürfnis für 1-2 Sitzungen entstehen sollte, mit vorhandenem Material schnell und einfach improvisieren kann.

Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

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Offline Darius der Duellant

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #2 am: 4.06.2020 | 13:00 »
SCs die raubend und mordend durch die Gegend ziehen sind häufig genug um nen kompletten Kategorienbegriff zu haben (Murderhobo).
Shadowrun ist da mittlerweile auch recht ambivalent, der Gutmenschenrunner ist nicht mehr so wirklich die Norm und hart nach dem Buch kann man auch für maximal arschiges Wetwork zumindest in 5e noch ordentlich Karma kassieren.
Aber selbst in den alten Editionen war man im Grunde ein bezahlter Krimineller der fürs abmurksen von Leuten Kohle kassiert.

Davon ab ist es immer noch ein Spiel. Solange sich alle bewusst sind was sie spielen kann man da alles machen, weil es keine Opfer gibt.
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Offline BBB

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #3 am: 4.06.2020 | 13:04 »
Ich glaube aber tatsächlich, dass ein System, das auf "böse" SCs ausgelegt wäre, sich nicht rentieren würde. Ich kenne viele Runden, die mal probiert haben, böse Charaktere zu spielen. Mich selbst eingeschlossen. Aber ganz ehrlich: Tigerbunny hat recht, es wird entweder langweilig, das länger als ein bis zwei Sitzungen zu machen, oder aber echt... widerlich.
Ich kenne nur eine einzige Gruppe, die böse Charaktere spielt, hier in einer DSA Hintergrundwelt. Und das seit Jahren und mit Freude.
Alle anderen, die das mal versucht haben, haben das schnell wieder eingestellt.

Darauf lässt sich glaube ich kein business aufbauen...
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #4 am: 4.06.2020 | 13:16 »
Die erste Gegenfrage, die sich mir stellen würde, ist, was am "die Bösen" spielen überhaupt so interessant sein soll. Denn aus meiner Sicht präsentiert sich das, speziell so, wie das vom OP in Dutzenden von anderen Fäden auch schon herübergekommen ist, ungefähr so: entweder lasse ich mich da wirklich mit allem und scharf drauf ein und spiele dann entsprechende Monster in Menschengestalt auch voll aus, komplett mit so "schönen" Sachen wie Schutzgelderpressung, Drogenhandel, Kinderpornographie, Vergewaltigung, und Serienkillertum, was dann, wenn ich mich als Spieler tatsächlich daran hochziehe, eventuell einige unwillkommene Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit zulassen dürfte...oder aber ich will in Wirklichkeit doch nur meine "cooler Rebell gegen das System in coolen schwarzen Rebellenklamotten mit Spikes"-Fantasien ausleben, dann ist aber das B-Wort strenggenommen nur noch Augenwischerei.

Offline OldSam

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #5 am: 4.06.2020 | 13:16 »
Cool finde ich sowas in einer ironischen und etwas verharmlosenden Art und Weise wie es beim PC Game Dungeon Keeper der Fall ist - a la bekämpfen Sie den hinterlistigen Palladin, der es wagt ihren schönen Dungeon plündern zu wollen ;) Sowas ist v. a. mal lustig für Oneshots oder ne Minikampagne. Und da würde ich auch sagen, dass man das normalerweise sehr simpel improvisieren kann, wenn man ein flexibles System hat.

Aber auf Dauer, bzw. so grundsätzlich als Kampagne, ist es in der Tat eher strange, kaum Herausforderung und wird sehr schnell geschmacklos, daher ist es wohl als eigenständiges Spiel nur für sehr wenige Leute interessant.
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 13:19 von OldSam »

Offline unicum

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #6 am: 4.06.2020 | 13:25 »
Mach doch Spielleiter - kannst die ganzen Bösen spielen, selbst dein Oberbösewicht den die Spieler wegbatzen - ist doch nur einer der unterlinge von dir - denn DU und nur DU bestimmst wie es weitergeht,... du hast die alleinige Macht - ohne Dich kommen diese thumben Spieler doch garnicht zusammen. Du bist es der das regelwerk vorgibt,... der die eckeligen dinge beschreibt welche die NSC machen,...
...


Nein im Ernst. Ich brauch das Böse spielen als Rollenspielregelwerk nicht wirklich. Wenn ich schon von einem Spieler die Beschreibung bekommen wie dieser nun einen Gefangenen Verhört gibt das bei mir eher Abzüge weil ich Folter wiederwärtig finde. Allenfalls passiert dann das was eben bei Folter passiert - man bekommt Antworten von denen der gefolterte Denkt das der Folterknecht sie höhren will - von der Warheit weit entfernt. Es ist nicht von ungefähr das man Folter als instrument der Warheitsfindung eigentlich Weltweit nicht anerkennt - hier und da wird es aber noch als erziehungsmethode verwendet - keinen deut besser.

Auch bin ich eigentlich so erzogen das ich mich besser fühle wenn ich etwas positives mache als wie wenn ich was moralisch verwerfliches mache.

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #7 am: 4.06.2020 | 13:33 »
OldSam/ kaum Herausforderungen  ? Mh könntest du das näher erklären ? Danke .
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 13:40 von Supersöldner »

Offline Darius der Duellant

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #8 am: 4.06.2020 | 13:36 »
Die erste Gegenfrage, die sich mir stellen würde, ist, was am "die Bösen" spielen überhaupt so interessant sein soll.

Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.
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Offline Vash the stampede

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #9 am: 4.06.2020 | 13:40 »
Wie würde denn ein Spiel wie "so Nicht Held als Düsteres Spiel für Erwachsene" aussehen? Was spielt man? Welche Geschichten spielt man? Was wäre anders? Oder wäre es das Selbe wie bisher nur mit umgekehrten Vorzeichen, so wie das Startposting tönt?
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Offline Sashael

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #10 am: 4.06.2020 | 13:48 »
Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.
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Offline unicum

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #11 am: 4.06.2020 | 13:55 »
Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.

Ich bin da auch bei Sashael.

Und ich weis jezt nicht ob ein Egoshooter wirklich gar so nahe an einem Rollenspiel ist.

Und selbst wenn gibt es andere Spiele die positiver besezt sind und zusammen sicherlcih sehr viel mehr Käufer haben.

Offline Selis

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #12 am: 4.06.2020 | 13:59 »
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.

Raub, Mord und Folter als Merkmal zum Selbstzweck ist genauso öde, wie viele anderen Spielelemente, die nur zum Selbstzweck auftauchen.
Raub, Mord und Folter als notwendiges Übel, dann sieht es doch schon wieder ganz anders aus, außer man spielt Psychopathen aber ob man sich diese Grenzerfahrung antun will und warum das Spaß machen sollte, bleibt mir verborgen.

Genauso "böse sein" nur um böse zu sein, ist langweilig und abgedroschen. Solches Spiel ist mir schlichtweg zu unreif. Analog trift das aber auch auf das "gut sein" zu.
Abgesehen von das ich kein Freund von schwarz/weiß Weltbildern bin und mit dem Gesinnungskrempel aus der Steinzeit des Rollenspiels nicht mehr sonderlich viel anfangen kann.
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Offline Sashael

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #13 am: 4.06.2020 | 14:05 »
Raub, Mord und Folter als notwendiges Übel, dann sieht es doch schon wieder ganz anders aus, außer man spielt Psychopathen ...
Willkommen bei GTA5. Der eine spielbare Charakter ist ein komplett durchgeknallter Psycho.

Der abseits seiner irren Aktionen aber immer wieder durchscheinen lässt, dass er als einziger von den dreien wirklich verstanden hat, wie krank die Welt eigentlich ist.

Aber so einen Madman am Tisch? Und das dann als ganze Gruppe und als Grundprämisse des Settings? Glaube, da findet man recht wenige Spieler, die da mitmachen möchten. ;)
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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #14 am: 4.06.2020 | 14:08 »
Du hast den Satz nicht zuende gelesen oder?
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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #15 am: 4.06.2020 | 14:10 »
Du hast den Satz nicht zuende gelesen oder?
Hab ich.

Ich wollte dir zustimmen, dass das am Tisch ein ... äh ... Nischensetting in einerm Nischensystem in einem Nischenhobby ist. Habs blöd formuliert. ;D
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Offline Selis

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #16 am: 4.06.2020 | 14:15 »
Aye okay, das war echt nicht zu sehen.

Ich stimme Deinem ersten Posting nämlich weitesgehend zu, ist mir nur zu absolut formuliert.
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Offline Tarin

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #17 am: 4.06.2020 | 14:17 »
GTA ist eine auf Anschlag gedrehte Genresatire und damit näher an einem Fiasko Playset, als an einer klassischen Kampagne. Der Wahnsinn und die Psychocharaktere unterstreichen das und funktionieren für diesen Hintergrund.

Was dann zum Punkt führt: Sofern das Böse zu spielen mehr als Selbstzweck ist, kann das funktioniere.  Böse um böse zu sein klappt schlechter. Wenn man dann noch dazurechnet, dass Snuff und Gore Porn wohl die wenigsten Spieler als Spielinhalt anspricht, würde ich zur Ausgangsfrsge antworten, dass „böse Spiele“ sich tatsächlich nicht lohnen.

Persönlich finde ich Evil Guy Kampagnen langweilig.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline OldSam

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #18 am: 4.06.2020 | 14:23 »
OldSam/ kaum Herausforderungen  ? Mh könntest du das näher erklären ? Danke .

Naja, ich meinte, wenn einfach das wesentliche Merkmal ist "ihr seid böse" wirkt das für mich wie eine offene Sandbox, wo die Chars ihre niederen Triebe und Begierden ausleben. Es ist dann doch naheliegend die einfachsten Wege zu suchen, so wie das Verbrecher eben üblicherweise auch tun: Es werden möglichst schlecht geschützte (Raub-)Objekte gesucht, möglichst wehrlose Opfer, simple Wege um viele Menschen auf einmal zu schädigen etc. - Da sehe ich eigentlich keine wirkliche Herausforderung (mal abgesehen davon, dass es eben auch "sehr billig" wäre).

Klar, kann man das im Sinne einer "Evil Champions League" auch wieder auf Challenging bringen - so nach dem Motto ihr seid Mitarbeiter der Evil Academy: "Schnappt euch die Tochter des Präsidenten...", "Stehlt die Kronjuwelen..." und ihr kriegt den Highscore.

Dann ist man im Prinzip aber sehr schnell einfach wieder bei Shadowrun (auf Profi-Level). Je nachdem mit leichten Abwandlungen Richtung niedrigerer Moralität, da SR ja normalerweise schon davon ausgeht, dass die Chars noch einen Rest Anstand mitbringen etc.


« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 14:26 von OldSam »

Offline Darius der Duellant

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #19 am: 4.06.2020 | 14:34 »
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.

Ist für mich kein Argument um einen moralischen Unterschied begründen zu können.
Man beschäftigt sich in beiden Fällen (dutzende) Stunden lang damit, unfeines Verhalten auszuleben.
"Ich habe ja nur Knöpfe gedrückt um das zu machen was mir vorgegeben würde" ist in diesem Kontext als Argument spannend, aber nicht valide.
Da eine Diskussion darüber SC wäre, verweise ich mal auf Milgram und erwähne dass du auch bei einem Spiel die Möglichkeit hast, einfach auszuschalten.
Niemand zwingt dich, mit Trevor die Folterszene durchzuspielen.
Niemand zwingt dich, bei ner RPG Session Arschlöcher zu spielen.

Du kannst in beiden Fällen einfach gehen.
Machst du das nicht, ist das in beiden Fällen eine bewusste Entscheidung von dir.


Was die Anzahl an Käufe von "besser besetzten" Spielen angeht:
Die GTA Reihe ist bezüglich der verkauften Exemplare extrem weit oben im globalen Ranking.
Es gibt also offensichtlich einen Markt für so was, der nicht.gerade klein ist.
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AngeliAter

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #20 am: 4.06.2020 | 14:42 »
Selbst wenn man ein solches Spiel machen würde, man müsste erst einmal die Schreiberlinge dafür ausfindig machen die sich mit der Materie auskennen oder zumindest tief darin eintauchen wollen. Es ist ja nicht so als ob solche Spieler dann ein Kampfsystem haben wollen, die wollen ein Foltersystem mit allen möglichen Ekeligkeiten.
Dann muss man die Leute finden die stimmungsvolle Bilder zeichnen, dannach muss man den Chefschreiberling überzeugen das man dafür überhaupt Geld bereit machen soll und das es die total geniale Gelddruckmaschine sein wird.
Dann muss man schauen ob man dieses Produkt übrehaupt verkaufen kann, ist doch blöde wenn dann auf einmal ein "Induziert" drauf gestempelt wird. Und selbst wenn es gerade eben so davon gekommen ist, in irgendwelchen Läden soll man es auch noch zum Verkauf anbieten und das sich da Lädenbesitzer oder auch Betreiber von Onlineshops weigern.. nun ja, nur wenige wollen gerne den Ruf haben, das sie Literatur zur "Vergewaltigung nach allen Regeln der Kunst" vertreiben.
Und dann kommt natürlich die ach so große Fangemeinde das man auch wirklich in jedem Dorf seine Mitspieler finden kann... ähm.. nein, kaum jemand wird sich bei wildfremden vorstellen mit einem "Ach, ich würde ja mal gerne einen Vergewaltiger spielen, muss voll spaßig sein".

Naja, und was das böse angeht, da verwechseln sehr viele einfach "böse" mit "asozial und bricht absichtlich Gesetze". Ist bei weitem nicht deckungsgleich aber genau das machen uns die Fernsehserien vor, etwas, was gegen die Gemeinschaft ist, ist böse und bekämpfungswürdig.

Offline Sashael

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #21 am: 4.06.2020 | 15:12 »
Ist für mich kein Argument um einen moralischen Unterschied begründen zu können.
Echt nicht?
kaum jemand wird sich bei wildfremden vorstellen mit einem "Ach, ich würde ja mal gerne einen Vergewaltiger spielen, muss voll spaßig sein".
Das kann man auch auf den Freundeskreis erweitern und schon hast du den Riesenunterschied zwischen Trevor und ner Tischrunde.
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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #22 am: 4.06.2020 | 15:17 »
AngeliAter/ In einem Comic (das sich selber nie an diese aussage gehalten hat und dessen Grund Konflikt sinnlos war und auch sonnst  so  na ja ist leider  )  hat eine Schurken Ausbilderin  ihrem Schüler mal gesagt nach dem er eine Polizistin getötet hat aber nicht vergewaltigt hat und nun daran  zweifelte das er noch normal ist wegen dem Mangel an Vergewaltigung  das es in Wahrheit ein Zeichen von reife ist. Du hast gar keine zeit für Vergewaltigung dazu ist das Böse viel zu viel Arbeit. so zu sagen der Übergang vom ,Junior, Schurke zum ,Mann,. Bizarr aber nun wohl die beste stelle darin. 
« Letzte Änderung: 4.06.2020 | 15:19 von Supersöldner »

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #23 am: 4.06.2020 | 15:20 »
SCs die raubend und mordend durch die Gegend ziehen sind häufig genug um nen kompletten Kategorienbegriff zu haben (Murderhobo).
Shadowrun ist da mittlerweile auch recht ambivalent, der Gutmenschenrunner ist nicht mehr so wirklich die Norm und hart nach dem Buch kann man auch für maximal arschiges Wetwork zumindest in 5e noch ordentlich Karma kassieren.
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Ja, Shadowrun seh ich tatsächlich auch als Grenzfall an, da springt immer so ein vorauseilender Verteidigungsmechanismus bei mir an, weil ich mit SR viele, nostalgische Erinnerungen verbinde.

Und die Murderhobos sind in der Tat häufig genug, allerdings gibt es hier meist zumindest ein humanistisches Deckmäntelchen. Und sei es nur, dass die abgeschlachteten Kreaturen alle eine "böse" Gesinnung haben.

Es geht dem Threadersteller ja in seiner runden Million Fäden immer darum, dass er eben kein "Road to Redemption", keinen Kampf um die Menschlichkeit, kein "die Orks sind halt böse, deshalb töten wir die" will. Er will ein Spiel, in dem man moralisch böse ist, ohne wenn und aber.

Vielleicht interpretiere ich Supersöldner aber auch krass fehl.
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Offline Arldwulf

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Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
« Antwort #24 am: 4.06.2020 | 15:22 »
Das rein böse Spiele sich nicht rentieren sehe ich auch so.

Aber dies liegt noch stärker am "rein" als am "böse". Denn auch wenn insgesamt mehr Material für gute Abenteurer da ist haben die meisten Spiele dennoch eine Mischung an Regelmaterialien und sehr viele Grauzonen für Charaktere. Und selbst die guten Charaktere nutzen oft Methoden welche gar nicht so gut sind.

Die Mischung macht es, schon allein weil es für glaubwürdige böse Charaktere wichtig ist den Spielern ein Gefühl von Nachvollziehbarkeit in der Entwicklung hin zum Bösewicht zu vermitteln.