Engel und Teufel sind zwar intelligent, aber ganz sicher nicht reflektierend. Sie sind nicht in der Lage ihre Moral selbst herauszubilden oder zu hinterfragen (und daher auch nicht als SC geeignet).
Ich sehe kein Problem damit, daraus nur eine "kulturelle" Sache zu machen. Engel und Teufel sind einfach dermaßen indoktriniert, dass sie meistens (!) nicht hinterfragen, aber warum sollte es ihnen unmöglich sein? Eben dass Engel fallen (und wieder aufsteigen, siehe Abstieg nach Avernus) können, finde ich eine interessante Sache.
Weil das zeigt, dass jeder potentiell die Seiten wechseln kann, es ist nur sehr sehr sehr selten.
Denn wenn du Teufeln und Engel die Fähigkeit zur Reflektion komplett absprichst, wie sieht es dann mit den Seelen der Verstorbenen aus? Die meisten Teufel sind ja ebensolche und in den guten Paradiesen gibt es ja auch genug davon. Sind die nach ihrem Tod auch nicht mehr in der Lage sich zu ändern? Der Tod als Ende des freien Willens ist ein interessantes philosophisches Thema aber da Planare ja bei Planescape auch als SCs verfügbar sind, würde sie dass nur mehr als einseitige Fanatiker zulassen, die keine moralischen Zweifel mehr kennen.
Eine Möglichkeit wäre sicher der klischeemittelalterlich-christliche Standpunkt: "Nur Menschen haben eine Seele und damit eine Wahl." Nur die Begründung dafür, warum das so sein soll, müßte für D&D halt theologisch etwas angepaßt werden...
Bitte nicht. Sowas kann man IT als Quelle für religiösen Fanatismus und Ausgrenzung nutzen (Siehe die Kriegsgeschmiedeten in Eberron) aber doch bitte nicht als OT-Absolutum.
Allgemein ist gut und böse im Sinne von moralischen Verhalten auch irdisch sehr unterschiedlich. In nicht wenigen Ländern ist es schon eine Sünde inkl. Höllenfahrt wenn man die falsche Person liebt oder seine Vorfahren nicht respektiert.
Und auch innerhalb von D&D ist das sehr widersprüchlich. Mein erster Impuls wäre gewesen, es als egoistisch vs. altruistisch zu bezeichnen, aber der Blutkrieg ist ja eigentlich nichts anderes als die Verteidigung der ganzen Schöpfung (!) durch die Teufel gegen die Dämonen. Die Argumentation bringt ja auch Asmodeus vor und er hat recht. Was die Teufel tun ist altruistisch.
Ich weiß, dass ich hier gerade schwafle und Gedankenbrocken ausspucke, aber worauf ich letztendlich hinaus will: Wir schaffen es schon irdisch keine einheitliche Definition des "Bösen" aufzustellen, dann wird das auch nicht für D&D gelingen.
Aber: Ein einigermaßen einfaches Gut-Böse-Schema ist für viele wohl auch ein Teil des Eskapismus. Unsere eigene Welt ist kompliziert und es ist befreiend, sich hin und wieder in eine Welt zu flüchten, in der man einfach mit Schwert und Rüstung für das Gute (TM) eintreten kann!
Insofern glaube ich, wenn Wizards das Gut/Böse-Schema auf kosmischer Ebene angreift, greifen sie nicht nur in ein philosophisches Schlangennest, sondern nehmen auch einen großen Reiz des Fantasy-Spiels raus.
Aber: Natürlich könnte man bei den Spielervölkern stärker diversifizieren, auch bei Orks und Drow.
Evtl. könnte man auf ein "Wie X Y sieht" ausweichen wie bei den Clans von Vampire the Masquerade.