Autor Thema: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020  (Gelesen 15488 mal)

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Online Ainor

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #125 am: 1.07.2020 | 10:16 »
CaW ist der Versuch tendenziell eher realistisch zu spielen.

Lies nochmal das ursprüngliche Beispiel mit den Bienen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #126 am: 1.07.2020 | 10:27 »
Ich finde ja sowieso, dass sich die 5E nur bei oberflächlicher Betrachtung gut für CaW eignet. Ein paar Dinge, die stören sind:

- 8 Stunden Rast --> alle negativen Effekte bis auf Exhaustion sind weg (oder wenigstens fast alle)
- Ab Stufe 6 kippt es langsam in Richtung Superhelden
- Death Saving Throws
- Ability Ökonomie (once per long rest etc)
Das Größte Problem scheint mir ehr im Vergleich zu anderen RPGs drastische Powerunterschiede in Abhängigkeit vom Level.

Niedrig Stufige Chars können zu starke nicht angepasste Encounter quasi nur rollenspielerisch lösen (selbst sowas wie Schleichen oder Verhandeln wird in der Regel scheitern wenn man das auswürfelt), Hochstufige können zu schwache einfach im Vorbeigehen platt machen.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #127 am: 1.07.2020 | 10:37 »
Persönlich bin ich einfach nur froh, daß ich heutzutage (wenn denn jemand so närrisch ist, mich leiten zu lassen ~;D) von vornherein einfachere Systeme bevorzuge. Sicher, bei denen kann man die Frage nach CaS oder CaW auch stellen -- aber das ganze Reizthema "Encounterdesign" läßt sich dank meist schlicht anderer Erwartungen an Welt und System doch um einiges lockerer angehen.

Offline AlucartDante

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #128 am: 1.07.2020 | 11:30 »
Lies nochmal das ursprüngliche Beispiel mit den Bienen.

Es gibt hier ja durchaus zumindest leicht abweichende Positionen. Ob Sandbox oder Railroading, ob zufällige Tabellenencounter oder geplant am Reisbrett, das hat für mich wenig mit CaS oder CaW zu tun. Da fand ich die Unterscheidung der Ressourcennutzung (Alles auf dem Charakterbogen -> Sport, Wichtiges nciht auf dem Charakterbogen -> War) hilfreicher.

Offline Sphinx

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #129 am: 1.07.2020 | 11:46 »
Das heisst, dass Deine Spieler mehr als jede zweite schwere Begegnung verlieren.
Respekt an Deine Spieler. :)

Hier kommt dann aber wieder zum tragen das sie eben Taktisch Handeln müssen. Wie den Feind in eine ungünstige Position locken, einzelne Kämpfer beim Gang aufs Klo abfangen,....
Trotzdem würde ich meinen Stiel nicht als CaW bezeichnen.
Da finde ich die Einteilung von DnD ja nicht schlecht.
Medium = kostet nur ein paar Resourcen aber sonst passiert nichts schlimmes, Schwer = geringe Chance das ein Charakter stirbt, Tödlich= mehr er Charaktere können sterben, Taktik ist wichtig
Mal davon abgesehen das die Berechnung dafür nicht ansatzweise passt würde ich das in Chancen zu gewinnen als Medium=70-80%, Schwer=50-60% und tödlich 30% für mich definieren. Darüber hinaus ist dann die Chance noch schlechter, alles natürlich nur wenn die Spieler Frontal auf den Feind stürmen und nicht irgendwie ihre chancen verbessern.

Ich halte gerade die Folgen für das Entscheidende. Wie im Krieg bedeutet, das Spiel dreckig zu gestalten, alle haben Angst vor Tod und Verstümmelung. Wie im Sport heißt, es ist nur Sparring, Muskelkater ohne ernsthafte Folgen. CaW ist der Versuch tendenziell eher realistisch zu spielen. CaS ist der Versuch tendenziell eher unterhaltsam zu spielen.
Das kann man auch genau anders herum sehen. Die 50% HP hast du ja eben nur bei DnD, was auf CaS hinaus läuft. Bei CaW kannst du das eben nicht machen. Wer einen Bauchschuss hat oder einen Arm verloren hat, wird am nächsten Tag nicht mehr angreifen. Und ein Rückzug ist ja auch schwierig. Vielleicht hat Dareiros III diese Taktik gegen Alexander versucht. Hat aber nicht geklappt, weil man bei einem Rückzug schnell das ganze Heer verliert ohne Schaden anzurichten. Zumindest bei CaW, nicht bei CaS. Guerilla Taktiken wären wiederum Beispiele, bei denen das was du vorschlägst manchmal funktioniert.
Ja ich verstehe worauf du hinaus möchtest. Aber da ist dann natürlich wieder die Systemfrage vordergründig. Wenn ich das wollen würde, würde ich nicht DnD spielen. Trotzdem würde ich es nicht nur am System festmachen was wie begünstigt wird. Auch in einem System wo es schwere Verletzungen gibt, kann ich einen Kampf Fair gestalten was wieder CaS wäre.

Offline Feuersänger

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #130 am: 1.07.2020 | 13:12 »
Och, ich hab schon bei nem CaS-SL einen geliebten SC verloren, weil der die taktisch dämlichste Option gewählt hat, was zwar der Gruppe den Sieg brachte, aber meinem SC das Leben endgültig kostete. Ist schon geil, auf Stufe 5 einen Charakter auf eine Art zu verlieren, die nur noch durch True Ressurection aufhebbar wäre.

Sowas nennt man einen Pyrrhussieg. ^^
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Offline Arldwulf

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #131 am: 1.07.2020 | 13:26 »
Es gibt hier ja durchaus zumindest leicht abweichende Positionen. Ob Sandbox oder Railroading, ob zufällige Tabellenencounter oder geplant am Reisbrett, das hat für mich wenig mit CaS oder CaW zu tun. Da fand ich die Unterscheidung der Ressourcennutzung (Alles auf dem Charakterbogen -> Sport, Wichtiges nciht auf dem Charakterbogen -> War) hilfreicher.

Charakterbogen klingt vielleicht ein wenig zu einschränkend, schließlich gibt es auch Dinge welche nicht auf dem Charakterbogen stehen aber dennoch innerhalb klar feststehender Regeln umsetzbar sind. Oft steht z.B. nicht auf dem Charakterbogen, dass man Gegner festhalten kann. Trotzdem gibt es dazu klare Regeln, der Grund warum sie nicht auf dem Charakterbogen stehen liegt darin begründet, dass sie für alle gleich gelten.

Darum würde ich eher sagen:

CaS sind abgeschlossene Regeln, welche Optionen in einer bestimmten Situation genutzt werden können steht vorab fest.

Bei CaW nicht, hier bietet das Regelwerk nur Hilfen um eine Vielzahl von Situationen umzusetzen die aber offen für neue Optionen sind.

Online Ainor

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #132 am: 1.07.2020 | 14:09 »
Das Größte Problem scheint mir ehr im Vergleich zu anderen RPGs drastische Powerunterschiede in Abhängigkeit vom Level.

Also die hat 5E im Vergleich zu den Vorgängern ja nun drastisch reduziert.

Da fand ich die Unterscheidung der Ressourcennutzung (Alles auf dem Charakterbogen -> Sport, Wichtiges nciht auf dem Charakterbogen -> War) hilfreicher.

Klar. Aber das hat doch wenig mit "realistischer" zu tun. Ein Duell ist doch der Inbegriff von CaS, aber deshalb ist es nicht unrealistisch.
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Offline Trollkongen

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #133 am: 1.07.2020 | 15:34 »
Ich halte gerade die Folgen für das Entscheidende. Wie im Krieg bedeutet, das Spiel dreckig zu gestalten, alle haben Angst vor Tod und Verstümmelung. Wie im Sport heißt, es ist nur Sparring, Muskelkater ohne ernsthafte Folgen.

Ich finde den Aspekt schon sinnvoll. In CaS ist der "Sport" ja drin - und D&D5 tut ja doch recht viel dafür, dass das Sportgefühl tatsächlich da ist.

Mit den Begriffen CaS und CaW tue ich mich dessen ungeachtet trotzdem schwer. Das Bienenbeispiel liest sich amüsant und ich habe auch eine Ahnung, was es ausdrücken soll, aber letztlich hilft es dennoch nur bedingt. Einen Eulenbären zu den Bienen zu locken ist jetzt nicht wirklich ein wasserdichter Plan, und klar ist nur: die Bienen sind für die Helden der Geschichte schlicht zu mächtig. Joa, "sportlich" ist das vermutlich dann nicht. Aber wie jemand in den Kommentaren anmerkte: "But that's like a four year old wrestling with his father- you only win if (when) he lets you win." Womit gemeint ist, dass der Spielleiter sich dann auf die Ideen der Spieler einlassen muss, ggf. auch eineinhalb Augen zudrücken muss. Um auf das Bienen-Beispiel zurückzukommen: Auf den Quatsch mit dem Eulenbären muss man erstmal kommen (und da würde ich als Spielleiter schon den Spock-Blick haben), und so wie beschrieben ist da die Chance des Scheiterns noch immer sehr groß. Man kann jetzt sagen: "Geile Idee, belohne ich!", aber vielleicht auch "realistischer" rangehen und abwägen, dass die Bienen wohl zu schnell zurückkommen oder der Eulenbär sich von den Viechern nicht jucken lässt oder was-weiß-ich. Oder kurz: Das ist dann eben viel Spielleiterentscheid oder auch Spielleiterwillkür.

Die Unterscheidung zwischen CaS und CaW empfinde ich halt als sehr akademisch: Vielleicht sinnvoll, um mal analytisch ranzugehen, aber in der Praxis erstmal wenig relevant. In meinen Runden ist es beispielsweise eher ein Mittelding von all dem hier Gesagten. Einerseits achte ich als Spielleiter darauf, den SC Herausforderungen zu bieten, die angemessen sind, andererseits gibt's davon auch mal Abweichungen (meistens aufgrund der Spielweltlogik) und ich honoriere auch, wenn man geschickt und planvoll an die Sache herangeht (oder andersherum: Doofheit macht's dann schwieriger). Ich verstehe aber auch nicht recht, wie es anders sein sollte.

Sicherlich kann man für die eigene Runde und den eigenen Stil da eine eigene Nuance dieser Faktoren haben, aber meist bleibt das doch in einem übersichtlichen Feld. Wenn man bei Shadowrun einen Run verkackt und das Lonestar-Großaufgebot ('tschuldigung, bin alt) zum Tatort kommt, dann wird dieser "Encounter" sicherlich nicht angemessen sein. An dieser Stelle lebt Rollenspiel dann aber doch üblicherweise davon, einen mehr oder minder findigen Weg aus der Bredouille zu suchen, ohne nur auf die Regeln zu schauen. (Generell habe ich schon den Eindruck, dass Spieler gern kreativ sein wollen.) Und auch wenn das natürlich eine SR-klassische Situation ist und die üblichen Fantasy-Dungeons da oftmals was einfacher zu managen sind (gibt halt weniger Faktoren, die Dungeon-Polizei kommt wohl nicht), gilt das Gesagte ebenso für solche Spielwelten.

Kurz: Ob War oder Sport, das changiert eben im Spiel. Manche Spielstile, Systeme oder vielleicht auch Welten unterstützen den einen oder anderen Aspekt vielleicht etwas mehr, aber eine wirkliche Trennung kann ich da nicht vornehmen. Ich wüsste nicht mal genau, wenn ich es mir als idealisiertes Kontinuum vorstellen soll, was die Extreme wären.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #134 am: 1.07.2020 | 16:15 »
Also die hat 5E im Vergleich zu den Vorgängern ja nun drastisch reduziert.
Aber nur in einigen Bereichen, die Hitpoints und sowas wie Zauberlevel und Zauberslots skalieren wie eh und jeh.
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Offline Arldwulf

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #135 am: 1.07.2020 | 17:49 »
Die Unterscheidung zwischen CaS und CaW empfinde ich halt als sehr akademisch: Vielleicht sinnvoll, um mal analytisch ranzugehen, aber in der Praxis erstmal wenig relevant. In meinen Runden ist es beispielsweise eher ein Mittelding von all dem hier Gesagten. Einerseits achte ich als Spielleiter darauf, den SC Herausforderungen zu bieten, die angemessen sind, andererseits gibt's davon auch mal Abweichungen (meistens aufgrund der Spielweltlogik) und ich honoriere auch, wenn man geschickt und planvoll an die Sache herangeht (oder andersherum: Doofheit macht's dann schwieriger). Ich verstehe aber auch nicht recht, wie es anders sein sollte.

Es ist in erster Linie ein Thema im Spieldesign. Regelwerke können Spielelemente mitbringen welche die Spielstile aktiv unterstützen, z.B. indem man es dem Spielleiter einfach macht auf Ideen der Spieler einzugehen, alternative Wege mit flexiblen Systemen abzuhandeln oder dem Spielleiter Möglichkeiten zu bieten um im Falle von Improvisation durch die Spieler fix zu sagen "na klar kannst du dies, und das regeln wir wie folgt."

Im Spiel selbst ist es immer eine Mischung und nie nur das eine oder andere - aber wie viel Arbeit für den SL dahinter steckt bestimmt halt das Spieldesign der Regelwerke.

Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #136 am: 1.07.2020 | 18:33 »
Vom Regelwerk hängt das eher weniger ab. D&D 0e bis AD&D 1st bietet z.B. Null Unterstützung für spontane Regelanpassungen, welche den Rest nicht entwerten ("Wofür habe ich mich eigentlich abgerackert um das +1 Schwert zu bekommen, wenn der SL sowieso für eine 'coole Idee' +1W6 auf den Schaden vergibt").

Und was Sandbox=CaW angeht... WoW ist eine Sandbox und da gibt es verschiedene Gebiete mit konstanter Gefährlichkeit - wenn man da als Niedrigstüfler hingeht, dann stirbt man halt. Trotzdem werden die wenigsten wohl sagen, dass es das ist, was sie meinen, wenn sie von einer "CaW-Sandbox" reden.
« Letzte Änderung: 2.07.2020 | 12:00 von Alexandro »
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Offline nobody@home

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #137 am: 1.07.2020 | 18:46 »
Und was Sandbox=CaW angeht... WoW ist eine Sandbox und da gibt es verschiedene Gebiete mit konstanter Gefährlichkeit - wenn man da als Niedrigstüfler hingeht, dann stirbt man halt. Trotzdem werden die wenigsten wohl sagen, dass es das ist, was sie meinen, wenn sie von "Sandbox" reden.

Na ja, ein bißchen Sinn ergibt es schon, wenn in der Spielwelt verschiedene Gebiete merkbar unterschiedliche Gefahren und Gefahren"stufen" anzubieten haben. Der uralte Erderschütterer-Drache und der König der Untoten-Sümpfe werden nun mal vermutlich nicht direkt in der Nachbarschaft von friedlichen Bauerndörfern wohnen, weil sich ein derartiges Nachbarschaftsverhältnis auf längere Sicht nicht verträgt (oder zumindest müßte es dafür schon sehr gute Gründe geben), also wird man als Abenteurer, der sich gerade in einem friedlichen Bauerndorf befindet, eben erst mal etwas reisen müssen...und diese Reiseziele werden dann vermutlich auch ganz allgemein deutlich weniger gastfreundlich sein, sobald man ihnen erst mal nahe genug gekommen ist.

Offline Stahlfaust

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #138 am: 2.07.2020 | 11:36 »
Beim lesen dieses Threads drängte sich mir der Eindruck auf, dass CaS und CaW nichts weiter als unterschiedliche Betrachtungsweisen aus dem GNS Spektrum sind. Nur eben fokussiert auf den Kampf.

CaS: System mastery ist uns wichtig, lasst uns mal schaun was die Regeln hergeben! (Gamistische Sichtweise)

CaW: Plausibilität ist uns wichtig, lasst uns Kämpfe mit all Ihrem Schrecken simulieren. (Simulationistische Sichtweise).

Dementsprechend postuliere ich eine dritte Sichtweise:

Combat as Theatre: Story ist uns wichtig! Kämpfe sind dramaturgische Werkzeuge um die Geschichte zu erzählen und die Spannung zu erhalten. (Narrative Sichtweise).

CaT: Der SL weiss ganz genau wann welche Kämpfe stattfinden. Er weiss auch wie Sie ausgehen oder zumindest bestimnte Teile davon. In Runde zwei wird sich Ritter Kunibald heroisch opfern um die Prinzessin zu retten. Der Bösewicht wird in der dritten Runde seinen theatralischen Abgang durch den Geheimgang hinter dem Thron nehmen und Entkommen. Verfolgung zwecklos.

Könnte an dem Gedanken was dran sein?
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Offline Feuersänger

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #139 am: 2.07.2020 | 11:46 »
Naja, es gibt ja erwiesenermaßen Gruppen, die so spielen, aber ich denke das ist eine ganz andere Zielgruppe, als wer sich für die Unterscheidung CaS/CaW interessiert.
Und CaT ist dann halt in 1. Linie: mit Smoke&Mirrors vom harten Railroading ablenken, denn wenn die Spieler schnallen dass sowieso schon alles fest geskriptet ist, war's das ja wohl mit der Spannung. :/
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Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #140 am: 2.07.2020 | 11:54 »
Naja, mit der Spannung war es das aber auch, wenn man zum 20ten Mal den selben Angriff spammt oder zwischen seinen Zügen länger als zwei Minuten warten muss.  ;)
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #141 am: 2.07.2020 | 12:01 »
Ich überlege mir mittlerweile, ob das Hauptproblem der Einteilung in CaS/CaW nicht einfach eins von Sprache und Bewertung ist.

Denn: Wenn ich "Combat as Sport" direkt und diametral als Begriff "Combat as War" gegenüberstelle, dann habe ich zwei Termini, von denen der eine gleich nach "echter" und "authentischer" klingt und in dem anderen dafür schnell mal ein Unterton von, leicht überspitzt ausgedrückt, "Kampfersatz für risikoscheue Weicheier" mitschwingt. Und so, wie ich das sehe, werden die Begriffe auch zumindest teilweise genau so verwendet...

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #142 am: 2.07.2020 | 12:16 »
Ich überlege mir mittlerweile, ob das Hauptproblem der Einteilung in CaS/CaW nicht einfach eins von Sprache und Bewertung ist.

Denn: Wenn ich "Combat as Sport" direkt und diametral als Begriff "Combat as War" gegenüberstelle, dann habe ich zwei Termini, von denen der eine gleich nach "echter" und "authentischer" klingt und in dem anderen dafür schnell mal ein Unterton von, leicht überspitzt ausgedrückt, "Kampfersatz für risikoscheue Weicheier" mitschwingt. Und so, wie ich das sehe, werden die Begriffe auch zumindest teilweise genau so verwendet...

Diese Beobachtung teile ich. Ein Argument dafür wäre, dass der Begriff aus den US-Szene kommt und dort gibt es, im Gegensatz zu Deutschland, eine größere Gruppe Menschen, die (als Soldat im Auslandseinsatz oder als Polizist in einem sozialen "failed state") CaW Erfahrungen haben (und sich teils eben gerne als besonders harte Burschen sehen, die auf "Weicheier" herab blicken).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Online Ainor

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #143 am: 2.07.2020 | 12:18 »
Ich überlege mir mittlerweile, ob das Hauptproblem der Einteilung in CaS/CaW nicht einfach eins von Sprache und Bewertung ist.

Das ist sicher richtig. Vermutlich funktionieren die Begriffe wegen nicht weil sie wegen der Assoziationen ganz unterschiedlich verstanden werden. Ich hatte mein Verständniss weiter oben als Ritter vs. Guerilla, aber es ist sicher denkbar dass das auch anders aufgefasst wird.

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #144 am: 2.07.2020 | 12:27 »
Beim lesen dieses Threads drängte sich mir der Eindruck auf, dass CaS und CaW nichts weiter als unterschiedliche Betrachtungsweisen aus dem GNS Spektrum sind. Nur eben fokussiert auf den Kampf.

CaS: System mastery ist uns wichtig, lasst uns mal schaun was die Regeln hergeben! (Gamistische Sichtweise)

CaW: Plausibilität ist uns wichtig, lasst uns Kämpfe mit all Ihrem Schrecken simulieren. (Simulationistische Sichtweise).

CaW ist völlig gamismus-kompatibel. Es geht für die Spieler (und nicht nur für die Charaktere) im Allgemeinen weiterhin darum, Herausforderungen zu überwinden. Lediglich die angewandten Methoden sind andere.


Zum tieferen Verständnis noch mal der Link auf den enworld-Artikel, der die Begriffe eingeführt hat.
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #145 am: 2.07.2020 | 12:46 »
An dem Artikel fand ich seinerzeit eine ganze Menge komisch, insbesondere die konkrete Regelbetrachtung welche irgendwo sehr oberflächlich blieb und viele Regelelemente welche für die eine oder andere Spielweise existieren komplett ausblendet.

Oder auch die Vorstellung CaW sei schwieriger wenn der Spielleiter die Stärke der Gegner gut einschätzen kann. Oder das man für CaW Klassen braucht die in taktischen Kämpfen nichts taugen. (Anstatt zu sagen man braucht die Möglichkeit für die Spielercharaktere außerhalb der taktischen Kämpfe _ebenfalls_ etwas zu taugen).

Ganz allgemein ist der Artikel viel zu wenig auf einen Konstruktiven Ansatz ausgelegt, enthält viel zu wenig Ideen was man eigentlich tun könnte um die Spielweisen zu unterstützen.

Aber die Grundidee, dass Spieler verschiedene Herangehensweisen an Herausforderungen haben ist trotzdem richtig.

Offline Alexandro

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #146 am: 2.07.2020 | 12:52 »
Ein Argument dafür wäre, dass der Begriff aus den US-Szene kommt und dort gibt es, im Gegensatz zu Deutschland, eine größere Gruppe Menschen, die (als Soldat im Auslandseinsatz oder als Polizist in einem sozialen "failed state") CaW Erfahrungen haben (und sich teils eben gerne als besonders harte Burschen sehen, die auf "Weicheier" herab blicken).

Aber ist das nicht gerade CaS, weil die Soldaten/Polizisten sich die Herausforderungen ja eben nicht aussuchen, sondern von ihren Vorgesetzten (verkörpert durch den SL) auf einen bestimmten "Encounter" (Einsatz) gesetzt werden, normalerweise einen, den sie schaffen können?  ;) *

Natürlich kann ein solcher Encounter auch mal schiefgehen - üblicherweise weil der SL die Gefährlichkeit falsch eingeschätzt hat (3 Gorgons sind eben etwas anderes als 3 Trolle, obwohl sie den gleichen CR haben) oder ihnen mal "eine Herausforderung bereiten" wollte.

* nicht zu sehr an diesem Beispiel aufhängen, das driftet sonst ins SC
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Offline Marduk

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #147 am: 2.07.2020 | 13:06 »
Ich persönlich ordne CaS nicht als Spielstil für Weicheier ein. Es ist einfach nur ein anderer Spielstil. Man siehe zum Beispiel D&D 4: Das ist ziemlich stark CaS und in der richtigen Gruppe auch definitiv knüppelhart.
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Offline flaschengeist

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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #148 am: 2.07.2020 | 13:21 »
Aber ist das nicht gerade CaS, weil die Soldaten/Polizisten sich die Herausforderungen ja eben nicht aussuchen, sondern von ihren Vorgesetzten (verkörpert durch den SL) auf einen bestimmten "Encounter" (Einsatz) gesetzt werden, normalerweise einen, den sie schaffen können?  ;) *

Auch richtig, mir ging es allerdings um ein Selbstkonzept wie "Im echten Kampf gibt es keine Fairness sondern nur die Frage, wer lebt und wer stirbt". Und mit diesem Selbstkonzept lässt sich CaS in Relation zu CaW wunderbar abwerten. Eben frei nach dem Motto: "Nur Weicheier wollen balancierte Encounter, harte Kerle kommen damit klar, wenn ihre Charaktere in einem unfairen Kampf sterben".

PS
Was bedeutet die Abkürzung "SC", sowas wie "off topic"?
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Re: Combat as Sport vs Combat as War, Ausgabe Juni 2020
« Antwort #149 am: 2.07.2020 | 13:23 »
Was bedeutet die Abkürzung "SC", sowas wie "off topic"?

Speaker's Corner, ein inzwischen geschlossener Bereich des tanelorn, in dem unter geringeren moderatorischen Einschränkungen über beliebige Themen diskutiert werden konnte, was dazu führte, dass es jede Menge sehr hitziger Debatten über politische und weltanschauliche Themen gab.
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