Thema: Anregungen und Ideen für ein Finale?

[Der Mönch]

Guten Morgen liebe Mitspieler*innen und Spielleiter*innen!

Folgendes Anliegen habe ich:

Ich suche einen würdigen Abschluss für eine kleine Serie von Abenteuerlichen Begegnungen.

Gespielt haben wir "Der Apfelwurm von Alriksfurt" (leicht angepasst) - in einem Dorf am Rande des Reichsforstes kommt es zu unheimlichen Geschehnissen, der heilige Apfelkorb des Dorfes wird gestohlen und unsere Helden (allesamt Bewohner des Dorfes) entdecken, dass der Köhler und seine Familie einem uralten Kult rund um Agrimoth anhängen.

Der Korb kann gerettet werden, die Frau des Köhlers wird gefangen genommen.

Im Anschluss an das Abenteuer habe ich die Geschichte etwas weiter entwickelt.

Sie finden heraus, dass ein schwarzer Druide aus den Schattenlanden hier versucht, die Natur zu verderben. Sie stellen ihn, können ihn jedoch nicht besiegen, er flieht.

Die Helden brechen zum Baron auf, um ihn zu informieren.

Wir treffen uns in zwei Wochen zu einer unserer sehr seltenen Sitzungen. Wir haben vermutlich einen Nachmittag und Abend Zeit.

Gerne würde ich einen Abschlusspunkt finden - damit wir hier so eine Art "Serienfinale" haben und beim nächsten Mal wieder neue Charaktere, ein anderes System oder was auch immer spielen können.

Alle drei Charaktere sind niedrige Stufen, sie sind von mir gebaut worden, um in das Setting des Dorfes zu passen (Jäger des Dorfes, Bäckergeselle, Sohn des Bürgermeisters).
Nun habe ich aber ein Problem - Der Druide ist mir sehr stark geraten - ein Paktierer Agrimoths, der drei Helden ohne große Kampf- oder Magischen Fähigkeiten gegenüber steht.

Ich bin etwas ratlos - Die Helden sollen nicht einfach nur Zuschauer eines Endkampfes zwischen zwei NPCs sein... aber wie kann ich den Spielern das Gefühl geben, dass sie trotzdem sinnvoll etwas machen können? Alle drei NPCs haben von mir etwas besonderes in den Hintergrund eingebaut bekommen - Der Jäger ist von Firun auserwählt, weiß es nur noch nicht, der Bäckergeselle verspürt eine besondere Nähe zu Travia, der Sohn des Bürgermeisters ist Magiedilettant (und hat es gerade erst begonnen zu entdecken). Gehe ich jetzt volle Pulle und lasse die drei im Endkampf ihre Gaben und Segnungen entdecken oder so?

Bin sehr dankbar für Ideen und Vorschläge und alle Fragen

Beste Grüße

Benjamin

[sindar]

Spricht irgendwas dagegen, den schwarzen Druiden einfach schwaecher zu machen? Ich erinnere mich an Blutige See, da war der Chefpaktierer uns zwar theoretisch beliebig ueberlegen, hatte sich aber kurz vor der Begegnung mit uns total verausgabt. Wer weiss, vielleicht ist deinem schwarzen Druiden irgendwas boese schiefgegangen?

Im Uebrigen kann so eine Begegnung mit einem scheinbar uebermaechtigen daemonischen Gegner durchaus die Gelegenheit sein, bei der die Helden ihre Faehigkeiten entdecken koennen. Gerade, wenn sie den Zwoelfen nache stehen: Die sollten den Helden dann doch gerade damit zur Seite stehen koennen, dass sie ihnen ihre verborgenen Faehigkeiten zeigen.

[Der Mönch]

Danke schon mal für die Antwort, sindar

Ja, jetzt wo du das so schreibst - ich bin ja der Spielleiter, da kann ich ja eigentlich machen was ich will! :-D Der letzte Endkampf mit dem Druiden war auch so, dass er sich nur noch retten konnte, in dem er Agrimoth selbst angerufen hat und von diesem dann quasi in die Erde hinein verschluckt wurde (das sollte so sein ). Jetzt ist die Frage: Kreis der Verdammnis dazu gewonnen, mehr power? oder er wird irgendwo ausgespuckt und ist geschwächt und muss erst einmal klar kommen? Hmm... Wie könnte die Begegnung aussehen, bei dem die Götter mit ins Spiel kommen? Träume, in denen sie quasi ihre Seele retten müssen oder so? *grübel*

[Hotzenplot]

Ich finde den Ansatz gut, den du mit den zusätzlichen "Mächten" der Spieler gewährt hast. Ich fände es gut, wenn man es so macht, dass sie ihre neuen Kräfte kurz vor dem Finale weiter entwickeln können - vielleicht einer echten Steigerung zwischendurch? - um damit dann die meisten Chancen auf ihrer Seite zu haben.

[Isegrim]

Ich kenn deinen Plot nicht, aber kann mans nicht so stricken, dass die Helden i-was Heldenhaftes tun, was notwendig ist, um das Gute (TM) triumphieren zu lassen, während i-wer oder -was den Druiden hinhält? Das kann man dann bestimmt so zurecht schneidern, dass jeder Held seine special power dabei nutzen kann.

[Daniel E.]

Ich stimme Isegrim zu. Der Druide muss nicht unbedingt dadurch besiegt werden, dass die Spielercharaktere seine HP auf 0 bringen. Vielleicht gibt es ein Ritual, das sie durchführen können, um ihn zu bannen oder seiner Kräfte zu berauben? Dabei könnten sie gegen die Zeit, gegen die Schergen des Druiden oder gegen die Versuche des Druiden selbst, sie aufzuhalten, antreten müssen. Möglicherweise sind auch die speziellen Fähigkeiten nötig, um dieses Ritual in Gang setzen zu können. Es wäre dann eher ein Puzzle-Boss, aber das könnte auch eine erfrischende Abwechslung sein.

[Tudor the Traveller]

Es wäre doch vielleicht ein schöner Bogen zum Anfang zurück, wenn der heilige Apfelkorb hier eine Lösung anbietet. Vielleicht produziert er für die Helden ein paar besondere Äpfel, die ihnen irgendwie helfen, z.B. indem sie den Helden nach Verzehr Schutz gegen die dunkle Magie verleihen. Der Dorf Geweihte könnte eine entsprechende Vision erhalten haben. Oder es gibt eine alte Prophezeiung zu dem Korb ("in der Stunde größter Not ...")

[Der Mönch]

Ich danke euch sehr für die Anregungen - das hilft mir wirklich weiter!

Das lässt sich alles ja super kombinieren meiner Meinung nach.

Ganz kurz zum Plot an sich:

Nach dem letzten Kampf sind die Helden nun beauftragt worden, zur Burg des zuständigen Barons zu reisen und dort Hilfe zu holen, da natürlich solche finsteren Umtriebe nicht allein bewältigt werden können. Der Dorfgeweihte, der auch den Apfelkorb hütet, hat ein Schriftstück verfasst in dem alles bisherige erklärt wird und den drei Charakteren etwas mehr Gewicht verleihen soll.

Wir werden die Sitzung also an dem Punkt starten, wo die drei Charaktere aufbrechen sollen.

Mir ist durch eure Anmerkungen nochmal klar geworden, dass es bei mir glaub ich bei einer grundsätzlichen Entscheidung hakt:

1. Soll ich die Charaktere die Reise antreten lassen, den Baron sprechen, und dann wieder zurück  kommen lassen?

2. Werden Sie auf dem Weg zum Baron irgendwie auf den Druiden aufmerksam und müssen sich ihm nochmal dort stellen?

Die Begegnung an sich als eine Art "Kampfpuzzle" zu machen finde ich super, dass mache ich auf jeden Fall, in Kombi mit den Äpfeln des Korbes. Das ist ja auch so schön DSA-Hotzenplotzig :-D

[Daniel E.]

Berichte dann, wie es angekommen sein wird 

[Der Mönch]

Na klar!

[Der Mönch]

Samstag haben wir gespielt. ich habe mich für folgendes entschieden:

Die drei Helden reisen zum örtlichen Baron Wulf von Streitzig in Uslenried um dort zu berichten, was geschehen ist. Dort angelangt erfahren sie, dass der Baron mit einem kleinen Trupp losgezogen ist, um Vorkommnisse rund um den berüchtigten "Nebelturm im Uslenried" zu erkunden. Logisch, sie müssen hinterher und den Baron warnen, dass es vermutlich ein fieser Druide ist!
Auf der Reise begegnen sie einer Hexe (Raxa Schattenschwinge), die es schafft, ihnen einen Trank einzuflössen, der jedem der drei Charaktere eine individuelle Vision gibt. In der Vision/Traum müssen die drei Charaktere an sie angepasste Handlungen lösen (Angst überwinden, Versuchung widerstehen, firungefällig handeln) und bekommen so noch einmal besseren Zugang zu ihren "special powers" (sie bekommen: einen firun-gesegnten Pfeil, drei Äpfel aus besagtem Apfelkorb sowie die bewusste Kontrolle über die magische Macht - einmalige Anwendung).
Am Turm angelangt gibt es den besagten Nebel sowie, durch die Hinterlassenschaften aus den Magierkriegen, gruselige Vorkommnisse beim Erklimmen des Turms, wo dann tatsächlich der Baron und seine Männer vorgefunden werden. Die Soldaten werden durch die magischen Turbulenzen des Turms aus dem Spiel genommen, der Baron liegt schon blutend auf dem Boden. Es kommt zum Kampf mit dem Druiden. Ich tendiere dazu, solche Begegnungen erzählerisch zu lösen. Am Ende stirbt der Druide entgültig, unsere Helden sind wahre Helden und haben den Baron gerettet!

Insgesamt haben wir von ca 13h30 bis 18h30 gespielt und es hat wirklich Spaß gemacht. Am besten fanden die Spieler die "Visions-Questen", da sie direkt mit dem Hintergrund der Charaktere zu tun hatten und sie so noch einmal alle zu ihrem "Recht"gekommen sind.

Damit endet unsere kleine Sage rund um das Dörfchen Alriksfurt am Reichsforst zunächst. Als nächstens spielen wir vielleicht Vampire V5, mal gucken :-D

Danke für eure Hilfe!

[Hotzenplot]

Hört sich doch gut an. Schön, dass es für euch so geklappt hat.