Autor Thema: Erzähl mir von Malmsturm  (Gelesen 13462 mal)

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #25 am: 6.07.2020 | 15:39 »
Neben den bereits von anderen genannten Systemen kannst du auch zu PbtA greifen, falls du es narrativ magst. Aus dem Ärmel geschüttelt würde ich Dungeon World als Basis nehmen und mich dann bei den Moves aus Apocalypse World inspirieren lassen, um den "Weird"-Anteil der Welt von Malmsturm abzubilden.

Gerüchten zufolge hat auch einer der Väter von Malmsturm gerne GURPS verwendet  8]
Gibt's schon jemanden, der sich eine PbtA-Umsetzung vorgenommen hat? Das wäre ja mal großartig.

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #26 am: 6.07.2020 | 16:12 »
Interessant. Nun die Sicht aus der Welt heraus präsentiert sich in Malmsturm primär in Form der diversen Stimmen und Schriften, in denen ja tatsächlich Personen aus dieser Welt zu Worte kommen - was sie in bloßen Charakterbögen von Beispielcharakteren meist eben nicht oder kaum tun, da diese nur über den Charakter reden, ihn aber nie selbst sprechen lassen.

Und ich persönlich finde, dass das ausgesprochen gut funktioniert! Mir haben die Beschreibungen der Archetypen, die "Stimmen aus"-Kästchen und die eingestreuten Infos am Rande schon gut dabei geholfen, ein Gefühl für die Welt zu entwickelt - was wohl auch eher der Zugang zu Malmsturm ist: Stimmung des Settings.

Ich lese andererseits gerade Täuscherland und merke dabei, wie mich der eher faktenbasierende Ansatz (Pro Ort jeweils Geschichte, Größe, Einwohner, Lage, usw) auf die Dauer ermüdet und mir für das Leiten, dafür,  die Welt _lebendig_ werden zu lassen für Andere, auch nicht mehr hilft.

Aber das hält jeder anders. Andere mögen eine Auflistung von Einwohnerzahl, Aspekte, Orte, Organisationen, NSC inspirierender finden als ein Satz wie Manche Dörfer der Choár werden nur von einem Krieger bewacht - das genügt. Mir dagegen reicht dieser eine Satz, um einen Eindruck der Gegegend, des Stammes und einen Abenteueraufhänger zu finden  ^-^
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #27 am: 6.07.2020 | 16:31 »
Interessant. Nun die Sicht aus der Welt heraus präsentiert sich in Malmsturm primär in Form der diversen Stimmen und Schriften, in denen ja tatsächlich Personen aus dieser Welt zu Worte kommen - was sie in bloßen Charakterbögen von Beispielcharakteren meist eben nicht oder kaum tun, da diese nur über den Charakter reden, ihn aber nie selbst sprechen lassen.

Na ja -- aus meiner Perspektive sind das halt so, wie sie sich bunt auf alle möglichen Seiten verteilen, einfach nur Stimmen im Nichts, denen Namen und Titel zugeordnet sind, die mir ebenfalls nichts sagen. Wer ist bzw. war beispielsweise die "Gelehrte Letara Rolund", deren letzter Brief auf Seite 143 zitiert wird, nun eigentlich? Keine Ahnung, kann also wohl nicht so wichtig gewesen sein...

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #28 am: 6.07.2020 | 17:01 »
Wer ist bzw. war beispielsweise die "Gelehrte Letara Rolund", deren letzter Brief auf Seite 143 zitiert wird, nun eigentlich? Keine Ahnung, kann also wohl nicht so wichtig gewesen sein...
Ich als Spieler liebe sowas ja. Das kann ich mir nehmen und gerade in Fate für meinen Charakter oder auch für die Kampagne nutzen. Ich kann es ja selber ausgestalten wenn mich das anmacht. Fate als Spieler ist halt auch ein Stückweit selber spielleiten da helfen mir solche Fetzen schon. Aber ja ist halt subjektiv

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #29 am: 6.07.2020 | 17:47 »
Ich als Spieler liebe sowas ja. Das kann ich mir nehmen und gerade in Fate für meinen Charakter oder auch für die Kampagne nutzen. Ich kann es ja selber ausgestalten wenn mich das anmacht. Fate als Spieler ist halt auch ein Stückweit selber spielleiten da helfen mir solche Fetzen schon. Aber ja ist halt subjektiv

Mag zum Teil auch dem Unterschied zwischen Macher- und Leserperspektive geschuldet sein. Wer immer diese diversen Zitate geschrieben hat, mag dabei Vorstellungen von mehr oder weniger konkreten Personen und deren Lebensgeschichten vor seinem oder ihrem inneren Auge gehabt haben; zumindest würde es mir wahrscheinlich so gehen, wenn ich die Aufgabe hätte, mir solches Material einfallen zu lassen. Der reine Text transportiert diese Vorstellungen und Assoziationen nur leider nicht automatisch mit (sonst wäre die Schreiberei allgemein ja auch deutlich einfacher ;)), also sitze dann zumindest ich im Wesentlichen nur davor und zucke mit den Schultern.

Ein Vergleich, der sich mir gerade im Moment schon regelrecht aufdrängt und sich Luft machen will, ist der mit dem Eröffnungs-Voiceover der 4. Staffel von Babylon 5.

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Das sind alles Zeilen, die für Fans der Serie und im Zusammenhang absolut Sinn ergeben, Emotionen auslösen, und deren einzelne Sprecher sie auch schon allein an der Stimme erkennen. Aber jetzt nimm sie mal aus dem Kontext heraus und setze sie jemandem vor, der von der Serie noch nie gehört hat...für den werden das bestenfalls vage Gemeinplätze sein, und die Sprecher werden ihm auch nichts sagen. Und das ist die Position, in die ich mich in Sachen Malmsturm-Zitate versetzt fühle; insofern, als die mir vielleicht tatsächlich etwas Wichtiges sagen wollen, fehlt mir einfach der Zugang.

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #30 am: 6.07.2020 | 18:21 »
Tatsächlich spielen würde ich am Ende vermutlich entweder mit Barbarians of Lemuria, einem OSR-System (bspw. Crypts&Things) oder DCC Lankhmar (in letzteres habe ich bisher nur kurz reingeblättert) - in dieser Reihenfolge.

Neben den bereits von anderen genannten Systemen kannst du auch zu PbtA greifen, falls du es narrativ magst. Aus dem Ärmel geschüttelt würde ich Dungeon World als Basis nehmen und mich dann bei den Moves aus Apocalypse World inspirieren lassen, um den "Weird"-Anteil der Welt von Malmsturm abzubilden.

Erstmal danke für die Tipps, aber ich kenne weder BoL noch DCC. PbtA (Systeme) kenne ich ebenfalls nicht, obwohl es ja vor nicht allzu langer Zeit einen Hype um PbtA gab.

Ich denke, ich werde -wenn ich mich dazu entschließen sollte, mir Malmsturm zuzulegen- das Ganze mit WHFRP2nd bespielen. Ähnliche Überlegungen hatte ich auch schon in Bezug auf Täuscherland. Die Regeln sind schön einfach und eignen sich imho gut für Dark Fantasy.
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #31 am: 6.07.2020 | 18:32 »
Mag zum Teil auch dem Unterschied zwischen Macher- und Leserperspektive geschuldet sein. Wer immer diese diversen Zitate geschrieben hat, mag dabei Vorstellungen von mehr oder weniger konkreten Personen und deren Lebensgeschichten vor seinem oder ihrem inneren Auge gehabt haben; zumindest würde es mir wahrscheinlich so gehen, wenn ich die Aufgabe hätte, mir solches Material einfallen zu lassen. Der reine Text transportiert diese Vorstellungen und Assoziationen nur leider nicht automatisch mit (sonst wäre die Schreiberei allgemein ja auch deutlich einfacher ;)), also sitze dann zumindest ich im Wesentlichen nur davor und zucke mit den Schultern.

Ein Vergleich, der sich mir gerade im Moment schon regelrecht aufdrängt und sich Luft machen will, ist der mit dem Eröffnungs-Voiceover der 4. Staffel von Babylon 5.

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Das sind alles Zeilen, die für Fans der Serie und im Zusammenhang absolut Sinn ergeben, Emotionen auslösen, und deren einzelne Sprecher sie auch schon allein an der Stimme erkennen. Aber jetzt nimm sie mal aus dem Kontext heraus und setze sie jemandem vor, der von der Serie noch nie gehört hat...für den werden das bestenfalls vage Gemeinplätze sein, und die Sprecher werden ihm auch nichts sagen. Und das ist die Position, in die ich mich in Sachen Malmsturm-Zitate versetzt fühle; insofern, als die mir vielleicht tatsächlich etwas Wichtiges sagen wollen, fehlt mir einfach der Zugang.
zum glück mach ich nur redaktion und layout und dneke mir den kram nicht aus

Tegres

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #32 am: 6.07.2020 | 19:08 »
Ich denke, ich werde -wenn ich mich dazu entschließen sollte, mir Malmsturm zuzulegen- das Ganze mit WHFRP2nd bespielen. Ähnliche Überlegungen hatte ich auch schon in Bezug auf Täuscherland. Die Regeln sind schön einfach und eignen sich imho gut für Dark Fantasy.
Malmsturm ist doch aber Sword&Sorcery. Die Welt mag düster sein, aber die Charaktere gehen nicht reihenweise drauf oder werden verstümmelt. Deswegen finde ich Warhammer eher unpassend.

Als Alternative zu FATE fallen mir noch neben den genannten Systemen noch ASSH (Astonishing Swordsmen & Sorceres of Hyperborea, ein weiterentwickelter Retroklon) und SS&SS (Sharp Swords & Sinister Spells, ein weit stärker weiterentwickeltes OSR-Spiel) ein.

Für DCC wird es neben der Lankhmar-Version auf eine Sterbende-Erde-Version geben, die beiden könnte man dann mischen (was problemlos gehen sollte), um sowohl den Swords&Sorcery als auch den Dying-Earth-Aspekt abzubilden.

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #33 am: 6.07.2020 | 19:36 »
Sharp Swords & Sinister Spells ist ziemlich gut, ich wollte schon nen eigenen mix aus whitehack 1, machiatto monsters und SS&SS machen. Die Spielen entstanden zwar alle aus Whitehack und Blackhack aber keines davon finde ich direkt 100% passend für Malmsturm. ABer die OSR Malmsturm Version wird noch auf sich warten müssen fürchte ich

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #34 am: 6.07.2020 | 19:45 »
Sharp Swords & Sinister Spells ist ziemlich gut, ich wollte schon nen eigenen mix aus whitehack 1, machiatto monsters und SS&SS machen. Die Spielen entstanden zwar alle aus Whitehack und Blackhack aber keines davon finde ich direkt 100% passend für Malmsturm. ABer die OSR Malmsturm Version wird noch auf sich warten müssen fürchte ich

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #35 am: 6.07.2020 | 19:48 »
Malmsturm ist doch aber Sword&Sorcery. Die Welt mag düster sein, aber die Charaktere gehen nicht reihenweise drauf oder werden verstümmelt. Deswegen finde ich Warhammer eher unpassend.

Aus meiner Sicht gibt's da eine gewisse Dissonanz zwischen Regel- und Settingband (also "Die Fundamente" bzw. "Länder des Sturms"). Ersterer beschreibt Malmsturm als Sword & Sorcery-Setting und präsentiert auch eine Reihe von Charakterkonzepten, die dazu ganz gut passen würden, letzterer dagegen beschreibt die Welt deutlich düsterer und provinzieller(*), als ich nach der Lektüre des ersten Buches vermutet hätte, und rutscht atmosphärisch für mich entsprechend eher in die Dark-Fantasy-Ecke ab. Da kann man sich sicher einen netten Definitionskrieg liefern, aber im Wesentlichen ist es einfach mein Eindruck -- und insbesondere die Waismark könnte ich mir schon praktisch genauso gut als Teil der Warhammer-Welt vorstellen. Die trisantische Kirche wird die Inquisitoren schon stellen. ;)

(*) Insbesondere scheint's mir überraschenderweise an Reisemöglichkeiten für abenteuernde S&S-Weltenbummler nach klassischem Vorbild etwas zu mangeln -- vielleicht habe ich beim ersten Durchlesen auch nur etwas in den falschen Hals gekriegt, aber mein Eindruck dabei war, daß der Norden, die Waismark, und das Imperium jeweils praktisch voneinander isoliert sind, es also statt eines zusammenhängenden Settings in Wirklichkeit deren drei kleinere ohne echte Berührungspunkte untereinander gibt.

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #36 am: 6.07.2020 | 20:02 »
Jein. Die Waismark ist tatsächlich einigermaßen isoliert. Zwischen Norden und Imperium hingegen gibt es etliche Berührungspunkte - insbesondere für NSC.
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #37 am: 6.07.2020 | 20:09 »
Sharp Swords & Sinister Spells ist ziemlich gut, ich wollte schon nen eigenen mix aus whitehack 1, machiatto monsters und SS&SS machen. Die Spielen entstanden zwar alle aus Whitehack und Blackhack aber keines davon finde ich direkt 100% passend für Malmsturm. ABer die OSR Malmsturm Version wird noch auf sich warten müssen fürchte ich

Der Mix würde mich mal interessieren. Momentan ist Sharp Swords & Sinister Spells mein Favorit für Sword & Sorcery Settings. Bin sehr zufrieden damit. Funktioniert seit mehr als 1 Jahr bestens (für mich).
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Offline rollsomedice

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #38 am: 6.07.2020 | 20:22 »
Ich bekunde trotzdem jetzt schon mal Interesse ;)
Dazu braucht es aber sicher ein eigenes kleines Team aus OSR-Cracks

Offline LordBorsti

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #39 am: 7.07.2020 | 10:40 »
Gibt's schon jemanden, der sich eine PbtA-Umsetzung vorgenommen hat? Das wäre ja mal großartig.

Wir haben da im Team schon drüber diskutiert. Letztendlich bräuchte es wahrscheinlich jeweils eine PbtA-Umsetzung pro Region (Norden, Waismark, Imperium), um die Stärken von PbtA ausnutzen zu können und die Regionen mit ihrer Stimmung und Archetypen spezifisch umzusetzen. Wenn man es etwas generischer angeht und eine PbtA-Umsetzung für die ganze Welt von Malmsturm erstellt, landet man im Prinzip bei einem generischen PbtA für das Genre Sword & Sorcery. Und eigentlich gibt es das schon fast -> Dungeon World.

Dungeon World bedient sich als Hauptinspiration bei den ersten D&D Boxen und das war damals mehr Sword & Sorcery als EDO-Fantasy. Wenn du also Dungeon World nimmst und die nicht-menschlichen Rassen rausstreichst, bist du schon relativ nahe dran an einem Sword & Sorcery PbtA. Ein Elric of Melnibone lässt sich zum Beispiel 1A mit dem Fighter-Playbook umsetzen, das nix anderes als "cool guy with a unique weapon" als Konzept hat. Conan geht wunderbar mit dem "Barbarian". Fafhrd and the Gray Mouser bekommst du mit einer Kombination aus Barbarian/Bard und Thief/Wizard hin. Auf dieser Abstraktionsebene braucht es dann "nur" Moves um den Malmsturm zu beschreiben und die Möglichkeit die dramatische Realität zu beeinflussen.
...
Ich denke, ich werde -wenn ich mich dazu entschließen sollte, mir Malmsturm zuzulegen- das Ganze mit WHFRP2nd bespielen. Ähnliche Überlegungen hatte ich auch schon in Bezug auf Täuscherland. Die Regeln sind schön einfach und eignen sich imho gut für Dark Fantasy.

Malmsturm ist doch aber Sword&Sorcery. Die Welt mag düster sein, aber die Charaktere gehen nicht reihenweise drauf oder werden verstümmelt. Deswegen finde ich Warhammer eher unpassend.
...

Warhammer könnte aus meiner Sicht für die Waismark funktionieren. Man müsste halt die nicht-menschlichen Rassen streichen. Den Regel-Komplex um die Kräfte des Chaos und geistigen Verfall kann man evtl. reskinnen und zum Abbilden von Malmstürmen verwenden. Tötlichkeit ist in der Tat nicht so passend. Im Zweifel nimmt man dann den Ansatz der Savage World Leute -> "convert the setting not the rules". Spricht ja nix dagegen die eigene Malmsturm-Welt mehr in Richtung Grim & Gritty zu verschieben.
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #40 am: 7.07.2020 | 11:08 »
Warhammer könnte aus meiner Sicht für die Waismark funktionieren. Man müsste halt die nicht-menschlichen Rassen streichen.

Dafür hat man ja ersatzweise die diversen unheimlichen Waldkreaturen, vor denen der "normale" Dorf- und Stadt-Waismärker Angst haben kann -- wer weiß, vielleicht treiben sich da sogar tatsächlich irgendwo im finstersten Gehölz ein paar quasi-mutierte "Rattenmenschen" herum? ;) Und ja, der Unterschied zwischen "Chaos" einer- und "nur" der "dramatischen Realität der Welt" geschuldeten Realitätsverzerrungen durch Malmstürme und Magie andererseits ist so groß nun wirklich nicht. Eventuell mögen letztere etwas weniger bewußt korrumpierend sein (so gut kenne ich mich mit Warhammer jetzt auch wieder nicht aus), aber die gewohnte Ordnung der Dinge katastrophal auf den Kopf stellen können sie allemal auch.

Offline rollsomedice

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #41 am: 7.07.2020 | 12:08 »
...Wenn du also Dungeon World nimmst und die nicht-menschlichen Rassen rausstreichst, ...
nicht-mehr-menschlichen ;p

Offline Rise

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #42 am: 7.07.2020 | 13:34 »
Wir werden Morgen mal eine Runde Malmsturm ausprobieren. Mir kommt die Welt im Moment (also nach Studium des Malmsturm-die Fundamente)  noch etwas zerstückelt vor und von vielem habe ich noch gar kein klares Bild.

Wie berühren sich die verschiedenen Regionen? Gibt es Handel? Kulturellen austausch?
Oder z.B. Söldnertruppen aus dem Norden in der Waismark? 

Gerade vom Norden habe ich noch gar keine klaren Bilder. Ist es dort eher wie bei GoT hinter der Mauer? Also nahezu immer Schnee und Eis. Andererseits habe ich von Äckern gelesen, also scheint es Landwirtschaft zu geben.... :think: :think: :think:


Regeltechnisch  bin ich mir bei ein paar Dingen auch noch unklar.

Besonders bei der Magie: Wenn ein Seyder mithilfe eines Geistes einen physischen Angriff oder Verteidigung macht, wie läuft das ab? Muss er den Geist vorher schon für sich gewonnen haben... also als Aspekt für die Szene erschaffen o.Ä.???   Oder ist das nur narrativ und der Gesit steht immer zur Verfügung???
« Letzte Änderung: 7.07.2020 | 13:39 von Rise »

Offline First Orko

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #43 am: 7.07.2020 | 14:11 »
Besonders bei der Magie: Wenn ein Seyder mithilfe eines Geistes einen physischen Angriff oder Verteidigung macht, wie läuft das ab? Muss er den Geist vorher schon für sich gewonnen haben... also als Aspekt für die Szene erschaffen o.Ä.???   Oder ist das nur narrativ und der Gesit steht immer zur Verfügung???

Wie es auf S 195 beschrieben ist: Die gilt nicht für Geister, die als NSC auftreten, sondern für unbenannte Geister, welche in der Szene gegenwärtig sind: als Geister des Ortes, der Ahnen, eines Elements, aus einem Fetisch stammend usw.
Aufgrund der Natur der Welt stehen dem Charakter also grundsäzlich irgendwelche Geister zu Verfügung - das ist das Narrativ. Die Mechanik sagt dann, ob man sie dazu bringen kann, zu helfen.
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #44 am: 7.07.2020 | 14:36 »
Also stehen dem Seyder nach der Mechanik, die ja keinen weiteren Wurf oder ähnliches fordert, diese Geister immer zur Verfügung.....   ich stelle fest, Magier sind bei Malmsturm ganz schön mächtig.
 

Offline First Orko

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #45 am: 7.07.2020 | 15:00 »
Also stehen dem Seyder nach der Mechanik, die ja keinen weiteren Wurf oder ähnliches fordert, diese Geister immer zur Verfügung.....   ich stelle fest, Magier sind bei Malmsturm ganz schön mächtig.

Ähm.. doch? Mein Zitat bezieht sich ja ausdrücklich auf die Anwendung von Charisma zum Angreifen. Sobald der Seydr angreift, wird gewürfelt. Narrativ greift aber nicht er selbst an, sonder der Geist, den er dazu überredet.
Dass Seydr grundsätzlich mit den Geistern der Umgebung Kontakt aufnehmen kann ist allerdings narrativ gesetzt, falls du das meinst.#
Magier sind in dem Sinne nicht grundsätzlich mächtiger als andere Charaktere. Wobei ich speziell die Seydr-Eigenschaft, alles mit Charisam zu tun (Geister beschwören, Angreifen, Verführen, Überreden usw) schon etwas kritisch sehe....
Andererseits hält einen ja niemand davon ab, einen Kämpfer genauso zu designen  ;)
« Letzte Änderung: 7.07.2020 | 15:02 von First Orko »
It's repetitive.
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Offline LordBorsti

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #46 am: 7.07.2020 | 15:13 »
...
Regeltechnisch  bin ich mir bei ein paar Dingen auch noch unklar.

Besonders bei der Magie: Wenn ein Seyder mithilfe eines Geistes einen physischen Angriff oder Verteidigung macht, wie läuft das ab? Muss er den Geist vorher schon für sich gewonnen haben... also als Aspekt für die Szene erschaffen o.Ä.???   Oder ist das nur narrativ und der Gesit steht immer zur Verfügung???

Also stehen dem Seyder nach der Mechanik, die ja keinen weiteren Wurf oder ähnliches fordert, diese Geister immer zur Verfügung.....   ich stelle fest, Magier sind bei Malmsturm ganz schön mächtig.

Nein, das ist eine falsche Annahme, die daher kommt, das du die Regeln zuerst betrachtest und erst anschließend die Fiktion, also das was in der gemeinsamen Erzählung passiert.

Deine Gedankenkette: Mein Seyder kann mit seiner Schlüsselfertigkeit physische Angriffe und Verteidigungen ausführen -> Diese Angriffe werden in der Fiktion durch Geister ausgeführt -> Da mein Seyder diese Fertigkeit auf seinem Charakterbogen hat, müssen also überall Geister vorhanden sein.

Du musst die Reihenfolge umkehren.


Beginne bei Fate immer mit der Fiktion!

Wenn Geister anwesend sind (Fiktion), dann kann der Seyder physische Angriffe und Verteidigungen mit der Schlüsselfertigket ausführen (Regeln).

Wenn keine Geister anwesend sind (Fiktion), dann kann der Seyder keine physischen Angriffe und Verteidigung Schlüsselfertigkeit ausführen (Regeln)

Ob Geister anwesend sind, hängt davon ab, was bisher in der Geschichte etabliert wurde.

Die "Geisterdichte" eurer Welt von Malmsturm solltet ihr selbst festlegen. Gibt es viele Geister, habt ihr eine sehr mystische Welt und dementsprechend mächtige Seyder. Sind Geister nur an wenigen Orten zu finden. Je nachdem wie ihr euch das festlegt, ist die Rolle der Seyder in eurer Welt auch eine etwas andere. In einer mystischen Malmsturm-Welt sind Seyder sehr mächtig und vermutlich intrigante Strippenzeiher im Stile von Odin. In einer eher mundanen Welt, sind Seyder diese seltsamen Leute, die an Orten hausen, wo es angeblich spukt.

Wir haben zu dem Thema eine kleine Spielhilfe auf unserer Website: https://ifyoudontlikeitfuckoff.de/download/zauber-in-der-welt-von-malmsturm/
« Letzte Änderung: 7.07.2020 | 15:26 von LordBorsti »
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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #47 am: 7.07.2020 | 15:47 »
Ob Geister anwesend sind, hängt davon ab, was bisher in der Geschichte etabliert wurde.

Die "Geisterdichte" eurer Welt von Malmsturm müsst ihr selbst festlegen. Gibt es viele Geister, habt ihr eine sehr mystische Welt und dementsprechend mächtige Seyder. Sind Geister nur an wenigen Orten zu finden. Je nachdem wie ihr euch das festlegt, ist die Rolle der Seyder in eurer Welt auch eine etwas andere. In einer mystischen Malmsturm-Welt sind Seyder sehr mächtig und vermutlich intrigante Strippenzeiher im Stile von Odin. In einer eher mundanen Welt, sind Seyder diese seltsamen Leute, die an Orten hausen, wo es angeblich spukt.

Wobei aus meiner Sicht auch der ganze "dramatische Realität"sansatz mit hineinspielen dürfte. Wenn der Seyder (bzw., wenn wir uns schon auf Geister konzentrieren, vielleicht doch eher Galder?) aus seiner Perspektive einen Geist dazu bringt, jemanden für ihn anzugreifen, dann muß, wenn ich diesen Aspekt der Welt richtig interpretiere, der Geist nicht unbedingt zwingend vorher schon "objektiv real" dagewesen sein -- Hauptsache, der Zauberer glaubt fest genug an ihn, weil das eben die Linse ist, durch die er seine Magie sieht und einsetzt!

Natürlich würde dabei derselbe Zauberer vermutlich vehement abstreiten, daß er Geister einfach so "erschaffen" können soll, denn für ihn sind sie nun mal so präsent und real, wie er es eben gelernt hat, und er kann sie ja auch dazu bringen, durchaus reale Dinge für ihn zu tun; wieviele Beweise für ihre Existenz braucht ihr ignoranten Muggles also noch? ;) Daß er dabei über die An- oder Abwesenheit bestimmter Geister je nach Ort und Zeit möglicherweise doch (und -- wichtig -- durchaus nicht immer zu seinem Vorteil!) mitentscheidet, indem seine Magie schon dabei ist, die Wirklichkeit vorbereitend nach seinen Überzeugungen zu formen, muß ihm dazu ja überhaupt nicht bewußt sein.

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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #48 am: 7.07.2020 | 23:30 »
Malmsturm ist doch aber Sword&Sorcery. Die Welt mag düster sein, aber die Charaktere gehen nicht reihenweise drauf oder werden verstümmelt. Deswegen finde ich Warhammer eher unpassend.
Hm. Die Welt von Malmsturm kam mir aber von dem was ich so gelesen & gesehen habe, schon ziemlich düster bzw. dark rüber. Aber vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung von der Welt?

@WarHammer: Ich kenne das Regelsystem von WHFRP2nd halt sehr gut. Es ist einfach zu handhaben und-wie ich bereits schrieb-imho gut für Dark Fantasy geeignet. Und nur weil es ein eher tödliches System ist (und es Regeln für Verstümmelungen gibt) muss das nicht bedeuten, dass Charaktere zwangsläufig und reihenweise draufgehen oder verstümmelt werden. Genau so wenig werden Charaktere reihenweise in Cthulhu wahnsinnig, nur weil es da ein Sanity-System gibt. Letzten Endes liegt es immer am SL, wie hart/tödlich/düster etc. er (s)eine Spielwelt gestaltet. ;)


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Re: Erzähl mir von Malmsturm
« Antwort #49 am: 8.07.2020 | 07:27 »
Bei Warhammer hängt es leider böse vom Würfeln ab, ob einem Char was schlimmes passiert.
Beim Zauber ein, zwei schlechte Würfe und das war’s für den Char:)

Ich habe das auch eine Zeitlang verwechselt. Bei Grim & Gritty dachte ich immer an die Welt, wie dreckig sie ist und das dir jeder ein Dolch in den Rücken jagt, wenn du dich umdrehst.
Dann irgendwann bin ich erst drauf gekommen, dass es mehr darum geht, was den Chars alles passieren kann.

In WH kannst du wahnsinnig, verkrüppelt, getötet werden und dermaßen mutieren, dass der eigene Inquisitor dich verbrennen will.
Das sind schon viele Wege den Char aufgeben zu müssen.
Im Gegensatz zum Rollenspiel finde ich die sonstige extrem heldenhafte, epische Darstellung von Figuren in Büchern und sonstigen Spielen eher merkwürdig, die zumindest mir manchmal suggeriert, dass WH wie WoW dargestellt wird.
Sei’s drum ich stehe auf Warhammer, 40k usw. Nur wird es wohl nie länger bei uns auf den Tisch kommen, sonst müsste ich Wahnsinn, Verkrüppeln und Mutation aus dem Spiel nehmen:).

Malmsturm hat eine extrem geile Welt (ich liebe es und hätte es auch mit Fate gespielt, aber meine Gruppe steht so garnicht auf das System...) und wenn ich die Welt in einem anderen System nutzen wollen würde, wäre es Savage Worlds. Es wurde ja bereits gesagt, dass es da bald eine Übersetzung von einem S&S Spiel geben wird. Da würde ich mir die regeln von da entleihen und die wirklich coole Welt von Malmsturm hernehmen. Dann könnte man auch die Abenteuer daraus hernehmen, weil mit SW Gegner usw. recht fix konvertiert werden können.

P.s. alleine wegen der Aufmachung und der Schwarzweiszeichnungen kann man sich die schicken Bücher schon ins Regal stellen:)
"Da muss man realistisch sein..."