Der Anführer und die beiden Soldaten ziehen mit Mujeeb Gashkari am Fluss entlang durch das Viertel Kostalush, das Zentrum Dégringolades. Mit unsicherem Blick schaut der Orakelmann in die vom Fluss abgehenden Straßen und Gassen und murmelt hin und wieder: „Das kommt mir bekannt vor, aber ganz sicher bin ich nicht. Ich weiß noch, dass um die Fenster und Eingänge des Hauses blaue Bänder gemalt waren.“ Er sucht mit den Minotauren zusammen das Haus, in dem er vor vielen Jahren als junger Mann die Kunst der Orakeldeutung gelernt hat, in der Hoffnung dort etwas über die alte Lyrik Dégringolades zu erfahren, aber sein Geist ist vom vielen Bienengift zerrüttet und sein Erinnerungsvermögen schwach. Schließlich sagt er: „Wir sind sicherlich schon vorbei gegangen. Lasst uns mal mitten ins Viertel gehen!“ Die Minotauren folgen ihm. Wenig später gelangen sie an ein größeres Gutshaus, von dessen Grundstück aus drei junge Minotauren gerade einen vierrädrigen Karren auf den Weg ziehen. Ein vierter, etwas besser gekleideter Minotaur, folgt ihnen und scheint sich von ihnen verabschieden zu wollen. Dann aber bemerken die vier den Anführer, die beiden Soldaten und Mujeeb Gashkari und schauen sie mit neugierigen Augen an. Der zweite Soldat nutzt die Gelegenheit und fragt: „Hört mal, wir sind fremd hier. Ihr kennt nicht zufällig irgendwo hier in der Nähe ein Haus mit blauen Bändern, wo man Orakeldeutung lernen kann?“ Die vier jungen Minotauren zögern etwas, dann sagt der besser gekleidete: „Das Haus mit den blauen Bändern kennen wir, aber über Orakel lernt man dort wahrscheinlich nicht allzu viel. Es ist eine ganz normale Schule für die Sprösslinge der Menschen.“ „Könnt ihr sie uns vielleicht trotzdem zeigen?“, fragt der zweite Soldat. Die Minotauren nicken neugierig und führen die Gefährten ein paar Häuserblocks weiter, bis sie vor einem alten Gebäude stehen. Die blauen Bänder auf dem verwitterten Stein sind verblasst, die Farbe teilweise abgeblättert, aus den Mauerritzen wachsen die Ranken eines wuchernden Blauregens. Das Dach ist an einigen Stellen eingestürzt, immerhin aber sind die Löcher mit Planen abgedichtet. Die vier jugendlichen Minotauren schauen die Gefährten erwartungsvoll an. Mujeeb sagt: „Ja, ich denke, das ist das Gebäude. Es hat sich verändert – so wie ich mich auch.“ „Gut“, sagt der Anführer. Dann lasst uns mal nachsehen, ob wir dort etwas über diese seltsamen Verse herausfinden!“ Die jugendlichen Minotauren schauen gespannt zu, wie sich Mujeeb und seine Begleiter dem Eingang zur Schule nähern. An der Tür sind leise Stimmen zu hören. Der Anführer nimmt an, dass gerade eine Unterrichtsstunde gehalten wird. Trotzdem öffnet er die Tür und steht schon bald mit dem ersten Soldaten im Haus.
In dem Klassenraum sitzen ein Dutzend Knaben. Ihre Kleidung weist sie als Angehörige der begüterten Schichten aus. Vor ihnen steht ihr Lehrer in einem knielangen, bestickten Hemd. Die Knaben mustern die an der Tür stehenden Minotauren und den heruntergekommenen Mujeeb Gashkari leicht amüsiert. Ihr Lehrer schenkt den Besuchern einen kurzen Blick und fragt: „Ja?“. Der Anführer erklärt ihre Anwesenheit: „Herr, wir sind hier, weil wir ein paar mysteriöse Verse aufschnappen konnten, die wir gern verstehen würden. Ist das hier nicht ein Ort, an dem sich mehr über alte Lyrik erfahren lässt?“ Der Lehrer reagiert ungeduldig: „Bitte, das ist doch absurd! Warum geht ihr nicht wieder an eure Arbeit! Auch ich habe zu tun, verschwindet!“ Daraufhin wendet er sich wieder seinen Schülern zu und unterrichtet weiter, als sei nichts geschehen. Einen Moment lang hören die Minotauren ihm zu. „Was ich euch gelehrt habe, heißt Einen Backstein hinwerfen, um einen Jadestein zu erlangen. Habt ihr begriffen, was damit gemeint ist!“ Ein paar der Knaben nicken abwesend, sie sind immer noch in den Anblick der unverhofft erschienenen Besucher vertieft. „Ganapati!“, ruft der Lehrer leicht verärgert. „Zeig uns, dass du es verstanden hast!“ Einer der Knaben steht etwas verlegen auf und verbeugt sich leicht vor seinem Lehrer: „Ja, Meister Zonara.“ Dann überlegt er einen Moment. Schließlich spricht Ganapati zum Anführer: „Du willst etwas über Gedichte wissen? Im Keller unserer Schule gibt es dazu ein paar Schriften. Eines dieser Schriftstücke darfst du dir für einen Tag ausleihen. Allerdings musst du vorher aus der Nurah-Kaverne im Dschungel das Genist einer Weißnestschwalbe losgeschnitten und herbeigebracht haben.“ Alle Knaben lachen und auch Meister Zonara zeigt sich amüsiert. Der zweite Soldat raunt dem Anführer von hinten zu: „In den Dschungel? Das scheint mir doch etwas übertrieben!“ Die Minotauren verbeugen sich und ziehen sich auf die Straße zurück. Während sie sich entfernen hören sie, wie Meister Zonara zu Ganapati sagt: „Einige Jadesteine sind so groß, dass du sie nicht sofort bekommen kannst. Hast du das begriffen?“
Auf der Straße werden Mujeeb, der Anführer und die beiden Soldaten schnell von den vier jugendlichen Minotauren befragt, die wissen wollen, wie es ihnen ergangen ist. Die vier werfen dem Anführer bewundernde Blicke zu. Offensichtlich betrachten sie es als Wagnis, wenn ein Minotaur mitten in eine Unterrichtsstunde der Menschen hineinplatzt. Die Gefährten kommen mit den jugendlichen Minotauren ins Gespräch und erfahren ein paar interessante Dinge. Die drei Minotauren mit dem Karren sind für eine wohlhabende Sippe als Holzsammler tätig. Sie sind tagtäglich mit dem Karren eine geraume Zeit zu einem Wäldchen unterwegs, fällen Bäume, sammeln Holz, und bringen es am Abend wieder zu den Häusern der Sippe zurück. In ihrer Schilderung klingt ihre Arbeit nach einer üblen Schinderei. Der vierte junge Minotaur wird von ihnen als „Sänger“ bezeichnet. Tatsächlich hat er eine wohlklingende Stimme. Er erzählt, dass er zur Unterhaltung seiner Herren oft singen und tanzen muss. Er singt gern, das Tanzen würde er sich aber am liebsten sparen. „Dennoch komme ich wohl kaum darum herum“, sagt er und schlägt dabei mit etwas bedauerndem Blick zwei Fingerzymbeln aneinander. „Die Herrschaften lieben den Tanz.“
Im Anschluss daran erzählen auch die Soldaten und der Anführer ein wenig über sich. Die jungen Minotauren sind ganz erstaunt darüber, dass der Anführer sein eigener Herr ist und ein zwar armes, aber mehr oder weniger selbstbestimmtes Leben als Fischer führt. Erneut werfen sie ihm ein paar bewundernde Blicke zu. Dann fragt der Anführer die jungen Minotauren nach der Nurah-Kaverne und den Weißnestschwalben aus. Was er erfährt klingt nicht allzu verlockend. Tief im Dschungel scheint sich irgendeine gewaltige Höhle zu befinden, in der die Weißnestschwalben ihre Nester bauen. Diese Nester bestehen ausschließlich aus dem gehärteten Speichel der Vögel und gelten unter einigen Wohlhabenden von Dégringolade als Delikatesse. Man löst sie üblicherweise in einer Flüssigkeit auf und kocht eine Suppe daraus. Der Weg zu dieser Höhle soll allerdings weit und gefährlich sein. Die Vogelnester sollen sich unter der Höhlendecke befinden. Um sie zu erreichen ist dem Hörensagen zu Folge eine waghalsige Kletterpartie nötig. Der Anführer seufzt und sagt: „Bei allem, was Recht ist. Ich werde mich nicht auf ein derart verrücktes Unternehmen einlassen, nur um irgendein Schriftstück aus dem Keller dieser Schule anschauen zu dürfen!“ Der erste Soldat meint daraufhin: „Vielleicht gibt es ja noch eine andere Möglichkeit“, worauf verschiedene Ideen vom Einbruch bis zu Überredungsversuchen Ganapatis diskutiert werden. Eine Weile lang stehen die vier jugendlichen Minotauren den Gefährten noch mit Rat und Tat zur Seite, dann aber verabschieden sich die Holzsammler, die für ihre Arbeit schon spät dran sind. Die drei beschwören aber zum Abschied den Sänger, ihnen genauestens Bericht zu erstatten, was sich während ihrer Abwesenheit ereignet hat. Der Sänger verspricht es.
Dann fragt der Anführer den Sänger: „Kannst du uns hier eine ruhige Stelle am Fluss zeigen?“ Der junge Minotaur überlegt kurz und bejaht dann. Nach seinen Absichten befragt antwortet der Anführer nur kurz: „Ich will sehen, ob ich nicht einen Jadestein an die Angel bekomme!“ Die vier Gefährten trotten hinter dem Sänger her zum Vadhm, dem ewigen Fluss. Dort angekommen macht der Anführer seine Angel fertig, entdeckt dabei aber ein kleines Feld am Ufer, auf dem der Wasserspinat gerade in voller Blüte steht. Er wächst hier so üppig, dass seine lilafarbenen Blütenblätter fast zu leuchten scheinen. Der Anführer ist zu Experimenten aufgelegt, befestigt eine der Blüten an seinem Haken, wirft die Angel aus und wartet. Leicht enttäuscht verabschiedet sich der Sänger: „Es ist spät geworden, ich muss nach Hause und noch ein wenig trainieren. Ich wünsche euch nur das Beste und hoffe euch bald wiederzusehen.“ Die Gefährten erwidern seinen Gruß. Für eine Weile ist nichts zu hören außer dem Säuseln des ewigen Flusses.
Gegen Abend geht ein Ruck durch die Angelschnur. Der Anführer hat etwas am Haken und es scheint gewaltige Ausmaße zu haben! Die beiden Soldaten eilen ihm zur Hilfe und bemühen sich, die Beute an Land zu ziehen. Eine Weile lang stemmen sie sich erfolglos in den Schlamm am Flussufer. Dann aber scheint der Fisch sich entschlossen zu haben, zum Angriff überzugehen. Die drei Minotauren stolpern rückwärts, fallen zu Boden und müssen fassungslos mit ansehen, wie ein knapp zwei Meter großer Riesenwels aus dem Wasser auf sie zu springt. Der Fisch fällt direkt auf den Anführer, beißt zu und fügt ihm eine empfindliche Armverletzung zu. Die Soldaten werfen sich auf das Tier, prügeln darauf ein und können es schließlich töten.
Mit offenem Mund starrt Mujeeb das Tier an und der Anführer sagt mit schmerzverzerrter Stimme: „Unser Jadestein!“ Daraufhin bringen die Minotauren den Fisch zu dem Haus, in dem der Sänger arbeitet. Sie bitten ihn, den Fisch eine Nacht lang aufzubewahren, da sie ihn am nächsten Tag in der Schule als Jadestein ausgeben wollen. Der Sänger schaut abwechselnd vom Fisch zum Anführer hin und her und stammelt: „Flussgesegneter! Ich werde alles tun was du sagst!“ Daraufhin treten die Minotauren mit Mujeeb den langen Rückweg an. Die beiden Soldaten können es sich nicht leisten, noch länger ihrer Arbeit im Haus von Porfirio Empyreus fernzubleiben.