Ich breche mal eine Lanze für Vorlesetexte. Wenn diese kurz sind (1 bis 3 Sätze) und kompakt alle wichtige Informationen vermitteln, sind sie sehr hilfreich. Durch den Vorlesetext kann es nicht zu dem Problem kommen, dass ich als SL eine wichtige Information schlichtweg vergesse. Selbst wenn ich den Text nicht vorlese, sondern nur paraphrasiere, hat er seinen Nutzen getan, indem er mir etwas gibt, an dem ich mich entlanghangeln kann. So ist mir ein Vorlesetext, mit dem indirekt vermittelt wird, was die Charaktere zuerst merken, wenn sie an einen Ort kommen oder eine Person zum ersten Mal sehen, mit einer anschließenden Detailbeschreibung des Ortes oder der Person lieber, als eine reine Detailbeschreibung, aus der ich mir dann als Spielleiter herauspicken muss, was sich als logische erste Beobachtung ergibt. Meist handelt es sich dabei auch noch um Fließtext, sodass ich gleichzeitig lesen und frei heraus sprechen muss. Die Alternative wäre, sich im Vorfeld Notizen zu machen. Dafür habe ich keine Zeit, ich bin zu faul und außerdem sehe ich nicht ein, mir Arbeit zu machen, die mir ein gutes Abenteuer schlichtweg abnimmt.
Das Problem mit Vorlesetexten ist meines Erachtens folgendes: Die meisten Vorlesetexte sind furchtbar schlecht. Meistens sind sie zu lang, geben keine wichtigen Informationen weiter, sondern dienen nur dem Aufbau von Atmosphäre, und im schlimmsten Fall zwängen sie den Charakteren Hanldungen auf ("Als ihr den Raum betreten, erstarrt ihr vor Schreck!" - Ja nee, das entscheiden die Spieler oder es gibt eine Stabilitätsprobe, einen Rettungswurf oder was auch immer.) Daher kann ich den den schlechten Ruf von Vorlesetexten absolut nachvollziehen.
Ich finde aber das Thema führt vom Ursprungsthema weg. Wenn es dazu weitere Wortmeldungen gibt, wäre ich für eine Abtrennung.