Potentiell nehmen mir Kaufabenteuer Einiges an Arbeit ab - indem Orte und Personen ausgearbeitet sind, es stimmige Namen/Namenslisten für selbige gibt, vielleicht ein paar clevere Rätsel integriert sind oder es einen Plot mit Ideen gibt, auf die ich nicht so unmittelbar gekommen wäre.
Wie schon verschiedentlich festgestellt, gibt es aber mindestens drei Haken:
1) Entsprechende Informationen müssen vorhanden sein und die Plotideen a) halbwegs widerspruchsfrei und b) besser als das, was ich mir unmittelbar aus den Fingern saugen kann
2) Die Aufbereitung der Informationen muss so sein, dass nicht erst Stunden für's Restrukturieren brauche
3) Selbst wenn (1) und (2) zutreffen, brauche ich immer noch Zeit für's Lesen
Zumindest gute Kaufabenteuer sind daher m.E. eine durchaus lohnenswerte Investition. Ich stelle zudem fest, dass ich Systeme, für es eine einigermaßen brauchbare Versorgung mit Abenteuerinhalten gibt, als lebendiger empfinde und motivierter bin, mich intensiver einzuarbeiten (System hier breit aufgefasst - innerhalb der OSR sind ja Abenteuer oft relativ flexibel einsetzbar).
Am Ende ist es auch nicht zwingend so, dass ich Zeit spare, aber als Gerüst oder Fundgrube taugen mir Kaufabenteuer durchaus.
Zwei Einschränkungen dabei:
- wenn der Plot starke innere Widersprüche oder sonstige Logiklücken hat, bin ich meist ziemlich schnell angefressen
- wenn eine Kampagne exzessiv umfangreich ist (500+ Seiten), bin ich meist nicht motiviert, mir das Alles zu Gemüte zu führen und ich lasse es dann oft gleich ganz sein