Autor Thema: Charaktere und Abenteuer knallen aufeinander - Was kann man tun?  (Gelesen 14216 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Sorry da war ich nicht klar genug

Haken Gefangenenbefriung

Party schluckt Ausbruch verhindern und die Rädelsführer fangen
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“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline ArneBab

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Aus meiner Sicht können 90% solcher Situationen vor Spielbeginn geklärt werden durch klare Absprachen, was gespielt und was benötigt wird und bei Besprechen der daraus resultierenden Charaktere.

9% können dann wiederum geklärt werden durch direkte Ansage des SL:
"Das ist nun der Ploteinstieg. Wenn ihr nicht mitzieht, dann weiss ich auch nicht weiter und wir können einpacken."
Hier hatte ich statt der klaren Ansage der SL eine Frage erwartet:
"Das hier habe ich als Einstieg geplant. Was braucht ihr, damit das für euch passt? Habt ihr eine Idee, wie es euch mitziehen könnte? Ich kann problemlos X verändern, Y brauche ich dagegen für den Plot."
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Offline Feuersänger

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Ich glaub, ich hab bei diesem Thema auch schon so ziemlich alle Probleme erlebt.
- Spieler, deren Charakterkonzept es ist, "widerwillig" mitzumachen, und dann aber den Absprung aus diesem Widerwillen nicht schaffen, obwohl sie eigentlich mitspielen wollen. Diese erwarten anscheinend, dass der SL ihre SCs bitte ins AB peitschen möge.
- Spieler, die sich trotz präziser Ansage, welche Art Kampagne angeboten wird, weigern einen dazu passenden Charakter zu spielen.
- SLs, aus denen im Vorfeld nicht rauszubringen ist, worum es gehen soll, sodass man im Trüben fischen muss.
- SLs, die zwar eine Vorgabe machen worum es gehen soll, diese sich aber als zu ungenau oder gar irreführend entpuppt.

Beispielsweise über einen Fall der letzten Kategorie hatte ich mich ja schonmal im "SL würgen" Thread ausgekotzt; da hatte der SL uns gesagt, wir sollten "keine so super strahlenden Helden" machen, aber was dann das Abenteuer von uns verlangte wäre eher ein Fall für "absolut gewissensbefreite Psychopathen" gewesen, und diese Vorgabe kam so definitiv nicht.

Am häufigsten und schlimmsten tritt aber sicher das Problem der Kategorie II zutage: Spieler, die unbedingt ihren eigenen Stiefel durchziehen wollen, komme was da wolle. Typische Vertreter: der Lone Wolf, der Mein-Charakter-ist-halt-so, der Anarchist.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Isegrim

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Hier hatte ich statt der klaren Ansage der SL eine Frage erwartet:
"Das hier habe ich als Einstieg geplant. Was braucht ihr, damit das für euch passt? Habt ihr eine Idee, wie es euch mitziehen könnte? Ich kann problemlos X verändern, Y brauche ich dagegen für den Plot."

Die Frage müsste vor Spielbeginn gestellt werden, im Gegensatz zur SL-Intervention "Wenn ihr da nicht mitzieht weiß ich auch nicht weiter", die man stellen kann, wenns soweit ist bzw nicht geklappt hat. Ich will eigentlich nicht jede Session damit beginnen, OG auszukakeln, wie die Situation ist, und mit dem Rollenspiel erst dann zu beginnen, wenn alles auf Kurs gebracht ist. Da geh ich (als Spieler und als SL) lieber das Risiko ein, dass es hin und wieder nicht sauber funzt.
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Offline Issi

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Ich als SPL möchte häufig auch nicht genau wissen, was für eine Art Abenteuer auf mich zukommt. -Sprich -Ich vertraue da meinen SL.
Bei Leuten, die ihre Spieler kennen und sich für sie interessieren, funktioniert das idR.  auch.
Sprich : Da kam auch noch nie ein "Geht ja gar nicht Abenteuer. "
Natürlich holt einen nicht jeder Abenteuereinstieg voll ab. Manchmal ist es auch nur ein "OK, Geld kann man immer brauchen" oder ein "OK, dann tue ich halt mal wieder meinem Kumpel einen Gefallen."
Aber es ist nie ein "Oh je, ich bin im falschen Film. "

Edit.
Am Coolsten ist natürlich wenn man hin und wieder mal (abwechselnd ) eine Hauptrolle im eigenen Film bekommt.
Das versuche ich als SL meinen SPL auch zu bieten. - Sprich die Abenteuer sind für die Spieler da,  nicht umgekehrt.


« Letzte Änderung: 17.08.2020 | 08:03 von Issi »

Offline Tele

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Also ich persönlich, würde als SL nie sagen: "Das ist mein Einstieg, du versaust den!"

Dann machen sie es halt nicht und kriegen ein 08/15-spontan Abenteuer vorgesetzt. Aber dafür nehmen die zu verhindernden Ereignisse ihren Lauf und betreffen irgendwann die Helden. Keiner hat den Bösewicht aufgehalten, tja willkommen am Höllentor durch das Dämonen angreifen. Meine Welt, egal ob Hexxen, 40k, MYZ läuft immer weiter, auch wenn die Spieler nicht agieren wollen.

Offline Lichtschwerttänzer

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- SLs, die zwar eine Vorgabe machen worum es gehen soll, diese sich aber als zu ungenau oder gar irreführend entpuppt.

Ja, kenne ich - ist mir auch schon passiert
Conan, Ich leite nach Howards Originalen oder versuche es zumindest , Spieler erwarten die Filme mit Arnold

Oder vollkommen unterschiedliche Vorstellungen prallen aufeinander:
Expedition in die Wildnis
Wildnischar will das georderte Zeug checken, Aufpasser des Handelskontor fragt kriegt Bescheid sagt Nein, kriegt BESCHEID und im nächsten Augenblick gibts Ärger

Outgame Gespräch Was soll das was ist da passiert
SL dein Char war Unhöflich und hatte kein Recht
Ich nur ein Darwin Award Idiot würde das NICHT, fehlende, nicht funktionierende Ausrüstung Vorräte können da draussen tödlich sein
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Offline ArneBab

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Die Frage müsste vor Spielbeginn gestellt werden, im Gegensatz zur SL-Intervention "Wenn ihr da nicht mitzieht weiß ich auch nicht weiter", die man stellen kann, wenns soweit ist bzw nicht geklappt hat.
Ich finde, dass die Frage auch dann problemlos gestellt werden kann, wenns soweit ist bzw. nicht geklappt hat. Ein paar kleine Anpassungen zu machen tut meist nicht weh und ändert auch das Abenteuer nicht ("Eine sympathische Person würde helfen? Passt es, wenn dich auf dem Weg raus noch der Sohn des Auftraggebers anspricht und bittet zu helfen?"). Ob die Planung wirklich klappt, sehe ich allerdings erst im Spiel.
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Offline Rentin

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Ich bin immer davon ausgegangen (und tue es weiterhin), dass man Rollenspiel zusammen spielt.
Das Spieler ein Abenteuer blockieren kam bei mir vor 30 Jahren mal vor, aber heute? Nein.

Das ganze würde ich in einer kurzen Pause klären:
"Das Abenteuer beginnt so, wenn Dein Charakter nicht mitgeht, dann ist er halt draußen. Vielleicht taucht er später wieder auf, aber das könnte einige Spielabende dauern."

Ich kenne (noch) niemanden, der jetzt nicht mitzieht. Die Wahl bleibt aber gänzlich beim Spieler.
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Offline Maarzan

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Ich bin immer davon ausgegangen (und tue es weiterhin), dass man Rollenspiel zusammen spielt.
Das Spieler ein Abenteuer blockieren kam bei mir vor 30 Jahren mal vor, aber heute? Nein.

Das ganze würde ich in einer kurzen Pause klären:
"Das Abenteuer beginnt so, wenn Dein Charakter nicht mitgeht, dann ist er halt draußen. Vielleicht taucht er später wieder auf, aber das könnte einige Spielabende dauern."

Ich kenne (noch) niemanden, der jetzt nicht mitzieht. Die Wahl bleibt aber gänzlich beim Spieler.

Das kommt auch mal vor, aber das ist meiner Erfahrung nach in Relation doch deutlich seltener.

Außerdem kann man in dem Fall die Gefahr gegen 0 gehen lassen indem man "das Abenteuer beginnt so und so" VOR der Charaktererschaffung offen legt.

Der Knall kam meiner Erfahrung nach, wenn ein etablierter - und damit auch sowohl deutlich mehr im Spiel ausdefinierter und auch liebgewonnener - Charakter dann zu "offenkundigen Idiotenaufträgen" oder solchen, welche hart gegen ihre bisherige Struktur gingen, ja sagen sollte.
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Offline Rentin

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Wenn der SL will kann er ja die Charakter-Erschaffung vor der Abenteuer-Auswahl / Ausdenken stattfinden lassen und dann - zumindest den Einstieg - passend gestalten.

Und wenn dann alle mitziehen heißt es : Mitgegangen, Mitgehangen. (;
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Offline Maarzan

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Wenn der SL will kann er ja die Charakter-Erschaffung vor der Abenteuer-Auswahl / Ausdenken stattfinden lassen und dann - zumindest den Einstieg - passend gestalten.

Und wenn dann alle mitziehen heißt es : Mitgegangen, Mitgehangen. (;

Ja klar, an entsprechende (und eindeutige ...) Spielleitervorgaben von vor dem Start muss sich umgekehrt der Spieler genauso halten wie der Spielleiter an seinen Teil.
Aber das greift halt nicht, wenn der SL zur Laufzeit was Neues auf den Tisch wirft.
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Offline Selis

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Ich bin immer davon ausgegangen (und tue es weiterhin), dass man Rollenspiel zusammen spielt.
Das Spieler ein Abenteuer blockieren kam bei mir vor 30 Jahren mal vor, aber heute? Nein.

Ich erlebe es leider immer wieder, das heute noch Gruppen nach dem Schema F von Neunzehnhundertannoknack funktionieren, SL vs. Spieler.
Spieler bauen mühsam an einer Lösung, SL sabotiert sie. Spieler sabotieren den SL.

Genauso Spieler, die alles mit dummen Kommentaren bombardieren und versuchen es in eine Witzveranstaltung verkommen zu lassen

Das habe ich erst 2018 in meiner ersten Runde nach meinem Umzug wieder erlebt und als er merkte, das ich nicht als untertäniger Spieler teilnehme, sondern versuche möglichst nachvollziehbar meinen Charakter innerhalb dessen Persönlichkeit handeln zu lassen, wurde ich dann entfernt.
Power Gamer: NaN% | Butt-Kicker: 33% | Tactician: 33% | Specialist: 54% | Method Actor: 96% | Storyteller: 71% | Casual Gamer: NaN%

spiele: L5R, FFG Star Wars, 7te See, Monster of the Week, Monsterhearts
leite: Monsterhearts (baue Poolgruppe auf)
SL Backlog: 7te See, Dragon Age

Offline Isegrim

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Außerdem kann man in dem Fall die Gefahr gegen 0 gehen lassen indem man "das Abenteuer beginnt so und so" VOR der Charaktererschaffung offen legt.

Wenn man für jedes Abenteuer neue Charaktere macht, ja. Sonst nein, bzw nur einmal.
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Offline Maarzan

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Wenn man für jedes Abenteuer neue Charaktere macht, ja. Sonst nein, bzw nur einmal.

Ja, klar.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Offline Rentin

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Kannst Du das bitte etwas detaillierter ausführen?
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Offline Evil Batwolf

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Ich versuche immer, dafür zu sorgen, dass es einige gemeinsame Gruppenmotivationen gibt (z. B. gemeinsame Freunde, Angehörige einer bestimmten Fraktion, alle haben das gleiche Interesse bezüglich eines bestimmten Konfliktes etc.).

Und dann ist es m. E. definitiv die Aufgabe der SL, Szenarien-Hooks an diese Motivationen anzupassen.

Ansonsten dies: 

.... Aber dafür nehmen die zu verhindernden Ereignisse ihren Lauf und betreffen irgendwann die Helden. Keiner hat den Bösewicht aufgehalten, tja willkommen am Höllentor durch das Dämonen angreifen. Meine Welt, egal ob Hexxen, 40k, MYZ läuft immer weiter, auch wenn die Spieler nicht agieren wollen.

Offline Maarzan

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Dann machen sie es halt nicht und kriegen ein 08/15-spontan Abenteuer vorgesetzt. Aber dafür nehmen die zu verhindernden Ereignisse ihren Lauf und betreffen irgendwann die Helden. Keiner hat den Bösewicht aufgehalten, tja willkommen am Höllentor durch das Dämonen angreifen. Meine Welt, egal ob Hexxen, 40k, MYZ läuft immer weiter, auch wenn die Spieler nicht agieren wollen.

An sich völlig richtig.
Weltuntergang und Konsorten als Folge wirken da allerdings dann doch etwas pampig, bzw. werfen Fragen auf, was denn da dann sich wirklich den Figuren als Bild geboten hat. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Alexandro

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Wenn es passt, dann passt es.

Hatte mal ein Savage Mechwarrior-Szenario, in dem die SC zum Schutz eines lokalen Fürsten abgestellt waren. Dieser stellte sich dann aber als ziemlicher Tyrann heraus, der sein Volk unterdrückte. Trotzdem hatte ich erwartet, dass "ihr seid Commonwealth-Truppen und habt den Auftrag den zu beschützen" als Grund ausreicht, erstmal nichts (direktes) gegen den zu unternehmen, sondern stattdessen Beweise zu suchen, dass er seine Macht missbraucht und entfernt gehört.

War dann etwas erstaunt, als einer der Spieler während einer Militärparade verkündete "Ich aktiviere meine Waffen und blase die Tribüne des Fürsten weg". Sicherlich etwas arschig (weil er vorher keine Anzeichen dafür gezeigt hat, dass er ein solches Problem mit diesem hat und die Aktion auch nicht mit den anderen Spielern abgesprochen hat), aber aus meiner Sicht war es noch OK: Fürst tot, Planet im offenen Bürgerkrieg (weil es verschiedene Fraktionen gab, die entweder nur auf diesen Moment gewartet hatten oder sich als legitime Nachfolger sahen) und die Spieler mussten (da sie noch keinen Plan von den politischen Verhältnissen auf dem Planeten hatten) auf die harte Tour abwägen, wen sie in diesem Chaos unterstützen und wie sie mit der Gefahr eines Militärtribunals gegen ihre Lanze umgehen.

Insgesamt ist aus dem Egotrip des Spielers und dem damit herbeigeführten "Weltuntergang" also etwas ganz schönes und interessantes geworden.
« Letzte Änderung: 20.08.2020 | 17:31 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Online nobody@home

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An sich völlig richtig.
Weltuntergang und Konsorten als Folge wirken da allerdings dann doch etwas pampig, bzw. werfen Fragen auf, was denn da dann sich wirklich den Figuren als Bild geboten hat. 

Na ja, so oft sollte die Welt so oder so nicht untergehen. Immerhin bewahren auch die meisten Fieslinge ihren Krempel gerade dort auf und haben also in der Regel gar nicht erst die Motivation. ;)

Daß man den SC auch mit kleineren Brötchen das Leben schwermachen kann, bleibt davon unberührt. Die Prinzessin hat den Drachen gefressen? Dessen Familie sinnt jetzt natürlich auf Vergeltung gegen ihre. Die in Ruhe gelassenen Banditen? Haben einstweilen weiterhin Erfolg und kriegen entsprechenden Zulauf von Gleichgesinnten, der sie erst recht zu einer Bedrohung für die Region macht. Die Verschwörer, um die die SC sich nicht haben kümmern wollen? Erreichen allermindestens mal ihr nächstes Ziel und bringen sich damit in eine bessere Machtposition zum Weiterintrigieren. Da geht schon noch so einiges. :)

Offline Maarzan

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Na ja, so oft sollte die Welt so oder so nicht untergehen. Immerhin bewahren auch die meisten Fieslinge ihren Krempel gerade dort auf und haben also in der Regel gar nicht erst die Motivation. ;)

Daß man den SC auch mit kleineren Brötchen das Leben schwermachen kann, bleibt davon unberührt. Die Prinzessin hat den Drachen gefressen? Dessen Familie sinnt jetzt natürlich auf Vergeltung gegen ihre. Die in Ruhe gelassenen Banditen? Haben einstweilen weiterhin Erfolg und kriegen entsprechenden Zulauf von Gleichgesinnten, der sie erst recht zu einer Bedrohung für die Region macht. Die Verschwörer, um die die SC sich nicht haben kümmern wollen? Erreichen allermindestens mal ihr nächstes Ziel und bringen sich damit in eine bessere Machtposition zum Weiterintrigieren. Da geht schon noch so einiges. :)

Der Verweis auf die Dämoneninvasion hat mich an eine der beiden "klassischen" Arten eine Sandbox zu töten erinnert:
1) es passiert ... NICHTS ... selbst wenn du die Welt selber anzustecken versuchst , außer du tust das, was der SL vorhatte, aber du kannst ja schließlich nominell alles versuchen was du willst.
2) du kannst ja machen was du willst und das hat auch erst einmal nachvollziehbare Folgen ... aber wenn du nicht genau das machst, was der SL geplant hat, dann geht in 2 Wochen die Welt eben unter. (Und nein, das müsst ihr 1-Stüfler erledigen. Die höherstufigen NSC, die euch da kurz einweisen, haben etwas noch wichtigeres zu tun und bessere Ausrüstung aus den Arsenal gibt es auch nicht... .)

Aber im Normalfall hat Nichtstun seine Wirkung - vorzugsweise eine in der Spielwelt logische.
(Die Gruppe hat den Steckbrief/Geiselbefreiungsauftrag bezgl. eines gesuchten gefährlichen Räuberhauptmannes ignoriert und sind lieber Pelztier-/Trophäenjäger geworden. Hätte auch da Komplikationen geben können, spätestens wenn die Pelze dann in Gold getauscht worden sind. Nein, statt dessen hat sich der Bruder des entführten Opfers  an der (Einsteiger-)Gruppe wegen unterlassener Hilfeleistung rächen wollen, die aus dem Übergehen des öffentlichen Steckbriefs/Aufrufs bestand.  ~;D )
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Offline Tele

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An sich völlig richtig.
Weltuntergang und Konsorten als Folge wirken da allerdings dann doch etwas pampig, bzw. werfen Fragen auf, was denn da dann sich wirklich den Figuren als Bild geboten hat.

Ne, muss doch kein Weltuntergang sein. So ein kleines Dämonentor verkraftet 40k und auch HeXXen schonmal. Spätestens dann entschließen sich die Spieler hoffentlich, etwas gegen das Tor zu unternehmen. Dann kann ihnen das auch gelingen. Meinte das gar nicht pampig. Generell habe ich immer mehrere Pfeile im Köcher und die Spieler müssen zum Abenteuer kommen, nicht das Abenteuer zu ihnen. Also ein breites Angebot an "Dingen" mit denen ein wackerer Inquisitor oder Hexenjäger sich beschäftigen kann. Mutant Year Zero funktioniert ja schon aus der Logok anders, aber in den anderen Systemen ist alles möglich!

Offline Maarzan

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Ne, muss doch kein Weltuntergang sein. So ein kleines Dämonentor verkraftet 40k und auch HeXXen schonmal. Spätestens dann entschließen sich die Spieler hoffentlich, etwas gegen das Tor zu unternehmen. Dann kann ihnen das auch gelingen. Meinte das gar nicht pampig. Generell habe ich immer mehrere Pfeile im Köcher und die Spieler müssen zum Abenteuer kommen, nicht das Abenteuer zu ihnen. Also ein breites Angebot an "Dingen" mit denen ein wackerer Inquisitor oder Hexenjäger sich beschäftigen kann. Mutant Year Zero funktioniert ja schon aus der Logok anders, aber in den anderen Systemen ist alles möglich!

Ne muss auch nicht, ich wollte da nur Erinnerungen los werden - unsere letzten Dämonentore waren halt Worldchanger.
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