Umfrage

Was ist wichtiger? Regeln oder Story?

Wenn die Regeln sagen dass etwas so ist dann ist es so. Auch wenn dann die Gruppe tot ist und alles aus ist
8 (11%)
Die Regeln sind zwar wichtig, aber in Notfaellen kann man sie schon mal "biegen" (aber nicht brechen) um eine Gruppe zu retten
12 (16.4%)
Regeln und Story sind ungefaehr gleich wichtig. Manchmal muss das eine gebogen/gebrochen werden, an anderen Zeiten das andere.
22 (30.1%)
Regeln sind schon OK, solange sie die Story nicht zu sehr stoeren. In dem Fall werden sie ignoriert
25 (34.2%)
Regeln? Wer braucht so was. Die Geschichte ist das einzig wichtige.
6 (8.2%)

Stimmen insgesamt: 43

Autor Thema: Wie wichtig sind Regeln?  (Gelesen 41880 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #150 am: 27.05.2004 | 10:35 »
Die Spielregeln sind ein Werkzeug und der Spielleiter ist nicht Sklave des Regelwerkes!

Es gibt nur eine Regel, die ich noch nicht gebogen hätte:

§1: Spielspaß geht vor Regeltreue.

Die Idee, dass notfalls, wenn die Spielregeln etwas nicht hergeben, ein neuer Charakter her muss, halte ich für absurd.
Spielregeln sind ein Werkzeug. Wenn das Werkzeug nicht anwendbar ist oder eine gewisse Handhabung nicht erlaubt, dann such ich nach einem anderen Werkzeug.

Gleichnis:
Wenn ich eine Schraube in einen Schrank schrauben möchte, mein Werkzeugkoffer aber keinen Schraubendreher sondern nur einen Hammer hat, schmeisse ich deswegen nicht die Schraube weg und nehme einen Nagel, sondern ich suche mir ein Werkzeug, mit dem ich die Schraube in den Schrank bekomme.

Genauso sehe ich das beim Rollenspiel.
Wenn ich Wert auf bestimmte Mechanismen lege, suche ich ein Spielsystem, dessen Mechanik diese Mechanismen enthält. Stelle ich fest, dass bestimmte Elemente fehlen oder nicht unterstützt werden,
improvisiere ich. Dann werden die Regeln ignoriert oder gebogen.
Schlimmstenfalls tausche ich die Mechanismen aus.
Ich werde aber ganz bestimmt keinen Charakter hops gehen oder austauschen lassen, nur weil die Regeln das erfordern. Ein Charakter stirbt, wenn ich das will und nicht, wenn ein Würfel das bestimmt (es sei denn, ich möchte es dem Zufall überlassen, aber dann ist es meine Entscheidung).

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Nodwick

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #151 am: 27.05.2004 | 10:42 »
Die Würfel geben die Wahrscheinlichkeiten wieder, klar. Sonst könnte ich gleich ein Würfelloses System spielen.

Dann mach das doch und wirf den Spielleiter auch gleich weg... das kommt dir doch sowieso eher entgegen, wenn du mehr in Foren spielst.
Es transformiert Rules Lawyer zu Story-Fetischisten, schau dir Fredi an ;)
Ich spiele aber lieber mit Regeln. Reines Storytelling ist absolut nicht meine Sache.

Nodwick

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #152 am: 27.05.2004 | 10:45 »
Die Spielregeln sind ein Werkzeug und der Spielleiter ist nicht Sklave des Regelwerkes!

Es gibt nur eine Regel, die ich noch nicht gebogen hätte:

§1: Spielspaß geht vor Regeltreue.

Die Idee, dass notfalls, wenn die Spielregeln etwas nicht hergeben, ein neuer Charakter her muss, halte ich für absurd.
Spielregeln sind ein Werkzeug. Wenn das Werkzeug nicht anwendbar ist oder eine gewisse Handhabung nicht erlaubt, dann such ich nach einem anderen Werkzeug.

Gleichnis:
Wenn ich eine Schraube in einen Schrank schrauben möchte, mein Werkzeugkoffer aber keinen Schraubendreher sondern nur einen Hammer hat, schmeisse ich deswegen nicht die Schraube weg und nehme einen Nagel, sondern ich suche mir ein Werkzeug, mit dem ich die Schraube in den Schrank bekomme.

Genauso sehe ich das beim Rollenspiel.
Wenn ich Wert auf bestimmte Mechanismen lege, suche ich ein Spielsystem, dessen Mechanik diese Mechanismen enthält. Stelle ich fest, dass bestimmte Elemente fehlen oder nicht unterstützt werden,
improvisiere ich. Dann werden die Regeln ignoriert oder gebogen.
Schlimmstenfalls tausche ich die Mechanismen aus.
Ich werde aber ganz bestimmt keinen Charakter hops gehen oder austauschen lassen, nur weil die Regeln das erfordern. Ein Charakter stirbt, wenn ich das will und nicht, wenn ein Würfel das bestimmt (es sei denn, ich möchte es dem Zufall überlassen, aber dann ist es meine Entscheidung).


Dieses Improvisieren wäre dann aber gleichzusetzen mit dem Versuch, den Schrauben doch irgendwie mit dem Hammer in den Schank zu kriegen, oder nicht?
Wenn ich mir ein anderes Werkzeug suche, ist das das Selbe, als würde ich mir ein anderes System suchen.

Ludovico

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #153 am: 27.05.2004 | 10:50 »

Dieses Improvisieren wäre dann aber gleichzusetzen mit dem Versuch, den Schrauben doch irgendwie mit dem Hammer in den Schank zu kriegen, oder nicht?
Wenn ich mir ein anderes Werkzeug suche, ist das das Selbe, als würde ich mir ein anderes System suchen.

Ich würde eher sagen, daß dieses Improvisieren nichts anderes ist, als sich ein Werkzeug zu besorgen, was ähnlich wie ein Schraubenzieher ist (ein Messer zum Beispiel) und was schnell und leicht verfügbar ist.
So muß man dann nicht noch mal die 5 km zum Heimwerkermarkt zurücklegen, um den richtigen Schraubenzieher für teures Geld zu erstehen.

Offline 6

  • Der Rote Ritter
  • Titan
  • *********
  • So schnell schiesst der Preuß nicht
  • Beiträge: 31.018
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Christian Preuss
    • Miami Files
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #154 am: 27.05.2004 | 10:52 »
Dieses Improvisieren wäre dann aber gleichzusetzen mit dem Versuch, den Schrauben doch irgendwie mit dem Hammer in den Schank zu kriegen, oder nicht?
Wenn ich mir ein anderes Werkzeug suche, ist das das Selbe, als würde ich mir ein anderes System suchen.
Äh... nee. Sieh es eher so an als wärst Du McGyver. Du nimmst das was Du zur Verfügung hast um damit das zu erreichen was gerade benötigt wird. ;)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Ludovico

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #155 am: 27.05.2004 | 10:54 »
Ah, Improvisieren wäre dann also die MacGyver-Regel.  ;)

Offline 6

  • Der Rote Ritter
  • Titan
  • *********
  • So schnell schiesst der Preuß nicht
  • Beiträge: 31.018
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Christian Preuss
    • Miami Files
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #156 am: 27.05.2004 | 10:57 »
Ah, Improvisieren wäre dann also die MacGyver-Regel.  ;)
Genau! ;D
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Nodwick

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #157 am: 27.05.2004 | 11:02 »

Dieses Improvisieren wäre dann aber gleichzusetzen mit dem Versuch, den Schrauben doch irgendwie mit dem Hammer in den Schank zu kriegen, oder nicht?
Wenn ich mir ein anderes Werkzeug suche, ist das das Selbe, als würde ich mir ein anderes System suchen.

Ich würde eher sagen, daß dieses Improvisieren nichts anderes ist, als sich ein Werkzeug zu besorgen, was ähnlich wie ein Schraubenzieher ist (ein Messer zum Beispiel) und was schnell und leicht verfügbar ist.
So muß man dann nicht noch mal die 5 km zum Heimwerkermarkt zurücklegen, um den richtigen Schraubenzieher für teures Geld zu erstehen.
Oder Du siehst es so, daß Du mit dem Hammer einfach draufhaust, irgendwie wird die Schraube schon reingehen  ;)

Offline Fredi der Elch

  • Dieter Bohlen des Rollenspiels
  • Legend
  • *******
  • Kleine Miss Regenbogenschlampe
  • Beiträge: 6.278
  • Username: Fredi der Elch
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #158 am: 27.05.2004 | 11:02 »
Um bei dem schönen Gleichnis zu bleiben:

Wenn ich einmal eine Schraube einschrauben muss und habe keinen Schraubenzieher, kann ich auch ein Messer nehmen. Das entspräche der Vorgehensweise eine Regel zu improvisieren wenn man vor einer ausgefallenen Situation steht.
Aber wenn ich 1000 Schrauben einschrauben muss, nehme ich doch besser den Schraubenzieher aus dem Baumarkt! Also wenn ich öfters improvisieren oder Regeln ändern bzw. beugen oder ignorieren muss, sollte ich mich doch schleunigst nach einem besseren Regelsystem (sprich besseren Werkzeug) umsehen.

Zusammenfassend: Wenn man wirklich mal improvisieren muss von mir aus. Aber man sollte versuchen, es zu vermeiden und sollte versuchen die richtigen Regeln zu seinem Spielstil dazuhaben (eben die richtigen Werkzeuge im Kasten zu haben). Vor allem wenn man ein erfahrener Rollenspieler ist, ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn man für häufig vorkommende Situationen Regeln hat (ein erfahrener Handwerker hat schließlich auch eine Reihe von Werkzeugen da).

Deswegen bin ich für Bobas Gleichnis sehr danktbar, denn es unterstützt meine Punkt eigentlich: Habt das richtige System für euren Spielstil, dann müsst ihr fast gar nicht improvisieren! :D
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Gast

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #159 am: 27.05.2004 | 11:03 »
Regeln sind doch nichts böses! Wenn man sich diesen Thread durchliest, bekommt man den, Eindruck, ihr seid der Meinung, dass man entweder eine gute Story oder ein ausgefeiltes Regelsystem haben kann. Beides zusammen geht nicht - wieso?

Wenn es notwendig ist, schummelt man als SL eben mal, besonders, um den totalen Antiheldentot zu verhindern. Aber generell bin ich der Meinung, dass die Gefahr des Todes für SCs bestehen sollte. Und die sterben nunmal zumeist durch die Regeln - na und? Life is hard - suck it up!

Bei mir sind Charaktertode keine häufige Angelegneheit, aber sie passieren - und das finde ich gut so. Wenn man als SL nicht für jeden Mist würfeln lässt, macht einem das System auch nicht so häufig einen Strich durch die Rechnung. Aber wenn man der Meinung ist, der Charakter könnte bei dem was er tut versagen, und lässt würfeln, sollte man sich auch mit dem Ergebnis abfinden können. Es obliegt dem Feingefühl des SL, das Regelsystem und eine gute Story so verknüpfen, dass beide harmonieren. Ein guter SL findet immer einen Weg.

Was mich als Spieler aufregt, ist, wenn ein SL sein eigenes Regelsystem nicht beherrscht, und man dann nie weiss, wie er das, was man jetzt vorhat, abhandeln wird.
Auch irgendwelche "Naja, würfel nochmal" - Aktionen finde ich total dämlich.
Regeln sind nicht gegen die Charaktere oder gegen die Story, sie schaffen das Spielfeld, sind die abstrakte Physik der Spielwelt - und die Würfel sind das Glück oder Schicksal dazu. Und anders würde ich es nicht haben wollen. Es ist gut, wenn nicht alle Resultate von den Leuten am Spieltisch beschlossen werden, sondern der Zufall auch eine Rolle spielt, wie im echten Leben. das ist ein wesentlicher Teil der Spannung - ignoriert oder biegt man diese Regeln ständig, verlieren sie an Bedeutung und das Spiel an Spannung - mal ehrlich, wie aufregend ist es, in einen Kampf zu gehen, und zu wissen "egal was jetzt kommt, mir kann eigentlich nichts passieren" - (gähn).

Ludovico

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #160 am: 27.05.2004 | 11:06 »
@Nodwick
Wenn man mit einem Hammer eine Schraube reinhämmert, dann sollte man sich noch etwas mehr mit Handwerksarbeit beschäftigen (sprich: Man improvisiert zwar, aber das nicht gerade elegant).

@Fredi
Es unterstützt hier die Punkte der meisten Poster, denn wenn man 1000 Schrauben ohne Schraubenzieher einzudrehen hat, dann hängt man definitiv im falschen System fest (so wie ein Realismusfanatiker, der 7th Sea spielt) und sollte es tatsächlich wechseln.

@Kane Garou
Du verstehst da vielleicht was falsch. Niemand hier behauptet, daß Regeln was schlechtes seien, sondern nur, daß die Geschichte und der Spielspaß wichtiger sind als die Regeln.

Nodwick

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #161 am: 27.05.2004 | 11:08 »
@Nodwick
Wenn man mit einem Hammer eine Schraube reinhämmert, dann sollte man sich noch etwas mehr mit Handwerksarbeit beschäftigen (sprich: Man improvisiert zwar, aber das nicht gerade elegant).
Wenn ich eine Regel breche, dann ist das genauso wenig elegant, wie einen Schrauben mit dem Hammer reinzuhauen.

Offline Tom

  • Famous Hero
  • ******
  • Rollenspielrelikt aus der Zeit der Altvorderen
  • Beiträge: 2.455
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tom
    • Toms Portfolio der rollenspielerischen Aktivitäten
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #162 am: 27.05.2004 | 11:10 »
Schon mal daran gedacht, dass das Spiel dann nicht zu Deinem Stil passt, wenn Du die Regeln brechen musst? [...]
Da fällt mir meine Sig ein: "Play the spirit of the game, not the rules"
-Robin D. Laws
It almost seems like the old spirit of the night, from my childhood has gone missing.

"Play the spirit of the game, not the rules"  
-Robin D. Laws

Offline Wawoozle

  • Sultan des Unterwasser-Kingdoms
  • TechSupport
  • Mythos
  • *****
  • would you kindly
  • Beiträge: 10.620
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Wawoozle
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #163 am: 27.05.2004 | 11:12 »
@Nodwick
Wenn man mit einem Hammer eine Schraube reinhämmert, dann sollte man sich noch etwas mehr mit Handwerksarbeit beschäftigen (sprich: Man improvisiert zwar, aber das nicht gerade elegant).
Wenn ich eine Regel breche, dann ist das genauso wenig elegant, wie einen Schrauben mit dem Hammer reinzuhauen.

Das wurde auch in keinem Gleichnis erwähnt... aber schön zu wissen, dass es für dich nur das Extreme, das "Ganz oder gar nicht" gibt, da findest Du bestimmt nen Freund hier ;)
« Letzte Änderung: 27.05.2004 | 11:16 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Ein

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #164 am: 27.05.2004 | 11:13 »
@Streithähne
Schlägereien bitte in der Arena. Danke ;D

@Nodwick
Warum denn immer gleich "brechen" man kann es doch auch biegen. Sind wir denn als Rollenspieler zu Dienst nach Vorschrift verpflichtet?

@Tom
Danke, du sprichst mir aus dem Herzen. ::)

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.264
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #165 am: 27.05.2004 | 11:16 »
Regeln sind doch nichts böses! Wenn man sich diesen Thread durchliest, bekommt man den, Eindruck, ihr seid der Meinung, dass man entweder eine gute Story oder ein ausgefeiltes Regelsystem haben kann. Beides zusammen geht nicht - wieso?
Wenn man sich den Thread RICHTIG durchliest erkennt man dass die Problematiken die hier angesprochen sind nur aufkommen wenn Regeln eine Sache und die Notwendigkeit der "Story" etwas anderes sagen.

So kann es schonmal noetig sein dass der "Oberboesewicht" der in der ersten Begegnung mit der Gruppe fliehen muss/soll um seinen Plan umzusetzen der die naechsten 20-30 Abende mit Abenteuern fuellt auf "wundersame" Weise doch noch einen Rettungswurf schafft auch wenn der Wurf nicht gelangt haette wenn dieser (mislungene) Rettungswurf ihn komplett ausser Gefecht gesetzt haette...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline 6

  • Der Rote Ritter
  • Titan
  • *********
  • So schnell schiesst der Preuß nicht
  • Beiträge: 31.018
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Christian Preuss
    • Miami Files
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #166 am: 27.05.2004 | 11:18 »
Deswegen bin ich für Bobas Gleichnis sehr danktbar, denn es unterstützt meine Punkt eigentlich: Habt das richtige System für euren Spielstil, dann müsst ihr fast gar nicht improvisieren! :D
Äh. Nee. Er unterstützt ihn nicht wirklich. Boba hat im Prinzip einen riesigen Fundus an Werkzeugen aus denen er sich dann für die Aufgabe eine Werkzeugkiste zusammensetzt, während Du auf Werkzeugkisten stehst, die schon vom Werk gefüllt sind und Du Dir jedes Mal eine neue Werkzeugkiste mit Werkzeug kaufst, wenn Du mit der alten nicht mehr zurecht kommst.

Dicker Unterschied!
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Monkey McPants

  • Famous Hero
  • ******
  • The Hammer is my Monkey
  • Beiträge: 3.191
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Minx
    • Story-Games Österreich
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #167 am: 27.05.2004 | 11:21 »
EDIT: Aargh, Crosspost mit Christian.

Ich würde das Werkzeuggleichnis etwas erweitern:

Der Werkzeugkasten steht für das Regelsystem als ganzes. Eine einzelne Regel ist ein einzelnes Werkzeug. Wenn nun ein bestimmtes Werkzeug im der jeweiligen Situation nicht passt, kann man schauen, ob ein Werkzeug im Kasten ist, das Besser funktioniert. Wenn nicht, dann kann man mit einem Messer improvisieren, oder aber auch ein Neues, Besseres Werkzeug (tm) kaufen, sprich die einzelne Regel ändern. Man muß nicht immer den ganzen Werkzeugkasten wegschmeißen, sondern nur wenn man merkt, das er lauter Holzschnitt-Werkzeuge enthält, obwohl man eigentlich Mikroelektonik machen möchte. (Oder was auch immer.)

M
« Letzte Änderung: 27.05.2004 | 11:24 von Minx »
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

Story Games Österreich

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #168 am: 27.05.2004 | 11:23 »
@Nodwick:
Zitat
Oder Du siehst es so, daß Du mit dem Hammer einfach draufhaust, irgendwie wird die Schraube schon reingehen.

Klar kann man das machen, aber wie sieht der Schrank nachher aus?
Und wieviel Freude wird man damit später haben (in Punkto stabilität und Design).
Und wie oft will man sowas machen?

Um es in Rollenspielthematik auszudrücken:
Klar kannst Du mit einem Ultrarealistischen System cinematisch spielen.
Oder anders herum... Nur: Wie viel schöner und einfacher ginge es, wenn man ein System nimmt, dass die gewünschte Spielweise durch seine Mechanik unterstützt.
Wie viel weniger hausregeln muss man erschaffen, wie viel mehr Fokus könnte man auf das Wesentliche (Spielen) legen und wie viel mehr Unterhaltungswert hätte dies?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Wawoozle

  • Sultan des Unterwasser-Kingdoms
  • TechSupport
  • Mythos
  • *****
  • would you kindly
  • Beiträge: 10.620
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Wawoozle
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #169 am: 27.05.2004 | 11:28 »
Zitat
Der Werkzeugkasten steht für das Regelsystem als ganzes.....

;D
Jetzt definieren wir schon Gleichnisse...

Dabei ist die Frage doch eigentlich ganz einfach.

Wie fix sind Regeln ?

Sind sie in Stein gemeisselt und das goldene Gesetz an das sich jeder halten muss, in jedem Fall und ohne Ausnahme, egal was passiert ?

Auf die letzte Frage gibts eigentlich nur zwei Antworten: Ja oder Nein.
Ein "kommt drauf an" geht nicht, da dieser Fall in der Frage schon drin ist ;)

Hier Überzeugungsarbeit leisten zu wollen, ist meistens sowieso fruchtlos, da jeder mit seiner Antwort zufrieden zu sein scheint.
« Letzte Änderung: 27.05.2004 | 11:32 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Roland

  • königlicher Hoflieferant
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 7.376
  • Username: Roland
    • Sphärenmeisters Spiele
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #170 am: 27.05.2004 | 11:31 »
Ich würde das Werkzeuggleichnis etwas erweitern:

Lass das sein!. Es führt uns von der ursprünglichen Frage weg, von mir aus macht einen Thread auf "Welche Parallelen gibts zwischen Werkzeug und Rollenspielen?"

Scheinbar wird es sehr schwierig sein Nodwick von seiner "Alle Regeln müssen zu 100% befolgt werden" Philosophie abzubringen. Manchen Spielern ist eben der Aspekt der 100%igen Verlässlichkeit des zufälligen Würfelergebniss sehr wichtig.

Auch ich würde manchen Spielern/Spielleitern, die ich bisher kennengelernt habe, einen wesentlich kleineren "Interpretationsspielraum" zu billigen als Anderen. Machen Mitspielern vetraue ich eben mehr, machen weniger.
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

http://www.sphaerenmeisters-spiele.de

Offline Fredi der Elch

  • Dieter Bohlen des Rollenspiels
  • Legend
  • *******
  • Kleine Miss Regenbogenschlampe
  • Beiträge: 6.278
  • Username: Fredi der Elch
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #171 am: 27.05.2004 | 11:35 »
Wenn man sich den Thread RICHTIG durchliest erkennt man dass die Problematiken die hier angesprochen sind nur aufkommen wenn Regeln eine Sache und die Notwendigkeit der "Story" etwas anderes sagen.
Wie gesagt: Wenn die Regeln eine Sache sagen, die Notwendigkeit der Story aber eine andere, dann benutzt man das falsche System! Ein gutes System würde dieses Problem gar nicht erst haben, sondern mit den Regeln die Notwendigkeiten der Story (die sich von Gruppe zu Gruppe unterscheiden können) unterstützen.

Deswegen: Wenn man den Bösewicht leben lassen will und deswegen den Rettungswurf "schummeln" muss, sollte man vielleicht lieber ein System ohne so einen Quatsch wie Rettungswürfe verwenden...
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Ein

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #172 am: 27.05.2004 | 11:38 »
Sind sie in Stein gemeisselt und das goldene Gesetz an das sich jeder halten muss, in jedem Fall und ohne Ausnahme, egal was passiert ?

Nein. :D

Ludovico

  • Gast
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #173 am: 27.05.2004 | 11:40 »
Aber es hätte was, wenn ein Verlag mal ein RPG rausbringt, dessen Regeln tatsächlich in Stein gemeißelt sind.  []-

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 34.264
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: Wie wichtig sind Regeln?
« Antwort #174 am: 27.05.2004 | 11:41 »
Deswegen: Wenn man den Bösewicht leben lassen will und deswegen den Rettungswurf "schummeln" muss, sollte man vielleicht lieber ein System ohne so einen Quatsch wie Rettungswürfe verwenden...
Rettungswurf war nur ein Beispiel... Ein "kritischer Treffer" an der falschen Stelle kann auch schon eine komplette Kampagne ueber den Haufen werfen.
(OK, das koennen aber regelunabhaengige SPIELERENTSCHEIDUNGEN auch)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."